S
Schokokeks
Gast
Das Glück meiner Familie wird vom Finanzamt zerstört
Guten Tag!
Ich bin zum ersten Mal hier und habe hier hergefunden, weil mich heute die Verzweiflung übermannt hat und ich im Net nach Hilfe suchte. Einen Strohhalm sozusagen.
"Unschuldig in Not geraten" – das hielt ich bisher für ein Gerücht, bis mich das Leben eines besseren belehrte.
So kurz wie´s geht zu meiner Situation (wird wahrscheinlich trotzdem lang):
Vor ca. 9 Jahren bauten mein Mann und ich unser Haus, wobei mein Mann Maurer ist und alle Maurerarbeiten in Eigenleistung bestritt – sprich: er hatte jeden einzelnen Stein selber in der Hand.
Zu der Zeit hatten wir bereits einen 2-jährigen Jungen, der zweite kam gerade zur Welt.
Vielleicht etwas blauäugig den Berechnungen der kreditgebenden Bank vertraut, merkten wir schnell, daß wir den Abtrag mit meinem Mann als Alleinverdiener nicht leisten konnten. Mit zwei kleinen Kindern konnte ich nicht arbeiten gehen und ich sah unser Haus schon "über den Deister" gehen.
Da tat sich vor 8 Jahren Ebay vor uns auf, ich verkaufte erst eigene Kleidung, kaufte dann Secondhandkleidung ein um es mit kleinem Gewinn wiederzuverkaufen. Das lief -mit viel Fleiß und Arbeit- so gut, daß wir die Abträge an die Bank wieder leisten konnten.
Ein Jahr später meldete ich ein Gewerbe an und zahlte meine Steuern, um keinen Ärger mit dem Finanzamt zu bekommen.
Das Geld war zwar nach wie vor knapp, aber wir kamen über die Runden. Dafür mußte ich aber oft 10 Stunden am Tag arbeiten, dazu fast jedes Wochenende, immer mit einem furchtbar schlechtem Gewissen meinen Kindern gegenüber, die deutlich zu kurz kamen.
Aber wenigstens war ich zu Hause und brauchte nicht außer Haus zu arbeiten, und ich wußte, ich kämpfte für unser Haus, und das natürlich letztendlich für unsere Kinder.
2007 bekamen wir unseren 3. Sohn, unser Nesthäckchen, inzwischen 16 Monate alt. Ich konnte die Arbeitszeit nicht mehr leisten, um auf den eigentlich notwendigen Gewinn zu kommen, aber irgendwie schlugen wir uns durch.
Und jetzt kommt´s: Irgendein Neider (ich werde wohl mie erfahren, wer es war) zeigt uns aus Mißgunst beim Fianzamt an, Betriebsprüfung.
Ich bis dahin noch vollkommen ahnungslos, was auf mich zukommen würde, machte mir keine großen Gedanken darüber, ich war der Meinung, ja alles richtig gemacht zu haben und hatte mir wissentlich nichts zu schulden kommen lassen.
Es wurden die kompletten Jahre bei Ebay wieder aufgerollt, auch das Jahr, in dem ich noch kein Gewerbe angemeldet hatte.
Gut, ich rechnete inzwischen mit einer Nachzahlung für das betreffende Jahr. Das würde hart werden, aber wir würden auch das schaffen.
Jedoch stellte sich heraus, daß alle meine Secondhandeinkäufe nicht als Ausgaben gewertet wurde, da ich nur Kassenzettel darüber hatte und weder Rechnungen noch Quittungen!
Formfehler, klar.
Und damit waren ALLE meine Umsätze gleich mein Gewinn....!
Ich hatte plötzlich angeblich ganz unglaublich viel Geld verdient, denn andere Ausgaben als meine Wareneinkäufe hatte ich ja schließlich nicht.
Wir haben offenbar in Saus und Braus gelebt..... dabei haben wir uns in Wirklichkeit nur einen Urlaub von einer Woche in Holland geleistet, mit ganz großen fianziellen Einschränkungen.
Schlußendlich sollen wir jetzt 24000 Euro nachzahlen.
Wenn wir´s sofort auf den Tisch leen würden, würde man sich soagr mit 15000 zufrieden geben.
