Hallo, es ist schon hart, was du durchmachst.
Vor nun zweieinhalb Wochen war ich akut suizidal, und habe mich vor Verzweiflung und Angst selbst freiwillig in eine geschlossene Station einweisen lassen.
Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass selbst Kliniken im GLEICHEN Ort einem nur nach Einzugsbereich nehmen müssen... bei nicht Akutfällen wärs ja noch in Ordnung, aber dürfen die das auch bei Akutfällen, wo Suizidgefahr besteht?
Oder ist das nur in sehr bevölkerungsdichten Teilen Deutschlands (Ruhrgebiet, wo ich herkomme) so?
Es baute nicht gerade auf, in Kliniken von meinem Heimat-und Wohnort anzurufen und trotz der Dringlichkeit eine Schelle nach der anderen zu kassieren.
Am Morgen des besagten Tages war ich noch bei meinem Psychologen, und er hat mich nur unter dem Vorwand nach der Therapiestunde nicht zwangseingewiesen, weil ich geschworen habe, mich sofort selbst um eine Einweisung in die Geschlossene zu kümmern.
Das Akute und die Dringlichkeit waren also nachweisbar gegeben.
Trotzdem kamen Schellen von Kliniken in meinem Wohnort.
Bis ich dann endlich eine Klinik fand, in der ich nach einem Aufnahmegespräch und einer Untersuchung sofort aufgenommen wurde.
Es ist eine derbe, weiter erschütternde Situationen wenn man trotz allem abgelehnt wird.
Dabei werden dann die SuizidgedankeIch kann dich also voll und ganz verstehen.n noch schlimmer.
Zumal das wirklich Kliniken aus meinem direkten Umfeld waren und nicht irgendwo im Nirgendwo.
Wie kann man dir im Moment helfen?
Nun, durch die Notrufnummer, vielleicht weiß dein Hausarzt was, könntest du dir auch eventuell vorstellen, zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen?
Das gibt es bestimmt auch für psychisch kranke Jugendliche.
Dann gibt es noch die Frage, was die genauen Ursachen sind und wie man deine Situation im Allgemeinen bessern kann.
Aber das kommt wohl erst, wenn du wieder stabiler bist.
Und wegen dem Thema das stationäre Therapien inzwischen nicht mehr dazu da sind, die Personen "gesund" zu "machen":
Gesund machen ist bei psychischen Belangen immer so eine Sache... ich meine, die meisten psychischen Erkrankungen / Störungen können nicht so geheilt werden wie beispielsweise eine Grippe.
Deswegen können so oder so die Meisten niemals gesund im Sinne von
"Krankheit weg", alles wieder in Ordnung.
Was stationär geht ist eben die Stabilisierung und das man mit den Begebenheiten besser umgehen und leben kann, damit man dann ein besseres Leben führen kann.
Bei meinen zwei Aufenthalten auf der offenen Esssgestörtenstation war dies auch der Fall.
Ich lernte, besser mit den Essstörungen umzugehen, weil sie bei mir wohl leider nie wieder ganz weg gehen werden, dazu leide ich schon zu lange darunter.
Deswegen gab es auch immer wieder Rückfälle.
Aber bei mir hängt die Essstörung auch dicht mit der Borderline-Störung zusammen, die Essstörung ist Selbstschädigung und eine Komorbidität bei mir.
Auf Akutstationen - besonders geschlossenen - ist es jedoch tatsächlich der Auftrag, die Personen so lange zu stabilisieren, bis sie nicht mehr akut gefährdet sind, da muss ich eindeutig einem meiner Vorschreiber Recht geben.
Das mit den monatelangen Wartezeiten kenne ich auch nur zu gut.
Es gibt eine beschränkte Anzahl an Therapieplätzen und die Nachfrage ist riesig - so ist das leider.
Wenn du magst, dann können wir auch per PN miteinander schreiben, vielleicht kann ich dir so besser helfen.