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Depression, keinen Ausweg

G

Gelöscht 105698

Gast
Depression, kein Ausweg

Hallo, ich entschuldige mich schonmal für den langen Text....

Ich leide eigentlich schon seit meiner Jugend unter Depressionen, wirklich bewusst war ich mir erst darüber als ich ca. 22 war und mir das erste Mal Hilfe gesucht habe. Meine Kindheit war nicht schön, meine Eltern, also Mama und Stiefvater ziemliche Narzissten. Meinen leiblichen Vater habe ich nie kennengelernt. Mittlerweile bin ich 29, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung, mein Abitur nachgeholt und nebenher gearbeitet und jetzt Studiere ich und gehe alle 2 Wochen in Therapie.
Ich bin in einer Beziehung, habe das Gefühl dass ich bedingt durch meine Depression/Angstatörung, die mich die meiste Zeit lähmt, meinem Partner nur zur Last falle. Ehrlich gesagt, hasse ich das Studieren, ich lerne gerne aber da ich Bafög bekomme stehe ich unter Druck in den nächsten 2 Semestern einen Leistungsnachweis zu bringen.
Von meiner Mutter bekomme ich keine Unterstützung seit ich mit 17 das erste Mal ausgezogen bin, nichtmal Unterhalt. Ich wusste damals nichtmal, dass mir Unterhalt zusteht. Mir wurde immer nur gesagt, dass mir keiner glaubt, auch die Misshandlung Geschichten nicht. Mein Stiefvater starb vor ein paar Jahren, ich vermisse ihn nicht, konnte an der Beerdigung nichtmal weinen, obwohl er mich seit ich 1,5 Jahre alt war großgezogen hat. Zu viele Entwertungen, Schläge usw waren jahrelang Alltag gewesen, ich konnte mich nie richtig auf sie verlassen.

Ich mag meine Therapeutin, ich habe das Gefühl dass endlich jemand hinter mir steht, habe aber immer wieder das Gefühl, dass es mir nicht besser geht, eher schlimmer. Ich habe große Zukunftsängste, ich glaube immer wieder mein Studium nicht zu schaffen und merke, dass ich dem Ganzen nicht gerecht werde. Zumal mir meine Mutter ständig im Weg steht wenn ich Bafög neu beantragen muss, wartet sie immer kurz bevor das ganze vor Gericht gehen würde und ich stehe Monate lang ohne geld dar. Deshalb habe ich ständig das Gefühl, viel arbeiten zu müssen und Reserven haben zu müssen, kann kein Geld ausgeben ohne dass es mir weh tut. Ehrlich, Status ist mir egal und ich habe auch sonst keine Luxusgüter, kein Auto, gehe kaum Essen oder Kaffee trinken usw. Das einzige was mich momentan am Leben hält ist mein Hund.
Zu meiner Mutter möchte ich keinen Kontakt mehr, sie versucht ständig ihr Verhalten zu rechtfertigen und über meinen Bruder zu schimpfen. Sie will auch keine Schuld bei sich sehen und denkt dass wieder alles in Ordnung sei, weil sie es nach Monaten geschafft hat ihre Nachweise für mein Bafög abzugeben, will sogar einen Urlaub planen obwohl ich noch nie mit ihr in Urlaub war!! Mir fehlen dann meistens die Worte und ich kann ihr nicht ehrlich sagen was ich denke.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, mein Leben ist ein einziges Chaos.

Danke an jeden, der sich das ganze bis zum Schluss durchgelesen hat...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 86791

Gast
Hallo.

Wie ist denn aktuell Deine Wohnsituation, alleine oder mit Deinem Partner zusammen?
Inwiefern hat denn Deine Mutter Einfluss auf Deinen Bafög-Antrag, und weiß Deine Therapeutin alles über eure Beziehung zueinander? Das wäre nämlich sehr wichtig.
 
G

Gelöscht 105698

Gast
Hallo.

Wie ist denn aktuell Deine Wohnsituation, alleine oder mit Deinem Partner zusammen?
Inwiefern hat denn Deine Mutter Einfluss auf Deinen Bafög-Antrag, und weiß Deine Therapeutin alles über eure Beziehung zueinander? Das wäre nämlich sehr wichtig.
Ich lebe mit meinem Freund in einer WG. Würden gerne alleine wohnen, aber da wir beide Studenten sind und in unserer Stadt ein großer Wohnungsmangel herrscht und wir einen Hund haben, ist es schwierig etwas bezahlbares zu finden.
Ich bekomme Elternabhängiges Bafög, also muss meine Mutter jedes Jahr Nachweise abgeben. Das zieht sich immer über Monate, bis zu einem halben Jahr.
Ja, meine Therapeutin weiß von unserer Beziehung und ist der Meinung, dass sie sich nicht wahrscheinlich nicht ändern wird.
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Ja, meine Therapeutin weiß von unserer Beziehung und ist der Meinung, dass sie sich nicht wahrscheinlich nicht ändern wird.
Da wird sie wohl recht haben, siehst Du das auch so?
Es ist eine blöde Situation für Dich, einerseits in gewisser Weise auf Deine Mutter angewiesen zu sein (Bafög etc), andererseits aber eine negative Beziehung zu ihr zu haben.
Hast Du eine Möglichkeit, Dich von ihr zu "befreien", also zumindest in finanzieller Hinsicht? Könntest Du vielleicht nebenher jobben?
Du könntest auf prüfen, ob Du rechtliche Ansprüche hast, denn wenn sie die Unterlagen so spät abgibt hast Du ja Schwierigkeiten Bafög zu erhalten. Das würde ich allerdings als letzte Möglichkeit in Betracht ziehen.
 
