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Das Verhalten meiner Chefin macht mich psychisch kaputt!

Steffen nett

Mitglied
Ich arbeite in einer Verkstatt im zweiten Arbeitsmarkt.Wenn ich jetzt diesen Beitrag schreibe bin ich den Tränen nah obwohl ich sonst keine Heulsuse bin.Doch die eine Träne ist gerade tief gefallen.Der letzte Freitag hat mich Psyche weiter gebrochen.Fühle mich schon seit Monaten als fünftes Rad am Wagen.Gebe mir echt Mühe und mache echt viel in der Verkstatt,putze auch ziemlich ordentlich doch irgendwie ist nie so recht Platz für mich.Beim grossen Tisch sitzen ja immer nur die ausserwählten und schon ziemlich lange dabei sind und ich oft nur immer nebenan wo es auch ziemlich kalt ist und es kräftig zieht.
Fühle mich total isoliert obwohl ich Invalide bin und an Panickattacken leide.Irgendwie kümmert sich die Chefin lieber um andere und echt fällt mein Name fast nie....echt depressiv!!

Am Freitag dann gleich am Morgen eine Gruppensitzung wo alle gelobt wurden nur ich bekam kein Lob obwohl ich viel arbeite und mir echt mühe gebe.....meine Mitarbeiter loben mich total doch meine Chefin hat einen anderen Liebling den sie bei dieser Sitzung ganz besonders gelobt hat....wer weiss warum aber der macht ja auch nicht viel mehr als ich.
Zum bösen Höhepunkt wurde ich von meiner Chefin kritisiert,das ich meinem Arbeitskollegen offen gesagt habe das ich das Gefühl habe das meine Arbeit keinen Wert hat.....die Worte waren ziemlich hart und das hat meine Seele tief getroffen.

Habe das Gefühl das etwas gebrochen ist was man nie wieder reparieren kann zwischen mir und meiner Chefin....der Krug ist kaputt gegangen und sie wirkt jetzt auf mich ziemlich böse und anweisend.Das ganze Wochenende war schlecht für mich und ich konnte nicht richtig schlafen weil morgen wieder Montag ist und ich mir Gedanken mache wie es jetzt mit der Chefin weiterläuft.Fühle mich total depressiv und einsam und habe so ziemlich niemanden dem ich diese Geschichte erzählen kann.

So die Tränen trocken kaum und die Nervösität steigt wieder jetzt.....wie soll es jetzt in der Verkstatt weitergehen nach diesem hässlichen Freitag...ich glaube das werde ich nie vergessen...
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Steffen, es ist schön, daß du auf deiner Arbeit so fließig und gewissenhaft bist. Deine Kollegen erkennen deine Leistungen auch an.
Manchmal passiert es, daß Vorgesetzte die Leistungen von einzelnen überhaupt nicht auf dem Schirm haben. Das ist aber normal und hat nichts mit dir persönlich zu tun!
Zum bösen Höhepunkt wurde ich von meiner Chefin kritisiert,das ich meinem Arbeitskollegen offen gesagt habe das ich das Gefühl habe das meine Arbeit keinen Wert hat.....die Worte waren ziemlich hart und das hat meine Seele tief getroffen.
Es ist nicht die feine englische Art von deiner Chefin bei Problemen so zu reagieren. Ich weiß natürlich nicht, was genau sie gesagt hat und warum du dich nicht gleich direkt an sie gewendet hast, aber ihr solltet euch zu zweit zusammensetzen und ganz in Ruhe über die Sache sprechen. Vielleicht ist das alles ja nur ein blödes Mißverständis?

Ich kann sehr gut nachvollziehen, daß du Angst vor morgen hast! Aber es ist auch so, daß nichts so heiß gegessen wie gekocht wird.
Geh morgen auf Arbeit und bitte um ein klärendes Gespräch. In diesem versuchst du ihr klar zu machen, daß du dir mehr Feedback über deine Arbeitsleistung wünschst und sprich auch die Sache mit dem Tisch an. Wenn es da zieht und kalt ist, dann muß das ja an irgendetwas liegen. Vielleicht könntet ihr ja den Tisch erweitern :)

Wenn das allerdings nichts hilft, und du schreibst ja auch, daß dieses Nicht-Dazu-Gehören-Gefühl seit Monaten! anhält, dann ist vielleicht auch ein Arbeitsstättenwechsel in Betracht zu ziehen... Wäre das etwas für dich? Was würdest du dir denn von einer neuen Arbeitsstätte wünschen? Ein kleineres Team? Flachere Hierarchien?

Ich wünsche dir auf jeden Fall schon einmal alles Gute für morgen und drücke dir die Daumen, daß du eine gute Lösung findest.

LG
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Wurde die gesamte Belegschaft gelobt oder einzelne?

Wenn alle gelobt wurden, dann zählst du doch auch dazu.

