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Bürgergeld II

Daoga

Urgestein
Während sich das Vermögen oben immer weiter konzentriert und Einzelne auf Milliardenbeträgen hocken die du vermutlich bis an den Rand des Universums stapeln kannst, ist angeblich derjenige das staatzersetzende Problem, für den es keine (BEZAHLTE) Arbeit gibt.

Abschliessend komme ich dem selbst nach und habe erkannt es gibt und gab nie zu keinem Zeitpunkt bezahlte Arbeit für Alle.
Fragt euch mal WEM das dient, WER daran verdient.
Arbeit gibt es mehr als genug, nur wird längst nicht alles davon bezahlt oder wenigstens so hoch daß es sich zum Leben lohnen täte. Das wird dann zum Problem, wenn sich keiner mehr findet, der die unbezahlten Arbeiten machen will.
Tägliche Kinderbetreuung, Pflege von Alten und Kranken, war früher alles "selbstverständlich" unbezahlte Frauenarbeit, die Ehefrauen saßen ja sowieso den ganzen Tag zuhause. Aber mit zunehmender eigener Berufstätigkeit von Frauen und häufigeren Scheidungen und Singles auch unter Frauen fällt das, wie man heute merkt, mehr und mehr weg, und es wird kostenpflichtig ausgelagert, auf Staat und Pflegeheime. Dann schreit man prompt nach Ehrenamtlichen und Billigarbeitern, damit diese Kosten so gering wie möglich gehalten werden können. An ausgebildeten Pflegekräften läßt sich nicht gut sparen, sonst sind sie weg.
Und wer profitiert davon, diejenigen die kein Geld zahlen müssen, solange sie Dumme finden, die es umsonst oder für lau machen. Im wesentlichen sind das zwei, "die Gesellschaft" und "der Staat".
Nicht "die Reichen", denn die schlafen auch nicht auf gefüllten Geldsäcken, sondern investieren das meiste, wem gehören denn die Firmen die zahlreiche Arbeitsplätze stellen, wer finanziert große private Bauvorhaben, wer steckt mal schnell eine hohe Geldspende in einen kriselnden Sportverein, ein Museum oder ein Tierheim, garantiert nicht die Bürgergeldempfänger.
Reiche sind Kapitalisten, die Geld für erbrachte Leistung tauschen - aber "die Gesellschaft" will immer noch vieles möglichst umsonst. Egal ob Wasserversorgung, Müllabfuhr oder Kinderbetreuung, braucht man alles, aber kosten sollte es möglichst nichts.
Und von "nichts" kann nun mal keiner leben, und müht sich auch keiner tagtäglich ab, damit andere, die keine Dankbarkeit für erbrachte Leistungen kennen, davon profitieren.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es auch immer spannend wenn ich so Sachen lese wie, die Hand die einen füttert.
Rechnen wir doch mal exakt aus was ihr tatsächlich erwirtschaftet und was ihr tatsächlich kostet.
Schon hier werdet ihr festellen das sehr vieles willkürlich ist.

Wenn ihr Glück habt werdet ihr Onlyfans Model und verkauft euer Badewasser zu hunderttausenden im Monat.
Spätestens da muss euch auffallen das dieses System lächerlich ist.

Spätestens wenn ihr in Rente verschiedene OP's braucht würden viele merken das auch sie sich nicht selbst tragen können.
Schulden seit jeher auf die nächsten Generationen verlagert werden.

Selbst der Mindestlöhner denkt er würde 5 Hartzer durchfüttern.
Das dass auf der logischen Ebene keinen Sinn macht, egal....
Du hast Recht, dass es keinen 1 zu 1 Zusammenhang zwischen Einzahlungen von Arbeitnehmern in die sozialen Systeme und die Auszahlung an Bürgergeldempfänger gibt.
Bürgergeld kann und wird auch über andere Steuern sowie teils über Schulden finanziert.

Deine Schlussfolgerung, dass Arbeitnehmer und auch Mindestlöhner deswegen aber Bürgergeldempfänger nicht durchfüttern (wie du formulierst) ist aber falsch.

Mehr noch: Eine Gesellschaft benötigt Arbeitskräfte, Investitionskapital und Steuerzahler.

