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Calvin Jahr - ehren Protestanten einen Mörder?

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E

ein Mensch

Gast
hab zufällig das entdeckt:

Startseite - calvin.de

Ich denke die Geschichte von dem Nicht-Trinitarier Michael Servetus der auf Betreiben Calvins auf frischem Laub verbrannt wurde ist relativ bekannt, sein Todeskampf soll eine halbe Stunde gedauert haben.

Zum Gedenken an den Todestag dieses hochgebildeten Spaniers (geboren als Miguel Servet in Villanueva de Sijena, Aragon) versammelten sich am 27. Oktober 2003 in Genf Mitglieder des Internationalen Rates der Unitarier und Universalisten (ICUU) aus Europa und USA. Vor genau 450 Jahren war Michael Servetus u.a. auf Betreiben Johann Calvins „bei kleinem Feuer“ auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrannt worden. Sein „Vergehen“: Er hatte sich standhaft geweigert, das Trinitätsdogma der katholischen Kirche anzuerkennen, nachdem er beim Studium der Bibel darin keinen Hinweis auf die Trinität Gottes hatte finden können. In der Nähe der Hinrichtungsstätte errichteten Genfer Bürger vor hundert Jahren einen Stein, auf dem „der Irrtum“ eingestanden wurde. Einheimische und Gäste legen immer wieder frische Blumen oder Kränze an diesem Denkmal nieder.
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Michael Servetus | hpd

wie denken vor allem Gläubige darüber, sollte man solche Menschen die zu Mord und Totschlag an Andersdenkenden aufgerufen haben, selbst wenn sie manches Gute bewirkt haben, in dieser Weise ehren?
 
H

hablo

Gast
damals war es 'normal', unkonventionelle menschen zu verbrennen - auch wenn dies in protestantischen gegenden in weitaus geringerem maße geschah als in katholischen.

nach heutigem maßstab kann man calvin als mörder bezeichnen - aber früher? man darf nicht vergessen, dass calvin halt auch ein kind seiner zeit war.

ich kenne mich mit calvin auch nicht so aus; bei mir in der gegend sind fast alle protestanten lutheranischer strömung.

mit den blumen soll - so verstehe ich den text! - aber an die hinrichtung/den mord erinnert werden, nicht an calvin.
denn personenkult findet man nämlich bei den großen protestantischen strömungen definitiv NICHT;)
 
E

ein Mensch

Gast
es ging ja darum, dass die EKD dieses Jahr das Calvin Jahr 2009 "ausgerufen" hat, was ich für moralisch fragwürdig halte, deswegen wollte ich an Michael Servetus erinnern und mal nachfragen wie andere es so sehen, ob die anderen Reformatoren besser waren sei mal dahin gestellt (Stichwort: Verfolgung der Wiedertäufer).

Erstaunlich modern, dieser Calvin

Mit ökumenischer Weite

Am 10. Juli 2009 jährt sich zum 500. Mal der Geburtstag Johannes Calvins. Der Genfer Reformator gilt als ein "Gründungsvater" des reformierten Protestantismus. [...] Deswegen haben der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und das Moderamen des Reformierten Bundes in Deutschland beschlossen, dieses Jubiläum in besonderer Weise zu begehen.

aber wenn wir dabei sind, über Luther:

http://www.neo-lutheraner.de/index.html#inhalt
 
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H

hablo

Gast
die wiedertäufer hatten bekanntlich einige zeit lang münster in ihrer hand. du solltest dich aber besser informieren: dazu muss nämlich erwähnt werden, dass sowohl katholische als auch protestantische truppen an der nachfolgenden wiedereroberung münsters beteiligt waren.
außerdem haben sich die wiedertäufer nicht durch toleranz ausgezeichnet: während ihrer regentschaft vertrieben sie sowohl katholiken als auch protestanten, die nicht konvertieren wollten.
bei aller grausamkeit muss man sagen, dass sie teilweise selbst ihr eigenes schicksal heraufbeschworen haben.

PS: zu luther: man weiß, dass er antisemitische tendenzen entwickelte, nachdem es ihm nicht gelang, die juden für seine sache zu gewinnen.
ABER: er trat dafür ein, dass ein gläubiger sein eigenes gewissen benutzen solle (an statt nur vor der kirche zu zittern); er hat gewalt als mittel zumeist (ausnahme bauernkrieg) verurteilt (auch die seines mitstreiters thomas müntzer). und luther rief dazu auf, ihn selbst nicht als heiligen zu verehren.
im allgemeinen kann man sagen, dass u.a. durch das wirken der reformatoren das mittelalter erst sein ende fand. denn erst durch die protestantische ethik entstanden überhaupt die ersten modernen verfassungen bzw. bürgerrechte.

niemand wird bestreiten, dass luther nicht perfekt war!
und im gegensatz zum römischen zweig des christentums darf man als angehöriger seine meinung frei äußern, ohne mit einer art exkommunition rechnen zu müssen!

luther, calvin und andere waren nicht perfekt - aber ohne sie wären die ideale, für die der protestantismus eintritt und von denen auch nicht-protestanten profitierten (eben die entwicklung von bürgerrechten, trennung von kirche und staat), gar nicht erst in ihrer form enstanden!
 
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