Du wünschst dir positives feedback, das bekommst du doch von deinen Kollegen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Steffen,
ich kenne das auch aus über 40 Jahren Berufserfahrung,
was du da schreibst – was ich irgendwann verstanden habe:
Es sollte mir völlig egal sein, was eine Vorgesetzte oder ein
Chef über mich denkt – wichtig ist mir, was ich selbst über
meine Arbeit denke. Wenn mich jemand kritisiert, nehme
ich das schon ernst und überlege, was davon stimmig sein
könnte und wo ich etwas besser machen kann; aber da ich
für mich eigentlich immer mein jeweils Bestes gebe, lasse
ich das emotional an mir abprallen.
Die wirklich wichtigen Menschen im privaten Bereich sind
hier natürlich was Anderes. Da nehme ich mir schon was zu
Herzen und verdrücke auch mal ein Tränchen. Aber nur weil
ich irgendwo meine Zeit und Kraft gegen Geld tausche, heißt
das noch nicht, dass jemand auf meiner Seele rumtrampeln
darf (deshalb packe ich die gut weg und sie darf erst raus,
wenn ich sehr viel Vertrauen gewonnen habe oder weiß, dass
es jemand gut mit mir meint).
Manchmal brauchen Menschen das, auf andere herabzuschauen.
Weil sie sich selbst dann wichtig oder mächtig fühlen. Kopple
dich da emotional ab. Du kannst auch aktiv auf die Chefin zu-
gehen und sie bitten, dich ruhig weiter zu kritisieren, weil du
davon viel lernst. Meist hilft das, damit die Kritik fairer wird,
wenn jemand weiß, dass man sie ernst nimmt und darüber
nachdenkt. Aber die Chefin ist weder Gott noch deine Mutter,
also nimm' es locker und frage dich eher, was sie für ein Problem
hat, dass sie ihre Angestellten so behandeln muss.
Und wenn du die Gelegenheit hast, woanders zu arbeiten, mach'
das auch. Nicht überall arbeiten so ungehobelte Menschen ...

Alles Gute!
Werner
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
hi steffen,

ich hoffe dir geht's gut oder zumindest besser. danke das du dich hier so geöffnet hast mit deiner geschichte.

ich höre den begriff "zweiter arbeitsmarkt", und er gefällt mir gar nicht. werden dort nicht auch "behindertenwerkstätten" (bzw. dafür gibt es mittlerweile bestimmt einen neuen namen, oder? wie war der doch gleich..? egal..) eingeordnet?

ich finde das eine absolute schweinerei. eine kurze recherche ergibt auch, dass der begriff relativ einzigartig für deutschland ist und auch "historisch vorbelastet". das soetwas in so einer reichen gesellschaft mit so viel überbordernden wohlstand und reichtum gibt, ist einfach nur beschämend.

meine empfehlung: raus da. dir gehört der größte respekt zugeschrieben, du arbeitest für einen sehr niedrigen lohn. du musst diese arbeit nicht machen. du kannst auch wo anders hingehen, wo menschen wie du geschätzt werden. such dir etwas neues, falls es geht.

falls nicht, sprich es unter den mitarbeitern an, oder bei einer person, der du vertraust und die mitgefühl hat und deine position versteht und dich unterstützen kann. wenn deine chefin wirklich so blöd ist, dann werden das auch andere so finden. und hat deine chefin nicht auch eine chefin? wenn du mit mehreren mitarbeitern dort mal eine nachricht sendest und dich höflich beschwerst, mal sehen was passiert? wehr dich. ohne gewalt und ohne dich strafbar zu machen natürlich. such dir im notfall rechtsberatung, wenn es zu viel wird.

du bist es wert, geschätzt zu werden für deine arbeit und für deine person. dein job ist nicht selbstverständlich und sehr wichtig, für dich und für die gesellschaft.

auch wenn ich es immernoch als schweinerei empfinde menschen, die aus irgendeinem grund nicht im arbeitsmarkt so recht ihren platz finden, in einem arbeitsmarkt zweiter klasse arbeiten zu lassen und dann noch scheiße zu behandeln.

ich wünsche dir viel glück und erfolg
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
Es sollte mir völlig egal sein, was eine Vorgesetzte oder ein
Chef über mich denkt
werner, sorry, aber nein. steffen, bitte hör nicht auf sowas. so wie steffen das erzählt, ist da schon etwas größeres vorgefallen. das vertrauensverhältnis ist einfach kaputt. unter diesem zustand weiterzuarbeiten, bei dieser bezahlung, wäre psychologisch maximal risikobehaftet und kontraproduktiv. besonders das "gefühle in sich reinfressen". ein handfestes rezept für psychische krankheiten, depression, etc.

Du kannst auch aktiv auf die Chefin zu-
gehen und sie bitten, dich ruhig weiter zu kritisieren, weil du
davon viel lernst.
der junge ist traurig und am heulen und soll ihr sagen: "ja mach weiter, danke, ich hab ja so viel gelernt von dir." wow. einfach nur: wow.

steffen: offen ansprechen und drüber reden und es versuchen aus der welt zu schaffen oder raus da. andere alternative gibt es nicht. "augen zu und durch" ist keine option.
 

Steffen nett

Mitglied
das vertrauensverhältnis ist einfach kaputt. unter diesem zustand weiterzuarbeiten, bei dieser bezahlung, wäre psychologisch maximal risikobehaftet und kontraproduktiv. besonders das "gefühle in sich reinfressen". ein handfestes rezept für psychische krankheiten, depression, etc.
Das stimmt.....das ist das letzte was ich gebrauchen kann....Gefühle zu unterdrücken.....ein wahrer Palast für eine Panikattacke!!!
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Das stimmt.....das ist das letzte was ich gebrauchen kann....Gefühle zu unterdrücken.....ein wahrer Palast für eine Panikattacke!!!
Wenn das so schlimm ist, Steffen, dann geh morgen nicht auf Arbeit sondern zum Arzt und laß dich krankschreiben... Dir geht es nicht gut und du bist im Moment nicht arbeitsfähig.
 

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