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Brauche Lösung wie es weiter gehen soll

  • Starter*in Starter*in Alina20
  • Datum Start Datum Start
A

Alina20

Gast
Seit einem Jahr bin ich inzwischen unbeschäftigt, das heißt keine Schule, keine Arbeit, nichts. Zuletzt war ich bei so einer Art Schule, eine Maßnahme vom Arbeitsamt, bei der ich mit anderen in gleicher Situation, also keine Ausbildung und keinen Plan momentan wie es weiter gehen soll, Dinge handwerklich aus Holz und Metall gebastelt hatte und das auf Flohmärkten verkauft wurde. Dadurch hat jeder von uns ca 200 € bekommen monatlich, die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger, je nach Situation der Eltern. Ich habe es aber nicht mehr ausgehalten hinzugehen. Nicht weil die Leute böse waren oder so. Ich mache mir immer selber Angst und Druck in der nähe von anderen Leuten. Das sie sonst was über mich denken sobald sie mich sehen und ich weiß auch das ich weder besonders gutaussehend noch talentiert bin, ich bin sogar sehr langsam in allem was ich mache. Und weil ich mich so extrem mies fühle in der Gegenwart anderer belastet mich das so sehr das ich krank gemacht hatte, immer öfter, und für jedes mal hab ich natürlich ein ärztliches Attest gebraucht. Nur war der Weg zum Arzt auch nicht leicht für mich. Es war eine richtige Überwindung für mich mich fertig zu machen und dort hin zu laufen, im Wartezimmer zu sitzen und mit der Ärztin zu reden. Deshalb hab ich das dann auch nicht mehr geschafft, mich in mein Zimmer verkrochen und eine Kündigung an die Schule geschrieben. Mir geht es schon lange so aber es wurde immer schlimmer. Es fing ungefähr nach meiner Mobbing Zeit nach der 5. und 6. Klasse an das ich mich immer mehr unwohl fühlte in Gegenwart anderer. Ich wurde immer häufiger "krank". Ich hab aber irgendwie einen ziemlich guten qualifizierten Hauptschulabschluss geschafft. Bin sogar auf eine weiterführende Schule nach der Hauptschule um Mittlere Reife zu machen. Da ging es mir aber noch schlechter, es war alles noch schlimmer als auf der Hauptschule. Gemobbt hat mich niemand aber ich mache mich halt selbst fertig mit meinen Gedanken. So kam es dann das ich die Mittlere Reife nicht in zwei Jahren wie normalerweise gemacht habe, sondern in drei weil ich ein Jahr wiederholt habe wegen meinen schlechten Noten, damals hat mir das die Schulleiterin vorgeschlagen ab dem Halbjahr, das ich auch sofort in eine Klasse unter mir gehe. Ich hab das dankend angenommen und auf einen Neuanfang mit neuen Mitschülern gehofft die noch nichts über mich wissen und somit keine schlechten Gedanken über mich haben könnten. Aber die hab ich mir ja selbst immer ausgedacht, also wurde auch das schwer. Trotz allem habe ich aber auch die Mittlere Reife bestanden, überraschenderweise wieder aber ziemlich gut obwohl ich in den Schulaufgaben und normalen Jahreszeugnissen immer ziemlich schlecht war, bis auf Englisch. Ich bin mit Englisch schon aufgewachsen wegen einem amerikanischen Elternteil und ich mag Sprachen.
Ich hatte also nun Mittlere Reife und hatte den Wunsch auf eine Informatikschule zu gehen da mich schon als Kind es faszinierte meinem ältesten Bruder zuzusehen was er an seinem Computer so macht. Ich war dort jedoch nur ein halbes Jahr, ich hab nur Softwaretechnisch eher Ahnung und hatte von Hardware keine Ahnung weshalb es mir schwer viel, und Mathematik war noch nie mein Fach. Es war aber das erste mal das ich mich mit Klassenkameraden unterhalten konnte weil wir ähnliche Interessen hatten, ich hab mich wohler gefühlt als sonst. Trotzdem haben es mir meine Gedanken auch wieder schwer gemacht und ich war öfter krank weil ich mich nicht aufraffen konnte und nur darüber nachdenken konnte was die anderen wohl von mir denken. Dann kam ich zu dieser Maßnahme vom Arbeitsamt.
Nun aber habe ich gar nichts. Ich habe mich für die Fachoberschule angemeldet, für den sozialen Bereich, weil ich eigentlich gern anderen helfe und mir der Kontakt zu anderen in einer reinen Computerarbeit auch eher gefehlt hätte. Das blöde ist nur das ich schon immer eine eher introvertierte Person war, schon als Kleinkind. Zu viel Kontakt ist für mich anstrengend, ich genieße die Ruhe, nur manchmal wünschte ich mir das ich jemanden hätte der mich mal in den Arm nimmt, zu meinen Eltern habe ich nämlich kein besonders inniges Verhältnis, das war noch nie da. Ich war schon als Kind eher allein auf mich gestellt und wurde von meinen Eltern nur abgewimmelt wenn ich was fragen oder unternehmen wollte. Leider wohne ich auch noch bei ihnen, es sind keine verständnisvollen Menschen, ziemlich intolerant, vertrauen nur ihrer eigenen Meinung und hören mir nicht zu, deshalb würde ich sehr gerne ausziehen weil mir das ziemlich zusetzt wenn sie mich mal wieder anschreien. Ich habe schon öfter darüber nachgedacht mir psychologische Hilfe zu holen, ohne das Wissen meiner Eltern, um auf die Beine kommen zu können. Nicht nur das es schwer wird mich aufzuraffen und das zu organisieren, das Problem dort hinzukommen ist das größte. Ich habe kein Geld für öffentliche Verkehrsmittel und ich habe auch niemanden der mich unterstützen könnte. Ich brauche Ideen wie ich aus meiner Situation kommen könnte, denn einfach weiter machen wie bisher funktioniert nicht mehr. Die Fachoberschule werde ich sicher nicht schaffen, allein schon deswegen nicht weil es abwechselnd eine Woche Schule und eine Woche Praktikum ist, umgeben von vielen Leuten.
Seit Jahren überlebe ich das nur noch durch Realitätsflucht mit Büchern und meinem Computer als Mittel, weshalb ich schon oft als Computersüchtig beschimpft wurde von meinen Eltern. Aber anders überlebe ich das nicht in meinem Zimmer jeden Tag. Immer schlafen ist nicht mein Ding, kann ich auch überhaupt nicht, so gern ich es wollen würde.
Ich hoffe es gibt irgendeinen Ausweg aus der Situation, manchmal ist mir das Leben einfach zu viel und ich würde am liebsten aufgeben, aber eigentlich würde ich schon gern noch weiterleben weil es so viel gibt was ich noch erleben möchte.
 
