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Citalopram absetzen

G

Gast

Gast
Hallo,

ich nehme seit über 7 Jahren Citalopram und habe auch 7 Jahre Therapie bei 3 verschiedenen Therapeuten hinter mir).
Manchmal, wenn es mir über längere Zeit einigermaßen gut geht, versuche ich, es ganz langsam abzusetzen. Dann bekomme ich sofort wieder Depressionen und habe Gedanken, die mir so fremd vorkommen, die so negativ sind und ich habe das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich selbst. Ich könnte den ganzen Tag heulen und weiß nicht warum. Dieselben Dinge, die vor Tagen noch okay waren, bewerte ich nun völlig anders.

Muss ich jetzt mein Leben lang weiter das Zeug nehmen?

Oder kann es sein, dass meine Depressionen organisch veranlagt sind? Das ist nie bei mir untersucht worden. Kann sowas überhaupt sein und kann man das feststellen?
 

Kelvin

Mitglied
Hallo,

es kann sein dass Du dieses Medikament ein ganzes Leben lang nehmen musst. Ob es tatsächlich jedoch so ist, kann nur Dein behandelter Arzt sagen. Er kann am Besten die Prognosen diesbezüglich stellen.

Außerdem kann es gefährlich sein ein Medikament ohne ärztliche Aufsicht abzusetzen. Warum möchtest Du es denn absetzen, hat es einen bestimmten Hintergrund?


lieb grüßt Kelvin
 
G

Gast

Gast
Na ja, ich hab gedacht, ich kann es ja nicht ewig nehmen. Alle in meinem Bekanntenkreis sagen, ich muss es irgendwann wieder absetzen.
 
M

Morena

Gast
Hm, Du möchtest das Medikament also absetzen, weil Du es nicht ewig nehmen kannst?
Hm... also ich kenne das Medikament, welches Du nimmst, da viele Bewohner im Altenheim, in dem ich arbeite, es auch nehmen. Und so wie ich es weiß, ist das ein Präparat, das über lange Zeit eingenommen wird. Ich denke, Du solltest keinesfalls selbst entscheiden, wann und wie Du es absetzt.
Und selbst wenn Du Citalopram Dein Leben lang nehmen musst- wenn es Dir dadurch gut geht, ist das doch in Ordnung....
 

Elfe2610

Mitglied
Hallo Gast!

Ich stimme Morena zu, wenn es dir Hilft und es dir gut geht, dann solltest du es weiter nehmen.
Und wer sagt das sich die Leute aus deinem Bekanntenkreis damit auskennen?
Es kann ja sein das sie garnicht wissen wie lange man es nehmen
sollte. Ich würde da lieber meinen Arzt fragen, der mir das Medikament auch verschrieben hat.

LG Elfe
 

sweety79

Mitglied
ich finde auch, du solltest bl0ß nicht auf deine bekannten hören. die meisten leute kennen sich mit depressionen kein bischen aus und haben jede menge vorurteile, grade auch gegen die medikamente. ich habe auch schon mehrmals versucht, citalopram abzusetzen, weil ich dachte es wäre schlecht, immer mit medikamenten zu leben. im endeffekt ging es mir immer so schlecht, dass ich wieder angefangen habe, und ich finde es jetzt in ordnung so und lege großen wert auf therapietreue. wenn ich die tabletten brauche, ann brauch ich sie eben, und lass mir da von keinem reinreden.
 
G

Gast

Gast
Ich kann es nachvollziehen, dass man solch ein Medikament auch irgendwann mal wieder absetzen möchte.
In den letzten 5 Jahren habe ich ca. 6 verschiedene Antidepressiva eingenommen und dementsprechend immer wieder abgesetzt.
Es war nicht der Gedanke, dass ich nicht mein Leben lang solche Medikamente einnehmen möchte, oder dass andere mir sowas gesagt haben.
Es war der Gedanke, dass viel Zeit vergangen ist, seitdem es mir so schlecht ging und ich neugierig darauf war, wie "ich" jetzt bin, wie meine Persönlichkeit ist, ohne mit solchen Mitteln negative Gefühle und Gedanken zu unterdrücken.
Ich wollte mir irgendwo auch selbst beweisen, dass ich wieder stark bin, dass ich das Leben auch ohne solcher Mittel meistern kann und wollte einfach mal wieder "Nadine pur" sein.
Nach dem letzten Absetzen ging es mir über Monate sehr schlecht, ich fühlte mich wieder in die Zeit vor der Einnahme zurückversetzt.
Die Antriebslosigkeit war wieder da, die Schlafstörungen und richtig fiese Albträume quälten mich.
Aber ich habe die Zeit überstanden, mir Alternativen gesucht, die mich in schlimmen Momenten wieder glücklich machen konnten und bin unendlich froh, dass ich nun wieder ich bin, stark und selbstbewusst und mich in allen Facetten wieder selbst erleben kann.
Mit den Medikamenten war das nicht möglich.
Ich konnte zwar schlafen, es ging mir verhältnismäßig gut, aber es war doch nur ein Betäuben der Gefühle und Gedanken, die Menschen nun mal haben.
Ich fühle mich jetzt wieder im Reinen mit mir selbst, und das bewirkt keine Chemie, sondern einzig und allein die Psyche.
Wenn das also der Beweggrund sein sollte, kann ich nur raten, diesen Weg durch die Hölle zu gehen, an dessen Ende wieder Klarheit und Zufriedenheit herrscht.
Natürlich nur, wenn man sich wirklich bereit dafür fühlt!
 
