In einem anderen Thread hattest du, liebe cafard, geschrieben:
Ja, so einen Fall habe ich auch in der (entfernteren) Verwandtschaft, wie du weißt. 😉 Wortwörtlich wurde angesichts der Amokfahrt eines psychisch kranken Selbstmörders in Münster im April 2018 so formuliert, wie du es in deinem Beispiel gebracht hast. Die betreffende Person fühlte sich offenbar in ihrem Kururlaub durch meine WhatsApp-Nachricht (an eine Gruppe bestimmter Verwandter) gestört, mit der ich lediglich meine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht hatte. Mich hatte die Sache auch deshalb so geschockt, weil ich noch 14 Tage vorher selbst in Münster gewesen war. Das wusste die Verwandte auch, aber es interessierte sie offensichtlich nicht. Sie weiß auch, dass meine eigene Schwester seit vielen Jahren psychisch schwer krank ist (paranoide Phasen bei völliger Krankheitsuneinsichtigkeit, daher nicht therapierbar) und Vorfälle wie in Münster auch aus diesem Grunde für mich "triggernd" sind. Interessierte sie aber offenbar ebenfalls nicht. Schwimmen im Thermalbad und Massagen sind natürlich angenehmer. Ebenso Themen wie niedliche Enkelkinder.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn solche Leute von den Gräueltaten der Nazis auch nichts mehr hören wollen. Sie billigen sie zwar nicht, aber das Thema stört sie schlichtweg in ihrer friedlichen Behaglichkeit. Mit Menschen, die kein fremdes Leid an sich heranlassen wollen und sofort abrupt das Thema wechseln, kann ich nichts anfangen. Ich empfinde sie als oberflächlich und egozentrisch. Da stimmt auf Dauer die Chemie nicht mehr, und man hat dann halt keinen Kontakt mehr zueinander. So stört man auch niemanden mehr dabei, sich ausschließlich um sich selbst, seine Gesundheit und seine engsten Angehörigen zu kümmern. Ist doch für alle Beteiligten die beste Lösung. Außerdem stellt sich ja meist heraus, dass sich andere Leute von den Betreffenden aus ähnlichen Gründen ebenfalls zurückgezogen haben. Ich habe daraufhin durch die Blume zu verstehen gegeben, dass mich die Lieblingsthemen der betreffenden Person umgekehrt auch nicht sonderlich interessieren und ich es daher nicht mehr für sinnvoll halte, die WhatsApp-Gruppe weiter zu betreiben. Seitdem ist Funkstille. Natürlich hatte es auch vorher schon wiederholt "geknirscht". Irgendwann ist das Maß dann halt voll. Inzwischen weiß ich, dass es besser für mich ist, mich in meiner Freizeit von Menschen fernzuhalten, denen nichts nahe geht, solange es sie oder ihre engsten Angehörigen nicht unmittelbar betrifft.
Leider ist diese Haltung, vor fremder Leute Leid Augen und Ohren zu verschließen, relativ verbreitet. In dem von mir geschilderten Beispielsfall ist es noch harmlos. Da kann man es noch als Zickenkrieg unter Verwandten abtun. Treibt man diese gleichgültige Haltung allerdings auf die Spitze, führt sie zu den Grausamkeiten, wie sie in der Nazizeit stattgefunden haben. In den letzten Tagen wurde der Opfer ja wieder gedacht - Medienberichte und Verfilmungen gab es zuhauf.
Das Leid anderer Leute lasse ich durchaus an mich heran, auch bei fremden Leuten, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Denn das ist nicht gleichbedeutend damit, sich darin zu verlieren oder jedes Problem anderer Menschen zu meinem eigenen zu machen. Da muss man eben das richtige Maß an Anteilnahme finden.
Geht es allerdings nicht um Leid, sondern um dummes Geschwätz und Provokationen, setze ich mich dem Mist nicht mehr aus. Hier im Forum handhabe ich die Ignorierliste inzwischen sehr konsequent. Im realen Leben entziehe ich mich diesem Müll zumindest in meiner Freizeit. Beruflich lässt es sich ja nicht vermeiden.
Sollte man anderer Leute Probleme und Leid an sich heranlassen, und, wenn ja, in welchem Ausmaß? Ist dies ein typisch deutsches Problem?