Ich habe mich für die Fachoberschule angemeldet, für den sozialen Bereich, weil ich eigentlich gern anderen helfe (...) Ich habe schon öfter darüber nachgedacht mir psychologische Hilfe zu holen, ohne das Wissen meiner Eltern, um auf die Beine kommen zu können.

Hallo Alina20,
wenn du selbst im sozialen Bereich tätig sein
möchtest, ist es sicher ein guter Einstieg, dir
selbst Hilfe zu gönnen.
Vielleicht wäre die Telefonseelsorge ein Anfang,
dazu musst du nicht aus dem Haus und die An-
rufe dort sind anonym.

Oder halt hier schreiben und lesen. Was für ein
Ziel hätte denn die Psychologische Hilfe, die du
dir suchen möchtest?

Gruß, Werner
 
Vielleicht wäre die Telefonseelsorge ein Anfang,
dazu musst du nicht aus dem Haus und die An-
rufe dort sind anonym.

Oder halt hier schreiben und lesen. Was für ein
Ziel hätte denn die Psychologische Hilfe, die du
dir suchen möchtest?

Hallo Werner,
Telefonieren ist leider etwas das ich noch nie leiden konnte :/ ich finde es unerträglich nur mit einem Ohr alles mitzuhören und sich ständig das Telefon oder das Handy am Ohr halten zu müssen. Und ich hätte zu sehr angst das es jemand bei mir zu Hause mitbekommen könnte. Die Wände sind nämlich ziemlich dünn...
Ich würde mir wünschen das ich dieses Problem los werde und wieder raus gehen kann wie ein normaler Mensch. Ich hab deshalb auch mit Sport in Vereinen aufgehört und das fehlt mir auch sehr. Vor allem schwimmen habe ich über alles geliebt. Und ich muss dringend von zu Hause weg, denn meine Eltern haben kein Interesse daran mir mal zuzuhören sondern werfen mir ständig nur vor was ich alles falsch mache in ihren Augen und das ich kein normaler Mensch wäre. Von meinem Vater muss ich mir auch anhören wie abscheulich ich doch aussehe und ich weiß das mir das alles zu Hause überhaupt nicht gut tut und eher was schlimmer wird als besser. Ich möchte wieder Leben können. Aber ich weiß nicht wie ich das am besten hinbekommen kann in meiner Situation.
 