Ein Bürgergeldempfänger könnte im Supermarkt nichts einkaufen wenn nicht jemand anderes dort an der Kasse sitzt. Er hätte auch keine Wohnung wenn es nicht einen Vermieter gäbe. Auch eine nachhaltige Finanzierung über Schulden würde nicht funktionieren, denn das Geld sitzt in der Bäckerei und backt das Brot; Menschen machen das!
Der Bürgergeldempfänger hätte nichts wenn nicht der Großteil der restlichen Gesellschaft alles am laufen halten würde.

Ich kann es vollkommen verstehen, dass man viele Bürgergeldempfänger in Schutz nehmen möchte. Dass manche von ihnen Schlimmes erlebt haben oder unverschuldet in Not geraten sind, aber der Umkehrschluss, dass es völlig willkürlich ist, ob jemand im Leben Arbeit und Erfolg hat, ist absurd.

Ich finde es falsch und verletztend für alle Menschen in der Gesellschaft, die aktiv mitwirken, wenn du deren Leistung als Glück oder Willkür deklassierst in dem du es überspitzt formulierst: "Vielleicht hast du Glück und verkaufst das Badewasser zu hunderttausende".
Die meisten arbeitenden Menschen sind in irgendeiner Form fleißig. Das sollte man anerkennen und nicht ständig versuchen, es alles in der Gesellschaft als Willkür darzustellen auf die niemand Einfluss hat.

Dieser gerade von linker Seite gepredigter Fatalismus nimmt Menschen jede Energie, jeden Stolz und jede Hoffnung.

Es ist Fakt dieses Land hat und hatte nie ausreichend bezahlte Arbeitsplätze für Alle.
Da du dies ausdrücklich als "Fakt" darstellst, kannst du das mit Quellen belegen?

Aber es gibt Stellen und Bereichen, die seit Jahren händeringend Arbeitskräfte suchen! Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Wie viele Arbeit darüber hinaus gäbe es, die einfach nur deswegen nicht gemacht wird, weil sie liegen bleibt? Menschen könnten im Alter Unterstützung brauchen oder würden mit Kusshand jemanden nehmen, der ihnen im Haushalt oder Garten hilft?

Gerade in unserer Gesellschaft, die demografisch durch Alterung gekennzeichnet ist, bekommen wir derzeit ein riesiges Problem mit Mangel von Arbeitskräften.
Warum reden wir denn davon, dass wir eine massive Einwanderung von hundert tausenden Menschen jährlich brauchen um den Verlust von Arbeitskräften zu kompensieren?

Für Einwanderer sind hundert tausende Jobs vorhanden, aber für Bürgergeldempfänger gilt: Es gibt in Deutschland keine Arbeit?
Gerade das macht für mich deutlich, dass es eben nicht an Arbeit fehlt, sondern am "Matching". Sprich: Viele Bürgergeldempfänger wollen diverse Jobs einfach nicht machen.

Es ist absurd in der größten deutschen demografischen Krise davon zu reden, dass es an Arbeit mangle.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wenn wir uns ehrlich machen, läuft dieser Bürgergeldthread genau wie auch der letzte im Kreis.

Es gibt im wesentlichen zwei Fronten.

Position 1:
Bürgergeldempfänger sind unverschuldet in Not geraten, tun alles, was wie können, suchen den ganzen Tag Arbeit. Viele sind körperlich oder geistig eingeschränkt, werden von Rententrägern unfair behandelt und eigentlich ist es eh nur Glück, wo man in der Gesellschaft landet.

Position 2:
Wer Arbeit sucht findet auch Arbeit. Fleiß lohnt sich. Viele Bürgergeldempfänger sind zumindest Mitschuld an ihrer Lage, wollen viele Tätigkeiten nicht machen und sollten vorrangig arbeiten statt dem Steuerzahler auf der Tasche zu liegen.

Ich glaube, wir würden viel gewinnen wenn beide Seiten sich gegenseitig zumindest etwas Land zugestehen würden.
Wenn Position 1 einfach mal sagen würde: Ja es gibt auch faule, schwarz arbeitende oder verlotterte Hilfeempfänger
Und Position 2 sagen würde: Ja , es gibt auch Hilfeempfänger, die zig Bewerbungen schreiben aber vielleicht kurz vor dem Rentenalter sind und kaum was finden.

