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Brauche Ratschläge - Karriere um jeden Preis?

W

Wolfgang R.

Gast
Hallo liebe Hilferufgemeinde.

Ich schleppe ein paar Sorgen mit mir herum.
Und zwar bin ich gerade 27 geworden und entwickle ein etwas surreales Bild der Arbeitswelt.

Als gelernter Kaufmann bin ich in einer kleinen Firma tätig, wickle Bestellungen, Auftragswesen etc. ab. Langsam aber sicher würde ich gerne etwas mehr Geld verdienen, was ich mir aber heute unwahrscheinlich schwer vorstelle wenn man keinen Titel führt bzw. studiert hat.

Ich bin mit Sicherheit nicht blöd oder auf den Kopf gefallen, nur manchmal frage ich mich ob es Sinn macht um jeden Preis eine hohe Karriere anzustreben. Mir sind mehr als 3 Fälle bekannt wo der Beruf über allem steht, man sieht seine Kinder kaum, hat selten vor Mitternacht Feierabend, und teilweise mit Anfang/Mitte 40 schon die ersten gesundheitlichen Tribute wie Hörsturz, Herzinfarkt usw...

Ich schätze mich selbst als Mensch ein, der ein harmonisches Leben liebt, der Stress weitgehend meidet, einen geregelten Feierabend will und dennoch vielleicht 1x im Jahr in den Urlaub kann bzw. sich hier und da mal was leisten kann.

Ich bin gerade ständig am Überlegen ob ich mich noch in irgendeine Abendschule zwängen soll, obwohl ich weiß, dass dies vor allem neben dem Beruf für mich wahrscheinlich nicht das Richtige ist. Vielleicht meine ich auch das unbedingt machen zu müssen, weil Altergenossen schon als Dipl. xxx tätig sind.

Was würdet ihr mir raten? Ist die Karriere jeden Preis wert? Was haltet ihr von dem Spruch "Haufen Kohle, keine Freizeit und dafür goldene Sargnägel? Ihr dürft das jetzt nicht so sehen dass ich nicht leistungsbereit bin oder am liebsten den Jackpot knacken und den Rest des Lebens herumlungern würde. Aber ist so ein Leben wie ich es mir vorstelle überhaupt in sagen wir mal 10 jahren noch möglich? Man liest ja jeden Tag wie rasant sich alles entwickelt, wie die Generation immer älterr wird, Karriere immer wichtiger und Manager,Manager usw..

Ich kann mich leider in meinem Bekanntenkreis wenig damit auseinandersetzen, weil dort fast alle studieren oder fertig sind, deshalb meine Frage an Euch: wie seht ihr das? Kann man auch noch als "normaler Arbeitnehmer" ein angenehmes Leben ohne Materiellen Überfluss führen, oder muss man sich schon als eine Art Unterschicht sehen? Für mich macht ein Leben, das zu 90% aus Arbeiten besteht keinen Sinn, und wenn ich einmal Kinder habe und nie Zeit für die Familie habe bzw. meine Frau immer unzufriedener wird, was mache ich dann mit viel Geld?

Findet ihr ich spinne oder ist das schon ernstzunehmende Realität heutzutage ?
 
A

Arcadis

Gast
Also ich finde nicht das du spinnst. Deine Überlegungen kommen auch nicht von ungefähr.
Die Menschen die "viel" Geld verdienen haben ein enormes Arbeitspensum, man muss einfach Zeit investieren. Noch dazu wird alles immer teurer und teurer, als "normaler" Mensch mit Halbtagsarbeit kommt man kaum noch über die Runden.

Bist du denn gebunden, hast du eine Freundin? Neues dazulernen wird einem heutzutage und auch in der Zukunft nicht erspart bleiben, der Arbeitsmarkt wird schwieriger, das Geld weniger. Ich würde mich an deiner Stelle absichern, eine Weiterbildung machen um darauf bauen zu können oder auch als Notnagel. Solange du keine Kinder hast kannst du arbeiten, also tu das doch!
Zurückschrauben kannst du immernoch wenn die Zeit da ist, von Frau und Kindern hast du nix wenn du nie daheim bist da hast du recht.