Ich möchte wieder Leben können. Aber ich weiß nicht wie ich das am besten hinbekommen kann in meiner Situation.

Hallo Alina20,
okay, verstehe. Dann brauchst du vielleicht eine
Möglichkeit, per E-Mail Beratung zu bekommen.
Vielleicht hilft ja das "Gespräch" hier schon ein
wenig.

Du schreibst "wieder Leben können" - heißt das,
du hast schon einmal eine Zeit gehabt, in der das
funktioniert hat - was genau hast du denn damals
(noch) getan? Was hat den Unterschied ausge-
macht - es wird ja nicht nur das Schwimmen ge-
wesen sein (das hat mir übrigens auch schon in
kritischen Zeiten geholfen!).

Dann formulierst du das Ziel "Weg von meinen
Eltern" - wohin möchtest du denn gehen und was
würde dir helfen, dieses Ziel zu erreichen?

Viele Fragen, okay, aber vielleicht bringt dich das
auf nützliche Gedanken oder Ideen ...

Gruß, Werner
 
Hallo Werner,
ich wüsste nicht wie man per E-Mail irgendwo Beratung bekommen kann ohne Geld :/
Naja die schönste Zeit für mich war im Kindergarten. Ich hab mich ab der Schulzeit noch nie wirklich dazugehörig zu den anderen gefühlt aber ich hatte ein Leben das okay war. Damals konnte ich noch während der Grundschule rausgehen und mit anderen spielen und hab mich nicht schrecklich unwohl dabei gefühlt. Das hat dann die Probleme mit meinen Eltern zu Hause erträglicher gemacht. Aber jetzt bin ich ja die meiste Zeit nur noch in meinem Zimmer. Ich habe 2 Freundinnen, eine wohnt leider in der Schweiz seit einigen Jahren und mit der anderen kann ich nicht besonders viel machen was nicht mit Dingen bei mir zu Hause zusammen hängt weil ich kein Geld habe.
Das einzige was mir einfällt wie ich ausziehen könnte wäre indem ich es irgendwie schaffe genug Geld zu verdienen und zwar auf eine sichere Weise damit ich nicht nach kurzer Zeit wieder bei meinen Eltern lande.
 
Liebe Alina,

mein Eindruck ist, dass Dir eine liebevolle Umgebung fehlt. Es scheint an Menschen zu fehlen, bei denen Du Dich geborgen und geliebt fühlst. Liebe gibt Kraft und motiviert die Aufgaben des Lebens erfolgreich anzupacken.

Ich glaube, Du mußt Dich auf die Suche nach diesen Menschen machen.

LG, Nordrheiner
 
Hi Alina!
Solche Beratungsstellen sind immer kostenfrei! Per Mail wird das in der Regel aber nicht abgewickelt. Da musst schon hingehen! Eine Psychosoziale Beratungsstelle (kurz PSB) wäre die erste Anlaufstelle für dich. Werden meistens von Caritas oder Diakonie betrieben. Musst mal googeln, wer das in deiner Stadt macht und ob es eine offene Sprechstunde gibt oder du einen Termin vereinbaren musst.
Den Termin kannst per Mail vereinbaren, auch wenn auf der Webseite meistens was anderes steht 😉 Da sprichst du dann mit einem Sozialarbeiter, der dir sagt, welche Möglichkeiten es gibt. Auch wenn es dich eine Menge Überwindung kostet, glaub mir: Es lohnt sich! Du wirst dort nicht verurteilt oder schief angeguckt. Da ist auch keiner beleidigt, wenn du dich doch nicht zum Termin überwinden kannst und einen neuen ausmachst. Die Mitarbeiter werden bezahlt, ob du kommst oder nicht. Denen ist einzig daran gelegen, Menschen mit Problemen auf den ersten Schritt einer Lösung zu verhelfen.
 
