Kannja
Aktives Mitglied
Heute ist Weihnachten und ich sitze hier ganz allein, bin völlig verzweifelt und ratlos... Bitte helft mir, ich brauche dringend einen Rat, denn ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Um die Vorgeschichte kurz zu fassen: Vor einem Jahr verstarb mein Vater sehr plötzlich und viel zu früh. Er war die einzige Person von der ich je Liebe und Rückhalt erfahren habe.... ich kann nicht beschreiben wie sehr mich dieses Ereignis getroffen hat. