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Darf ich aufhören mich um meine Mutter zu kümmern

G

Gast

Gast
Vorab möchte ich gleich sagen, meine Fragezeichen-Taste ist kaputt...wundert euch also nicht.
Ich bin 24Jahre und bis zu meinem 15. Lebensjahr hab ich bei meinen Eltern gelebt. Ich war eine anstrengende Tochter und wollte es in der Pubertät so richtig wissen. Mit 12 angefangen zu Rauchen, weg zu gehen ohne Zeitlimit, Drogenexzesse, immer wieder total besoffen irgendwo rumgehangen (manchmal tagelang) ohne heim zu kommen. Schule ging mir am Hintern vorbei. Wenn ich da war, machte ich nur ärger aber meisstens blieb ich gleich ganz weg.Meine beste Freundin Sita wurde meine Familie. Und meine Eltern...Mein Vater bekam glaub ich gar nichts mit oder es interessierte ihn nicht. Und meine Mutter, naja sie wollte nie eine Mutter sein, sagte sie mir immer wieder. Sie will mir eine Freundin sein. Doch ich wollte eine MUTTER und glaube heute, das das der Grund war für mein extremes Verhalten. Ich wollte die Mutter in ihr wecken, doch ohne Erfolg. Nie bekam ich eine Strafe, nie irgend welche Grenzen. Egal wie weit ich ging. Meine Mutter war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie wurde Chat-süchtig, es gab nichts anderes mehr. Es wurde so schlimm, das sie sich wie ein Baby auf den Boden warf, sie schrie und heulte wenn man ihr das Internet aus machte. Sie sass Nachts in meinem Zimmer im dunkeln wenn ich Heim kam und telefonierte mit irgend welchen Männern. Bzw. am Anfang war es ein Junge von 19Jahren in den sie sich verliebte. Sie hatte sich im Internet als ICH (zu der Zeit 14J.) ausgegeben, meine Bilder verschickt. Ihm meinen Teddy geschenkt und solche Sachen. Irgendwann verlankte sie von mir zu ihm zu fahren. Er wollte sich unbedingt mit ihr/mir treffen sonst mache er Schluss. Ich wollte nicht, hatte Angst. Doch sie sagte das sie sich was antut wenn er Schluss macht. Also fuhr ich 6 Stunden mit dem Zug zu einem fremden Typ für das ganze Wochenende. Unterwegs rief ich nochmal meine Mutter an. Ich weinte, hatte schreckliche Angst und bat sie das ich wieder nach Hause darf. Doch sie sagte "da musst du jetzt durch" und legte auf!!! Ich hatte "Glück" und es war wirklich der Typ für den er sich ausgegeben hat und nicht irgend ein Kranker. Mir passierte da nix, aber es war trotzdem Horror. Wieder zu Hause zwang ich meine Mutter alles auf zu decken, sie outete sich zwar und verlor den Kontakt zu den "Jugendlichen" aber fand schnell neue Chaträume in ihrer Altersklasse. Sie verliebte sich wieder, war nur noch in dieser Welt. Wir Kinder (3) mussten für und selbst sorgen, der Haushalt war ne Katastrophe, mein Vater (Schichtarbeiter) flippte immer mehr aus. Es gab nur noch Stress zu Hause. Auch mein Verhalten eskalierte immer mehr, ich verliess die Schule, ohne Abschluss. Versuchte mehrmals mir was an zu tun. Als ich dann 15 war, weckte mich meine Mutter Nachts mit den Worten "steh auf, wir ziehen aus". Ich war total verwirrt. Sie erklärte mir kurz, das sie so nicht weiter machen kann, das wenn sie und ich weg gehen alles besser wird, das sie mit meinem Vater nicht mehr zusammen sein kan usw. Ich tat was sie