Denn in einem Punkt sind wir uns ja immer wieder einig: Sozialrecht ist ein Individualrecht.

Provokativ gesprochen:
Warum können wir nicht Bürgergeld dann kürzen oder einstellen wenn Menschen sich aktiv weigern zu arbeiten? Wer 100 Bewerbungen schreibt und einfach nichts kriegt, ok, aber was ist mit dem, der eben nicht 100 Bewerbungen schreibt?
Wer eine ärztliche Bescheinigung hat, die ihm eine eingeschränkte Arbeitsfähigkeit attestiert, ok, aber alle Anderen?
Wer erst seit drei Tagen in Deutschland ist, weil er vor Krieg und Terror flüchtet, ok, aber jeder andere Migrant, der jung and arbeitsfähig und seit Jahren in Deutschland lebt???

Wenn Bürgergeld ein Individueller Anspruch ist, muss daraus nicht folgern, dass ich diesen auch individuell prüfe und gestatten aber eben auch ablehnen oder einstellen kann?
Zumindest darauf sollten wir uns doch einigen können.
 

Shadow

Mitglied
Arbeit gibt es mehr als genug, nur wird längst nicht alles davon bezahlt oder wenigstens so hoch daß es sich zum Leben lohnen täte. Das wird dann zum Problem, wenn sich keiner mehr findet, der die unbezahlten Arbeiten machen will.
Tägliche Kinderbetreuung, Pflege von Alten und Kranken, war früher alles "selbstverständlich" unbezahlte Frauenarbeit, die Ehefrauen saßen ja sowieso den ganzen Tag zuhause. Aber mit zunehmender eigener Berufstätigkeit von Frauen und häufigeren Scheidungen und Singles auch unter Frauen fällt das, wie man heute merkt, mehr und mehr weg, und es wird kostenpflichtig ausgelagert, auf Staat und Pflegeheime. Dann schreit man prompt nach Ehrenamtlichen und Billigarbeitern, damit diese Kosten so gering wie möglich gehalten werden können. An ausgebildeten Pflegekräften läßt sich nicht gut sparen, sonst sind sie weg.
Und wer profitiert davon, diejenigen die kein Geld zahlen müssen, solange sie Dumme finden, die es umsonst oder für lau machen. Im wesentlichen sind das zwei, "die Gesellschaft" und "der Staat".
Nicht "die Reichen", denn die schlafen auch nicht auf gefüllten Geldsäcken, sondern investieren das meiste, wem gehören denn die Firmen die zahlreiche Arbeitsplätze stellen, wer finanziert große private Bauvorhaben, wer steckt mal schnell eine hohe Geldspende in einen kriselnden Sportverein, ein Museum oder ein Tierheim, garantiert nicht die Bürgergeldempfänger.
Reiche sind Kapitalisten, die Geld für erbrachte Leistung tauschen - aber "die Gesellschaft" will immer noch vieles möglichst umsonst. Egal ob Wasserversorgung, Müllabfuhr oder Kinderbetreuung, braucht man alles, aber kosten sollte es möglichst nichts.
Und von "nichts" kann nun mal keiner leben, und müht sich auch keiner tagtäglich ab, damit andere, die keine Dankbarkeit für erbrachte Leistungen kennen, davon profitieren.
Und genau so könnten Bürgergeldempfänger ja auch argumentieren.
Denn sie sind es von denen privat, familiär erwartet wird, fahr mal die Neffen dorthin, mäh mal den Rasen, reparier das Dach der Gartenlaube usw, du hast ja eh immer Zeit, backe den Kuchen für Omas Geburtstag....

Die hören sich sogar ständig an Wenn andere Stress haben mit dem Chef und spielen den Therapeuten.
Obwohl sie villeicht selbst damit konfrontiert sind, gerne arbeiten würden, aber nichts gefunden haben.

Warum aber einzelne auf Milliarden Beträgen sitzen müssen wird man mir nie glaubhaft vermitteln können.
 

