Hallo Mitmenschen,
ich schreibe eigentlich gar nicht häufig in Foren, aber in meiner momentanen Situation halte ich es für das Beste, diese mit vielen Mitmenschen zu teilen. Ich habe seid langem Abi hinter mir und mein Traum war immer Musik zu studieren. Ja ich weiss, geht man Vernunft nach oder seinen Ambitionen? Habe in Foren von Medizinern gelesen, die es beräut haben, doch nicht Musik zu studieren. Und von Musikern die gemeint haben, Medizin wäre doch besser gewesen. Da ich damals schon Klavier und Schlagzeug in jungen Jahren gespielt hatte, empfand ich es als akzeptablen Schritt, nach einem bestandenen Abi mich in Musik zu versuchen. Da ich damals Autodidakt war und keine Ahnung von Harmonie und Noten hatte, wurde ich an deutschen Hochschulen nicht zugelassen. Ich erhielt Absage nach Absage. Es war sehr erschütternd für mich auf solche Barrieren zu stoßen. Ich kam letztendlich an einer privaten Musikschule für Rock, Pop und Jazz unter. Nach 3 Jahren dort merkte ich, dass die erwünschte Ausbildung an der Schule einfach nicht dem entsprach, was ich mir von einer guten Ausbildung erwartet hatte. Ich lernte mehr selbstständig als von der Schule selbst. Und ich dachte mir, wenn ich keine fundamentale gute Ausbildung in Musik erhalten würde, dann hätte ich auch keine Chance in diesem Berufsfeld. Also ging ich an die Uni und studierte Lehramt Englisch und Geschichte, folgte aber weiterhin meinen musikalischen Ambitionen als ein großes Hobby. Nach ein 2 Semestern wollte ich das Schicksal, dass es eine Audition Tour vom Berklee College of Music gab. Ich fuhr also während meines laufenden Semesters von Nürnberg nach Freiburg für 2 Tage und wollte diese Audition machen um mit der Genugtuung zurückzukehren, dass ich nach Ablehnung alles versucht hatte Musik zu studieren. 2 Monate später erhielt ich die Einladung nach Berklee zu kommen, ich bekam ein Teil-Stipendium und durfte somit das größte Music College der Welt besuchen. Sogar meine Familie und Schwester unterstützen mich dort zu studieren. Ich war Summa Cum Laude Student, hatte nur Einsen in allen Fächern, merkte aber auch, dass ich als Berufsmusiker keine Chance in dem Business hatte. Aus einem Traum wurde Realität. Ein Voll-Stipendium auf Grund meiner exzellenten Noten blieb aus. Damit begann das Disaster, dass ich mich am Berklee auf Grund mangelnder finanzieller Mittel nicht halten konnte. Ich hatte noch ein Jahr zum Abschluss, konnte jedoch nach mehrfachen Versuchen andere finanzielle Mittel zu bekommen nicht dort bleiben. Ich musste nach Hause fliegen. Eine Welt brach für mich zusammen und ich ging freiwillig in eine Nervenklinik für 2 Wochen. Dort nahm ich aber keine Medikamente zu mir, sondern suchte nur nach Ruhe.
Die momentane Situtation ist, dass ich keine finanziellen Mittel habe ans Berklee zurückzukehren um den Abschluss zu machen, dass ich meine Ambitionen für Musik nach diesem Disaster massiv verloren habe. Ich habe eine regelrechte Aversion auf Musik wohl auf Grund meiner Frustration. Ich verlor sogar meine Beziehung. Hinzu kam noch eine Knochenentzündung an der unter Zahnforderfront, ein Ärztepfusch auf Grund einer orthopädischen Behandlung mit Spange, so dass mir jetzt wohl auch noch ein forderer Schneidezahn auf Grund der Schmerzen gezogen werden muss. Ich musste sogar in das Haus der Eltern zurückkehren, weil ich meine Wohnung vor Amerika aufgelöst hatte und jetzt kaum finanzielle Mittel habe. Ich bin ein scheiß Loch gefallen und weiß wirklich nicht wie ich da wieder raus kommen soll. Ich stehe ohne Abschluss da, wenn ich ins Lehramt zurückgehe, dann brauche ich noch vier Jahre Studium. Übrigens haben sie mich für Lehramt Musik abgelehnt, da ich ja vorhatte mein Können irgendwie trotzdem zu nutzen. Sie meinten ich könnte nicht Klavier spielen, kein Scheiss, und ich versichere Euch, ja, ich kann Klavier spielen. Ich hab bei denen Angerufen und gefragt was das soll, sie meinten, sie hätten das nunmal so entschieden. Eine gute Freundin hat mir Physiotherapie vorgeschlagen, da ich schon früher mit dem Gedanken gespielt habe. Sie meinte, dass es mir viel Stabilität geben würde. Was ist mit Musik im Moment, werden ihr euch fragen, ich spiele seid Monaten nicht einen Ton mehr.
