Das Leben der Anderen...

Ich bin Mitglied eines Netzwerks, einer großen Community, die sich untereinander unterstützt. Zwar (leider) nicht in dem Maße, welches sich der Leiter des Netzwerks wünschen würde, aber die eingeschworenen Mitglieder - die Stammmanschaft - hält zusammen.
Das kann helfen, weil man so einen ganz anderen Blickwinkel einnimmt und den Neid verlagert, weil man quasi Hautnah miterlebt, wieviel Arbeit dahintersteckt, voran zu kommen. Davon abgesehen fühlt man sich nicht alleine und arbeitet zusammen mit anderen am Ziel, das man für sich selbst gesetzt hat.

Außerdem gönne ich anderen ihren Erfolg. Erst recht, wenn ich daran beteiligt war, dass es voran ging. Das kann ein schönes Gefühl sein, zu sehen wie etwas zum Selbstläufer wird und die Ziele immer größer werden können. Es mag Anfangs schwer sein, aber wenn man am Ball bleibt, erntet man irgendwann das,was man gesäht hat, sozusagen.

Und wenn Du lieber Solo unterwegs bist - was Heutzutage verdammt schwer ist, habe ich das Gefühl -, solltest Du Deinen Fokus NIEMALS auf andere legen. Weil, dann kann man nur verlieren. Man sollte generell niemals den Fehler machen, sich mit anderen zu vergleichen.
Man sollte immer bestrebt sein, die Beste Version von sich selbst zu werden, sofern man ein Ziel hat. Dafür aber ist Durchhaltevermögen, Zähigkeit und ein langer Atem notwendig. Und wenn man das nicht hat, sollte man sich meiner Meinung nach nicht beschweren, weil andere das erreicht haben was man gerne selbst hätte. Denn diese Leute haben auch hart dafür gearbeitet, was man jetzt aber nicht mehr wirklich sieht, weil es bei denen die man beneidet aus dem eigenen Blickwinkel heraus sehr leicht wirkt, was es aber oftmals nie war und auch nicht sein wird.

Nur das mit der Freundin ... das ist eine andere Sache. Du ziehst an, was Du selbst bist. Wenn Du eine gepflegte Freundin haben willst, die viel Wert auf ihr Äußeres legt, musst Du genau das auch selbst ausstrahlen, um genau diese Sorte Mensch anzuziehen. Du kannst - platt gesagt - nicht von einer Frau erwarten, dass sie sich toll anzieht, auf ihr Äußeres Wert legt und in der Öffentlichkeit möglichst perfekt wirken will, während Du selbst wie ein Menschlicher Mülleimer bist.
You know what i mean? ...

Mal ehrlich, Tiktok und Instagram fingen ganz nett und unbeschwert an. Jetzt wird nur noch Hintern und Busen Peepshow, Autos werden präsentiert, man könnte meinen, daß nun jeder Lambo oder Ferrari fährt, Geld wird bündelweise gezeigt, vermutlich Drogenkuriere oder Mafia Leute, die das ganz cool finden, bündelweise Kohle in die Kamera zu halten. Es sind sogar Spinner zu sehen, die die ganze Wohnung voller Kohle haben und es einfach aus dem Fenster werfen. Wäre ich ein hohes Tier bei der Polizei, würde ich anhand der Accounts die Identität feststellen, zumindest bei EU Accounts und mal checken lassen, woher so viel Bargeld kommt. Es werden ja Millionen in die Kamera gehalten. Kein normaler Mensch, auch reiche nicht, würde das in die Kamera halten, allein schon zum Selbstschutz. Ansonsten meine Villa, mein Proll-Leben usw. Fazit? Die Apps löschen. Ich kann verstehen, daß viele Leute angefressen sind, wenn sie den ganzen Tag nur auf geile Chicks gucken, die sie niemals im Leben kennenlernen dürfen, oder vorgeführt bekommen, daß sie zur Unterschicht gehören. Man muß einfach begreifen, daß eine Parallelwelt da draußen existiert. Während der eine sich ne schöne Fahrradtour gönnt, schippert der Russenmilliardär durch die Karibik und verbrennt dabei 1,5 Mio. Liter Treibstoff, hat 20 Chicks auf dem Boot und macht Party.

Die Social Media Plattformen sind nichts anderes als eine moderne Form der Prostitution, da die meisten Accounts mit Onlyfriends verknüpft sind. Die ganzen Weiber ziehen sich dann aus oder b....... vor der Cam gegen Gebühr. Wenn das die Zukunft des Onlinemarketings ist, dann gute Nacht. Ich finde unsere Welt einfach nur krank und dekadent.

Das zieht sich natürlich auch durchs normale Leben. Ist man im Schwimmbad, sieht man ständig Leute, die andere oder sich selbst filmen, dass es einem echt auf den Sack geht, dass man nicht einfach mal irgendwas genießen kann. Sitzt man in der Bahn, jeder glotzt nur noch aufs Handy, Gespräch = Fehlanzeige. Ich vermisse die Atmosphäre einer Bahnfahrt vor 40 Jahren, als man noch nette Unterhaltung hatte. Geht man in die Kneipe, früher konnte man problemlos eine Frau kennenlernen an der Bar und heute sitzen die alle da und glotzen auf ihr iPhone. Im Fitnesscenter gleiches Bild, alle glotzen auf irgendwas nur nicht aufs Gegenüber. Auf der Arbeit gucken alle nur noch in den Bildschirm oder sind durch was anderes abgelenkt, im Büro zumindest.

