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Depressionen: Kein Schlaf, keine Freunde - ich kann einfach nicht mehr...

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Nautilus

Gast
Hi,

ich lese hier jetzt seit längerer Zeit hier mit und ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich einfach nicht mehr kann. Ich muss mir einfach ein paar Dinge von der Seele reden.

Ich bin 24 Jahre alt (männlich) und mir geht es seit Jahren nicht gut - angefangen hat es vermutlich zum Ende der Realschule, wirklich schlimm wurde es während der 11. und 12. Klasse. Ich habe keine wirklichen Freunde, ich verbringe die meiste Zeit zuhause, lenke mich ab oder liege auf dem Bett.

Ich habe Probleme im Studium, ich hasse meine Arbeit, ich habe keine wirklichen Hobbys, keine Ziele und sehe keine Zukunft für mich. Ich kann mittlerweile nicht mal mehr weinen, ich fühle mich einfach leer und einsam.

Ich weiß aber nicht, was ich an meinem Leben ändern könnte. Ich weiß einfach nicht wer ich bin, was ich machen möchte oder ob ich überhaupt noch leben will. Ich habe schon des öfteren darüber nachgedacht, einfach aufzugeben. Und dieses Jahr ist es besonders schlimm...

Ich kann mich nicht konzentrieren, kann mich nicht aufraffen und habe dadurch Probleme in der Uni. Auch mein Nebenjob nervt mich, es scheint einfach alles so sinnlos zu sein.
Deshalb verbringe ich die meiste Zeit damit, Musik zu hören oder Serien zu schauen - für mich die einzigen Dinge, die mich vom tristen Alltag und dem dahin vegetieren ablenken.

Gerade höre ich den Song "Free Bird" und Frage mich ebenfalls: "If i leave here tomorrow, would you still remember me?"

Würde mich jemand vermissen?

Ich bin 24 und hatte noch nie eine Freundin, ich hatte noch nie einen wirklichen Freundeskreis und habe in meinem Leben quasi nichts erlebt. Zum Teil liegt das daran, dass ich gesundheitliche Probleme abseits der Depression hatte, aber vor allem habe ich meist einfach das Gefühl nur eine Last zu sein. Ich möchte niemanden mit meinen Problemen belasten, wäre es also nicht das beste, einfach Schluss zu machen?

Warum ist es etwas schlechtes, sein Leid beenden zu wollen? Wenn man keine Hoffnung mehr hat, dass es sich bessert? Jahr für Jahr denke ich mir: nächstes Jahr wird alles besser. Meist wird aber alles nur noch schlimmer, und ich habe niemanden, mit dem ich darüber reden könnte. Ich habe sogar Angst zur Psychotherapie zu gehen, weil ich nicht möchte, dass es jemand mitbekommt. Vor allem meine Familie soll es nicht wissen - ich bereite meinen Eltern schon genug sorgen, außerdem wird alles nur schlimmer, wenn ich mich auch Zuhause nicht mehr wohl fühlen kann...

Was kann ich tun? Ich weiß einfach nicht mehr weiter...


Grüße aus dem Siegerland
 

SmileMore

Neues Mitglied
thallo :D

hmmm... zuerst einmal... du armer =o ...

du kannst aber immernoch freunde finden =) ... wenn du in die uni gehst, dann müssten dort doch auch menschen sein, mit dennen du reden können solltest =D ... es gibt eigentlich immer menschen, die irendwie alleine sind =) ... und joaa solltest vielleicht auch andere lieder hören =D ...

es gibt bestimmt jemanden der dich vermissen würde... z.B deine familie... oder irgendwelche andere menschen, die du kennst =) ... das leben ist genrell so ne sache XD ... es ist schlicht und einfach sinnlos... aber jeder kann seinen eigenen sinn suchen ( und findet den vielleicht auch mal ... je nach dem halt =D) solltest dein leben nicht allzu ernst sehen... sachen laufen gut und andere wiederum nicht... du bist an der uni... das ist doch schon mal was =) ... du hast somit eine relativ gute zukunft vor dir :3 ....

und serien anzuschauen ist ja auch nicht so schlimm. ich finde sollche menschen sympathisch... hobbies sind schön und gut... aber durch hobbies sollte man sich selber auch nicht wirklich definieren... dann geht man halt in einen musikverein oder so... naaa und??? das sagt zwar einiges aus, aber auch nicht das wesentliche... sprich mach dich nicht verrückt =) ...