lg
 
L

lost-inside

Gast
Ich denke schon das es realität ist...
Man sagt ja nicht umsonst Man arbeitet um zu Leben
(oder war es Man lebt um zu arbeiten? o_O )
sorry xD ich weiß nich genau.Aufjedenfall gibt es einen (oder beide?) sprüche...
Was man letzendlich macht ist nicht so einfach.
Natürlich ist es wesendlich einfacher mit etwas mehr geld inner tasche zu leben...Wenn man mehr geld hat , kann man seine familie besser über die runden bringen und man kann sich auch vllt einen gewissen teil an luxus sichern.
Ob es das wert ist , wenn man weniger zeit für die familie hat , würd ich eher nein sagen.
Nichts ist wichtiger als eine familie ,denn wenn man schon eine hat , sollte man auch genügend zeit für sie haben.Sonst bricht diese schnell zusammen so wie auch manche ehen in die brüche gehen..
Ich denke , wenn man so verdient ,dass man genug geld für ein angenehmes leben hat (also nicht zuu viel aber auch nicht zuuuu wenig)
bzw das man so viel verdient wie man eigentlich für ein familien leben braucht ist das okay.Ausserdem wenn du mal verheiratet bist bzw mit ner frau zusammen bist mit der du auch kinder hat , wird es sicher so sein das auch sie arbeit hat und somit haben beide den part geld ins haus zubringen.Also würd ich das nicht so darauf fest legen das nur du jetzt für das geld zuständig bist :)
Wie du dich auch entscheidest , es gibt keine entscheidung die echt falsch ist... Jede entscheidung hat einen sinn.Egal ob du dich hinterher eventuell verbessern musst oder so ;)
viel glück.
Lg, nina
 
G

Gast

Gast
Wenn Du Dir diese Frage stellst, hast Du sie Dir meiner Meinung nach schon selbst beantwortet.
Die Antwort lautet eindeutig: nein !
Natürlich möchte niemand am Hungertuch nagen.
Aber zwischen "Karriere um jeden Preis" und "am Hungertuch nagen" liegt sehr viel ... es kommt halt immer darauf an, was für Ansprüche man hat.
Hör auf Deinen Bauch !!!
 
W

Wolfgang R.

Gast
Hallo, Eure Antworten beruhigen mich ja ein wenig.

Also ich sehe mich einfach als friedlebender Mensch, ich wüsste auch gar nicht was ich mit sehr viel Geld anfangen soll, wenn ich dafür gar keine Zeit mehr habe es effektiv zu nutzen. Und nur damit ich mir später das Pflegeheim oder goldene Sargnägel leisten kann - dafür ist mir der Preis eigentlich zu hoch, der letzte Beitrag hat es eigentlich richtig gesagt.

Ich vermute es gibt eben Typen für die Karriere alles ist, und eben Typen wie mich, denen Freunde, Familie, Unternehmungen etc. auch wichtig sind. Wenn ich nur lebe um zu arbeiten macht es für mich keinen Sinn. Vor allem muss der Beruf auch irgendwo etwas Freude machen. Da würde ich auch lieber irgendwo arbeiten wo es nette Kollegen gibt und man sich ergänzt, als irgendwo ein paar hundert Euro mehr für Nonstop-Stress und Einsatz verdienen und mit beiden Händen seinen Stuhl festzuhalten.

Von den Ansprüchen her, eine nette Wohnung, Frau, Kinder, Fernseher, Auto (muss kein Porsche sein), Urlaub, Freunde (ganz wichtig).... Ich brauche nicht von allem das Beste.

Übrigens bei Gesprächen in meinem Umfeld gibt es Menschen die (naiverweise) darauf hoffen, den Lotto-Jackpot zu knacken und von 1 Sek. auf die andere ausgesorgt zu haben, bishin zu Leuten die Ende 30 schon gesundheitliche Probleme aufgrund des Drucks und Stresses haben.
 
I

ina22

Gast
Also mein Papa war Manager usw usw, ständig hatte er eine höhere Position, arbeite sich von einem Industriekaufmann imm höher, verdiente viel usw.
Mein Vater war in der Situation nicht wirklich glücklich, damals tat er das alles für die Familie, damit es uns gut ging, oft war er jede Woche weg, mal in Belgien usw, gesehen hat er uns zu der Zeit nicht oft.
Er verdiente viel Geld, was wohl Dein Traum zu sein scheint, mein Vater war unglücklich.
Ihm brachte das Geld mehr sorgen als alles andere, mit 50 war er soweit das er nicht mehr leben wollte.
Ich denke Karriere muss nicht sein, es gibt dinge im Leben die wichtiger sind und Geld macht bekanntlich die meisten nicht glücklich.
Versuche dich nicht an den anderen zu orientieren, auch wenn ich weiß das es schwer ist, aber es heißt nicht das die anderen glücklich sind weil sie das erreicht haben.
Meistens ist es mehr schein als sein.
 
W

Wolfagng R.

Gast
Hallo Ina,

danke für deine Antwort.

Also was heißt Traum. Sicherlich ist niemand abgeneigt etwas mehr im Geldbeutel zu haben als das was nötig ist.