Wir können von dem Geld, daß mein Mann ja nun wieder alleine alleine verdient eh nicht leben und nicht sterben, woher sollen wir in Gottes Namen diese Beträge nehmen? Banken zwecklos. Verwandschaft/Freunde – haben selber nichts übrig.
Das FA hat inzwischen meine Konten gesperrt und hat mir versichert, daß sie Ihr Geld bekommen würden. Die Steuerschulden sind auf meinem Namen und leider ist auch unser Haus auf meinem Namen (da meine Eltern mir damals das Grundstück überschrieben) – und jetzt beantragt das FA meine Insolvenz.
Das Haus, für das wir 9 Jahre Tag ein Tag aus gekämpft haben, wird zwangsversteigert.
Erst werden die Bankschulden bedient, danach das FA. Und bei der augenblicklichen Lage auf dem Immobilienmarkt kann ich nicht davon ausgehen, daß für uns noch ein einziger Cent übrigbleibt.
Letztendlich habe ich mit meiner wirklich fleißigen und stressigen Arbeit (nach dem Motto "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen") meine Familie in den Ruin gesteuert.
Mein Mann hatte sich mit seinen eignen Händen seinen Lebenstraum erbaut, schuftet seit er 16 ist auf dem Bau und nun habe ich nicht nur sein Leben verpfuscht sondern auch das meiner 3 wunderbaren Jungs.
Heute ist so ein wunderschöner, sonniger Vorfrühlingstag – und ich kann nur daran denken, daß wir vielleicht im Sommer schon kein Haus mehr haben und meine 3 Jungs nie wieder in ihrem geliebten Garten spielen können.
Ich weiß, es gibt schlimmere Schicksale als dieses, aber mich macht es im Moment dermaßen fertig, daß ich (sonst IMMER optimistisch und nie die Flinte ins Korn werfend, immer die anderen aufbauend und immer das Beste aus einer Sache machend) nicht mehr wiedererkenne. Ich bin abgrundtief verzweifelt.
Und das wegen 15000 Euro, die wir dem FA zwar rechtlich schulden, was moralisch aber anzuzweifelen ist, denn wir haben das Geld ja nie für usn gehabt, sondern Waren zum Weiterverkauf damit eingekauft.
Wer bis hierhin durchgehalten hat mit Leses: VIELEN DANK für´s zuhören
Guten Tag!
Ich bin zum ersten Mal hier und habe hier hergefunden, weil mich heute die Verzweiflung übermannt hat und ich im Net nach Hilfe suchte. Einen Strohhalm sozusagen.
"Unschuldig in Not geraten" – das hielt ich bisher für ein Gerücht, bis mich das Leben eines besseren belehrte.
So kurz wie´s geht zu meiner Situation (wird wahrscheinlich trotzdem lang):
Vor ca. 9 Jahren bauten mein Mann und ich unser Haus, wobei mein Mann Maurer ist und alle Maurerarbeiten in Eigenleistung bestritt – sprich: er hatte jeden einzelnen Stein selber in der Hand.
Zu der Zeit hatten wir bereits einen 2-jährigen Jungen, der zweite kam gerade zur Welt.
Vielleicht etwas blauäugig den Berechnungen der kreditgebenden Bank vertraut, merkten wir schnell, daß wir den Abtrag mit meinem Mann als Alleinverdiener nicht leisten konnten. Mit zwei kleinen Kindern konnte ich nicht arbeiten gehen und ich sah unser Haus schon "über den Deister" gehen.
Da tat sich vor 8 Jahren Ebay vor uns auf, ich verkaufte erst eigene Kleidung, kaufte dann Secondhandkleidung ein um es mit kleinem Gewinn wiederzuverkaufen. Das lief -mit viel Fleiß und Arbeit- so gut, daß wir die Abträge an die Bank wieder leisten konnten.
Ein Jahr später meldete ich ein Gewerbe an und zahlte meine Steuern, um keinen Ärger mit dem Finanzamt zu bekommen.
Das Geld war zwar nach wie vor knapp, aber wir kamen über die Runden. Dafür mußte ich aber oft 10 Stunden am Tag arbeiten, dazu fast jedes Wochenende, immer mit einem furchtbar schlechtem Gewissen meinen Kindern gegenüber, die deutlich zu kurz kamen.
Aber wenigstens war ich zu Hause und brauchte nicht außer Haus zu arbeiten, und ich wußte, ich kämpfte für unser Haus, und das natürlich letztendlich für unsere Kinder.
