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Bruder terroresiert die Familie

Hundebiene

Neues Mitglied
Hallo,

Mein Bruder 23 Jahre, treibt die Familie in den Wahnsinn.

Mein Bruder hat sein Abitur nicht geschafft er hatte wohl Probleme an der Schule mit Mobbing. Er hat es nochmal an einer anderen Schule versucht, da hat er es auch nicht geschafft.
Mit 19 oder so ist er depressiv gewesen. Er hat sich die Haare abrasiert und war eine lange Zeit in der Jugendpsychatrie.
Vor der Depression war er sehr aggresiv, ich bin fünf Jahre jünger und hatte Angst vor ihm. Auch heute habe ich manchmal angst das er zuschlägt oder anderes macht. Nachdem er aus der Klinik gekommen ist war es besser er war echt krank und zerbrechlich. Bald wurde er wieder aggresiv.
Es schwankt immer zwischen net sein und aggresivität. Zu beginn hab ich mich ihm wieder angenähert aber er ist immer wieder aggresiv und respektlos geworden sodass ich ihn einfach ignoriere. Mir fällt es schwer ihm Guten Morgen zu sagen, aber meine Mutter will es so.
Er hat so vieles gemacht: Autos einfach so kaputt fahren, im Haus rauche obwohl es nicht erlaubt ist, Telefonsex auf kosten meiner Elter (um die 1000 €), Anschreien, meine Pferde einfach aus der Box lassen ("weil sie raus wollen") und noch anderes. Ich verachte ihn dafür.
Jetzt hat er seine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann gemacht.

Er wohnt immer noch hier, ich glaube ich wünsch mir bestimmt schon seit acht Jahren wenn ich beim Geburtstag die Kerzen ausblase das er nächstes Jahr nicht dabei ist.

Wir haben einen landwirtschaftlichen Betrieb und jeder hilft mit, mein Bruder schon lange nicht mehr. Er isst und trinkt wohnt und schaut fern, wenn wir draußen bis nachts im Stall sind weil eine Kuh kalbt oder wenn Ernte ist. Nur wenn es wirklich wichtig war wegen einem Notfall haben wir ihn um Hilfe gebeten und er hat uns angeflaumt dass man ihm das doch vorher sagen muss. Na toll sollen wir ihm drei Monate vorher sagen das an dem und dem Tag ne Kuh kalbt oder der Schlepper kaputt geht.

Er muss ja nicht viel machen ich meine er arbeitet ja, aber auch hier hat meine Mutter ihm die Arbeit beschafft und weil er sich da so schlecht benimmt wird er auch nicht übernommen.
Was ist also nach der Ausbildung?

Am Mittagstisch ist immer getrübte Stimmung wenn er mitisst, jeder weiß wenn er was falsch sagt, hat er wieder einen Grund für Ärger.
Ich kann seine Attaken einfach ignorieren meine Eltern gehen drauf ein. Eine Diskussion fängt an die alles versaut. Manchmal muss ich sogar weinen ( mit 18) weil ich es nicht mehr aushalte.
Zum Beispiel kommen wir irgendwie auf das Thema Spinnen und dann fängt er an dass bei uns im Haus ja soviele wären und das unhygienisch wäre. Uns stört das nicht und als mein Vater erklären will das sie auch nützlich sind im Haus sagt er schon bevor papa begonnen hat NEIN.
Oder wenn wir übers rauchen geredet haben, versucht er zu provozieren dass ja die Kinder genau dann zu rauchen beginne wenn die Eltern es verbieten (weil er raucht sollen meine Elter schuld sein)

Er macht aus jeder Mücke einen Elefanten und sucht immer Ärger.

Mein Vater und mein Bruder haben ein sehr schwieriges Verhältnis durch den Ärger.
Meine Mutter hat glaub ich einfach Angst das er wieder depressiv wird.
Ich hab Angst wenn wir ihn rausschemißen das er uns oder den Tieren etwas antut, ich weiß nicht ob er dazu fähig ist aber ich kann es irgendwie nicht ausschließen.

Nach seiner Prüfung hatte ich mir vorgenommen das ich meine eltern darum bitte ihn rauszuschmeißen, ich mach jetzt Abitur, es ist immer Ärger im Haus wenn er da ist.
Meine Mutter hängt an ihm sie hat Angst um ihn kann ich irgendwie verstehen, aber ich glaube das Verhältnis bessert sich nur durch Abstand aber das hab ich schon vor acht Jahren gesagt.

Ich ignoriere ihn einfach, überhaupt ist er in der Familie ziemlich isoliert da er nur Ärger macht.

wir hatten auch schon eine Familienberatung als er depressiv war aber das will ich nicht mehr weil ich ihn im Moment einfach nicht sehen will und es nicht mehr aushalte.

Vielleicht hat jemand ja Lust mir zu helfen oder einfach mal einen Kommentar schreiben das würde mich freuen.

Mfg
HH
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Also ich denke fachkundige Beratung insbesondere für deine Eltern in Hinsicht auf professionellen Umgang mit einem psychisch Kranken wäre ggf. schon sinnvoll. Mit Mitleid und Nachgeben verstärkt man Depressionen eher als das man sie in den Griff bekommt.

