Raygun
Neues Mitglied
Hallo,
Ich bin 27 und habe seit meinen frühen Teenagerjahren mit Depressionen und Gefühlen der Einsamkeit zu kämpfen. Ich habe keine wirklichen Freundeskreis, einen Kumpel aus der Schulzeit mit dem ich ein bis zweimal im Jahr etwas unternehme und einen Internetfreund, mit dem ich mich schon ein paar mal getroffen habe und den ich sehr schätze. Eine Beziehung hatte ich nie und ich kanns mir um ehrlich zu sein auch gar nicht vorstellen. Ich bin wohl auch kein schlecht aussehender Kerl, mit etwas über 2m eventuell etwas zu groß geraten, dass es nicht an meinem Äußeren liegt, ist mir bewusst. Dass ich mir eine Beziehung nicht vorstellen kann, rührt eher daher, dass ich mich entweder nie als gut genug betrachte, oder derartige Abneigung mir gegenüber empfinde, dass es mir unmöglich erscheint, dass sich jemand mit mir abgeben möchte, denn ich möchte es ja selbst nicht.
Mit 21 wurde bei mir Krebs oberhalb des linken Knies diagnostiziert, das ist nun Geschichte und hat seine Narben hinterlassen, welche nicht nur negativ ins Gewicht fallen. Einerseits wurde mein Körper in Mitleidenschaft gezogen und ich bin sportlich sehr eingeschränkt, andererseits treibe ich heute mehr Sport als vor meiner Erkrankung, denn ich pflegte einen sehr ungesunden Lebensstil. Im Grunde saß ich den ganzen Tag zu Hause und spielte Videospiele, nun sitze ich den ganzen Tag zu Hause und frage mich was an mir kaputt ist, ob überhaupt etwas kaputt ist und wie ich es reparieren kann... zugegeben, das ist auch nicht sehr gesund, aber immerhin bewegen sich bestimmte Aspekte meines Lebens in die richtige Richtung. Als die Chemo durch war, wollte ich keine Zeit mit einer Reha vergeuden und schmiss mich sofort in eine Ausbildung, parallel hatte ich intensive Physio, da ich durch den Krebs und eine Infektion der nun vorhandenen Knieprothese 2 Jahre nicht laufen konnte. Nun bin ich seit fast 2 Jahren angestellt und seit letztem Jahr bin ich zusätzlich in der Technikerschule. Beruflich bewege ich mich also, was gut ist, denn seit meiner Erkrankung ist Stillstand ein furchtbares Gefühl, da es damit verbunden ist, dass alles umsonst gewesen ist. Das Gefühl Zeit zu verlieren ist für mich unerträglich und genau das scheint momentan zu passieren was das zwischenmenschliche angeht.
Der Stillstand stellt sich jedoch an anderer Front ein, denn ich bin einsam. Es fällt mir enorm schwer mich zu integrieren und Kontakte zu knüpfen. Was ist die Kariere wert, wenn ich nur für mich selbst arbeite? Ich stehe früh auf, gehe zur Arbeit, komme nach Hause, lerne für den Techniker und gehe schlafen...Ich arbeite seit fast 2 Jahren in dem Betrieb ( 3, wenn man das Praktikum mit zählt) und kenne meine Kollegen kaum. Ich frage mich, wozu mach ich mir die Mühe, wenn ich am Ende sowieso nur allein und deprimiert bin. Ich war in Therapie seit ich 16 bin, aber nun seit 2 Jahren nicht mehr, denn es hat mir letztlich auch nicht sonderlich weitergeholfen. Seither habe ich einiges zum Thema Psychologie und Philosophie gelesen und höre viele Podcasts und Hörbücher zu diesen Themen, besessen vom Gedanken mich "zu reparieren", aber letztlich habe ich das Gefühl es machts nur noch schlimmer. vlt bin ich auch gar nicht wirklich kaputt, sondern das Problem ist meine Selbstwahrnehmung... Suizidgedanken sind Alltag eigentlich so weit ich zurückdenken kann, das geht vom beiläufigen Gedanken bis hin zur detaillierten Fantasie. Oft gibt es mir geradezu einen Kick, ein stich in die Brust und eine Art berauschender Schub, anders kann ich es nicht beschreiben.
