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Dei Schwester meines Lebensgefährten säuft sich tot!

Lucylu

Mitglied
Hallo,
ich habe wirklich ein sehr ernstes Problem. Die Schwester meines Freundes säuft sich langsam aber sicher zu Tode. Seit vor ca. 4 Jahren ihre Schwester und dann ihre Mutter gestorben sind (beide im gleichen Jahr) lässt sie sich total gehen. Das Alkoholproblem hatte sie ja vorher auch schon. Aber jetzt ist es so schlimm das sie nur noch mit den Alkis am Bahnhof abhängt und sich volllaufen lässt. In ihre Wohnung lässt sie auch keinen mehr rein, aber der Blick von aussen reicht schon (mit Wolldecken verhängte Fenster). Aber am meisten machen wir uns Gedanken um ihre Gesundheit. Sie Isst nichts mehr und hat alle möglichen Schmerzen. Aber zum Arzt geht sie auch nicht, denn der würde ihr ja nahelegen mit dem Saufen aufzuhören.
Es ist wirklich schlimm mit ansehen zu müssen wie sie sich zerstört. Wenn sie genug Promille hat, fängt sie an "in den Himmel zu Prosten" anzustossen mit ihrer toten Mutter und Schwester!!! Es ist zum Heulen! Was kann man tun? In eine Therapie will sie natürlich nicht.
Kann man so einen kranken Menschen zwangseinweisen lassen? Denn wir denken wirklich manchmal das das der letzte Weg ist.
 
G

Gast

Gast
Hallo Lucylu

ich habe wirklich ein sehr ernstes Problem. Die Schwester meines Freundes säuft sich langsam aber sicher zu Tode...
Zuerst einmal vermischst Du hier zwei Dinge. Du hast nicht das Problem, dass sich die Schwester Deines Freundes langsam zu Tode säuft, das hat sie selbst. Du hast das Problem, dass Du nicht dabei zuschauen möchtest. Für beide Probleme kann man nach Lösungen schauen - aber getrennt.

Für Dein Problem solltest Du Dich an eine Suchtberatungsstelle wenden, um Dich als Angehöriger eines Alkoholikers beraten zu lassen. Solche Beratungsstellen gibt es reichlich, so dass auch eine in Deiner Nähe sein wird. Evtl solltest Du erwägen, Dich einer Gruppe Angehöriger von Alkoholikern anzuschließen, um Dich mit ihnen auszutauschen.

Kann man so einen kranken Menschen zwangseinweisen lassen? Denn wir denken wirklich manchmal das das der letzte Weg ist.
Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es möglich ist, einen süchtigen Menschen aufgrund seiner Sucht zwangseinweisen zu lassen. In der Regel macht das auch keinen Sinn. Wenn sie selbst ihre Situation nicht von sich aus ändern will, wird sie sich dagegen sträuben, dass ein anderer Mensch eingreift.

Auf den ersten Blick klingt ihre Geschichte grenzwertig. Nur hast Du selbst gesagt, dass sie Alkohol schon lange Zeit mißbraucht. Bei solchen Menschen braucht es keine allzugroßen Auslöser mehr, um sie dazu zu bringen, sich komplett dem Alkoholismus hinzugeben.

Sie ist weder eine akute Gefahr für sich selbst, noch für andere. Und offenbar ist sie in der Lage, sich seit Jahren um ihr Leben zu kümmern, auch wenn es überhaupt nicht Deinen Vorstellungen entspricht.

Auch hier solltest Du Dich mit Deiner Frage konkret an eine Suchtberatungsstelle wenden. Am besten nicht per Telefon, sondern einen persönlichen Termin ausmachen.

Manchmal erreicht man bei einem süchtigen Menschen mehr, wenn man sich von seinen Problemen abgrenzt, den Menschen evtl sogar fallen läßt, als wenn man anf#ngt, seine Probleme in die Hand zu nehmen.

Günter
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Eine Zwangseinweisung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, nämlich dann wenn ein Mensch auf Grund seines Problemes nicht mehr in der Lage ist adäquad für sich zu sorgen.
So auch bei exessivem Alkoholmissbrauch.
Allerdings würde ich vorher in einer Klinik mit einem Arzt sprechen und ihm meine Befürchtung
schildern.


Shorn
 
G

Gast

Gast
Eine Zwangseinweisung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, nämlich dann wenn ein Mensch auf Grund seines Problemes nicht mehr in der Lage ist adäquad für sich zu sorgen.
So auch bei exessivem Alkoholmissbrauch.
Allerdings würde ich vorher in einer Klinik mit einem Arzt sprechen und ihm meine Befürchtung
schildern.


Shorn

Ganz so einfach ist das nicht da muss eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen:

Zwangseinweisung: Richterliche Anordnung und Patientenrechte | recht blog
 

Lucylu

Mitglied
@ Gast (Günther)
du hast naürlich Recht, Sie hat das Problem, nicht ich. Klar!
Aber das sie keine Gefahr für sich selbst ist, stimmt absolut nicht, denn sie geht zu keinem Arzt, sie spuckt Blut, sie isst nichts u.s.w. Duschen? Was ist das! Ich war in Ihrer Wohnung, es sieht Katastrophal dort aus. Und bei einer Beratungsstelle haben wir uns auch schon erkundigt und die konnten (oder wollten) uns auch nicht weiterhelfen. Vonwegen, sie muß von allein kommen.
Es ist schrecklich hauptsächlich für meinen Partner, zuzuschauen wie seine Schwester vor die Hunde geht, und sich nur noch selbst bemitleidet.
Aber anscheinend muß es ihr erst richtig schlecht gehen bevor man irgendwas machen kann.
Es ist Traurig...
Aber Danke für eure Antworten!
 
