Seit Ende 2019 ist mit einer Unterbrechung von mehreren Monaten während des ersten Corona-Lockdowns S. meine Thera. Sie sieht sich selbst aber eher als Coach.
Ich habe S. vor Jahren bei einem EFT-Seminar kennengelernt das sie mit einer Kollegin gab.
Ursprünglich war 2019 nur ein einziger Termin mit S. vorgesehen um an einer Angst zu arbeiten.
Daraus sind dann mehrere Termine entstanden und irgendwann waren wir an dem Punkt
ob eine feste Zusammenarbeit möglich ist.
S. wollte mich damals eigentlich nicht als Klientin annehmen sondern mich an eine Kollegin
in einem etwa 50 Kilometer entfernten Ort vermitteln. Sie meinte damals sie hätte eigentlich
genug Klienten. Letztendlich hat sie sich unter der Vorgabe das Termine dann aber nur alle
ca. 3-5 Wochen möglich wären überreden lassen selbst mit mir zu arbeiten.
Inzwischen hat sich ein Abstand von 4-6 Wochen zwischen den Terminen eingependelt.
S. wohnt etwa 30 Kliometer von mir entfernt. Für die Termine nützen wir in meinem Ort
einen Raum bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber,einem Verein.
Sie ist allerdings nur bereit die Fahrt zu machen wenn sie außer mir noch andere Termine hier
bekommt. Was mich fertig macht ist die ständige Ungewissheit,das wochenlange völlig
in der Luft hängen. Es heisst dann zum Ende des Termins sie meldet sich wenn sie wieder hier ist.
Und dann höre ich erst mal 2-3 Wochen nichts.
Das ich für Termine zu ihr auf's Dorf in die Praxis komme will sie offensichtlich nicht.
Wenn ich das vorschlage wird es abgeblockt.
Ich habe ein Problem damit mich schnell emotional abhängig zu machen aber ich bin kein
Stalker. Scheint mir es so als ob sie nicht will das ich weiß wo sie wohnt.
Wenn sie mich wirklich für einen Stalker hält ist das schon ein ziemlich starkes Stück.
Beim letzten Mal als ich dann nach 4 Wochen immer noch nichts gehört hatte ist
meine panische Verlustangst mit mir durchgegangen und ich habe ihr gemailt.
Normalerweise traue ich mich das nicht. irgendwie fühle ich mich bei ihr immer wie
ein nerviger,lästiger Bittsteller und nicht wie eine zahlende Klientin.
Es würde mich beruhigen,es wäre wichtig für mich wenn ein Termin zu Ende ist
möglichst gleich oder zeitnah das Datum des nächsten zu bekommen und nicht immer
wochenlang ins Blaue hinein zu warten.
Sie hat letzte Woche Donnerstag sehr verständnisvoll getan und wollte mir in den
nächsten Tagen den neuen Termin mitteilen.
Das war vor 8 Tagen. Bisher nichts,kein Wort.
Ich bin so enttäuscht. Die Mühe die ich in die mail gesteckt habe um meine Bedürfnisse
möglichst sachlich zu formulieren hätte ich mir sparen können.
S.,mein einziger Kontakt,der letzte Mensch in meinem Leben ist nicht verlässlich.
Sie meldet sich bald war nur dummes Blabla,eine leere Versprechung.
Anderen zu vertrauen fällt mir sowieso äußerst schwer. Das kleine zart keimende
Pflänzchen Vertrauen zu S. ist tot.
Rein rational ist das der Punkt wo ich die Therapie bei ihr endgültig abbrechen sollte.
Ich bin ihr offensichtlich egal. Meine Verlustangst ist mein Problem.
Seit durch Corona alle meine Aktivitäten weg gebrochen sind ist die Aufmerksamkeit die ich
alle 4-6 Wochen 90 Minuten lang von S. bekomme alles was mir geblieben ist.
Außer bei ihr kann ich halt überhaupt nicht mehr reden.
Ich brauche sie,ich brauche sie so verzweifelt.
Und in mir toben Verzweiflung,Traurigkeit,Enttäuschung und Wut durcheinander und ich
weiß nicht was ich machen,wie ich mich entscheiden soll.
Auf jeden Fall laufe ich ihr nie mehr hinterher. Das ist sinnlos.