2007 bekamen wir unseren 3. Sohn, unser Nesthäckchen, inzwischen 16 Monate alt. Ich konnte die Arbeitszeit nicht mehr leisten, um auf den eigentlich notwendigen Gewinn zu kommen, aber irgendwie schlugen wir uns durch.
Und jetzt kommt´s: Irgendein Neider (ich werde wohl mie erfahren, wer es war) zeigt uns aus Mißgunst beim Fianzamt an, Betriebsprüfung.
Ich bis dahin noch vollkommen ahnungslos, was auf mich zukommen würde, machte mir keine großen Gedanken darüber, ich war der Meinung, ja alles richtig gemacht zu haben und hatte mir wissentlich nichts zu schulden kommen lassen.
Es wurden die kompletten Jahre bei Ebay wieder aufgerollt, auch das Jahr, in dem ich noch kein Gewerbe angemeldet hatte.
Gut, ich rechnete inzwischen mit einer Nachzahlung für das betreffende Jahr. Das würde hart werden, aber wir würden auch das schaffen.
Jedoch stellte sich heraus, daß alle meine Secondhandeinkäufe nicht als Ausgaben gewertet wurde, da ich nur Kassenzettel darüber hatte und weder Rechnungen noch Quittungen!
Formfehler, klar.
Und damit waren ALLE meine Umsätze gleich mein Gewinn....!
Ich hatte plötzlich angeblich ganz unglaublich viel Geld verdient, denn andere Ausgaben als meine Wareneinkäufe hatte ich ja schließlich nicht.
Wir haben offenbar in Saus und Braus gelebt..... dabei haben wir uns in Wirklichkeit nur einen Urlaub von einer Woche in Holland geleistet, mit ganz großen fianziellen Einschränkungen.
Schlußendlich sollen wir jetzt 24000 Euro nachzahlen.
Wenn wir´s sofort auf den Tisch leen würden, würde man sich soagr mit 15000 zufrieden geben.
Wir können von dem Geld, daß mein Mann ja nun wieder alleine alleine verdient eh nicht leben und nicht sterben, woher sollen wir in Gottes Namen diese Beträge nehmen? Banken zwecklos. Verwandschaft/Freunde – haben selber nichts übrig.
Das FA hat inzwischen meine Konten gesperrt und hat mir versichert, daß sie Ihr Geld bekommen würden. Die Steuerschulden sind auf meinem Namen und leider ist auch unser Haus auf meinem Namen (da meine Eltern mir damals das Grundstück überschrieben) – und jetzt beantragt das FA meine Insolvenz.
Das Haus, für das wir 9 Jahre Tag ein Tag aus gekämpft haben, wird zwangsversteigert.
Erst werden die Bankschulden bedient, danach das FA. Und bei der augenblicklichen Lage auf dem Immobilienmarkt kann ich nicht davon ausgehen, daß für uns noch ein einziger Cent übrigbleibt.
Letztendlich habe ich mit meiner wirklich fleißigen und stressigen Arbeit (nach dem Motto "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen") meine Familie in den Ruin gesteuert.
Mein Mann hatte sich mit seinen eignen Händen seinen Lebenstraum erbaut, schuftet seit er 16 ist auf dem Bau und nun habe ich nicht nur sein Leben verpfuscht sondern auch das meiner 3 wunderbaren Jungs.
Heute ist so ein wunderschöner, sonniger Vorfrühlingstag – und ich kann nur daran denken, daß wir vielleicht im Sommer schon kein Haus mehr haben und meine 3 Jungs nie wieder in ihrem geliebten Garten spielen können.
Ich weiß, es gibt schlimmere Schicksale als dieses, aber mich macht es im Moment dermaßen fertig, daß ich (sonst IMMER optimistisch und nie die Flinte ins Korn werfend, immer die anderen aufbauend und immer das Beste aus einer Sache machend) nicht mehr wiedererkenne. Ich bin abgrundtief verzweifelt.
Und das wegen 15000 Euro, die wir dem FA zwar rechtlich schulden, was moralisch aber anzuzweifelen ist, denn wir haben das Geld ja nie für usn gehabt, sondern Waren zum Weiterverkauf damit eingekauft.
Wer bis hierhin durchgehalten hat mit Leses: VIELEN DANK für´s zuhören
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