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Dem eigenen Gefühl beim Jobwechsel wieder vertrauen lernen

Pingunin

Mitglied
Guten Morgen,

nach dem Studium bin ich nach zwei kürzeren Jobs in eine sichere Anstellung (öffentlicher Dienst) gekommen, in der ich fast 10 Jahre war. Ich wollte da unbedingt rein, ich habe mich beworben und beim Vorstellungsgespräch gemerkt, "hier will ich arbeiten". War ein Gefühl. Hat gestimmt. Tolles Team, eigenständiges Arbeiten, kurzer Arbeitsweg, Gehalt wirklich gut.

Irgendwann bekam ich das Gefühl, bevor ich 10 Jahre voll mache in dem Laden, muss ich noch mal was anderes machen, ich war unterfordert, konnte mein Privatleben zwar komplett ausleben, aber dachte mir "das kann nicht alles sein".

Intern gab es nur undankbare "Entwicklungsmöglichkeiten", die keine waren, leider wurde ich hoch gelobt bzw. "rein gequatscht", in eine dieser Positionen, mit 3 anderen Kollegen. Plötzlich befand ich mich in einer Position, in der ich nie hätte sein wollen, habe teuer Lehrgeld bezahlt und mit meinen 3 anderen Kollegen nach 6 Monaten gekündigt, etwas anderes gesucht. In dieser Position bin ich noch heute.

Die Stellenausschreibung (öffentlicher Dienst) war vielversprechend, spannendes Tätigkeitsfeld, Arbeitsweg noch im Rahmen, Verdienst leider etwas weniger als vorher.....das Gespräch lief super, ich hatte schnell die Zusage und wechselte in kürzester Zeit.

Nach leider kürzester Zeit merkte ich, das war der zweite Griff ins Klo binnen einen Jahres. Ein Team, das diese Bezeichnung nicht im Entferntesten verdient, der Neue (also ich) wurde ausgebeutet, jeder haut den anderen in die Pfanne und meine Chefs scheuen jede Verantwortung, ich wurde komplett im Stich gelassen, bis ich Anfang diesen Jahres (Probezeit lang beendet) mal auf den Tisch gehauen habe und diese Missstände beim Namen genannt habe und auch klar gestellt habe, dass das so nicht meiner Arbeitsweise entspricht.

Das ganze fruchtete nicht. Nach wenigen Tagen Schweigen und einigen Kollegen die sich krank meldeten aus Ärger, verfiel alles ins alte Muster und noch schlimmer.

Daraufhin drehte ich mal den Spieß um, nahm mir spontan Urlaub, wenn viel Arbeit in Sicht war und leider wurde ich dann tatsächlich krank, was bei mir immer der Fall ist, wenn ich mich ärgere und Stress habe.

Wie es so ist, spricht man mit Familie u Verwandtschaft über die Geschehnisse. Leider aber kann ich mit deren Ratschlägen nicht wirklich viel anfangen, da die ja nicht in meiner Lage stecken. Gefasel von "Geh doch mal ein Jahr ins Ausland" oder "Mach doch nochmal eine Ausbildung", helfen mir nicht weiter, ich besitze eine Eigentumswohnung, bin fast 40 und habe mich ein Jahr zum quasi-Fachexperten ausgebildet (durch teils privat finanzierte Schulungen) und möchte das nicht alles über den Haufen werfen, wo ich ja inhaltlich Spaß an dem habe, was ich tu, nur nicht dort wo ich es tu, in diesem Team.

Nun habe ich durch Kontakte eine Möglichkeit, zu wechseln. Der Fahrtweg wäre kürzer, Verdienst der gleiche, das Team kleiner und jünger. Trotzdem misstraue ich das Sache, …. einfach deswegen, weil ich mir die letzten beiden Male vertraut habe und ins Klo gegriffen habe.

Ich überlege nun, ob ich weiter ausharre und suche, bis mein Gefühl mir wieder grünes Licht gibt oder ob ich wechsel, weil ich meinem Gefühl derzeit nicht vertrauen kann, weil es schlimmer als jetzt nicht werden kann.

Inzwischen merke ich, dass mich diese Entscheidungsproblematik unruhiger macht als meine Situation selbst, denn nach einem Jahr arrangiert man sich mit einem Team, das sowieso keines ist, sonst wäre ich schon früher weg dort, merke aber ich schlafe nachts manchmal nicht und träume allein von der Entscheidungsfrage, nicht etwa davon, dass ich nicht zur Arbeit möchte.

Mich belastet also mehr die Entscheidung, was ich tun soll, wechseln ohne dass mein inneres Gefühl mir schreiend brüllt "Ja, diesen neuen Job da willst du haben", oder es bleiben lassen und weiter suchen...ich weiß es nicht.

Vielleicht kennt ja jemand dieses Problem, sich nicht mehr selbst vertrauen zu können und aufpassen zu müssen, dass andere nicht ihre Vorteile nutzen und einen dahingehend "beraten"?
 

Pingunin

Mitglied
Danke Dir. Insbesondere dein letzter Absatz hat mich nochmal zur Rückblende angeregt und ja - du hast Recht, ich bin damals Ende 20 Gewesen, war in einem miesen Job, recht weit weg, plötzlich unbefristet fast vor der Haustüre.....ja, das stimmt. Man hat diese Euphorie nicht mehr, das ist mir auch aufgefallen, man wirkt zwar motiviert, aber nicht euphorisch und nicht überschwänglich, das kann auch gut sein, denn wer hohe Erwartungen hat, kann tief fallen.

Danke für deine Antwort! Ich werde mich auf den neuen Job bewerben.
 

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