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Chef verstorben, nun endgültig der Zeitpunkt in Therapie zu gehen??

G

Gast

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Hallo an alle netten Menschen, die sich die Mühe machen diesen Text zu lesen, und mir eventuell weiterhelfen können.
Ich habe bislang noch nie etwas in einem Forum gepostet, immer nur als stiller Beobachter mitgelesen, nun bin ich in einer Lage, in der ich mir nicht mehr zu helfen weiß und deswegen habe ich beschlossen, meine Situation mal aufzuschreiben und zu sehen, ob jemand einen Tipp für mich hat.
Es ist schwer für mich zu entscheiden, ab wann ich diese Geschichte beginne, ich könnte in meiner Kindheit anfangen, wo ich körperlicher aber vor allem seelischer Gewalt ausgesetzt wurde, nie genug war, von meiner Jugend in der ich mich geritzt habe, nicht weiter leben wollte, dauernd die Schule gewechselt habe, oder von meiner späteren Jugend, wo ich Panikattacken bekam, 1 Jahr nicht in die Schule gehen konnte und eine Therapie mir auch nicht sonderlich geholfen hat...
aber ich denke wirklich einschneidend wurde es erst danach, als ich mit 19 4 1/2 Jahre mit einem Mann verbracht habe, der Alkoholkrank war, um einiges Älter als ich und der mich geschlagen und systematisch gedemütigt hat... ich war damals wohl zu schwach, die Panikattacken hatten mich in ihrem Griff, ich konnte nicht mal vor die Tür gehen. Und dann lerne ich diesen Mann kennen, und er hat immer Zeit, ist "super cool" oder was auch immer ich mir damals dazu gedacht habe... jedenfalls hat er mir geholfen anfangs, diese Angst zu überwinden, es war ja sonst keiner mehr da und ich war verdammt einsam...
dann fingen die Probleme an und ich war in einer selbstzerstörerischen Beziehung gefangen, einer Abhängigkeit, aus der ich nicht ausbrechen konnte weil ich kein Selbstbewusstsein mehr hatte, habe auch eine Abtreibung in dieser Zeit hinter mir, etwas was mir unsäglich schwer fiel, aber ich konnte kein Kind von ihm bekommen...trotz allem, und das ist so mit das einzige worauf ich stolz bin, habe ich mich immer dagegen aufgelehnt, habe nebenbei mein Abitur gemacht, mein FSJ, habe ein Studium begonnen... während dieses Studiums habe ich es endlich geschafft, mich zu lösen, nach 4 Anzeigen und mindestens doppelt so vielen Todesdrohungen habe ich eingesehen, dass ich mehr Wert bin als das. Ich habe danach 1 1/2 Jahre sehr viel mit mir selber ausgemacht, wusste in mir eigentlich, dass ich diese Wunden nicht alle mit eigener Kraft wieder verheilen lassen könnte, aber hatte Angst zu versagen, wollte etwas schaffen und dachte, ich werde so mein Selbstbewusstsein wieder aufbauen indem ich mein Studium packe. Gesagt getan, irgendwie habe ich es geschafft, selbst mit Angststörung und mittlerweile auch sozialphobischen Ansätzen (angst vorm erröten, angst vorm reden vor anderen etc). Ich fand am Ende meines Studiums eine neue Liebe, jemand völlig anderes, einen liebevollen Mann, der nun seit 2 Jahren mit mir durchs Leben geht und mich stützt wo er kann. Kurz sah es alles so rosig aus....
Aber ich war generell schon sehr labil und jede Kleinigkeit hat mich aus der Bahn geworfen. nach dem Studium begann ich mein Anerkennungsjahr (das ist nun 6 Monate her), am Anfang war ich wieder sehr panisch, konnte nicht schlafen etc. Aber auch an dieser Situation bin ich gewachsen und habe mich mit allen gut verstanden. Ich habe die meiste Zeit mit meinem Chef auf der Arbeit verbracht und mochte ihn sehr.
Nun ist er ganz plötzlich von einem auf den nächsten Tag verstorben, Herzinfarkt. Ich war erst einmal wie betäubt, habe versucht alle zu Unterstützen, habe versucht es allen recht zu machen, irgendwie weiter zu machen. Nach 3 Wochen ging dann garnichts mehr und das ist der momentane Ist-Zustand: Ich kann nicht mehr schlafen, habe Angst , Bauchschmerzen vor der Arbeit, denke ich kann das alles noch nicht, aber keiner kann mir helfen. Die Stadt (ist ein städtischer Träger) hat sich nicht mal bei mir gemeldet. Ich sitze meist alleine nun in dem Büro und habe furchtbare Gedanken, möchte eigentlich nie wieder in dieses Büro, in dieses Team, auch wenn ich sie alle furchtbar gern habe, aber diese Trauer alleine überwältigt mich, ich kann mir nicht vorstellen das nächste halbe Jahr dort weiter zu bleiben und das alles einfach zu verarbeiten, irgendwie ist das Maß voll.
Ich bin erstmal ein paar Tage krank geschrieben und stelle mir nun dauernd die Frage, ob ich das Anerkennungsjahr unterbrechen soll für eine (eigentlich schon lange anstehende) Therapie, oder ob das eigentlich alles nur schlimmer für mich machen könnte,das Gefühl versagt zu haben etc..sollte ich es doch erstmal irgendwie weiter durchziehen, so wie alles bislang? Ich hoffe jemand kann mir folgen, alles ist so wirr momentan in meinem Kopf...Außerdem habe ich sehr große Angst, das alles anzusprechen ,weil ich niemandem davon erzählt habe was eigentlich in meinen Kopf abgeht und auch denke dass sie es nicht verstehen,immerhin habe ich nur 6 Monate mit ihm verbracht,manche anderen in der Einrichtung 20 Jahre und länger (allerdings nie so nahe mit ihm im Büro etc).. Vielleicht fällt jemandem ja etwas ein, ich wäre unendlich dankbar für einen Ratschlag wie ich das alles am besten angehen kann....

Viele liebe Grüße
 

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