Hallo,

ich nehme seit über 7 Jahren Citalopram und habe auch 7 Jahre Therapie bei 3 verschiedenen Therapeuten hinter mir).
Manchmal, wenn es mir über längere Zeit einigermaßen gut geht, versuche ich, es ganz langsam abzusetzen. Dann bekomme ich sofort wieder Depressionen und habe Gedanken, die mir so fremd vorkommen, die so negativ sind und ich habe das Gefühl, ich bin gar nicht mehr ich selbst. Ich könnte den ganzen Tag heulen und weiß nicht warum. Dieselben Dinge, die vor Tagen noch okay waren, bewerte ich nun völlig anders.

Muss ich jetzt mein Leben lang weiter das Zeug nehmen?

Oder kann es sein, dass meine Depressionen organisch veranlagt sind? Das ist nie bei mir untersucht worden. Kann sowas überhaupt sein und kann man das feststellen?

Hi,
Ich hab die Tabs auch genommen,dann gab es 2 tage wo ich keine mehr hatte,und mir ging es gut,also sagte der arzt das ich sie ruhig weg lassen kann.und bis jetzt alles ok...

wie wäre es denn mal mit einer medik. umstellung?vielleicht geht es dir dann besser,und das man da mal versucht mit dem runtersetzen?
am besten alles mit dem arzt besprechen.drück dir die daumen,das du sie nicht dein lebenlang nehmen musst
 

sweety79

Mitglied
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Nach dem letzten Absetzen ging es mir über Monate sehr schlecht, ich fühlte mich wieder in die Zeit vor der Einnahme zurückversetzt.
Die Antriebslosigkeit war wieder da, die Schlafstörungen und richtig fiese Albträume quälten mich.
Aber ich habe die Zeit überstanden, mir Alternativen gesucht, die mich in schlimmen Momenten wieder glücklich machen konnten
Natürlich nur, wenn man sich wirklich bereit dafür fühlt!
wow,ich finde das echt bewundernswert, wünschte ich könnte das auch. momentan halt ich mich lieber noch dran schön brav die medikamente regelmäßig zu nehmen, aber für die Zukunft,kannst du uns verraten was das für alternativen sind?
lg
 
G

Gast

Gast
Naja, du solltest dir erstmal klar machen, dass jeder damit aufhören kann, auch du.
Aber wie schon erwähnt, erst wenn man sich bereit dafür fühlt.
Ich habe ja im letzte Beitrag erwähnt, wie ich merkte, dass ich bereit zum Absetzen bin.
Denn die Willensstärke braucht man um durchzuhalten.
Es ist ja vor allem auch die Gewohnheit, sie einzunehmen.
Irgendwas fehlt, wenn man es plötzlich nicht mehr tut und es fällt schwer, sich wirklich darauf zu besinnen, ob es die Gewohnheit ist, oder die körperlichen Anzeichen.
Man kann es schon fast mit dem Schritt vom Raucher zum Nichtraucher vergleichen.
Die Dinge, die einen in schlimmen Phasen helfen sind völlig individuell.
Mir hat es geholfen, indem ich alte Rituale aufleben ließ, zu denen ich lange nicht mehr in der Lage war.
Spazieren zu gehen und sich abzulenken, laufen hat mir sehr geholfen, wenn ich die Zeit hatte ging ich schwimmen, oder ich schrieb meine negativen Gedanken einfach auf und stellte denen die positiven kleinen Dinge der letzten Tage gegenüber, Fotos von Familie und Freunden betrachten, die Menschen eben, die immer zu mir hielten, oder einfach direkt Freunde anrufen.
Denk doch mal nach. Was könnte dich ablenken, was tust du gerne, hast du früher gerne getan, wofür du aber schon lange keine Kraft mehr übrig hattest?
Was könntest du auch im Alltag davon umsetzen?
Man muss ja nicht zu einem Sport-Junkie werden.
Aber wenn man weiß, was einem Spaß macht, was einen auslastet, oder früher immer Kraft gegeben hat, dann sind es eben diese Dinge, die einem in blöden Phasen wieder helfen.
 

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