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Depressionen, Einsamkeit, Ängste und Sozialphobie

M

Meli

Gast
Hallo zusammen,

ich bin 28 Jahre alt und habe dieses Wochenende mal wieder den Entschluss gefasst, mir Hilfe zu holen.
Ich leide seit mehreren Jahren an Depressionen, Panikattacken, Schlafstörungen, Einsamkeit und einer stetigen Reduktion des Freundeskreises (mittlerweile bei 0).
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mein größtes Problem ist wohl, dass ich keine Freunde habe, mich aber in Gesellschaft auch unwohl fühle. Ich verbringe die Wochenenden alleine in meiner Wohnung oder fahre zu meinem Stiefbruder und seiner besten Freundin, wenn sie zusammen gerade an der Tankstelle arbeiten, und die meine Präsenz mehr aushalten als dass sie sich freuen würden.
Ich denke oft, dass wenn ich sterben würde, es wahrscheinlich die Nachbarn zuerst mitbekommen würden, wenn die Verwesungsgase das Stockwerk verpesten würden. Kein Mensch meldet sich von selbst bei mir, keiner fragt mich irgendwas, keiner möchte mich sehen, ich muss immer um Aufmerksamkeit betteln und ich bin es mittlerweile so leid.
Mein Umfeld kennt mich als starke und extrovertierte Frau, die ihr Leben und ihre Karriere mit Leichtigkeit stemmt, keiner will es hören, wenn ich sage, wie es wirklich ist.
Ich schlafe unruhig, zu kurz, zu lang (bis hin zu Kopfschmerzen aufgrund von Schlafüberschuss), oder gar nicht. Habe Herzrasen nachts und manchmal tagsüber, Atemnot und zittere vor bevorstehenden sozialen Interaktionen z. B. Abendessen mit Arbeitskollegen. Während den Treffen mit anderen Personen reiße ich mir vor Nervosität und Unwohlsein die Fingernägel unterm Tisch ab bis ich blute, und das unbewusst.
Ich bin oft antriebslos, kann mich mittlerweile nicht mehr konzentrieren und kaum noch arbeiten. Wenn ich nicht im Home Office arbeite, bekomme ich im Büro Panikattacken, die sich durch Atemnot, Herzrasen und einem ganz unwohlen Allgemeingefühl äußern. Ich habe keine Kraft mehr Sport zu treiben oder rauszugehen.
Ich war seit 6 Jahren in keiner richtigen Beziehung mehr, treffe mich wenns mir einigermaßen gut geht 1-2 mal im Jahr mit jemandem, den ich auf Tinder kennengelernt habe, nur um dann festzustellen, dass ich gar keinen Sexualtrieb mehr habe und eigentlich nur Freundschaft will.
Ich war so oft beim Arzt wegen Herzrasen, geschwollenen Beinen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Atembeschwerden etc. Ich bin körperlich gesund, psychisch weiß ich allerdings, dass ich richtig am A**** bin (sorry für die Ausdruckweise).
2017 wurde eine akute Depression diagnostiziert, die Psychiaterin hatte mir Zopiclon verschrieben. Ich hatte damals extrem reale Albträume und das jede Nacht, Grund war, dass ich 2016 einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen hatte und dann mit dem "Vater" weiter Kontakt gehalten (bis Mitte 2017 eben), Kurzfassung: Ich dachte, wir wären zusammen, er, wie sich herausstellte, aber nicht und hat das auch sehr intensiv ausgelebt. Die Schlaftabletten habe ich nie angerührt, da sie mich nicht vor den Träumen bewahrt hätten.
In den Jahren darauf war ich bei verschiedenen Psychologen, denen ich meistens zu jung war oder die meine Probleme nicht behandeln konnten/wollten und mir nach der ersten Sitzung immer eine/n Kollegen/in weiterempfohlen hatten.
Oft wurde ich bei der Therapeutensuche auch einfach sofort abgewiesen, weil keine Kapazitäten...

Ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben und einfach mal jemandem erzählen. Ich brauche Hilfe und habe Angst wieder abgewiesen zu werden.

Vielleicht geht es ja noch jemandem so, der alleine ist und sich nicht mehr zu helfen weiß.

Liebe Grüße

Meli
 
C

Chib

Gast
Hallo Meli,

Ich habe sehr ähnlichen "Werdegang "( Depression, Panikattacken, Soziale Ängste), bin 27 und seit 2019 in einer psychotherapeutischen Behandlung, ich nehme seit dem auch Antidepressiva(Escitalopram), mittlerweile nur 10 mg. Vor 5 Jahren hätte ich mich lieber unterm Bett versteckt als zur Therapeutin zu gehen und mittlerweile gehe ich gerne raus. Ich hatte aber eine eiserne Unterstützung meines Mannes sonst wäre ich doch in meinem Bett geblieben. Ich muss immer noch jeden Tag hart an mir arbeiten, und wenn es mal ein schlechter Tag ist, dann ist es so. Man darf nicht zu streng zu sich sein. Ich wünsche Dir, dass du stärker wirst als deine Ängste und Dir Hilfe suchst, den Anfang hast Du gemacht.
Alles Liebe :)
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hi, das ist ja wirklich frustrierend, wenn du dich um Hilfe bemühst und es nicht klappt. Gut, dass du hier schreibst, das ist ein guter Schritt. Kann dir deine Hausärztin helfen bei der Therapeutensuche?
Hast du mal nach Möglichkeiten von Online-Therapie geguckt?
 

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