Danke für eure Antworten.
Dein Eindruck stimmt Nordrheiner, ich hatte noch nie Personen bei denen ich mich richtig geborgen oder geliebt gefühlt habe. Aber ich habe gelernt damit irgendwie klar zu kommen. Es wäre für mich ein Ding des Unmöglichen solche Leute zu finden in meiner momentanen Situation, aber danke für deinen Tipp.
Danke für deine Idee GrünerKater. Ich habe mal eben ein bisschen im Internet nachgeforscht und das was von meinem Wohnort aus am nächsten wäre mit der Psychosozialen Beratungsstelle wäre über 100 km von mir entfernt. Das könnte ich mir nicht leisten, und mich dort zurecht zu finden wäre auch nicht besonders einfach für mich. Ich vermute ich würde mich dort eher verlaufen, besonders da es eine riesige Großstadt ist. Caritas und Diakonie wäre bei mir in der nähe vorhanden (5 km Entfernung) aber auf den Internetseiten dazu habe ich in der Richtung nichts gefunden. Dort steht besonders viel zur Suchtberatung, aber da ich weder Alkohol trinke, noch Rauche und auch noch nie Drogen in irgendeiner Art genommen habe ist das bestimmt nicht das richtige für mich. Es steht auf beiden Seiten zwar auch was in einem kleinen Abschnitt für "psychisch Kranke/Menschen mit Behinderung" aber das ist auch alles. Es wäre für mich ein ziemlicher Schlag ins Gesicht wenn ich dann dort auftauche und man mir sagt das sie mir nicht helfen können oder Ähnliches.
Ich hab mit der Hilfe einer ehemaligen Freundin vor über 2 Jahren einmal versucht vom Jugendamt Unterstützung zu bekommen damit das erste Problem, meine Eltern, schon mal nicht mehr mich ständig runter machen könnten. Jedoch habe ich den Fehler gemacht und der Freundin meines älteren Bruders von meinem Vorhaben erzählt. Sie sagte mir ich könnte ihr Vertrauen. Sie war schon davor nett zu mir. Aber dann kam raus das meine Eltern vor mir beim Jugendamt waren und sie haben mich als Lügnerin hingestellt und auf verzweifelt gemacht. Mir hat also niemand beim Jugendamt geglaubt. Das hat mich so runter gezogen das ich erst mal aufgegeben hatte, und weil meine ehemalige Freundin das nicht akzeptieren wollte war die Freundschaft damit zu Ende.
Ich habe Angst davor das alles was ich mir mit Mühe versuche aufzubauen wieder mit einem Schlag zerstört wird.
 
ich wüsste nicht wie man per E-Mail irgendwo Beratung bekommen kann ohne Geld :/


Hallo Alina20,
also es gibt eine kostenlose und anonyme E-Mail-
Beratung bei der Telefonseelsorge: https://ts-im-internet.de/

Da könntest du vielleicht auch dein Ziel, eine Arbeit
zu finden, damit du aus deinem Elternhaus ausziehen
kannst, besprechen.

Nach meiner Erfahrung ist es oft so, dass nicht nur
der Leidensdruck hoch sein muss, um etwas zu ver-
ändern (wie bei dir), sondern auch das Ziel sehr
attraktiv, um die Situation zu verlassen. Ich würde
dir also raten, deine Gedanken und Gespräche mehr
darauf zu richten als auf das Problematische in
deinem derzeitigen oder vergangenen Leben. Den
"Kindergarten" bekommst du zwar nicht mehr hin,
aber eine ähnlich angenehme Umgebung kannst du
dir ja mit der Zeit durchaus erobern oder gestalten.

Viel Erfolg bei deinen Bemühungen dazu und wenn
wir hier noch etwas dazu beitragen können, dass
dir das alles gelingt, was du dir vorgenommen hast,
melde dich nochmal.

Werner
 
Fällt mir schwer zu glauben, dass du für eine Beratungsstelle über 100km fahren musst. Wir haben in Deutschland eigentlich in jedem Landkreis mindestens eine solche Stelle. Suchtberatung ist einer der Schwerpunkte von Caritas und Diakonie und da bist du ganz klar nicht richtig. Wenn du an einer persönlichen Beratung interessiert bist, kannst du denen trotzdem eine Mail schreiben, dein Problem in ein paar Sätzen darstellen und nach dem richtigen Ansprechpartner fragen. Die kennen sich aus in der Region!
 

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