G

Gast

Gast
Hallo Lucylu

Aber das sie keine Gefahr für sich selbst ist, stimmt absolut nicht, denn sie geht zu keinem Arzt, sie spuckt Blut, sie isst nichts u.s.w. Duschen? Was ist das! Ich war in Ihrer Wohnung, es sieht Katastrophal dort aus.
Jetzt wirfst Du wieder die verschiedenen Verantwortungen durcheinander. Wenn sie Blut spuckt und nicht zum Arzt geht, mag es sein, dass Du eingreifen kannst. Ob, und wie oft sie sich duscht, und wie es in ihrer Wohnung aussieht, ist alleine ihre Sache.

Und bei einer Beratungsstelle haben wir uns auch schon erkundigt und die konnten (oder wollten) uns auch nicht weiterhelfen. Vonwegen, sie muß von allein kommen.
So sehe ich das auch. Es ist ihr Leben, das sie für sich gestaltet, auch dann, wenn sie mit einem Abgrund spielt. Entscheidet sie sich selbst für ein anderes Leben, hat sie gute Chancen, daraus etwas zu machen, entscheiden andere Menschen für sie, gibt das nichts.

Es ist schrecklich hauptsächlich für meinen Partner, zuzuschauen wie seine Schwester vor die Hunde geht, und sich nur noch selbst bemitleidet.
Dein Partner sollte Kontakt zu einer Gruppe Angehöriger von süchtigen Menschen suchen. So ein Alleinegang, nach dem Motto, ich weiß, was für mich richtig ist, ist ein Schuß in den Ofen.

Aber anscheinend muß es ihr erst richtig schlecht gehen bevor man irgendwas machen kann.
Es ist Traurig...
Jetzt vertauschst Du schon wieder die Kompetenzen. Evtl muss es der Schwester Deines Freundes richtig schlecht gehen, ehe SIE(!) die Entscheidung trifft, das Ruder wieder in die Hand zu nehmen, aber es ist und bleibt ihre Entscheidung, nicht Deine, nicht Eure, sie macht es wann sie will, und wie sie es will.

Vielleicht kann ich Dir an einem Beispiel klar machen, was ich meine. Angenommen, Du hättest eine gute Freundin, die sich hier im Forum melden würde, weil es Dir wegen der Schwester Deines Freundes so schlecht gehen würde. Was sollte ich ihr sagen? Da geht es doch um mehrere Ecken. Sie leidet, weil eine Freundin von ihr leidet, weil deren Lebensgefährte darunter leidet, dass seine Schwester Alkoholsüchtig ist.

Um wieviele Ecken soll Alkoholsucht denn noch gehen? Die Schwester Deines Lebensgefährten ist alkoholsüchtig und lebt ihr Leben. Dein Lebensgefährte muß das akzeptieren, auch wenn es ihm schwer fällt, oder weh tut. Du mußt akzeptieren, dass Dein Freund das akzeptieren muss. Wenn Du ihm wirklich helfen willst, dann unterstütze ihn darin, das zu verstehen, und mache Dich nicht zum Handlanger einer Sucht, oder Eurer Idealvorstellungen.

Günter
 
G

Gast

Gast
Ich denke, Lucylu, der Trick, den Beratungsstellen heute anwenden, ist ganz einfach. Jeder Mensch, der erwachsen ist, wird als erwachsener Mensch behandelt. Ein erwachsener Mensch ist selbst in der Lage, für sein Leben zu sorgen.

Ein süchtiger Mensch macht das häufiger nicht, weiß aber im Grunde, wie es er es machen müsste. Er greift einfach lieber zu seiner Droge, als sich dem Leben zu stellen.

Die Beratungsstellen sagen sich, wir unterstützen nicht, wenn irgendjemand seiner Sucht nachgeht, anstatt sich um sein Leben zu kümmern. Wir wechseln keine Windeln, versorgen keine Wunden. Der Mensch muss selbst begreifen, was er macht, und muss sich selbst dafür entscheiden, wieder Teil der Gesellschaft zu werden.

Wenn er das für sich entschieden hat, egal, wie tief er gesunken ist, unterstützen wir ihn, wieder Fuß zu fassen.

Ich wollte Dir das noch sagen, da ich nicht weiß, ob Du noch einmal antworten wirst.

Behandelt die Schwester Deines Freundes wie einen erwachsenen, selbstständigen Menschen. Sie weiß sehr wohl, wie sie ihr Leben verändern könnte, entscheidet sich aber offenbar immer wieder für ihre Sucht.

Das kann auch heißen, dass ihr keine Lust mehr auf ihr Verhalten habt, und den Kontakt abbrecht. Nicht ihr müsst etwas machen, sie muss sehen, dass ihr Verhalten auch Konsequenzen hat, wie bei jedem anderen erwachsenen Menschen auch. Und nicht die Konsequenz, dass Prinzessin Alkoholikerin machen kann, was sie will, es wird sich schon um sie gekümmert.

Günter
 

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