Mir ist klar dass es mich seelisch massiv erwischt hat. Ich habe auch eine seelische Behandlung in Betracht gezogen. Ich möchte aber auch nicht hier sitzen und über meine Situation rumheulen. Bezüglich Lehramt denke ich mir, ob das so gut ist das Studium zu machen, wenn ich in seelischer Behandlung war. Bezüglich Physio hab ich jetzt auch noch ein Praktikum gemacht, und weiss, dass es mir sehr viel Spass macht mit Menschen zu arbeiten, jedoch verdient man da wirklich nicht viel im Vergleich zu seinen Qualifikationen und im Vergleich zum Lehramt. Außerdem zahlt man dann auch wieder immens Kohle für Fortbildungen. Jedoch würde ich Physio nicht unbedingt wegen des Geldes machen, sondern wegen eines eher stabileren Arbeitsalltags und dem Umgang mit Menschen, der mir Freude macht. Lehramt würde mir ebenfalls auf Grund des Umgangs mit jungen Menschen Spass machen, ich habe auch schon seid Jahren Nachhilfe gegeben, auch vor Amerika.
De facto bin ich nun 30, spreche perfekt Englisch, bis sehr musikalisch, habe nie Drogen genommen, rauche nicht, trinke nicht, bin Taekwondo aktiv seid Jahren, mache Yoga, Qi Gong und Tai Chi, gebe Nachhilfe und stehe vor der Überlegung Physio oder Lehramt. In Musik würde ich in naher Zukunft Privatstunden geben, um es einfach zu keinen seelischen Extremen mehr kommen zu lassen. Ich schlafe auch schlecht seid Monaten auf Grund meiner Zahnschmerzen, es hat wirklich Monate gedauert, bis die meine Beschwerden wirklich diagnostiziert hatten mit Hilfe einer DVT (3D Abtastung des gesamten Mundraums). Ich würde gerne wissen, was ihr zu dieser Geschichte meint und was euer Eindruck ist, was wohl der beste Weg für mich wäre in meiner Situation. Mein großes Problem ist wirklich auch mein Alter und dass ich immer noch nicht darüber hinweg bin, meine Familie enttäuscht zu haben. Ich gebe gerne auch mehr Details zu den einzelnen Kernpunkten, wenn jemand möchte.
Zum Schluss will ich nur sagen, dass ich auf keinen Fall in diesem Loch weiter bleiben will. Ja das ging alles ziemlich daneben, aber es passieren schlimmere Dinge auf diesem Planeten und Berklee war ein Privileg. Ich habe momentan nur den Eindruck von mir, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Ich habe momentan die beschissene Schwierigkeit, eine Entscheidung zu fällen, mein Leben in die richtige Bahn zu lenken.
Danke Euch!
Max
ich schreibe eigentlich gar nicht häufig in Foren, aber in meiner momentanen Situation halte ich es für das Beste, diese mit vielen Mitmenschen zu teilen. Ich habe seid langem Abi hinter mir und mein Traum war immer Musik zu studieren. Ja ich weiss, geht man Vernunft nach oder seinen Ambitionen? Habe in Foren von Medizinern gelesen, die es beräut haben, doch nicht Musik zu studieren. Und von Musikern die gemeint haben, Medizin wäre doch besser gewesen. Da ich damals schon Klavier und Schlagzeug in jungen Jahren gespielt hatte, empfand ich es als akzeptablen Schritt, nach einem bestandenen Abi mich in Musik zu versuchen. Da ich damals Autodidakt war und keine Ahnung von Harmonie und Noten hatte, wurde ich an deutschen Hochschulen nicht zugelassen. Ich erhielt Absage nach Absage. Es war sehr erschütternd für mich auf solche Barrieren zu stoßen. Ich kam letztendlich an einer privaten Musikschule für Rock, Pop und Jazz unter. Nach 3 Jahren dort merkte ich, dass die erwünschte Ausbildung an der Schule einfach nicht dem entsprach, was ich mir von einer guten Ausbildung erwartet hatte. Ich lernte mehr selbstständig als von der Schule selbst. Und ich dachte mir, wenn ich keine fundamentale gute Ausbildung in Musik erhalten würde, dann hätte ich auch keine Chance in diesem Berufsfeld. Also ging ich an die Uni und studierte Lehramt Englisch und Geschichte, folgte aber weiterhin meinen musikalischen Ambitionen als ein großes Hobby. Nach ein 2 Semestern wollte ich das Schicksal, dass es eine Audition Tour vom Berklee College of Music gab. Ich fuhr also während meines laufenden Semesters von Nürnberg nach Freiburg für 2 Tage und wollte diese Audition machen um mit der Genugtuung zurückzukehren, dass ich nach Ablehnung alles versucht hatte Musik zu studieren. 2 Monate später erhielt ich die Einladung nach Berklee zu kommen, ich bekam ein Teil-Stipendium und durfte somit das größte Music College der Welt besuchen. Sogar meine Familie und Schwester unterstützen mich dort zu studieren. Ich war Summa Cum Laude Student, hatte nur Einsen in allen Fächern, merkte aber auch, dass ich als Berufsmusiker keine Chance in dem Business hatte. Aus einem Traum wurde Realität. Ein Voll-Stipendium auf Grund meiner exzellenten Noten blieb aus. Damit begann das Disaster, dass ich mich am Berklee auf Grund mangelnder finanzieller Mittel nicht halten konnte. Ich hatte noch ein Jahr zum Abschluss, konnte jedoch nach mehrfachen Versuchen andere finanzielle Mittel zu bekommen nicht dort bleiben. Ich musste nach Hause fliegen. Eine Welt brach für mich zusammen und ich ging freiwillig in eine Nervenklinik für 2 Wochen. Dort nahm ich aber keine Medikamente zu mir, sondern suchte nur nach Ruhe.
