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Depression? Burnout? Angststörung?

M

Marillion 2

Gast
Guten Morgen ihr Lieben!
Ich schreibe euch heute, weil heute wieder mal „so ein Tag“ ist…so ein Tag, an dem ich mich einfach beschissen fühle..ich versuche es mal alles in Worte zu fassen, und hoffe jemand versteht, was ich meine.
gestern war eigentlich auch schon so ein Tag, aber heute ist es irgendwie schlimmer. Das Gefühl lässt sich am besten so beschreiben, dass ich überlege, was ich jetzt tun soll: Bügeln? Ja! Nein, doch nicht. Sport?Oh ja! Achso, ne auf den Kurs der heute angeboten wird, hab ich keine Lust….Na gut, dann räume ich mal das abgetrocknete Geschirr in den Schrank….das kommt mir aber so anstrengend vor, weil vor diesem Schrank noch eine Kiste steht. Die sollte ich dann am besten auch gleich noch ausräumen, damit sie weg kann. Überhaupt hätte ich hier noch so einiges aufzuräumen…aber ich habe gerade gar keine Lust! Okay, dann mach ich jetzt was schönes, um mich positiv zu stimmen und fange danach (vielleicht) mit dem Aufräumen oder irgendetwas anderem lästigen an….aber ich hab nicht mal Lust, mich aufs Sofa zu setzen und fernseh zu gucken…was ich tagsüber wegen meiner Kinder nie mache. Vielleicht ein mal im Monat mit ihnen zusammen. Also es wäre schon was besonderes, mir jetzt einfach am Morgen, während alle aus dem Haus sind und die meisten Menschen arbeiten müssen, gemütlich einen Film anzusehen. Aber ich habe keine Lust darauf. Geht eh wieder schief,Internet spinnt oder sonst was passiert, was letztens mal passiert ist, als ich nen Film gucken wollte.
Außerdem muss ich meiner Mama noch auf ihre unendlich nervige tägliche Guten Morgen-Bildchen Whats App antworten, weil sie sich sonst wieder Sorgen macht, oder noch schlimmer, traurig ist…..
Singen habe ich gerade geübt, für die Probe nächste Woche. Die anderen in der Band sind alle sehr viel besser als ich, aber ich singe gerne. Und es ist auch nicht so, dass jemand sowas in der Art zu mir gesagt hat. Also keiner von ihnen gibt mir das Gefühl, zu schlecht für sie zu sein. Ich weiß aber, dass sie viel besser sind als ich. Das Singen üben hat mir gerade Spaß gemacht. Dafür überlege ich, ob ich den Sport heute Abend einfach sein lassen soll. Aber ich liebe Sport und lasse normal kein Training ausfallen, wenn es nicht wirklich wegen etwas sehr wichtigem ist.
Ich weiß, dass mein Geschreibsel sehr chaotisch wirkt, aber vielleicht kann einer von euch was damit anfangen?
Ich hatte mal wieder den Gedanken, mir einen Psychiater/Psychologen oder sonstige Hilfe zu suchen. Aber dann kommt es mir zu anstrengend vor und außerdem ist das ja nicht, wie bei jemand „richtig krankem“, mir gehts nur gerade schlecht, und spätestens übermorgen, vielleicht schon heute Nachmittag, gehts mir wieder besser. Verdränge ich da was? Übersehe ich eine Depression? Oder bin ich gerade wirklich einfach nur gestresst, so wie es viele Menschen sind?
Nach dem Mittagessen werde ich mal wieder meinen Vater beaufsichtigen gehen, der eine 24h Betreuung braucht, damit meine Mutter zum Arzt kann. Es ist ein ganz entspannter Job, wir werden auf dem Sofa sitzen, ein Hörbuch hören und währenddessen irgendein anspruchsloses Handyspiel spielen. Also nichts anstrengendes. Was mich jetzt schon „nervt“, ist das Wissen, dass meine Mutter dann wieder fragt, oder soll ich besser sagen „erwartet“, dass ich mit ihnen Kaffeetrinke, wenn sie zurück ist. „Magst du…?“ Und mein Gewissen sagt mir dann, dass ich es tun sollte, sie hat ja kaum Gesellschaft, und freut sich immer über Abwechslung. Ich weiß, dass es nicht mein Problem ist, oder besser gesagt sein sollte…aber sie ist meine Mutter, ich kann sie doch nicht leiden lassen! Und wieder denke ich: hat nicht jeder von uns „sein Päckchen zu tragen“? Ich bin doch nicht die einzige auf der Welt, die sich durch ihre „Pflichten“ (meine Mutter unterstützen) gestresst fühlt. Vor allem macht es mir ja eigentlich nichts aus. Und doch macht es mir was aus?! Warum kann ich das nicht einfach tun und akzeptieren? Warum habe ich das Gefühl, dass es mich gerade auch körperlich fertig macht? Ich bin gerade schon wieder richtig müde.
Es wäre echt toll, wenn mir jemand nen Tipp geben könnte, was bei mir schief läuft…meine eigenen Gedanken dazu enden immer irgendwie im Chaos und dann werde ich irgendwann müde und fühle mich erschöpft…aber allein das Schreiben gerade hat mich fast ein bissel weinen lassen und damit gut getan.
 
