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Das Leben steht still

G

Gast

Gast
Hallo liebe Community,
es geht in diesem Post nicht um mich, sondern um meine Schwester. Sie hatte nach längere psychischen Problemen (u.a. Depressionen, die in der Familie liegen) die Schule gewechselt und wurde dort zwei Jahre lang stark gemobbt. Daraufhin hat sie die Schule abgebrochen, musst erneut in eine psychatrische Klinik und ist nun seit kurzem wieder zu Hause. Inzwischen ist sie achtzehn geworden, jedoch war es durch die vielen Probleme nicht möglich, dass sie ihren Schulabschluss macht. Sie hat, da sie die Realschule bis kurz vor den Abschlussprüfungen besucht hat, einen Hauptschulabschluss.
Seitdem sie nun aus der Klinik zurück ist, steht alles in ihrem Leben still. Eine Therapie möchte sie nicht machen, um eine Ausbildung kümmert sie sich nicht und eine Schule möchte sie schon gar nicht mehr betreten. Den ganzen Tag ist sie zu Hause, soziale Kontakte pflegt sie nur über das Internet und sie dazu bringen, mal einen Kaffee trinken zu gehen oder beim Einkaufen mitzukommen, ist immer ein kleiner Kampf. Das alles kann ich ihr nicht verübeln (viel schlechtes ist passiert, auf alles eingehen kann ich hier nicht), aber ich weiß auch nicht, wie ich ihr am besten helfen kann. Unsere Mutter ist mit der Situation leider vollkommen überfordert und unser Vater leider nicht mehr in unserem Leben (er ist sowohl körperlich behindert als auch psychisch krank und unsere Eltern haben sich vor Jahren scheiden lassen).
Sie ist ein intelligentes Mädchen, zeichnet und programmiert gerne und auch Fremdsprachen lernen liegt ihr. Ich würde mir wünschen, dass sie irgendwann, sobald sie dazu bereit ist, ihren Schulabschluss nachholt und vielleicht sogar das Abitur macht - das Zeug dazu hätte sie allemal. Am wichtigsten ist für mich jedoch, dass es in ihrem Leben auf irgendeine Art und Weise weitergeht. Auf diesem Weg würde ich sie gerne nach allen meinen Möglichkeiten unterstützen.
Hat von euch jemand eine Idee, wie es weitergehen kann?
LG Lenore
 
G

Gast

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Also zum Studieren gibt es die Möglichkeit des Fernstudiums. Vielleicht gibt es vergleichbares für den Schulabschluss. Da solltest du dich mal schlau machen, dann könnte sie den von Zuhause nachholen, wenn sie schon nicht in die Schule gehen will.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Hallo Leonore,

ich finde es total klasse, dass du dir so viele Gedanken um deine Schwester machst und ihr zur Seite stehen möchtest. Die Idee mit Fernstudium kam mir auch gleich in den Sinn.

Allerdings gibt es auch ein bzw. zwei Aber: Man kann niemand helfen, der sich nicht helfen lassen will. Von daher wäre es auch die Frage, was sie denn möchte. Und das solltest Du dann unterstützen und weniger das, was du für richtig hälst.

Das Zweite Aber macht mir mehr Bauchschmerzen: Du schreibst "Am wichtigsten ist für mich jedoch, dass es in ihrem Leben auf irgendeine Art und Weise weitergeht." Warum ist das so wichtig für dich? Übersetzt heißt das doch, damit es dir gut geht, dürfen bestimmte Dinge nicht passieren. Richtig?
 