Die momentane Situtation ist, dass ich keine finanziellen Mittel habe ans Berklee zurückzukehren um den Abschluss zu machen, dass ich meine Ambitionen für Musik nach diesem Disaster massiv verloren habe. Ich habe eine regelrechte Aversion auf Musik wohl auf Grund meiner Frustration. Ich verlor sogar meine Beziehung. Hinzu kam noch eine Knochenentzündung an der unter Zahnforderfront, ein Ärztepfusch auf Grund einer orthopädischen Behandlung mit Spange, so dass mir jetzt wohl auch noch ein forderer Schneidezahn auf Grund der Schmerzen gezogen werden muss. Ich musste sogar in das Haus der Eltern zurückkehren, weil ich meine Wohnung vor Amerika aufgelöst hatte und jetzt kaum finanzielle Mittel habe. Ich bin ein scheiß Loch gefallen und weiß wirklich nicht wie ich da wieder raus kommen soll. Ich stehe ohne Abschluss da, wenn ich ins Lehramt zurückgehe, dann brauche ich noch vier Jahre Studium. Übrigens haben sie mich für Lehramt Musik abgelehnt, da ich ja vorhatte mein Können irgendwie trotzdem zu nutzen. Sie meinten ich könnte nicht Klavier spielen, kein Scheiss, und ich versichere Euch, ja, ich kann Klavier spielen. Ich hab bei denen Angerufen und gefragt was das soll, sie meinten, sie hätten das nunmal so entschieden. Eine gute Freundin hat mir Physiotherapie vorgeschlagen, da ich schon früher mit dem Gedanken gespielt habe. Sie meinte, dass es mir viel Stabilität geben würde. Was ist mit Musik im Moment, werden ihr euch fragen, ich spiele seid Monaten nicht einen Ton mehr.
Mir ist klar dass es mich seelisch massiv erwischt hat. Ich habe auch eine seelische Behandlung in Betracht gezogen. Ich möchte aber auch nicht hier sitzen und über meine Situation rumheulen. Bezüglich Lehramt denke ich mir, ob das so gut ist das Studium zu machen, wenn ich in seelischer Behandlung war. Bezüglich Physio hab ich jetzt auch noch ein Praktikum gemacht, und weiss, dass es mir sehr viel Spass macht mit Menschen zu arbeiten, jedoch verdient man da wirklich nicht viel im Vergleich zu seinen Qualifikationen und im Vergleich zum Lehramt. Außerdem zahlt man dann auch wieder immens Kohle für Fortbildungen. Jedoch würde ich Physio nicht unbedingt wegen des Geldes machen, sondern wegen eines eher stabileren Arbeitsalltags und dem Umgang mit Menschen, der mir Freude macht. Lehramt würde mir ebenfalls auf Grund des Umgangs mit jungen Menschen Spass machen, ich habe auch schon seid Jahren Nachhilfe gegeben, auch vor Amerika.
De facto bin ich nun 30, spreche perfekt Englisch, bis sehr musikalisch, habe nie Drogen genommen, rauche nicht, trinke nicht, bin Taekwondo aktiv seid Jahren, mache Yoga, Qi Gong und Tai Chi, gebe Nachhilfe und stehe vor der Überlegung Physio oder Lehramt. In Musik würde ich in naher Zukunft Privatstunden geben, um es einfach zu keinen seelischen Extremen mehr kommen zu lassen. Ich schlafe auch schlecht seid Monaten auf Grund meiner Zahnschmerzen, es hat wirklich Monate gedauert, bis die meine Beschwerden wirklich diagnostiziert hatten mit Hilfe einer DVT (3D Abtastung des gesamten Mundraums). Ich würde gerne wissen, was ihr zu dieser Geschichte meint und was euer Eindruck ist, was wohl der beste Weg für mich wäre in meiner Situation. Mein großes Problem ist wirklich auch mein Alter und dass ich immer noch nicht darüber hinweg bin, meine Familie enttäuscht zu haben. Ich gebe gerne auch mehr Details zu den einzelnen Kernpunkten, wenn jemand möchte.
Zum Schluss will ich nur sagen, dass ich auf keinen Fall in diesem Loch weiter bleiben will. Ja das ging alles ziemlich daneben, aber es passieren schlimmere Dinge auf diesem Planeten und Berklee war ein Privileg. Ich habe momentan nur den Eindruck von mir, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Ich habe momentan die beschissene Schwierigkeit, eine Entscheidung zu fällen, mein Leben in die richtige Bahn zu lenken.
Danke Euch!
Max