G

Gelöscht 124578

Gast
Ich kenne so etwas.
Und halte es bei mir für eine depressive Verstimmung.
Zum Teil reaktiv - z.B. durch Überforderung oder gesundheitliche Probleme.

Überforderung --> DAS könnte es bei Dir auch sein.
Du erschöpfst Dich für andere(s) - und hast dadurch keine Kräfte mehr für Dich selbst.

Ein Psychiater/Psychotherapeut wäre hierfür gut: labortechnisch einmal feststellen lassen, wie hoch Dein Serotonin-Spiegel ist. Zu niedrig: dann gibt es gute Medikamente.

Ansonsten ist natürlich eine Gesprächs-Therapie gut: ---> Probleme weg-reden.
So etwas kann man auch in einem Internet-Forum tun: zwischen anteilnehmenden Personen weinen und weg-schreiben.

Versuch letzteres doch erst einmal. Du hast ja damit schon angefangen --- siehe Dein Eingangstext.
Ich wünsche Dir Kraft und Erfolg.!!! ... 🙂
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

8sam22

Aktives Mitglied
Außerdem muss ich meiner Mama noch auf ihre unendlich nervige tägliche Guten Morgen-Bildchen Whats App antworten, weil sie sich sonst wieder Sorgen macht, oder noch schlimmer, traurig ist…..
Was mich jetzt schon „nervt“, ist das Wissen, dass meine Mutter dann wieder fragt, oder soll ich besser sagen „erwartet“, dass ich mit ihnen Kaffeetrinke, wenn sie zurück ist. „Magst du…?“ Und mein Gewissen sagt mir dann, dass ich es tun sollte, sie hat ja kaum Gesellschaft, und freut sich immer über Abwechslung.
Hier wahrst du deine eigenen Grenzen nicht, um andere nicht zu verletzen.
Das tut dir aber auf Dauer auch nicht gut.
Reden kann helfen, kommt auch auf deine Eltern drauf an. Im Zweifelfall psychologische Unterstützung für dich suchen.

Du erschöpfst Dich für andere(s) - und hast dadurch keine Kräfte mehr für Dich selbst.
Genau so sehe ich das auch, trifft auf den gesamten Beitrag zu.
 
M

Marillion 2

Gast
Vielen Dank für eure Antworten! Ja, ich muss das mit dem Reden wohl echt angehen…wie erwartet ging es mir dann heute Nachmittag schon direkt wieder besser….leg bestimmt auch daran, dass ich mir das alles von der Seele geschrieben habe. Und jetzt mit euren Antworten ist es noch ein bissel besser :) Danke dafür! ❤
Btw: ich war gerade bis eben im Training und war mal wieder so richtig gut gelaunt und hab mich mit alles super verstanden.
Ich gehe zum Sport, auch einfach weil ich die Leute dort mag, mit denen ich da trainiere. Und mit der Band ist es auch so. Ich war das jetzt 4 mal und mag die Jungs auf Anhieb so, dass ich das nicht aufgeben möchte. Eigentlich bin ich alles andere als gesellig, ich mag keine größeren Gruppen, auch, weil ich da tendenziell eher untergehe und nicht gehört oder beachtet werde. Ich bin so der typische Mensch, der anfängt etwas zu erzählen und dann mitten im Satz aufhört, weil keiner mehr hinhört. Das ist im Sport und in der Band zum Glück nicht so :)
Allerdings sehe ich das Proben und den Sport auch eher als Ausgleich, etwas was mir wieder Kraft gibt, auch wenn es teilweise anstrengend ist.
 
G

Gelöscht 124578

Gast
Liebe Marillion ... 😊
Wie schön, dass es Dir ein wenig besser geht!

Lass uns wieder quatschen, sobald Dir danach ist.
Um Lichtpünktchen für Dich zu erzeugen. 🌞🌞🌞
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Noch eine Idee zur Entlastung deiner Mum:

In vielen Städten gibt es ehrenamtliche Helfer, die da unterstützen, damit der betreuende Partner mal aus dem Haus kommt.
Und da sollte deine Mutter mit einer Freundin ins Cafe gehen oder vielleicht mag sie sich einem Stammtisch, Seniorenclub, einer Selbsthilfegruppe anschließen, einen VHS-Kurs belegen, ...
Ihr könntet mal zusammen ins Kino gehen o.ä.
 

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