Wenn dein Bruder fremdgefährdend ist und akut depressiv oder so gehört er natürlich in die geschlossene Psychiatrie....sofort. Und falls er generell Aggressionsprobleme hat sollte man auch hier ggf. therapeutisch gucken.
Und wichtig ist, dass er auch ambulant ganz lange Zeit in Therapie geht und dort unter ärztlicher Aufsicht bleibt die in enger Kooperation mit deinen Eltern deinen Bruder in die Eigenverantwortung kriegen. Ich denke das Ganze ist v.a. ein pädagogisches Problem deiner Eltern...die deinen Bruder zu sehr verwöhnen, zu wenig fordern (z.B dass er sich anständig benimmt und sein eigenes Leben aufbaut). Damit kann es ggf dazu kommen, dass dein Bruder seine Krankheit funktionalisiert, d.h. zum Vorwand nimmt sich mies zu benehmen, keine Eigenverantwortung zu übernehmen, sich bis zum Lebensende durchfüttern zu lassen etc...Deine Eltern helfen ihm also sehr wenig wenn sie das zulassen. Es ist wichtig, dass sie hier gezielt Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Von heute auf morgen von einem Extrem (Verwöhnung) zum anderen = Rausschmiss zu verfallen halte ich für ungerecht und unprofessionell...es sollte da schrittweise vorgegangen werden und zwar so, dass dein Bruder das auch als Hilfe und nicht als Angriff versteht, wenn er ins Leben und in die Eigenverantwortung rausgeschubst wird, wozu es bereits seit langem Zeit wird.

Deine Eltern sollten sich Rat bei Psychologen, Lebensberatung und Familien- Erziehungsberatung holen und sich coachen lassen. Hier sich nicht rumschämen Hilfe zu suchen und anzunehmen, sondern MACHEN! Zudem sollten deine Eltern deinen Bruder weiter in Therapie lotsen...er sollte andocen, d.h. fachärztliche Hilfe annehmen, damit er da mal aus dem Schuh kommt und seine psychische Grunderkrankung (die ggf lebenslang anhält und nicht von heute auf morgen weggeht, sondern nur wenn dein Bruder ganz lange Zeit hart an sich arbeitet in der Therapie) in den Griff bekommt und zwar nachhaltig. Deine Eltern können diese Arbeit nicht leisten, aber zumindest soweit mitwirken Macht und Einfluss geltend zu machen die Bedingung zu stellen, dass dein Bruder in Therapie geht und bleibt oder falls medizinisch das O.K.vorliegt dass er arbeiten kann und darf sich nen Job zu suchen, Leistung zu erbringen. Und das möglichst so, dass du dabei nicht mehr machen musst als er...

Was dich angeht: du solltest dich abgrenzen...zugucken, dass du dich um dein eigenes Leben und erstmal Abi kümmerst. Falls die Zustände zu Haus unzumutbar sind, ernsthaft mit deinen Eltern reden..sie sollten dir dann irgendwo nen Zimmer zahlen oder du gehst zu einer Freundin oder so. Du solltest vermeiden einen Konkurrenzkampf aufzuziehen...sachlich bleiben.

Dein Bruder ist wie er ist..wenn er psychisch krank ist hilft Wegsehen und den Kopp in den Sand stecken wenig. Probleme muss man anpacken, sonst packen sie einen irgendwann.
Du hast mehrere Möglichkeiten..also entweder selber ausziehen oder aber mal mit fachkundiger Hilfe gucken wie du deine Lage verbessern könntest.

Du schreibst dass er in der FAmilie nur Ärger macht und deshalb isoliert ist..aber ich denke gerade diese Isolation bringt dann neuen Ärger hervor..hier scheint was nicht mit eurer Kommunikation zu stimmen. Ignoranz ist an sich auch nicht DIE Lösung...ggf. ist dein Bruder ein total einsamer Mensch und das macht ihn zu einem Störenfried? Du scheinst dich (ggf. zu Recht) von deinen Eltern her benachteiligt zu fühlen..bist immer brav, erlaubst dir nie so einen Mist wie Autos zu Schrott zu fahren etc. aber das wird zu wenig gewürdigt etc..Das solltest du mal mit deinen Eltern offen bereden und klar machen, dass es unfair ist hier mit zweierlei Maß zu messen, den Sohn zu verwöhnen und weniger Kooperation von seiner Seite her zu erwarten und von der Tochter selbstverständlich erwarten, dass sie immer die Brave ist, die macht und tut und hilft etc., sich alles gefallen läßt oder auch zu vieles durch ihren Bruder gefallen lassen muss.
GGf. wäre zur Verdeutlichung ein kleiner offziell durchgeführter Rollentausch mal gut indem du dich mal für einen Tag so benimmst wie dein Bruder...das mit Autos kaputt fahren oder Telefonsex kannste ja weglassen :D:D obwohl: gibt es sowas nicht auch für Frauen? nee ich denke wir Mädels sind da denn doch ein wenig anspruchsvoller, oder? ;)

Achte ein wenig darauf selber nicht ungerecht zu werden...hatte ich ja bereits geschrieben und zu viel geschwisterlichen Konkurrenzkampf zu meiden.

Du hast Recht damit dass Abstand manchmal ganz gut ist...aber ggf. wird nicht dein Bruder gehen, sondern ggf. du selber? Mal gucken...es gibt ja immer mehrere Möglichkeiten..entweder du bleibst und er geht oder du gehst und er bleibt oder ihr beide bleibt und lernt euch zu arrangieren?
Auf jeden Fall ist es sinnvoll mal offen und direkt in einer Familiensitzung ausführlich drüber zu reden.

Tyra
 

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