#gammatiklos =D

mit freundlichen grüßen
SmileMore
 

PsychoSeele

Urgestein
Hallo Nautilus,

sich das Leben zu nehmen, bedeutet dem Leben nie eine Chance zu geben das es besser werden kann.

Für dich scheint alles hoffnungs-und sinnlos, das ist ein Symptom der Depression. Du müsstest gar nicht so sehr leiden wenn du dich trauen würdest Hilfe anzunehmen. Ärzte, Therapeuten haben Schweigepflicht, deine Familie würde nichts erfahren. Aber selbst wenn, du kannst ruhig dazu stehen und eigentlich ist es sogar wichtig wenn ein oder zwei Angehörige davon wissen. Sie können dir in der Not helfen, dich unterstützen. Zudem nimmt es dir die Last das ganze Geheim halten zu müssen.

Habe Mut und nehme Hilfe an, um so schneller geht es dir wieder besser, bevor es noch schlimmer wird.

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Nautilus,

wie dir mein Name signalisiert, habe ich einen Bezug zum Siegerland, bin ich doch dort aufgewachsen und habe dort auch studiert. Das ist freilich lange her.
Allerdings weiß ich, dass die Siegerländer ein "besonderes Völkchen" sind und sie sich schwertun, Freundschaften zu schließen. Wenn man sie freilich gewonnen hat, dann hat man sie nicht selten ein Leben lang.
Aus meiner Zeit damals, es handelt sich um die späten 60iger Jahre bis etwa Mitte der 70iger Jahre, weiß ich, dass es seiner Zeit auf einem der sieben Berge eine gute Krisenberatungsstelle gab.

Wenn ich richtig informiert bin, gibt es in Bad Berleburg eine psychiatrische Klinik, die schon damals einen guten Ruf hatte. Bei der von dir beschriebenen Symptomlage ist es wohl unumgänglich, dir fachlichen Rat zu suchen. Auch ich habe das in frühen Jahren schon getan.

Allerdings möchte ich dir auch berichten, dass mir dabei das Studium sehr geholfen hat und ich mich gerade dadurch von meiner manisch-depressiven Veranlagung distanzieren konnte und auch einen Weg ins Leben fand, der nicht immer leicht war, aber dennoch und tendenziell nach "oben" führte.

Mein Interesse am Studium war sehr ausgeprägt, und ich engagierte mich sehr bewusst und auch mit Freude. Das klingt zunächst paradox, vermutet man doch bei Menschen mit einer depressiven Grundstimmung, dass sie sich kaum zu einer ernsthaften Tätigkeit aufraffen können.

Wenn wir nur in unsere Abgründe schauen, besteht die Gefahr, dass wir den Sog nach unten in uns zur Regel machen.
Deshalb ist es wichtig, das ist meine Erfahrung, die Blickrichtung zu ändern und dieser Tendenz entgegenzuwirken.

Mir ist das gerade durch meine Interessen sowie durch meine Arbeit immer wieder gelungen. Deshalb mein Rat an dich: Geh deine Problematik an, ohne dabei alles hinzuwerfen, was dir dabei dienlich sein könnte. Gerade die mit einer Depression empfundene Leere lässt sich durch ein bewusstes Engagement, wenn schon nicht beheben, dann doch mindestens kompensieren. Zudem sind die heute bekannten Anti-Depressiva weitaus weniger lähmend und mit einer aktiven Tätigkeit vereinbar.

So viel erst mal! Ich wünsche dir Mut und Kraft und einen Weg, der für dich nach oben führt!

Burbacher
 
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Nautilus

Gast
Hallo,

vielen Dank schon mal an euch alle.

Ich werde mich in den nächsten Wochen mal in Siegen umsehen und versuchen, einen Therapeuten/Therapeutin zu finden... wobei ich ziemliche Angst davor habe...

Die Kliniken in Bad Berleburg (es gibt scheinbar zwei, Klinik Wittgenstein und Rothaarklinik) klingen stark nach stationärer Aufnahme, das geht für mich absolut nicht. Wie gesagt will ich nicht, dass jemand aus meinem Umfeld etwas davon mitbekommt, zudem müsste ich dann mein Studium und meine Arbeit weiter vernachlässigen... und ich habe schon so viel aufzuholen.