Manchmal glaube ich es ist das einzige, das ich empfinden kann, den so ziemlich alles, was mir früher Freude bereitet hat, hat heute entweder einen bitteren Geschmack erhalten oder ist mir völlig gleichgültig geworden. Selbst Sex (der meistens sowieso nicht funktioniert.....), ich hatte zwar nie eine Beziehung, aber ich war ein paar mal bei einer Prostituierten, immer in großen Abständen von 4-12 Monaten, immer bei der Selben, mehr um mich daran zu erinnern wie es sich anfühlt als um etwas zu ersetzen... für sexuelle Befriedigung schonmal gar nicht denn das gabs bisher sowieso nicht. Ursprünglich wollte ich es hinter mich bringen und hoffte auf Ernüchterung und Bestätigung und meiner Annahme, dass diese ganze Thematik wie sie in den Medien immer dargestellt wird, eher ein überzogenes Stilmittel darstellt. Das Ergebnis war unerwartet, letztlich waren es die sanften Berührungen und die Wärme, welche mich überrascht hatten. Ich suche also eine Professionelle auf, um zu quatschen, zu kuscheln und hinterher allein zu weinen.... Es ist "nur" eine Dienstleistung und trotzdem fühlt sich die Aufmerksamkeit, die Wärme und Nähe so schön an, ich weiß nicht, ob ich mich in Grund und Boden schämen oder hassen soll. Würde mich eine Beziehung also reparieren? Ich glaube nicht, und ich möchte auch niemanden in eine kaputte Beziehung ziehen.
Es fühlt sich also so an, als bewege ich mich sozial nicht vorwärts und egal wie viel Energie ich in die Suche investiere, ich finde keine Lösung. Ich versuche immer gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber es kommt immer gekünstelt rüber und irgendwann ist der Muskel der Willenskraft einfach erschöpft und spätestens wenn die Haustür ins Schloss fällt, bricht das Unheil über mich hinein. Ich schäme mich allein, weil ich existiere, ich kann meinen Mitmenschen nicht in die Augen sehen und ich weiß nicht wie ich "lernen" soll mich selbst zu akzeptieren denn egal was ich tue, es ist nie genug, ich bin nie bereit und ich sehe nur dieselbe Hölle in meiner Zukunft.
Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich weiß nicht, warum ich das hier schreibe und was ich mir erhoffe... vielleicht eine andere Perspektive, konstruktive Kritik/Vorschläge oder einfach eure Meinung hierzu... was auch immer das bedeuten mag. Letztlich habe ich das Gefühl derart weit weg von der Realität zu leben, dass meine Sicht auf mich selbst derart verzerrt ist, dass ich mich selbst letztlich nur weiter "kaputt-repariere".
Ich bin 27 und habe seit meinen frühen Teenagerjahren mit Depressionen und Gefühlen der Einsamkeit zu kämpfen. Ich habe keine wirklichen Freundeskreis, einen Kumpel aus der Schulzeit mit dem ich ein bis zweimal im Jahr etwas unternehme und einen Internetfreund, mit dem ich mich schon ein paar mal getroffen habe und den ich sehr schätze. Eine Beziehung hatte ich nie und ich kanns mir um ehrlich zu sein auch gar nicht vorstellen. Ich bin wohl auch kein schlecht aussehender Kerl, mit etwas über 2m eventuell etwas zu groß geraten, dass es nicht an meinem Äußeren liegt, ist mir bewusst. Dass ich mir eine Beziehung nicht vorstellen kann, rührt eher daher, dass ich mich entweder nie als gut genug betrachte, oder derartige Abneigung mir gegenüber empfinde, dass es mir unmöglich erscheint, dass sich jemand mit mir abgeben möchte, denn ich möchte es ja selbst nicht.
Mit 21 wurde bei mir Krebs oberhalb des linken Knies diagnostiziert, das ist nun Geschichte und hat seine Narben hinterlassen, welche nicht nur negativ ins Gewicht fallen. Einerseits wurde mein Körper in Mitleidenschaft gezogen und ich bin sportlich sehr eingeschränkt, andererseits treibe ich heute mehr Sport als vor meiner Erkrankung, denn ich pflegte einen sehr ungesunden Lebensstil. Im Grunde saß ich den ganzen Tag zu Hause und spielte Videospiele, nun sitze ich den ganzen Tag zu Hause und frage mich was an mir kaputt ist, ob überhaupt etwas kaputt ist und wie ich es reparieren kann... zugegeben, das ist auch nicht sehr gesund, aber immerhin bewegen sich bestimmte Aspekte meines Lebens in die richtige Richtung. Als die Chemo durch war, wollte ich keine Zeit mit einer Reha vergeuden und schmiss mich sofort in eine Ausbildung, parallel hatte ich intensive Physio, da ich durch den Krebs und eine Infektion der nun vorhandenen Knieprothese 2 Jahre nicht laufen konnte. Nun bin ich seit fast 2 Jahren angestellt und seit letztem Jahr bin ich zusätzlich in der Technikerschule. Beruflich bewege ich mich also, was gut ist, denn seit meiner Erkrankung ist Stillstand ein furchtbares Gefühl, da es damit verbunden ist, dass alles umsonst gewesen ist. Das Gefühl Zeit zu verlieren ist für mich unerträglich und genau das scheint momentan zu passieren was das zwischenmenschliche angeht.