Shadow

Mitglied
Du hast Recht, dass es keinen 1 zu 1 Zusammenhang zwischen Einzahlungen von Arbeitnehmern in die sozialen Systeme und die Auszahlung an Bürgergeldempfänger gibt.
Bürgergeld kann und wird auch über andere Steuern sowie teils über Schulden finanziert.

Deine Schlussfolgerung, dass Arbeitnehmer und auch Mindestlöhner deswegen aber Bürgergeldempfänger nicht durchfüttern (wie du formulierst) ist aber falsch.

Mehr noch: Eine Gesellschaft benötigt Arbeitskräfte, Investitionskapital und Steuerzahler.

Ein Bürgergeldempfänger könnte im Supermarkt nichts einkaufen wenn nicht jemand anderes dort an der Kasse sitzt. Er hätte auch keine Wohnung wenn es nicht einen Vermieter gäbe. Auch eine nachhaltige Finanzierung über Schulden würde nicht funktionieren, denn das Geld sitzt in der Bäckerei und backt das Brot; Menschen machen das!
Der Bürgergeldempfänger hätte nichts wenn nicht der Großteil der restlichen Gesellschaft alles am laufen halten würde.

Ich kann es vollkommen verstehen, dass man viele Bürgergeldempfänger in Schutz nehmen möchte. Dass manche von ihnen Schlimmes erlebt haben oder unverschuldet in Not geraten sind, aber der Umkehrschluss, dass es völlig willkürlich ist, ob jemand im Leben Arbeit und Erfolg hat, ist absurd.

Ich finde es falsch und verletztend für alle Menschen in der Gesellschaft, die aktiv mitwirken, wenn du deren Leistung als Glück oder Willkür deklassierst in dem du es überspitzt formulierst: "Vielleicht hast du Glück und verkaufst das Badewasser zu hunderttausende".
Die meisten arbeitenden Menschen sind in irgendeiner Form fleißig. Das sollte man anerkennen und nicht ständig versuchen, es alles in der Gesellschaft als Willkür darzustellen auf die niemand Einfluss hat.

Dieser gerade von linker Seite gepredigter Fatalismus nimmt Menschen jede Energie, jeden Stolz und jede Hoffnung.


Da du dies ausdrücklich als "Fakt" darstellst, kannst du das mit Quellen belegen?

Aber es gibt Stellen und Bereichen, die seit Jahren händeringend Arbeitskräfte suchen! Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Wie viele Arbeit darüber hinaus gäbe es, die einfach nur deswegen nicht gemacht wird, weil sie liegen bleibt? Menschen könnten im Alter Unterstützung brauchen oder würden mit Kusshand jemanden nehmen, der ihnen im Haushalt oder Garten hilft?

Gerade in unserer Gesellschaft, die demografisch durch Alterung gekennzeichnet ist, bekommen wir derzeit ein riesiges Problem mit Mangel von Arbeitskräften.
Warum reden wir denn davon, dass wir eine massive Einwanderung von hundert tausenden Menschen jährlich brauchen um den Verlust von Arbeitskräften zu kompensieren?

Für Einwanderer sind hundert tausende Jobs vorhanden, aber für Bürgergeldempfänger gilt: Es gibt in Deutschland keine Arbeit?
Gerade das macht für mich deutlich, dass es eben nicht an Arbeit fehlt, sondern am "Matching". Sprich: Viele Bürgergeldempfänger wollen diverse Jobs einfach nicht machen.

Es ist absurd in der größten deutschen demografischen Krise davon zu reden, dass es an Arbeit mangle.
4, irgendwas Millionen Arbeitslose vs 1,7 Millionen offene Stellen aktuell.
(PDF Datei beim Jobcenter Unterbeschäftigung sind ungefähr 3,3 Millionen plus 800.000 ALG 1 Bezieher) plus alle die sich nicht bei den Behörden melden, aus Scham oder Angst oder warum auch immer.
So zu tun als müsse man nur ganz hart wollen und wer will findet zwangsläufig Erfolg, dass ist genauso verkehrt.