@Burbacher

Leider ist es bei mir im Studium komplett anders, eigentlich ein interessantes Fach, aber ich habe keine Motivation und kann mich nicht mal zum lernen aufraffen. In der Vorlesung sitze ich rum und kann nach 5-10min. nicht mehr zuhören, weil ich im Kopf schon wieder woanders bin. Selbst, wenn ich es mit aller kraft versuche - die Konzentration geht flöten.

Generell bin ich ein ziemlicher Tagträumer, für mich ist es fast eine Parallelwelt, in die ich mich flüchten kann.
Das Siegerländer nicht besonders offen sind, ist mir auch aufgefallen. Die Menschen, die ich im Studium kennengelernt habe, haben alle ihren festen Freundeskreis, wohnen zum Teil auch etwas außerhalb und sind im Prinzip nur Kontakte, aber keine Freunde.

Bei mir läuft aber noch mehr Falsch, als nur Depressionen und Studium... darüber möchte ich selbst hier (trotz der Anonymität) nicht schreiben - ich bin aber aktuell darauf angewiesen, täglich Schmerztabletten zu nehmen (zum Glück nichts allzu starkes...), um mich halbwegs schmerzfrei und normal bewegen zu können. Das wird vermutlich auch dauerhaft so bleiben, und es zermürbt mich.

Ich habe einfach das Gefühl, aktuell unter all der Last zusammenzubrechen, ich bin fast schon lethargisch, schlafe selten mehr als 3 Stunden pro Nacht, bin durch den Schlafmangel ziemlich vergesslich (es fällt einfach schwer sich zu konzentrieren).

Falls sich jemand ähnlich fühlt, könnt ihr mir gerne eine PN schreiben, vielleicht kann man sich austauschen und gegenseitig helfen.

Liebe Grüße
 
N

Nautilus

Gast
Hallo zusammen,

nächste Woche fängt das Semester an, und ich habe noch nichts getan, ich habe mir noch nicht mal einen Termin bei einem Therapeuten geholt..

Und wenn ich mir meinen Stundenplan so anschaue, weiß ich nicht mal wie ich Zeit dafür finden soll. Ich finde kaum die Zeit, nebenher arbeiten zu gehen, da ich so viel nachholen muss.
Ich bekomme wirklich Panik und glaube nicht, dass ich das alles packen kann :(

Auch sonst läuft es nicht besonders gut.. Meine Laune ist auf einem absoluten Tiefpunkt, ich muss weiterhin Schmerzmittel nehmen, gehe eigentlich nur zum arbeiten oder zu Arztterminen aus dem Haus... naja, das wird sich nächste Woche zwangsweise wieder ändern :/

Ich bekomme einfach nichts auf die Reihe, mein Schlafrythmus ist total kaputt. Die letzten beiden Tage bin ich um 18 Uhr ins Bett, weil ich die Nächte davor nicht schlafen konnte und bin dementsprechend auch immer mitten in der Nacht wieder aufgewacht. Ziemlicher Teufelskreis..

Wollte das einfach mal loswerden..

Liebe Grüße
 

Sikrah

Mitglied
Hallo Nautilus,

gibt es bei dir an der Uni nicht auch eine Psyschotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks?

Wenn ja, kann ich dir gerne dazu etwas erzählen, da ich ähnliche Probleme hatte wie du gerade, und dann einfach dort hin bin :)

LG, Sikrah
 
Zuletzt bearbeitet:
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Nautilus

Gast
Ja bei uns gibt es auch eine Psychologische Beratungsstelle, weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich unbedingt dahin gehen möchte.. dann doch lieber zu einem privaten Therapeuten.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Free Bird ? Von Lynard Skynard ? Das sowas noch gehört wird und sogar drüber nachgedacht wird ...alle Achtung .....

Das Leben zieht so vorbei , bei der Arbeit wenigstens noch durch die Funktion : Ich arbeite und funktioniere : abgelenkt , aber aktiv - was ändern , ja was ?

Die es hat doch eh keinen Sinn Gedanken , die die anderen haben ...Gedanken , sind schon ...Gedanken , können ...Gedanken ....dazu gesellt sich der innere Schmerz , der körperlich manifestierte Schmerz ...eine verfängliche Mischung .

