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Das Märchen der Chancengleichheit, Vergleiche und Selbstmitleid

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Gelöscht 117789

Gast
Wenn ich die Berichterstattung über die entsprechenden Studien der vergangenen Jahre richtig verfolgt habe, etwa in den skandinavischen Staaten. Deutschland liegt irgendwo im unteren Mittelfeld. Zitat GEW: "In kaum einem Industrieland ist der Bildungserfolg einer Person so abhängig von ihrem sozio-ökonomischen Hintergrund wie in Deutschland. Kinder aus Familien mit niedrigen Bildungsabschlüssen werden strukturell benachteiligt."
Dafür hättest Du anderweitige Nachteile in diesen Ländern.
Essen teuer, Trinken teuer, das halbe Gehalt pauschal an Steuern weg usw. unsoweiter.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Ja, der TE zum Beispiel fehlt es ganz sicher an Eigeninitiative... Was soll an "absoluter Chancengleichheit" schlecht sein und wer will vom "Staat zum Jagen getragen" werden?
Was spricht dagegen nachts an der Tanke zu arbeiten? Hat mein Bruder jahrelang getan.
 

LW84

Aktives Mitglied
Dafür hättest Du anderweitige Nachteile in diesen Ländern. Essen teuer, Trinken teuer, das halbe Gehalt pauschal an Steuern weg usw. unsoweiter.
Wir sind jetzt gerade bei der Chancengleichheit, oder? Außerdem empfindet so gut wie niemand in skandinavischen Ländern die hohen Steuersätze als Nachteil, ganz im Gegenteil. Weiterhin sind die Löhne dort deutlich höher als in Deutschland.

Was spricht dagegen nachts an der Tanke zu arbeiten? Hat mein Bruder jahrelang getan.
Es ist doch jetzt klar, dass dein Bruder ein sicher sehr fleißiger Überflieger ist. Bravo! Es geht hier um strukturelle Probleme. Apropos jobben neben dem Studium: Vielleicht einfach nochmal den Eingangstext lesen.
 
G

Gelöscht 118888

Gast
Meine hätte mal gelesen das einer der top 3 Gründe warum Studium abgebrochen wird finanzielle Gründe sind. Um die 20%.

Oft auch damit verbunden Studium, nebenjob etc. Unter einen Hut zu bekommen.

Und ich finde es schade wenn Menschen die das Potenzial hätte u. U. Es aus solchen Gründen nicht ausschöpfen können.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Der Gedanke zerfrisst mich total, auch das ewige Vergleichen zu anderen Studenten. Andere haben nebenbei schon ein Fuß in der Tür zur Politik, sind in entsprechenden Verbänden, der Fachschaft aktiv und ich muss halt in der Freizeit jobben gehen, um Miete, Krankenkasse (bin 25+), Lebensmittel, Fixkosten, das verpflichtende Studienticket zu zahlen.
Ich kann deine Situation gut nachvollziehen und wie schwer es fällt immer derjenige zu sein der für alles kämpfen muss und nichts geschenkt bekommt.

Trotz allem hilft es dir nicht weiter wenn du dich mit anderen vergleichst und dich vom Leben verarscht fühlst.
Es wird immer die geben die besser dran sind, bessere Kontakte haben, besseres Elternhaus, bessere finanzielle Mittel etc.
Die konnten es sich genauso wenig aussuchen in welche Familie sie geboren werden wie du.
Es ist auch gar keine Frage ob es eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft" gibt. Die gibt es und darüber brauchen wir nicht streiten.
Chancengleichheit wird in diesem Falle so definiert das auch du, ohne Akademikerfamilie oder Vitamin B die Möglichkeit hast zu studieren. Nur weil es andere leichter haben, heißt es nicht das du keine Chance hast.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Mein Jugendfreund ist nach dem Studium in die Firma des Vaters eingestiegen und hat sie "sozusagen verdreifacht", auf über 200 Leute.
Wenn ich ihn anrufen möchte, ist er entweder gerade auf Geschäftsreise, im Meeting, im Telefonat oder sonst wie unerreichbar.
Auf Schützenfesten oder einfach mal in einer Kneipe hat man ihn nie gesehen. Mit dem Rad durch blühende Felder zu fahren wäre für ihn undenkbar: die Büropalme muss reichen.
Und während ich hier langsam den Tag beginne, sitzt er bereits über Bilanzen und kriegt Herzrasen bei dem Gedanken, dass die Konkurrenz nicht schläft...

Eine echte Chance zu leben hat er nie gehabt, und dafür bedauere ich ihn aufrichtig!
 
G

Gelöscht 118888

Gast
Mein Jugendfreund ist nach dem Studium in die Firma des Vaters eingestiegen und hat sie "sozusagen verdreifacht", auf über 200 Leute.
Wenn ich ihn anrufen möchte, ist er entweder gerade auf Geschäftsreise, im Meeting, im Telefonat oder sonst wie unerreichbar.
Auf Schützenfesten oder einfach mal in einer Kneipe hat man ihn nie gesehen. Mit dem Rad durch blühende Felder zu fahren wäre für ihn undenkbar: die Büropalme muss reichen.
Und während ich hier langsam den Tag beginne, sitzt er bereits über Bilanzen und kriegt Herzrasen bei dem Gedanken, dass die Konkurrenz nicht schläft...