G

Gelöscht 105698

Gast
Da wird sie wohl recht haben, siehst Du das auch so?
Es ist eine blöde Situation für Dich, einerseits in gewisser Weise auf Deine Mutter angewiesen zu sein (Bafög etc), andererseits aber eine negative Beziehung zu ihr zu haben.
Hast Du eine Möglichkeit, Dich von ihr zu "befreien", also zumindest in finanzieller Hinsicht? Könntest Du vielleicht nebenher jobben?
Du könntest auf prüfen, ob Du rechtliche Ansprüche hast, denn wenn sie die Unterlagen so spät abgibt hast Du ja Schwierigkeiten Bafög zu erhalten. Das würde ich allerdings als letzte Möglichkeit in Betracht ziehen.

Danke für deine Antwort! Ja ich denke auf alle Fälle dass sie da Recht hat.
Ich jobbe nebenher, aktuell aber leider nur so ca. 5 - 7 Stunden pro Woche, mehr schaffe ich auch einfach gerade nicht, gerade in den Klausurenphasen. Ich gebe Nachhilfe und führe Hunde aus, denn da kann ich meinen Hund mitnehmen und ihn gleichzeitig auslasten, so habe ich quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Beides macht mir auch viel Spaß, aber viel kommt dabei leider nicht rum. Ich habe mir sogar schon überlegt das Studium abzubrechen, weil es gerade in der Klausurenphase und wenn Bafög aussteht jedes Mal für mich eine extreme psychische Belastung ist. Ich habe mich auch schon informiert, meiner Mutter dürfen mehrere Fristen gesetzt werden und dann wird das nach Monaten an eine Außenstelle weiter gegeben und dann müsste ich sie quasi verklagen. Das schlimme ist, ich habe das Gefühl dass meine Mutter mich damit "bestrafen" will / oder an sich binden will, ich weiß aber nicht genau warum sie das jedes Mal macht. Sie jammert dann immer nur dass es ihr so schlecht geht weil sie ja Vollzeit arbeiten muss und ja soooo viel zu tun hat, dass sie es nicht schafft einen Zettel abzugeben... Aber ja in einen sauren Apfel werde ich auf Dauer beißen müssen, sei es mehr zu arbeiten oder villeicht statt Bafög einen Werkstudentenvertrag zu bekommen und ggf. das Studium in die Länge ziehen :( Aber allein diese Entscheidung fällt mir schon so unglaublich schwer.
Außerdem habe ich momentan aufgrund meiner Ängste ständig Streit mit meinem Freund, das fängt an dass er sich einmal im Monat was zu Essen bestellen will und in mir sofort die Geldsorgen hochkommen :(
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Ich habe mir sogar schon überlegt das Studium abzubrechen, weil es gerade in der Klausurenphase und wenn Bafög aussteht jedes Mal für mich eine extreme psychische Belastung ist.
Tu das bitte nicht, denn ganz abgesehen von Deiner beruflichen Karriere hätte Deine Mutter somit einmal mehr einen strak negativen Einfluss auf Dich gehabt. Lass das nicht zu.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo TE.

Wäre es möglich die Vergangenheit ruhen zu lassen?

Einen Strich darunter zu machen und im Hier und Jetzt zu Leben?

Einfach "Jetzt" anzufangen und Positiv in die Zukunft zu schauen?

Manchmal ist es besser die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
So ein Blick und das öfters oder ständig, lässt einen nicht zur Ruhe kommen und wirbelt
alles immer wieder neu auf.

Ich weiss das dieser Schritt nicht einfach ist und nicht leicht umzusetzen.
Einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Kenne Therapeuten die schon oft Patienten gesagt haben, sie sollen die
Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Wie gesagt, es wühlt auf, Lösungen
gibt es fast keine und so kann man nichts verarbeiten. Es beschäftigt
einen nur auf Lebenszeit.

Das sind nur Informationen die ich erfahren habe.
Ob das was für dich wäre, musst du wissen und entscheiden.

Das mit deiner Mutter und den Belegen ist schwierig. Vielleicht solltest
du ihr noch mal deutlich machen wie wichtig sie sind.
Übertreibe ruhig ein wenig. So von wegen.....dann kann ich nicht mehr weiter
Studieren, verliere mein Zimmer in der WG, weil das Geld das ich verdiene beim Jobben,
nicht ausreicht und den Hund müsste ich dann auch abgeben. Und ich würde
dir dann auf der Tasche liegen müssen.....
Habe ich jetzt mal so zusammen gesponnen.

Ich habe keine Ahnung ob das ein oder andere eine Idee für dich ist.

Alles Gute für die Zukunft.
Viele Grüße,
Muir
 

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