sagte, warf meine wichtigsten Sachen aus dem Fenster (mein Vater schlief) und dann fuhren wir zu einer Wohnung die sie angemietet hatte, in einmem Dorf am andere Ende der Stadt. Es war eine schöne Wohnung und meine Freundin durfte so oft zu mir kommen wie sie wollte. Ich dachte wirklich , jetzt wird alles gut. Ich und meine Freundin bekamen schnell Anschluss in dem Dorf, ich wollte meinen Schulabschluss nach holen und ging auf eine Berufsschule, hatte von anfang an tolle Noten. Ich verliebte mich. Alles war toll...doch nur kurz. Meine Mutter war immer seltener Zuhause, fuhr ständig in eine andere Stadt zu ihrer Chat-Liebe. Sie kam nur noch ca. einmal die Woche, später in längeren Abständen in unsere Wohnung, für ein paar Stunden. Brachte mir Geld und holte sich neue Sachen. Das ging ca. 3 Monate so, dann fiel mir auf, das sie zwar immer neue Sachen mit nahm, aber nie was wieder mit nach Hause brachte. Darauf angesprochen, sagte sie nur, das sie zu ihm ziehen will. "Willst du mit oder bleibst du hier" waren ihre Worte. Ich wollte nicht wieder weg, hatte doch gerade erst wieder Boden unter den Füssen...Sie ging, ohne mich. Ich kam in eine Pflegefamilie (mein Vater drehte zu der Zeit ziehmlich am Rad wegen meiner Mutter), dann in noch eine weil es mit der ersten nicht funktionierte. Mir 18 zog ich dann aus, mit 20 mit meinem Freund zusammen. Ich hatte meinen Hauptabschluss nachgeholt und auch meinen Real und zu guter letzt sogar noch Fachabi gemacht. Es folgte eine Ausbildung und heute bin ich Krankenschwester. Ich rauche nicht mehr und trinke keinen Alkohol. Mir hat es also gut getan von ihr im Stich gelassen zu werden, aber ich habe nie den Kontakt abbrechen lassen. Ich war es die sich die ganzen 9 Jahre immer um sie bemüht hat, von ihr kam nichts. Hätte ich aufgehört an zu rufen und sie zu besuchen, währe der Kontakt sofort zerrissen. Sie hat in 9 Jahren EINMAL bei mir angerufen. Wir haben auch nie darüber gesprochen, was sie mir da alles angetan hat oder allgemein über die Vergangenheit. Sie hat sich vor ein paar Wochen dann von ihrem Typen getrennt und wollte wieder in "unsere Stadt" ziehen. Ich freute mich, ging sofort auf Wohnungssuche, machte mir gedanken wie wir den Umzug gestalteten etc. Ich dachte, das ist DER Neuanfang. Kurz bevor es dann soweit war, schrieb sie mir eine SMS das sie sich im Chat neu verliebt hat und zu ihm in die Stadt ziehen will >:-(
Da ist mir der A**** geplatzt! Ich war wütend und enttäuscht. Sie hat sich wieder gegen mich entschieden, schmeisst sich lieber jemanden Fremden an den Hals, als zu ihrer Tochter zu kommen. Das hab ich auch geschrieben. Seit dem...funkstille. Doch schon plagt mich mein schlechtes Gewissen, zu recht etwa. Sie ist doch meine Mutter.
Was soll ich nur machen. Sie war mir zwar nie eine Mutter, es war eher so das ich auf sie aufgepasst habe und sie war die Pubertierende. Aber wenn ich sie jetzt ziehen lasse, hab ich vielleicht nie wieder einen Draht zu ihr. Was ist wenn ich mal Kinder habe, will sie von denen genauso wenig wissen :-(
Sorry das es doch wieder so ein langer Text geworden ist. Ich brauch eine Meinung von Aussen (auch gerne ein paar mehr ;-))
LG SARI
 