G

Gast

Gast
"Du schreibst "Am wichtigsten ist für mich jedoch, dass es in ihrem Leben auf irgendeine Art und Weise weitergeht." Warum ist das so wichtig für dich? Übersetzt heißt das doch, damit es dir gut geht, dürfen bestimmte Dinge nicht passieren. Richtig? "

Darum geht es mir weniger. Momentan sitzt sie den ganzen Tag zu Hause und meint selbst oft, dass es ihr damit auch nicht wirklich gut geht. Stunden verbringt sie vor dem PC und viel anderes gibt es in ihrem Leben zur Zeit leider nicht mehr. Etwas ändern möchte (kann?) sie aber auch nicht.
Dass ich ihr nicht helfen kann, wenn sie micht nicht lässt, weiß ich. Die psych. Klinik in der sie war hat bezüglich ihrer Depressionen nicht viel gebracht und eigentlich wäre eine ambulante Therapie für sie sicher nicht verkehrt. Oft meint sie auch selbst, dass die Klinik ihr nicht geholfen hätte, aber eine neue Therapie anzufangen sieht sie als "sinnlos".
Natürlich möchte ich, dass sie wieder Freude am Leben hat und sich eine Zukunft (wie auch immer die ihren Wünschen nach aussieht) aufbaut. Dass es ihr wieder gut geht bleibt mir dabei jedoch am wichtigsten. Das einzige was meiner Meinung nach nicht passieren 'darf' ist, dass sie ihr Leben endgültig aufgibt und/oder sich das Leben nimmt.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo Gast,
Wenn du und deine Schwester zum Arbeitsamt, bzw. BIZ geht, und euch dort beraten lasst, was mit dem Hauptschulabschluss den sie hat, jetzt noch für Schulen möglich sind.
Bei manchen Schulen ist ab 18 Schluß.
Das wäre ein erster Schritt in die Richtung.
Sie könnte auf die zweijährige höhere Handelsschule, oder im sozial-hauswirtschaftlichen Bereich noch auf eine zweijährige Schule gehen.
Dort dann automatisch auch die mittlere Reife machen.

Aber bedenke, wenn es ihr jetzt noch nicht gut geht, wird sie diese nicht durchhalten können.
Für sie wäre eine ambulante Therapie wichtig, in der sie ihre vorhandenen Probleme bearbeiten kann.
Aber du schreibst ja das sie das nicht möchte.

Vielleicht magst du mit dir Selbst zu einer öffentlichen Beratungstelle gehen, in der du über diese Probleme mit deiner Schwester, die dich so belasten, sprechen kannst.
Denn, wenn ein Mensch nicht will kann man ihm nichts aufzwängen (deiner Schwester).
Aber wenn man bei sich selbst Veränderungen stattfinden lässt, andere Betrachtungswinkel erlernt, und seinen lieben Menschen regelmäßig begegnet, dann verhält man sich auch anders als vorher.
Vielleicht positiver in der Ausstrahlung, nicht mehr so Lastig, eben freier, und diese Gefühle springen oft auf den anderen über, und dann bewegt sich was.

Man kann eben immer nur sich Selbst verändern, und dann verändern sich die anderen oft automatisch.
das Prinzip funktioniert nicht immer, aber bei dem Versuch tust du dir ja auch was Gutes.
Also ist es das allemal Wert:)

Ich weiß keinen anderen Rat.

Liebe Grüße Pecky
 

Kätzin

Aktives Mitglied
Hallo,

warum muss es in ihrem Leben jetzt sofort weiter gehen?
Das ist der Druck in unserer Gesellschaft immer etwas zu leisten, nie still zu stehen und ständig voranzukommen. Der einzelne Mensch bleibt dabei oft auf der Strecke.

Wenn sie bis kurz vor den Prüfungen die Realschule besucht hat dann wäre der Abschluss sicherlich kein Problem. Den Abschluss kann sie als externe 'Schülerin' machen. Darauf kann sie sich sogar komplett selbst vorbereiten und geht dann eben zu Prüfungen.

Ich kann verstehen, dass jemand nach schweren Mobbingerfahrungen keine Schule mehr von innen sehen möchte. Mir ging es so. Ich habe meine 2. Ausbildung nur durchgezogen, weil es mein Traumberuf ist.

Deine Schwester beschäftigt sich doch selbst, oder? Am PC sitzen ist ja nicht grundsätzlich negativ. Das kommt aber in deinem Post so rüber. Das finde ich schade, denn es stimmt so einfach nicht.

Was möchte denn deine Schwester kurz-, mittel- und langfristig?
 

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