Im nächsten Leben wäre ich lieber in der Zeit der Freibeuter als in der Moderne.

@tonytomate :
Ich hätte nie gedacht, dass ich dem, was du schreibst, einmal so sehr beipflichten würde. Ich kann dir bei deinem Beitrag nur 100 % zustimmen. Und weil diese ganze dekadente Aufs-Handy-Glotz-Gesellschaft und Social Media-Gesellschaft so ist wie sie ist, lernt man auch außerhalb des Netzes, also auf der Straße, eigentlich niemanden mehr kennen, wenn man rausgeht - es sei denn, man sieht aus wie George Clooney, dann löst sich der ein oder andere Blick vielleicht doch mal vom Handy.

Es bringt dir überhaupt nichts dich mit anderen Menschen zu vergleichen. Weder über Social Media, noch bei Menschen im deinem Umfeld.

Sei du der Mensch, der du bist und wenn du etwas an dir ändern willst, dann tue es ohne dich mit anderen zu vergleichen.

Diejenigen die auf Social Media ihre tolle Wohnung präsentieren, zeigen wieviel Kohle sie haben etc. Haben streng genommen einen Mangel. Den Mangel an an wirklichen Selbstbewusstsein. Sie suchen Anerkennung.
Sie identifizieren sich über Follower.
Hinter der Fassade und der Kamera sieht es 100 % anders aus.
Da läuft es nicht perfekt.

Die füllen die innere Leere halt mit Champus auf.

Darüber nachdenken was der Preis dafür war bzw. ist. Vieles hat auch Nachteile und die Vorstellung vom Leben der anderen die jeweils besten Aspekte haben zu wollen wäre, selbst unter besten Voraussetzungen, in der Regel logisch unmöglich.
Viele Dinge die als toll empfunden (oder nur so dargestellt werden) sind auf Kosten von anderen Dingen (die man ja aber auch gerne hätte...) erkauft. Alleine schon aus zeitlichen Gründen.

Auch um eine tolle Beziehung muss man sich kümmern, Geld muss erlangt bzw. erhalten werden, Erfolg im Beruf ist oft mit Arbeit und Leistungsbereitschaft verbunden (die durchaus auch als erfüllend erlebt werden kann, wenn man Glück hat), intelligente Menschen leiden statisch deutlich öfter an Einsamkeit und Depressionen, berühmt zu sein hat auch Nachteile, gute Freunde erkennt man meist erst in der Not und je mehr man hat, desto mehr kann man auch verlieren (=sich darum Sorgen machen), wer von Beruf Millionärssohn ist erlebt nie das Gefühl selbst etwas erreicht zu haben, wer illegal an das Geld kam muss immer in Angst leben zur Verantwortung gezogen zu werden etc.

Klar, wenn es alles ohne Nachteile gäbe hätte ich auch gerne alles und noch viel mehr. Aber wenn ich mir überlege ob ich bereit wäre auch den Preis dafür zu bezahlen, dann lautet die Antwort tatsächlich relativ oft: "Nein, eher nicht".
Es werden eben immer nur die positiven Seiten dargestellt, nicht wie man dahin kam oder was es kostet das zu behalten.
Ich glaube außerdem gerade eine gewisse innere Leere bringt die Leute dazu mit eben diesen Errungenschaften so zu prahlen. Es ist quasi alles was sie haben, alles worüber sie sich definieren können. Und das tut mir dann schon wieder leid und ich bin froh nicht an ihrere Stelle zu sein.

Sexy Frau, die einen aber nicht liebt? Viel Geld, aber das ganze Leben nur mit (unerfüllender) Arbeit verbracht? Einkömmlicher Beruf, aber ständig in der Öffentlichkeit stehen? Leicht verdientes Geld, aber illegal? Luxusurlaub, aber an allem anderen dafür gespart? Tolles Aussehen, aber ständig Fitnesscenter, Sonnenstudio, Schönheits-OPs, viel Geld für Klamotten usw.?
Gibt Preise die ich nicht bezahlen möchte, aber klar, umsonst würd ichs nehmen. Da es aber so jemanden nicht gibt, kann ich auch auf niemanden neidisch sein.

Im Gegenteil, einige tun mir leid wenn ich sehe dass sie sich praktisch nur darüber definieren können, anderen gönne ich es aber auch von Herzen für das was sie geleistet und wie sie es sich verdient haben. Für den Zustand "Neid" bleibt dann keiner mehr übrig, dazu geht es mir selbst ausreichend gut genug.