karma

Aktives Mitglied
Du hast eine Mutter die nie eine wahr, weil sie innerlich immer noch ein Kind ist. Sie ist nie gewachsen und sie besitzt keine Reife wie ein Erwachsener. Da sie kein Verantwortungsgefühl besitzt wird sie immer so leben. Von Mann zu Mann in immer einer neuen Stadt und wenn es ihr zu viel wird wandert sie weiter. Wenn du sie nimmst so wie sie ist kannst du alles viel leichter nehmen. Ich selbst würde dir empfehlen wenn zu viel Erinnerung dir weh tut, mache eine Therapie, damit du sie loslassen kannst. Du bist ihr nichts schuldig, denn sie war für dich nie da wenn du sie gebraucht hast. Sie war keine liebende fürsorgliche Mutter die dich gepflegt hat, wenn du krank warst. Und sie wird auch in Zukunft keine MUtter für dich sein. Weil sie ein egoistisches kleines Kind ist was in einer Erwachsenen Hülle steckt. Und das ist einfach zu wenig.


Karma


Karma
 

evma

Aktives Mitglied
du brauchst dir kein schlechtes gewissen zu machen.lebe du dein leben und lasse ihr ihrs leben.aber springe nicht mehr wenn sie es sich anderst überlegt.falls sie in deinen ort ziehen will ,irgendwann soll sie sich selbst kümmern.und ruf sie auch nicht an.nur so kannst du zur ruhe kommen.und dir selbst alles aufbauen. die enttäuschungen machen dich sonst nur fertig lg eva
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Hallo Sari,

ich finde es bewundernswert, was Du ganz alleine für Dich geschafft hast.
Laß Dir Deinen Frieden nicht wegen Deiner Mutter nehmen - Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
Deine Mutter sucht etwas - was sie wahrscheinlich nie finden wird; vll. noch nicht einmal weiß, was sie sucht.
Deine Mutter (und Dein Vater) hat Dich Dein ganzes Leben lang im Stich gelassen.

Es ist IHR Leben und Du hast DEIN Leben!

Meine Mutter hat auch immer und immer wieder gesagt, daß sie keine Kinder haben wollte, Kinder das ganze Leben versauen würden. Und auch andere 'nette' Äußerungen waren an der Tagesordnung.
Mein Vater wollte die Kinder, allerdings Jungen, daher wurde noch ein Kind produziert - meine Schwester, Pech gehabt.
Mein Vater (auch Schichtarbeiter) hat sich aus allem rausgehalten. Mglw. weil wir nur Mädchen waren *schulterzuck*
Und trotzdem fahre ich immer zu ihnen, kümmere mich um sie. Wenn ich mal 2 Wochen nicht da war, fängt mein Gewissen an zu pochen.

Ist es nicht schön, wie gut sie mich auch heute noch im Griff haben? Bin fast 50 und sie schaffen es immer noch, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Wie in den Kindertagen.

Sie werden sich nicht ändern.
Weder Du noch ich werden das von ihnen bekommen, was wir uns als Kinder sehnlichst gewünscht haben und auch heute noch wünschen.

Gerne würde ich Dir raten: 'Laß es, brich den Kontakt ab, Du verletzt Dich nur selber'. Aber wie kann ich dies, wenn ich es selber nicht kann.

Aber Deine Frage im Titel war:
Darf ich aufhören mich um meine Mutter zu kümmern?

Diese Frage kann ich mit einem JA beantworten.
Sie IST erwachsen und Du bist NICHT verpflichtet ihr Kindermädchen zu spielen bzw. die aufopfernde Tochter zu sein.
 
R

Rebellin40

Gast
Hallo, du musst aufhören, dich um deine Mutter zu kümmern. Versuche den Kontakt abzubrechen und dich auf dein neues Leben zu freuen. Deine Kindheit und Jugend hast du toll gemeistert, Hut ab. Wenn deine Mutter noch einmal Kontakt mit dir aufnimmt, komm nicht in Versuchung in die Mutterrolle zu schlüpfen und ihr zu helfen. Sie kann sich nur selber helfen, denn du bist die Tochter und nicht die Mutter.

Ich bin ein paar Jahre älter als du und ich versuche gerade, mich von meiner Mutter zu lösen und Abstand zu gewinnen. Das ist verdammt schwer und immer wieder plagt mich das schlechte Gewissen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir für deine Zukunft ganz viel Kraft und Mut.
Ganz liebe Grüße an dich
 
G

Gast Sari

Gast
Ich danke euch, auch dafür, das ihr mir von euch selbst erzählt. Ihr habt wohl recht und ich werde es versuchen! Ich bin immer weniger "Tochter" geworden und immer mehr "Frau". Ich habe einen tollen Partner, einen tollen Job und selbst mein Vater bemüht sich mittlerweile um mich. Was kann ich mehr wollen... Es gab so viele Momente wo ich als Tochter meine Mutter brauchte und habe es auch ohne sie geschafft. Dann schaffe ich das in Zukunft auch. Schon komisch, da ist sie nun schon fast 10 Jahre weg und es fällt immer noch schwer sie los zu lassen!
Aber ein gutes hat es gebracht das sie nie da war, ich hatte nicht die Möglichkeit zu werden wie sie ;-)
Jetzt kann ich nur hoffen, das sie klar kommt und keinen Mist baut...
DANKE euch allen!!
LG Sari
 