Die reine Statistik sagt schon aus dass das blosse Wollen nicht genügt.
Jede zweite Neueinstellung ist erstmal befristet.
Sieht so für dich Mangel auf der Arbeitgeberseite aus?
Diese wären bestrebt alle verfügbaren Kräfte längerfristig zu binden wenn es eklatanten Mangel gibt.

Auch das haben wir bereits unzählige Male durchgekaut und es ist Fakt das dass Verhältnis offene Stellen vs Arbeitslose all die Jahre zuvor noch viel schlechter war.
Das es also noch weniger Stellen gab.
Was mit den Leuten war denen statistisch keine Arbeit geboten werden konnte war doch allen egal.

Man hatte immer genug Leute die ausgebildet werden konnten oder welche die Stellen besetzten.

Aber ja du hast Recht, dass Matching ist durchaus ein Problem.
Es ist in der Tat so das du die vermeintlich einfachen Stellen 10fach besetzen kannst und aktuell einiges an Fachwissen in Rente geht und da sind wir wieder bei der Ausbildungssituation.
Wer kann das noch weiter geben?

Von Kusshand habe ich leider noch nie was bemerkt, von allen Seiten Geringschätzung oder gar keine Antworten auf Bewerbungen
oder falsche Versprechungen dazu die ständige Rrchtfertigungspflicht gegenüber alles und jedem.
Mach das mal ein paar Jahre mit und du findest nie wieder Anschluss an die Gesellschaft.
Begibst dich oftmals lieber in Isolation.


Nicht falsch verstehen, ich bin auch Teil des Problems und weiss das der Markt nicht auf mich gewartet hat.
Aber wir sind alle Menschen mit Gaben und Defiziten (Wo wir wieder zum Matching kommen).

Einwanderer bringen ja oft auch Qualifikation mit, wir sparen uns also die Ausbildung, wenn sie auch nicht 100% passend sein mag, besteht weniger Notwendigkeit dort zu investieren.
Kommt Firmen natürlich sehr gelegen.^^
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Dein Alltag ist dennoch von Arbeit geprägt. Und das ist ein großer Unterschied. Sonst müsste man einem Schichtarbeiter ja auch unterstellen er hätte keinen geregelten Ablauf, nur weil er mal früh mal spät arbeitet. Das halte ich aber für totalen Unsinn. Es geht doch hierbei primär darum ob man Verpflichtungen besitzt, ein Tagwerk vor einem liegt das erledigt werden muss.


Also wenn jetzt schon behauptet wird ein Langzeitarbeitsloser hätte einen geregelten Tagesablauf, dann halte ich jeden weiteren Austausch in diesem Thread für mega sinnlos.
Es geht doch darum:
1. Du kannst doch schlicht und ergreifend nicht unterstellen, es gäbe einen unweigerlichen ZUsammenhang zwischen Erwerbsarbeit und geregeltem Tagesablauf.
Wie ich oben beschrieben habe: Jemand kann auch voll in seinem Job aufgehen und KEINEN Geregelten tagesablauf haben. Genauso wie jemand komplett ohne Job einen geregelten Tagesablauf haben kann.
Das eine schließt das andere nicht aus und das muss man halt einfach mal akzeptieren.
Die alleinerziehende Mutter die jeden morgen um 6 aufsteht, ihre Kinder für die Schule fertig macht und den Haushalt stemmt usw HAT einen geregelten Tagesablauf und kann trotzdem vollkommen erwerbslos sein.
menschen, die andere pflegen haben meist eine starrere Tagesstruktur als menschen, die einen stressigen Bürojob haben.
Umgekehrt gibt es Jobs, in denen man vielleicht zwei Wochen durcharbeitet und dann wiedere einen Monat frei hat.
Verabschiede Dich doch bitte mal von dem Bild des auf dem Sofa gammelnde Hartzers, der nichts tut, als in den Tag reinleben: Erwerbslos sein heißt NICHT arbeitslos sein und es heißt nicht Tätigkeitslos zu sein.