Und ja, manche haben eben wirklich etwas mehr Glück und ein besseres Los erwischt als manch anderer, ohne großen Preis. Z.B. gute Gesundheit wegen Genetik, guten Beruf einfach durch glücklichen Zufall ergattert etc.
Aber wer über einen PC mit Internet verfügt, nicht hungern oder frieren muss und sogar über fließend Wasser verfügt kann sich bereits zum privilegierten Teil der Menschheit zählen, menschheitsgeschichtlich mussten die Generationen vor uns oft mit deutlich weniger auskommen. Immer eine Frage mit wem man sich vergleicht.

Ich glaube das Problem ist auch, dass man bei normalen Filmen noch gewohnt ist "das ist alles gespielt", während man noch immer dazu neigt, Social Media für bare Münze zu nehmen. Dabei ist auch hier vieles gefakt.

Photoshop etwa ist einem sehr dabei behilflich, die Cellulite verschwinden zu lassen, genauso wie die 5 Pickel im Gesicht und die 10kg zu viel auf den Hüften, dafür wird die Oberweite gleich mal 2 Körbchen größer gemacht. Nicht selten hat ein Gesicht auf Insta mit dem Original nicht mehr viel zu tun.

Dann kann man etwa Reichtum prima faken. Für die Photos im Luxushotel hat man sich erst mal fürs kommende Jahr verschuldet, der Ferrari war nur für 2 Stunden gemietet und von dem Bündel Geldscheinen ist nur der vorderste echt, bei den hinteren steht irgendwo "Spielgeld" drauf.

Der heiße Freund mit dem man augenscheinlich eine Beziehung führt tut das nur, weil er meint, dass eine "Beziehung" eurer beider Instagram Profile gut promotet. Sollte dein Fame je sinken ist er binnen 5 Minuten weg und mit jemand werbegeeigneteres zusammen.

Oder man schaut sich ein Facebookprofil an, welches folgendes besagt:
- 5 Jahre Studium Jura
- Arbeitet bei Landsgericht München
Denkt man erst mal "toll, der ist wohl Richter geworden, hat er ja schon früh gesagt, dass er das werden will, man bin ich neidisch".
Kann aber auch Schönschreib sein für "nachdem ich es viele Jahre nicht geschafft habe, mehr als 2 Prüfungen zu bestehen und somit aus dem Studium geflogen bin, wechsle ich am Landsgericht München als Hausmeister die Glühbirnen aus".


Anstatt neidisch zu sein, lohnt es sich viel mehr zu schauen, was man an sich selbst noch verbessern kann. Auch wenn man nicht zum Topmodel geboren ist, kann man mit etwas Pflege, guten Klamotten und Sport oft viel aus sich herausholen.
Auch beruflich kann es sich lohnen, regelmäßig zu prüfen, ob man nicht doch nochmals auf einen höheren Zweig kommt, sei es durch eine Weiterbildung, en Zertifikat, ein nebenberufliches Studium oder eine komplett neue Ausbildung, vielleicht auch eine Selbstständigkeit.
Oder man sucht sich selbst ein tolles Hobby, anstatt alle anderen zu beneiden, dass sie da mehr als Netflix und Gaming zu bieten haben.

Wie bei allem kommt es immer darauf an wie man die Dinge betrachtet.
Erst gestern sah ich auf Social Media wie eine junge Frau mit zwei amputiert Unterschenkeln und Beinprothesen 297 Pfund beim Kreuzheben hob.

Sowas gibt es dort auch.
Und das finde ich mega inspirierend.
Wenn Leute trotz Handicaps sich nicht unterkriegen lassen.

Sowas findet man bei Social Media eben auch.
Nicht nur das hier Beschriebene Oberflächliche.

Nevis meinte:

@tonytomate :
Ich hätte nie gedacht, dass ich dem, was du schreibst, einmal so sehr beipflichten würde. Ich kann dir bei deinem Beitrag nur 100 % zustimmen. Und weil diese ganze dekadente Aufs-Handy-Glotz-Gesellschaft und Social Media-Gesellschaft so ist wie sie ist, lernt man auch außerhalb des Netzes, also auf der Straße, eigentlich niemanden mehr kennen, wenn man rausgeht - es sei denn, man sieht aus wie George Clooney, dann löst sich der ein oder andere Blick vielleicht doch mal vom Handy.

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Also George Clooney, der mittlerweile alt ist, ist da ein schlechtes Beispiel. Gibt jüngere attraktive Männer. Weiss nicht was alle mit diesem Clooney haben.
Ehrlich gesagt habe ich auch jahrelang die Leute auf Social Media beneidet.
Heute bin ich froh, führe ich ein normales Leben in der Anonymität als Durchschnittsmensch.
Ich war auf all die hübschen extra-schlanken Frauen neidisch bis ich eines Tages kapiert habe, dass es diese Frauen auch nicht einfach haben im Leben. Die Konkurrenz ist rieeeesig und es kommen immer tausende hübschere und jüngere nach.
Genau das Gleiche mit den Leuten, die ihr Reichtum so präsentieren. Umgeben von neidischen, falschen Leuten, die dir nichts Gutes wünschen. Nein danke, ich mag mein Leben als Normalo.