KrankesHerz

Mitglied
Hallo, und gleich zu Anfang: JA du darfst!
Egal welcher Verwandschaftsgrad, die Hilfe für Andere hört da auf wo Du Dein eigenes Leben für ihres zerstören musst bzw. Gefahr läufst es zu zerstören.
Ich hatte auch nie ein wikliches Mutter - Tochter Verhältnis zu meiner Mutter.
Sie hat mich mein ganzes Leben spüren lassen dass sie meint ich habe ihr Leben zerstört, dabei war SIE es die mit 17 zu dumm war zu verhüten.
Als ich dann irgendwann endlich auszog, entspannte sich das Verhältnis ein wenig. Dann wurde ich sehr krank, wäre fast gestorben. Von da an hatte es den Anschein als habe sie endlich kapiert dass sie dort gerade fast ihre TOCHTER verloren hat. Aber Menschen ändern sich nie, jetzt geht es mir wieder gut und ich kann mir wieder sachen anhören aus denen man raushört, dass sie nichts verstanden hat.
Deine Geschichte ist noch um einiges härter, sie hat sie nie um Dich gekümmert, also brauchst du Dich nicht um sie kümmern.
 
G

Gast

Gast
Ich mal wieder...der Typ hat meine Mutter sitzen lassen. Nun hab ich erfahren, das sie in ihrer Wohnung sitzt und NICHTS hat. Kein Bett, kein Stuhl, kein Strom...NICHTS. So kann ich doch nicht da hocken lassen :-( sie hat doch da niemanden. Es zerreisst mir das Herz wenn ich dran denke, das sie da auf dem Boden liegt mit nichts ausser einer Wolldecke! Doch noch immer ist sie unsicher zu mir in die Stadt zu kommen, denn vielleicht kommt der Ideot ja (mal wieder) zu ihr zurück! Sie will es sich aber überlegen.
Jetzt bin ich wieder voller Hoffnung, stöbere Wohnungsanzeigen, suche in der Fundgrube nach Schränken oder der gleichen. Doch wahrscheinlich haut sie mir morgen wieder die tür quasi vor der Nase zu und verkündet das sie da bleibt. Aber selbst wenn, muss ich dann doch helfen, wenn sie nix hat. Sie wollte sich wenigstens ne Luftmatratze beim Versandhaus bestellen...tja nur bekommt sie von keinem mehr was. Sie hat auch kein Geld mehr. Oh man, oh man...hoffentlich entscheidet sie sich endlich richtig!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
E

EisElfe

Gast
Das ist eure Chance!
Lass sie zu Dir kommen. Warte, bis sie Dich fragt. Sprich es nicht von Dir aus an.
Sie soll erstmal merken, dass Du es bist, der ihr die ganze Zeit über immer wieder geholfen hat.
Wenn sie sagt:"Ich habe nicht mal ein Bett.",
sagst Du:"Das ist ja blöd." und nicht "Komm doch zu mir".
Sie soll endlich mal Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Das gleiche hat sie auch mit Dir gemacht. Deine Mutter soll erstmal versuchen alleine klarzukommen. Vielleicht merkt sie dann auch, dass sie nicht von den Typen abhängig ist. Dass sie es auch alleine schafft.
 
G

Gast Sari

Gast
Sie hat mir heute morgen geschrieben, das sie nach Hause will und als ich sie fragte wo das sei, meinte sie bei mir. Also ich natürlich ALLE Hebel in bewegung gesetzt, mein letztes Geld in den Tank meines Auto´s gefüllt um sie morgen her zu holen und vor knapp einer Stunde schrieb sie mir, das der Ideot sie zurück haben will. Das sie aber dennoch hier her kommen wird, weil sie es mir ja versprochen hat und das ihr das Herz blutet und er ist die Liebe ihres Lebens und es tut ihr soooo sehr weh bla bla bla...
Ich habe ihr gesagt das es hier um kein Versprechen geht, sondern darum das sie sich endlich entscheidet und das ich bald keine Kraft mehr habe. Aber sie blieb dabei, das ich sie morgen holen soll. Hat mir aber immer ein bisschen das Gefühl gegeben, das ich sie zwingen würde oder so.
Jetzt hab ich Angst, das ich das morgen ganz um sonst mache, das sie wieder gehen wird und uns in den A... tritt. Oder das ich wirklich kein Recht habe sie da "weg zu holen". Aber sie wollte es heute morgen ja noch. Und ich weiss, lass ich sie da, geht sie mir vor die Hunde.
Wenn ich dran denke, das das die Oma unseres geplanten Baby´s wird, wird mir ganz schlecht :-(
Was mach ich nur....
 

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