Was tun ? Die Aufgaben bewältigen ...wie denn ? Aber die Sicherheit im Ruhezustand , alles was geblieben ist , was Dich nie verraten hat , was immer gut getan hat .....

was ist mit der Zwischenzeit ? Essen , trinken ? Die Maske für die Eltern aufziehen ?

Was ist mit Dir selbst ?

Was an Dir ist gut ?

Mir sind direkt zwei Sachen aufgefallen, die ich total gut fand .

Erstens Du sprichst offen und ehrlich über Deinen Zustand, beaschtest nicht zuviel zu verraten, weil das zur Privatsphäre gehört , selektierst also , bedeutet Du bist intelligent , kannst analytisch denken , bist in der Sprachformulierung soweit Zuhaue, das andere sich ne Scheibe abschneiden können , Du hast Bildung genossen und damit die Fähigkeit, sie zuzulassen , macht Dich als 24 Jährigen für mich symphatischer als irgendwelche leichtlebige Grinsefratzen, die denken Deutschland ist ein Bundesland und sich sicher sind schlau zu sein , sich sogar für was besseres halten, überzeugt sind , wenn wir zu dritt sind, haben wir sicher einen IQ von 180 , toll ....

jetzt schmunzelst Du ....

zweitens

Du kennst den Song und denkst drüber nach .....alle Schtung , das sagte ich bereits .....

ja und nun gilt es ob der eigenen Sentimetalität , die man jahrelang als Tugend angepriesen hat , ob der genossenen Bildung , die man jahrelang eingebläut hat , ob der entwickelten Analytik , die klares Urteisvermögen schafft , den Sinn zu finden ..

in der verkorksten verqueren , verkackten und verseuchten Welt abgrundtiefer emotionsloser Zombis und Hirnlosen Plastikköpfen , den Sinn zu finden , das man sich profan sagt , ich stehe morgens gerne auf ?

Den Sinn findet , der einem den Antrieb vermittelt , ich bereite mein Essen gerne zu ?

Die Einstellung die Zufriedenheit und Ruhe schafft , die kraftvoll und natürlich ist zugleich , die Lebensfreude endlich zu erfahren ....???

Fang endlich an Dich darüber zu freuen, das Du nicht so bist wie die anderen. Du hast die Gesellschaft von denen nicht , weil Du so bist , sondern weil die so sind und Du sie nicht willst ....wozu auch ?

Du stehst am Anfang des Lebens und Dir wird klar wie verkorkst es ist .......???

Nicht wahr ?
 

Sikrah

Mitglied
Lass mich dir den Rat geben: Gehe da hin. Ich bin momentan seit mehr als 6 Monaten auf der Suche nach einem Therapieplatz, und das in einer Großstadt. Die Wartelisten sind so lang... und bei 2 Therapeuten bei denen ich schon war, fühlte ich mich extrem unwoh, da hätten mich keine 10 Pferde mehr zurück gebracht, das muss man dann auch berücksichtigen. Du bekommst nicht "einfach so" mal einen Platz.

Ich war damals in einer Situation, in der ich einfach nicht mehr weiter wusste und ganz einfach JETZT irgendjemanden brauchte. Und genau dafür ist es da, kurzfristige Soforthilfe. Es gibt nichts, womit man da nicht hinkommen kann, und seien es noch so große oder kleine Probleme. Ich war überrascht wie viel Betrieb da war. Ich saß ehrlich da und dachte "Was haben diese Leute wohl alle? Die sehen doch total normal aus?" Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr wie ein Außenseiter. Wir hatten alle unser Päkchen zu tragen.

Man bekommt selbst bei dem ersten Gespräch schon sehr hilfreiche Impulse. Die Menschen da sind auch Psyschotherapeuten. Man kann individuell Termine vereinbaren, wie man sie braucht.
Es war für mich eine wunderbare Möglichkeit erstmal wieder klar zu sehen und zu wissen "ich TUE jetzt endlich was und sitze nicht mehr in meinem Elend". Unabhängig davon, wurde ich auch ermuntert weiter nach einem Platz zu suchen, für längerfristige Unterstützung.

Und glaub mir... ich hatte zuerst einen riesen Bammel da hin zu gehen (völlig unbegründet, wie sich herausstellte). Und bei einem "echten" Therapieplatz ist dieser Bammel noch gewaltiger. Es ist jedenfalls ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen würde.
 
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