Solange man das unterstellt kann man niemals die das ganze Spektrum der Arbeitslosigkeit beurteilen!

und 2. mit deiner Haltung implzierst Du, dass eine geregelte tagesstruktur GRUNDSÄTZLICH wichtig für jeden menschen und für jeden Job wäre, also wäre es ein sinnvolles Mittel, menschen ohne Arbeit in eine solche zu zwingen und das ist eben schlicht und ergreifend ebenso nicht der Fall. Allein schon deshalb, weil es Jobs gibt, in denen man die garnicht braucht.

Also fakt ist einfach: Ob ein Mensch einen geregelten tagesablauf hat oder nicht und ob er ihn überhaupt braucht oder nicht, lässt sich nicht an der Länge seiner Arbeitslosigkeit ablesen. Punkt.

natürlich ist es für viele menschen so, dass es ihnen mit gewisser Routine besser geht, aber diese Routine wird erstens nicht allein durch Erwerbsarbeit gegeben (denk nur mal an Eltern) und zweitens ist sie eben auch nicht zwingend nötig, um einen Job zu haben und auch nicht, um einen zu kriegen, wenn man gerade keinen hat.

Dass es sich so verhält, wie ich schreibe kannst Du ganz einfach an einer sehr großen Gruppe unserer gesellschaft ablesen: Den Rentnern! Sie gehen in der Regel auch keiner Erwerbsarbeit nach und das oft über viele Jahre. Haben sie nun alle keinen geregelten tagesablauf? Und vor allem: Hat das eventuelle Fehlen eines geregelten Tagesablaufs überhaupt immer negative Konsequenzen für die "Aktivität" des Rentners?
Nein!
natürlich gibt es Rentner, bei denen das so ist: Die versandeln dann aufsm Sofa.
ber es gibt genauso Rentner, die haben einen strafferen tag als mancher Manager und es gibt sogar solche, bei denne ist es mal so und mal so und denen geht es auch gut damit.

fazit: du kannst nicht bestimmen, welche Lebensumstände grundsätzlich für ALLE menschen förderlich sein müssen, um sie "aktiv" zu kriegen.
Das geht einfach nicht und wenn Du das tust, richtest Du letztlich an anderer Stelle Schaden an.

Also wenn Du mich zB dazu zwingen willst, jeden morgen um 6 aufzustehen und ins Büro zu radeln, springe ich Dir nach zwei Monaten aus dem Fenster. Wenn Du meinen Mann hingegen zwingst, mitunter bis 3 Uhr nachts zu arbeiten und dann bis 11 zu pennen, springt ER Dir aus dem Fenster. Wer ist nun falsch?
Keiner, weil nicht jeder Mensch gleich sein muss.

Ist einfach so!
Am besten akzeptiert man also die Individualität des einzelnen und schafft strukturen, die es ermöglichen, sich synchron zu seiner persönlichen Lage in einen Job zu bringen, anstatt dass man menschen in etwas reinzwängen will, dass ihnen garnicht entspricht und die letztlich auch dem arbeitsmarkt nicht entspricht.
Es gibt genug Jobs, dass für jede Disposition was dabei ist.

Vergiss nicht: Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird immer weniger von "nine to five" laufen.
Jobs die Flexibilität erfordern werden immer mehr, während starre Strukturen immer mehr aussterben.

Anstatt sich dagegen zu wehren und darauf zu beharren, der Mensch habe so zu sein, wie es vielleicht vor 50 Jahren noch die Regel war, sollte man das als Chance sehen.
Und die eben auch nützen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ein geregelter Tagesablauf gibt Sicherheit und Stabilität. Aber wie du schon richtig geschrieben hast: Für manche ist es wichtig und für manche nicht. Jedoch sind viele der Meinung, dass das für alle Menschen gleich wichtig ist. Zwischen mir und meinem ehemaligen Psychotherapeuten war das auch immer ein Streitthema, weil ich dazu eine andere Meinung hatte als er. Du hättest ihn gemocht 😆

