Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Darf die Klinik das ??

Juliaxd

Mitglied
Der Behandlungsauftrag der stationären Behandlung ist Heute leider nicht mehr, den Patienten gesund zu machen, sondern ihn grad so zu stabilisieren, dass er Zuhause wieder überleben kann.
Das wird den Patienten auch zunehmend direkt so gesagt!

Es ist traurig, dass selbst Jugendliche offenbar schnellstmöglich an die Luft gesetzt werden müssen. Die Ärzte selbst können da gar nicht viel machen - sie haben knallharte Vorgaben!

Für Dich bedeutet das wohl, bei Deinem nächsten Aufenthalt die Therapie und die Arbeit an Dir in den Vordergrund zu stellen....
Freundschaftliche Bande sind sicher wichtig und tun gut...aber es wird halt kritisch gesehen, wenn abends Partieeee gemacht wird - und man morgens zum Frühstück nicht rechtzeitig raus kommt...das ist Heute eben so, Du wirst auf der Station immer beobachtet - auch wenn Du es nicht merkst!
Naja wir haben eigentlich keine Party gemacht. Haben ganz normal geredet. Zusammen gelacht und zusammen geweint.
 

Juliaxd

Mitglied
Hallo, es ist schon hart, was du durchmachst.
Vor nun zweieinhalb Wochen war ich akut suizidal, und habe mich vor Verzweiflung und Angst selbst freiwillig in eine geschlossene Station einweisen lassen.
Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass selbst Kliniken im GLEICHEN Ort einem nur nach Einzugsbereich nehmen müssen... bei nicht Akutfällen wärs ja noch in Ordnung, aber dürfen die das auch bei Akutfällen, wo Suizidgefahr besteht?
Oder ist das nur in sehr bevölkerungsdichten Teilen Deutschlands (Ruhrgebiet, wo ich herkomme) so?
Es baute nicht gerade auf, in Kliniken von meinem Heimat-und Wohnort anzurufen und trotz der Dringlichkeit eine Schelle nach der anderen zu kassieren.
Am Morgen des besagten Tages war ich noch bei meinem Psychologen, und er hat mich nur unter dem Vorwand nach der Therapiestunde nicht zwangseingewiesen, weil ich geschworen habe, mich sofort selbst um eine Einweisung in die Geschlossene zu kümmern.
Das Akute und die Dringlichkeit waren also nachweisbar gegeben.
Trotzdem kamen Schellen von Kliniken in meinem Wohnort.
Bis ich dann endlich eine Klinik fand, in der ich nach einem Aufnahmegespräch und einer Untersuchung sofort aufgenommen wurde.

Es ist eine derbe, weiter erschütternde Situationen wenn man trotz allem abgelehnt wird.
Dabei werden dann die SuizidgedankeIch kann dich also voll und ganz verstehen.n noch schlimmer.
Zumal das wirklich Kliniken aus meinem direkten Umfeld waren und nicht irgendwo im Nirgendwo.

Wie kann man dir im Moment helfen?
Nun, durch die Notrufnummer, vielleicht weiß dein Hausarzt was, könntest du dir auch eventuell vorstellen, zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen?
Das gibt es bestimmt auch für psychisch kranke Jugendliche.
Dann gibt es noch die Frage, was die genauen Ursachen sind und wie man deine Situation im Allgemeinen bessern kann.
Aber das kommt wohl erst, wenn du wieder stabiler bist.

Und wegen dem Thema das stationäre Therapien inzwischen nicht mehr dazu da sind, die Personen "gesund" zu "machen":
Gesund machen ist bei psychischen Belangen immer so eine Sache... ich meine, die meisten psychischen Erkrankungen / Störungen können nicht so geheilt werden wie beispielsweise eine Grippe.
Deswegen können so oder so die Meisten niemals gesund im Sinne von
"Krankheit weg", alles wieder in Ordnung.
Was stationär geht ist eben die Stabilisierung und das man mit den Begebenheiten besser umgehen und leben kann, damit man dann ein besseres Leben führen kann.
Bei meinen zwei Aufenthalten auf der offenen Esssgestörtenstation war dies auch der Fall.
Ich lernte, besser mit den Essstörungen umzugehen, weil sie bei mir wohl leider nie wieder ganz weg gehen werden, dazu leide ich schon zu lange darunter.
Deswegen gab es auch immer wieder Rückfälle.
Aber bei mir hängt die Essstörung auch dicht mit der Borderline-Störung zusammen, die Essstörung ist Selbstschädigung und eine Komorbidität bei mir.

Auf Akutstationen - besonders geschlossenen - ist es jedoch tatsächlich der Auftrag, die Personen so lange zu stabilisieren, bis sie nicht mehr akut gefährdet sind, da muss ich eindeutig einem meiner Vorschreiber Recht geben.
Das mit den monatelangen Wartezeiten kenne ich auch nur zu gut.
Es gibt eine beschränkte Anzahl an Therapieplätzen und die Nachfrage ist riesig - so ist das leider.

Wenn du magst, dann können wir auch per PN miteinander schreiben, vielleicht kann ich dir so besser helfen.
Hm.. das kommt mir alles sehr bekannt vor.

Wie findet man denn so eine Selbsthilfegruppe ?

Ja, das stimmt da gebe ich euch recht ist nur zur Stabilisierung .. aber hab davon nichts gemerkt und ja klar du kannst mich gerne mal anschreiben.
 
G

Gast

Gast
Hallo Julia,

ich finde es wirklich beeindruckend, wie aktiv und reif du mit deinen 15 Jahren nach Hilfe suchst.
Leider ist es ja wirklich ganz oft so, daß man längere Wartezeiten hat, was natürlich schwer und kontraproduktiv ist.
Andererseits gehen solche Wartezeiten ja irgendwann auch vorbei.
Dü könntest Dich ja wirklich in mehreren Kinder-und Jugendpsychiatrien anmelden (geplant und mit Wartezeit nehmen Dich auch Psychiatrien auf, die eigentlich Sektroenmäßig nicht für Dich zuständig sind)
Außerdem machen immer mehr psychosomatische Kliniken Kinder- und Jugendstationen auf. (Roseneck z.B)
Das wäre doch auch eine Möglichkeit.
Wenn Du Dich auf möglichst viele Wartelisten setzen lässt, steigt die Chance daß du irgendwo auch schneller reinrutschst.

Und im akuten Notfall ist ja weiter die Psychiatrie, in der du schon warst run um die Uhr da für dich.





Der Behandlungsauftrag der stationären Behandlung ist Heute leider nicht mehr, den Patienten gesund zu machen, sondern ihn grad so zu stabilisieren, dass er Zuhause wieder überleben kann.
Naja, bei psychischen Erkrankungen dauert eine Gesundeung ja oft viele Monate oder Jahre. Manche werden nie mehr ganz gesund.
Alle Patienten bis zu ihrer völligen Wiederherstellung stationär zu umsorgen, wäre ja für unsere Gesellschaft unbezahlbar.
Man kann nämlich jeden Euro nur einmal ausgeben.
Und der Euro, der für Patient x augegeben wird, fehlt dann zwangsläufig bei der Behandlung anderer Patienten.
Eine Behandlung bis zur völligen Genesung wäre nur möglich, wenn nicht alle in diesen Genuß kämen. Andere dafür vielleicht noch schlechter oder gar nicht versorgt wären.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Darf mich der Psychotherapeut nach mehreren Terminen ablehnen? Therapie 3
T Reha-Klinik oder Ausbildung? Therapie 3

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben