...eine Löschtaste wäre manchmal schön oder?Manche Erinnerungen wird man durch die tausendste Therapie und das hundertste Gespräch nicht los.So einfach ist es nicht.Und ich finde es auch nur legitim,Hass und Wut zu empfinden,auf Täter.-warum auch nicht.Manchmal reicht selbst das Nicht.Und dann hilft auch kein"du musst los lassen,vergessen und nach vorne schauen",wenn sich Gedanken und Gefühle durch das Hintertürchen rein schleichen.Ausgelöst durch irgendwelche Trigger.Ja,manchmal wäre eine Umprogrammierung oder Löschtaste super.
Das ist wirklich absolut treffend, was du sagst. Man kann Dinge in der Therapie zwar bearbeiten und "darüber hinweg kommen", aber die Erinnerungen bleiben eben. Auch wenn es nur ein bestimmtes Wort ist, eine bestimmte Farbe, ein Geruch...die Erinnerungen melden sich zurück. Natürlich kann ich meine Zukunft in die Hand nehmen und selbstbestimmt darüber entscheiden, aber das gibt mir trotzdem nicht fundamentale Dinge zurück, wie Urvertrauen oder die Fähigkeit, mit Gefühlen umzugehen. Manches kann man als Erwachsener eben nicht mehr lernen und man wird sich immer von anderen unterscheiden, was einen an das Trauma erinnert.
Meiner Ansicht nach liegt das Problem darin, dass der Traumatisierte therapiert wird und nicht der Täter. Ich bin nicht schuld an dem, was passiert ist, trotzdem wird an mir herumgewerkelt, damit ICH funktioniere und in die Gesellschaft passe...der Täter kann weiterhin frei herumlaufen (wenn er sich geschickt angestellt hat) und kann weiter Leben zerstören, die dann wieder beim Therapeuten sitzen. Therapeuten sind eben überhaupt nicht daran interessiert, die Umstände zu reparieren, die zu der Krankheit geführt haben, oder gar Gerechtigkeit herzustellen. Und die Justiz eben auch nicht in jedem Fall.