Eine echte Chance zu leben hat er nie gehabt, und dafür bedauere ich ihn aufrichtig!
Und wie er eine Chance hat zu. Leben. Er tut es nur nicht.
Der fleißig Kerl hat die frima verdreifacht. Je nach brange muss man da gar nicht viel zu tun. Er muss auch nicht ständig durch die ganze Welt fliegen. Er kann auch jemanden schicken.

Ich Weiss was du mit dem Beispiel sagen willst. Der arme Junge hat die Firma übernommen hart gearbeitet weil er die Verantwortung für 200 Menschen hat...

Aber das stimmt nicht das er nie eine Chance hate zu leben. Er kann einen verzriebler einstellen der sich z. B. Mit Kunden trifft. Einen Buchhalter der die Bilanzen wälzst,...
Und sich zurück nehmen. Seine freie Entscheidung und er hat die Chance jede Menge zu machen. Er muss es nur selbst wissen. Bist du aber arm hast du diese Chancen nicht.
Sag mal deinem Arbeitgeber ich würde mich gerne etwas zurück nehmen weil ich mehr auf Schützenfest, in Kneipen und mit den Rad dieblühenden Landschaften in Ostdeutschland erleben will...

Dein Freund kann das easy machen.
Die wichtigen und strategischen Entscheidungen kann auch ein anderer treffen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Aus dem bildungsreport von 2017.
Und welchen Schluss ziehen wir aus deiner Graphik?

Es ist bekannt, dass vor allem in "Arbeiterkreisen" gewisse Vorbehalte gegen Bildung, Universität, Gymnasium etc. vorherrschen, die ungefiltert an Folgegenerationen weitergegeben werden. Wenn man bereits früh Verachtung für "die da oben" lernt, ist der Weg vorgezeichnet.
Erst neulich hatte ich die Ehre mit einem Vater auf einem Elternabend, der voller Stolz wohlgemerkt verkündete, dass das Gymnasium nichts für seinen 7jährigen (1. Klasse !) ist, da der Junge später mal "ehrlich sein Geld verdienen soll". Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Und leider ist es weit verbreitet in Deutschland, vor allem im Präkariat, mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen. Chancen werden nicht gesehen, weil sie nicht gesehen werden wollen.
Diese Glaubenssätze halten sich über Generationen, nicht nur bei der Bildung.
Und dass man andere, die anonyme Masse, die Gesellschaft, für den eigenen eklatanten und wiederkehrenden Mißerfolg verantwortlich machen kann, ist dabei vor allem eines: BEQUEM, so wie jede halbwegs schlüssige Ausrede.

Die Graphik fußt maßgeblich auf Prägung durch das Elternhaus, nicht auf mangelnder Chancengleichheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gelöscht 118888

Gast
Und welchen Schluss ziehen wir aus deiner Graphik?

Es ist bekannt, dass vor allem in "Arbeiterkreisen" gewisse Vorbehalte gegen Bildung, Universität, Gymnasium etc. vorherrschen, die ungefiltert an Folgegenerationen weitergegeben werden. Wenn man bereits früh Verachtung für "die da oben" lernt, ist der Weg vorgezeichnet.
Erst neulich hatte ich die Ehre mit einem Vater auf einem Elternabend, der voller Stolz wohlgemerkt verkündete, dass das Gymnasium nichts für seinen 7jährigen ist, da der Junge später mal "ehrlich sein Geld verdienen soll". Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Und leider ist es weit verbreitet in Deutschland, vor allem im Präkariat, mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen. Chancen werden nicht gesehen, weil sie nicht gesehen werden wollen.
Diese Glaubenssätze halten sich über Generationen, nicht nur bei der Bildung.
Und dass man andere, die anonyme Masse, die Gesellschaft, für den eigenen eklatanten Mißerfolge verantwortlich machen kann, ist dabei vor allem eines: BEQUEM, so wie jede halbwegs schlüssige Ausrede.

Die Graphik fußt maßgeblich auf Prägung durch das Elternhaus, nicht auf mangelnder Chancengleichheit.
Deine Aussage macht doch keinen Sinn. Das Kind hat doch schlechtere Chancen wenn es im Elternhaus falsch geprägt wird.
Und als ob alle Eltern der Arbeiterklasse so denken. Die meisten wollen sicher das es die kids mal besser haben.
Nur weil ein Vater das mal sagt heißt das doch nicht das die Mehrheit so denkt.

Die Kinder der arbeiterfamielien sind doch nicht dümmer. Wie die der Akademiker. Und Dan 73 Akademiker mit bachelor und nur 21% der Arbeiterkinder...
 
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