Meine Schwiegereltern sind ja auch Bürgergeldempfänger und für sie ist ein geregelter Tagesablauf auch sehr wichtig. Sie stehen immer um die gleiche Zeit auf, essen immer die selbe Zeit und gehen zur selben Zeit ins Bett. Dazwischen nehmen sie Termine wahr, wenn es welche gibt. Und Hausarbeit und sowas, wird auch immer an bestimmten Tagen und zu bestimmten Urzeiten erledigt.
Es ist also auch kein Problem sich selbst eine Tagesstruktur zu geben, wenn man zu Hause ist. Für manche Rentner ist das ja auch wichtig.
Ganz genau so sehe ich das auch. Jeder it nunmal anders und ich finde, als Staat haben wir einfahc nicht das recht, Menschen vorzuschreiben, dass sie einen geregelten Tagesabluaf haben müssen und wir sie deshalb lieber in wirthscaftsschädliche Ehrenämter und sinnlose Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zwingen, anstatt ihnen nunmal selbst zuzugestehen , zu entscheiden, wie ihr Alltag auszusehen hat.

Dass ein Mensch, der sein Leben nicht auf die Kette bekommt und es folglich NICHT schafft, sich selbst Strukturen zu schaffen, die für ihn passen, Hilfe braucht ist klar. Dafür gibt es ja auch Psychologen und co. Aber das ist nicht aufgabe des Staates, dies zu kontrollieren, oder zu reglementieren.
Ziel sollte sein, Menschen in Jobs zu bringen: Und DAFÜR taugt die Idee mit den Ehrenämtern eben null.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Niemand wird davon leben WOLLEN, wohl eher müssen, denn nicht immer kann man sich das aussuchen, krank werden und andere massive Probleme, die einem am Arbeiten hindern, suchen sich die Wenigsten selber aus.

Für Sozialleistungen wird Geld ausgegeben ja und für viele andere vor allem sinnfreie Dinge ebenso, nur da sagt keiner was, aber auf die kleinen Leute die Hilfeempfänger kann man ja treten und man ist ja froh, dass es einem selber nie passieren kann (achtung Ironie).
Also mal ehrlich: wenn ich die Wahl hätte: Hey Vio Du darfst entscheiden: deine Steuern und Abgaben werden künftig NUR noch für hartzer ausgegeben oder sie werden in Maskendeals, Andi-Scheurs- Maut und ähnliche Dinge gesteckt....meine Antwort wäre klar.

ich fide es schon immer bemerkenswert, wie groß der Aufreger bei Arbeitslosen ist, die angeblich unseren Staat "schröpfen", weil sie zumindest zu einem großen Teil zu faul seien, sich selbst zu finanzieren, aber wo ist bitte der Aufreger über die Gewissenlosen Betrüger die den Staat zB um Millionen prellen, weil sie Cum-Ex Geschäfte oder ähnlichen Betrug am Steuerzahler begehen? warum wird nicht im großen Stil auf denen rumgehackt: Ich lese fast nie: Unsere reigerung soll endlich all diese Steuerlöcher stopfen!
WENN Politiker sowas fordern, erhalten sie nicht halb soviel Beifall, wie wenn jemand fordert, Sozialleistungen zu kürzen.
Woher kommt das?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
4, irgendwas Millionen Arbeitslose vs 1,7 Millionen offene Stellen aktuell.
(PDF Datei beim Jobcenter Unterbeschäftigung sind ungefähr 3,3 Millionen plus 800.000 ALG 1 Bezieher) plus alle die sich nicht bei den Behörden melden, aus Scham oder Angst oder warum auch immer.
So zu tun als müsse man nur ganz hart wollen und wer will findet zwangsläufig Erfolg, dass ist genauso verkehrt.


Die reine Statistik sagt schon aus dass das blosse Wollen nicht genügt.
Jede zweite Neueinstellung ist erstmal befristet.
Sieht so für dich Mangel auf der Arbeitgeberseite aus?
Diese wären bestrebt alle verfügbaren Kräfte längerfristig zu binden wenn es eklatanten Mangel gibt.

Auch das haben wir bereits unzählige Male durchgekaut und es ist Fakt das dass Verhältnis offene Stellen vs Arbeitslose all die Jahre zuvor noch viel schlechter war.
Das es also noch weniger Stellen gab.
Was mit den Leuten war denen statistisch keine Arbeit geboten werden konnte war doch allen egal.

Man hatte immer genug Leute die ausgebildet werden konnten oder welche die Stellen besetzten.