Der Stillstand stellt sich jedoch an anderer Front ein, denn ich bin einsam. Es fällt mir enorm schwer mich zu integrieren und Kontakte zu knüpfen. Was ist die Kariere wert, wenn ich nur für mich selbst arbeite? Ich stehe früh auf, gehe zur Arbeit, komme nach Hause, lerne für den Techniker und gehe schlafen...Ich arbeite seit fast 2 Jahren in dem Betrieb ( 3, wenn man das Praktikum mit zählt) und kenne meine Kollegen kaum. Ich frage mich, wozu mach ich mir die Mühe, wenn ich am Ende sowieso nur allein und deprimiert bin. Ich war in Therapie seit ich 16 bin, aber nun seit 2 Jahren nicht mehr, denn es hat mir letztlich auch nicht sonderlich weitergeholfen. Seither habe ich einiges zum Thema Psychologie und Philosophie gelesen und höre viele Podcasts und Hörbücher zu diesen Themen, besessen vom Gedanken mich "zu reparieren", aber letztlich habe ich das Gefühl es machts nur noch schlimmer. vlt bin ich auch gar nicht wirklich kaputt, sondern das Problem ist meine Selbstwahrnehmung... Suizidgedanken sind Alltag eigentlich so weit ich zurückdenken kann, das geht vom beiläufigen Gedanken bis hin zur detaillierten Fantasie. Oft gibt es mir geradezu einen Kick, ein stich in die Brust und eine Art berauschender Schub, anders kann ich es nicht beschreiben.
Manchmal glaube ich es ist das einzige, das ich empfinden kann, den so ziemlich alles, was mir früher Freude bereitet hat, hat heute entweder einen bitteren Geschmack erhalten oder ist mir völlig gleichgültig geworden. Selbst Sex (der meistens sowieso nicht funktioniert.....), ich hatte zwar nie eine Beziehung, aber ich war ein paar mal bei einer Prostituierten, immer in großen Abständen von 4-12 Monaten, immer bei der Selben, mehr um mich daran zu erinnern wie es sich anfühlt als um etwas zu ersetzen... für sexuelle Befriedigung schonmal gar nicht denn das gabs bisher sowieso nicht. Ursprünglich wollte ich es hinter mich bringen und hoffte auf Ernüchterung und Bestätigung und meiner Annahme, dass diese ganze Thematik wie sie in den Medien immer dargestellt wird, eher ein überzogenes Stilmittel darstellt. Das Ergebnis war unerwartet, letztlich waren es die sanften Berührungen und die Wärme, welche mich überrascht hatten. Ich suche also eine Professionelle auf, um zu quatschen, zu kuscheln und hinterher allein zu weinen.... Es ist "nur" eine Dienstleistung und trotzdem fühlt sich die Aufmerksamkeit, die Wärme und Nähe so schön an, ich weiß nicht, ob ich mich in Grund und Boden schämen oder hassen soll. Würde mich eine Beziehung also reparieren? Ich glaube nicht, und ich möchte auch niemanden in eine kaputte Beziehung ziehen.
Es fühlt sich also so an, als bewege ich mich sozial nicht vorwärts und egal wie viel Energie ich in die Suche investiere, ich finde keine Lösung. Ich versuche immer gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber es kommt immer gekünstelt rüber und irgendwann ist der Muskel der Willenskraft einfach erschöpft und spätestens wenn die Haustür ins Schloss fällt, bricht das Unheil über mich hinein. Ich schäme mich allein, weil ich existiere, ich kann meinen Mitmenschen nicht in die Augen sehen und ich weiß nicht wie ich "lernen" soll mich selbst zu akzeptieren denn egal was ich tue, es ist nie genug, ich bin nie bereit und ich sehe nur dieselbe Hölle in meiner Zukunft.
Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich weiß nicht, warum ich das hier schreibe und was ich mir erhoffe... vielleicht eine andere Perspektive, konstruktive Kritik/Vorschläge oder einfach eure Meinung hierzu... was auch immer das bedeuten mag. Letztlich habe ich das Gefühl derart weit weg von der Realität zu leben, dass meine Sicht auf mich selbst derart verzerrt ist, dass ich mich selbst letztlich nur weiter "kaputt-repariere".