Vielleicht bin ich da auch etwas vom meinem Umfeld geprägt, denn beide Elternteile meinerseits sind recht vermögend, bzw. seid meine Mutter einen sehr erfolgreichen Geschäftsmann neu geheiratet hat, habe ich halt viele Seiten des "schönen" Lebens mitgenossen und zu sehen bekommen.

Sicherlich gefällt mir der Lebensstil einerseits, dass eben für manche Anschaffungen einfach Geld vorhanden ist und nicht groß darüber nachgedacht wird. Andererseits aber hört es bei mir irgendwann auf, wenn derjenige dann anfängt sich über Kleinigkeiten aufzuregen, und unbedingt goldene Wasserhähne braucht, den teursten Kaviar, teuerste Zigarre usw...

Es mag sein, dass Geld alleine nicht glücklich macht, aber beruhigt es nicht doch ein wenig?

Ich möchte halt irgendwo mich nicht ständig auf diesen Vorzügen ausruhen und schon etwas mein eigenes Leben leben, und da mache ich mich zunehmend dern Druck aus eigener Kraft bisher nichts erreicht zu haben. Du kannst jetzt natürlich sagen wie schön, meine ganzen Freunde haben studiert und sind deswegen vielelicht nicht glücklicher, aber stehen die nicht besser im Leben als ich ?

Ich tue mich da irgendwie sehr schwer, und wenn man die anderen Beiträge hier liest mit Mobbing etc., wird das nicht besser. Vielleicht ist es aber auch ein Fehler zu denken, dass diejenigen Studierten Halbgötter sind und einen "höheren" Stellenwert in der Gesellschaft haben...?
 
O

otherland

Gast
Hallo Wolfgang,

ich glaube, du hast ein ganz anderes Problem: die "Anderen", vor allem deine Freunde. Ständig sagst du, wie toll sie doch sind, was sie alles im Leben erreicht haben etc. Du kommst dir ärmer vor als die, die es zu mehr gebracht haben, dümmer ohne Studium, schlechter auf die Zukunft vorbereitet. Entweder spielt sich das alles bei dir im Kopf ab - dann ändere es - oder deine Freunde sind wirklich so drauf, dass sie dir das andauernd unter die Nase reiben müssen - dann such dir andere Freunde.

Was mich selbst angeht: Ich möchte mit meinen Chefs nie und nimmer tauschen. Und solch ein Mensch werden möchte ich auch nicht. Das hat nicht nur was mit ihrem öden Familienleben zu tun sondern mit ihrer Art, die mir echt gegen den Strich geht. Ich habe bisher keinen kennengelernt, der "mehr erreicht hat" als ich, den ich beneiden würde. Weder um den Job noch um irgendetwas anderes. Ich halte das für eine gesunde Einstellung :)

Und: fortbilden kann ich mich auch so. Guter Tipp: In jeder freien Minute lesen - nicht nur Belletristik sondern auch Sachbücher und Zeitungen.

Otherland
 

Dinkelbaron

Aktives Mitglied
Es ist schwierig deine Frage zufriedenstellend zu beantworten.
Für mich war es immer wichtig das ich meine Umkosten sicher decken kann und am Monatsende noch was übrig habe von dem ich mir das eine oder andere leisten oder sparen kann. Als ich jünger war schinderte ich wie ein "Tier" das Ende vom Lied war ein Magendurchbruch und eine Frau die sich langweilte und fremd gegangen ist.
Man sollte für sich selbst klären wie man leben möchte, wo man zufrieden ist. Klar Geld kann man nie genug haben, man sollte die Sache realistisch sehen. Das ich als kleiner Kaufmann keinen Ferrari fahren werde ist klar und wenn du es doch möchtest dann mußt du was ändern. Ob dich das dann glücklicher macht bezweifele ich mal. Jee mehr du verdienst um so mehr gibst du auch aus.
Wer hoch steigt kann tief fallen!
Mir wurde irgent wann klar das es so nicht weiter gehen kann und bin dazu übergegangen arbeitsmäßig ruhiger zu treten und auch mal zu genießen.
 
I

ina22

Gast
nunja, dann bin nich in deinem Bilde ja ein unbedeutender Mensch *g*
ich muss ehrlich sagen, ich bin mit viel geld aufgewachsen und ich selber stelle an mir fest das es für mich besser gewesen wäre wenns nicht so gewesen wäre.
jeder muss selbst entscheiden welchen weg er wählt und ich denke laut deiner kommentare haste dir schon einen ausgesucht nur angst oder sonstwas ihn zu gehen.
wenn du meinst das dir das so wichtig ist dann tu es und red nicht davon
 

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