Aber ja du hast Recht, dass Matching ist durchaus ein Problem.
Es ist in der Tat so das du die vermeintlich einfachen Stellen 10fach besetzen kannst und aktuell einiges an Fachwissen in Rente geht und da sind wir wieder bei der Ausbildungssituation.
Wer kann das noch weiter geben?

Von Kusshand habe ich leider noch nie was bemerkt, von allen Seiten Geringschätzung oder gar keine Antworten auf Bewerbungen
oder falsche Versprechungen dazu die ständige Rrchtfertigungspflicht gegenüber alles und jedem.
Mach das mal ein paar Jahre mit und du findest nie wieder Anschluss an die Gesellschaft.
Begibst dich oftmals lieber in Isolation.


Nicht falsch verstehen, ich bin auch Teil des Problems und weiss das der Markt nicht auf mich gewartet hat.
Aber wir sind alle Menschen mit Gaben und Defiziten (Wo wir wieder zum Matching kommen).

Einwanderer bringen ja oft auch Qualifikation mit, wir sparen uns also die Ausbildung, wenn sie auch nicht 100% passend sein mag, besteht weniger Notwendigkeit dort zu investieren.
Kommt Firmen natürlich sehr gelegen.^^
"Expertin: Deutschland braucht jedes Jahr 1,5 Millionen Zuwanderer. Das würde reichen, um die Zahl der Arbeitskräfte zu halten"
.
Alleine aufgrund des demografischen Wandels brauchen wie 1,5 Millionen mehr Arbeitskräfte jedes Jahr.

Ja ich glaube dir, dass du von der Kusshand mit der Arbeitgeber auf Bewerber zugehen noch nichts gemerkt hast, denn es erstreckt sich nicht über alle Branchen gleichermaßen.
Aber schau dir an, wie die Unternehmen an Unis und Fachhochschulen Schlange stehen und Messen abhalten um die Leute direkt von der Schule abzufischen. Schau dir an wie verzweifelt im Handwerk Arbeitskräfte gesucht werden.
Ich suche seit 2 Jahren nach einem Gärtner, der 3-4 mal im Jahr vorbei kommt, ich finde keinen, auch nicht auf einschlägigen Arbeitsportalen. Ich habe rund ein dutzend Solar Firmen angeschrieben, weil ich an einer Solaranlage interessierst war. Nur eine hat mir überhaupt geantwortet, weil die Nachfrage zu hoch ist.

Du sagst, dass es mehr Arbeitslose als offene Stellen gibt. Das sagt garnichts aus, denn sagt weder etwas dazu wie lange diese Stellen offen sind, noch wie viele Stellen mehr geschaffen werden könnten, noch wo diese Stellen frei sind, noch wie viele Stellen garnicht mehr ausgeschrieben werden weil die Unternehmen die Hoffnung längst aufgegeben haben.
In 352 von 801 Berufsgruppen gibt es laut Bundeswirtschaftsministerium aktuell einen Fachkräftemangel.
Es gibt Unternehmen, die in Deutschland Arbeit anbieten könnten, aber schlicht abwandern.

Wir stehen bereits mit einem Bein im größten demografischen bedingten Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel und es wird jedes Jahr schlimmer werden.

Überspitzt formuliert: Wenn wir uns in 10 Jahren nochmal unterhalten, dann wird unser schlimmstes Problem nicht mehr Migration, Klima oder Bürgergeld sein, sondern ob noch jemand kommt, wenn wir die 110 wählen.....
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Dann wäre es doch gut wenn die CDU das einführt das Langzeitarbeitslose ehrenamtlich arbeiten sollen. Dann bekommt man auch wieder einen geregelten Tagesablauf.
Da würde es dann umgehend vor lauter Klagen und Krankmeldungen nur so hageln, es müsste extra Personal vorhanden sein, welches widerum die Menschen anweist bzw einarbeitet und die Anwesenheit samt Ausführung überwacht.

Fazit, zu teuer, zu umständlich, zuviel Bürokratie und letztendlich vermutlich auch nicht umsetzbar, da für die Menschen " nicht zumutbar".
 

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G Eure Meinung zum Bürgergeld? Gesellschaft 1035

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