Sternenbaum
Neues Mitglied
Ich danke für eure netten Worte! Ja, ich habe Freunde, Familie und vor allem nette Nachbarn, die uns helfen. Vor allem die Nachbarn, die alle schon in Rente/ Pensiel sind, kümmern sich gerne um meinen kleinen Sohn Lennard. Dennoch ist es abends, wenn der Lütte schläft und ich mal nicht mit Papierkram beschäftigt bin, oft schwer, wirklich mal abzuschalten. Dann frag ich mich immer wieder, wieso ich nicht helfen konnte. Habe ich ihn mit meiner Bitte die Therapie fortzusetzen zu sehr unter Druck gesetzt. Das letzte Jahr war schwierig, er hat viele Inszenierungen gebracht, die mir Angst gemacht haben, er war irgendwie zwiespältig. Ich habe ihm ein paar Wochen vor seinem Suizid gesagt, dass ich ihn verlassen werde, wenn er seine Depressionen nicht endlich ernst nimmt und sich weiterhin in Therapie begibt. Er wollte nicht. Nun fühle ich micht zwar schuldig, bin aber auch wütend auf ihn, weil er sich in unserem Haus erhängt hat, er wußte doch, dass ich ihn dann finde, und ich bin sicher, dass er mich so bestrafen wollte. Und hat er dabei an seinen Sohn gedacht? Für den er seine Autosammlung noch aufgebaut hat? Wie verworren ist so ein depressiver Kopf? Er konnte und kann mir das ja nicht mehr beantworten. Was soll ich fühlen? Trauer? Wut? Gar nichts? Ich fühle immer das, was mein Sohn mir vermittelt. Ist er traurig, bin ich das auch. Will er ans Grab, machen wir das. Ja, es ist wohl so wie ihr schreibt. Im Moment funktionier ich nur, und irgendwann wird alles aus mir heraus schwemmen. Tut gut hier so zu schreiben, wo es Leute gibt, die all das nachvollziehen können. Dafür bin ich dankbar! Jedes hier geschriebenen Wort hat mir schon geholfen, aber noch vielmehr, helfen mir die Worte, die ihr mir schreibt. Danke!