Ich würde die Diskussion hier gern fortsetzen, damit uns in dem anderen Thread nicht vorgehalten wird, off topic zu schreiben.Wenn es um Andersartigkeit oder vor allem um das Leid anderer geht, dann sagen viele Leute gerne "Das lasse ich nicht an mich heran."
Ja, so einen Fall habe ich auch in der (entfernteren) Verwandtschaft, wie du weißt. 😉 Wortwörtlich wurde angesichts der Amokfahrt eines psychisch kranken Selbstmörders in Münster im April 2018 so formuliert, wie du es in deinem Beispiel gebracht hast. Die betreffende Person fühlte sich offenbar in ihrem Kururlaub durch meine WhatsApp-Nachricht (an eine Gruppe bestimmter Verwandter) gestört, mit der ich lediglich meine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht hatte. Mich hatte die Sache auch deshalb so geschockt, weil ich noch 14 Tage vorher selbst in Münster gewesen war. Das wusste die Verwandte auch, aber es interessierte sie offensichtlich nicht. Sie weiß auch, dass meine eigene Schwester seit vielen Jahren psychisch schwer krank ist (paranoide Phasen bei völliger Krankheitsuneinsichtigkeit, daher nicht therapierbar) und Vorfälle wie in Münster auch aus diesem Grunde für mich "triggernd" sind. Interessierte sie aber offenbar ebenfalls nicht. Schwimmen im Thermalbad und Massagen sind natürlich angenehmer. Ebenso Themen wie niedliche Enkelkinder.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn solche Leute von den Gräueltaten der Nazis auch nichts mehr hören wollen. Sie billigen sie zwar nicht, aber das Thema stört sie schlichtweg in ihrer friedlichen Behaglichkeit. Mit Menschen, die kein fremdes Leid an sich heranlassen wollen und sofort abrupt das Thema wechseln, kann ich nichts anfangen. Ich empfinde sie als oberflächlich und egozentrisch. Da stimmt auf Dauer die Chemie nicht mehr, und man hat dann halt keinen Kontakt mehr zueinander. So stört man auch niemanden mehr dabei, sich ausschließlich um sich selbst, seine Gesundheit und seine engsten Angehörigen zu kümmern. Ist doch für alle Beteiligten die beste Lösung. Außerdem stellt sich ja meist heraus, dass sich andere Leute von den Betreffenden aus ähnlichen Gründen ebenfalls zurückgezogen haben. Ich habe daraufhin durch die Blume zu verstehen gegeben, dass mich die Lieblingsthemen der betreffenden Person umgekehrt auch nicht sonderlich interessieren und ich es daher nicht mehr für sinnvoll halte, die WhatsApp-Gruppe weiter zu betreiben. Seitdem ist Funkstille. Natürlich hatte es auch vorher schon wiederholt "geknirscht". Irgendwann ist das Maß dann halt voll. Inzwischen weiß ich, dass es besser für mich ist, mich in meiner Freizeit von Menschen fernzuhalten, denen nichts nahe geht, solange es sie oder ihre engsten Angehörigen nicht unmittelbar betrifft.
Leider ist diese Haltung, vor fremder Leute Leid Augen und Ohren zu verschließen, relativ verbreitet. In dem von mir geschilderten Beispielsfall ist es noch harmlos. Da kann man es noch als Zickenkrieg unter Verwandten abtun. Treibt man diese gleichgültige Haltung allerdings auf die Spitze, führt sie zu den Grausamkeiten, wie sie in der Nazizeit stattgefunden haben. In den letzten Tagen wurde der Opfer ja wieder gedacht - Medienberichte und Verfilmungen gab es zuhauf.
Das Leid anderer Leute lasse ich durchaus an mich heran, auch bei fremden Leuten, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Denn das ist nicht gleichbedeutend damit, sich darin zu verlieren oder jedes Problem anderer Menschen zu meinem eigenen zu machen. Da muss man eben das richtige Maß an Anteilnahme finden.
Geht es allerdings nicht um Leid, sondern um dummes Geschwätz und Provokationen, setze ich mich dem Mist nicht mehr aus. Hier im Forum handhabe ich die Ignorierliste inzwischen sehr konsequent. Im realen Leben entziehe ich mich diesem Müll zumindest in meiner Freizeit. Beruflich lässt es sich ja nicht vermeiden.
Sollte man anderer Leute Probleme und Leid an sich heranlassen, und, wenn ja, in welchem Ausmaß? Ist dies ein typisch deutsches Problem?
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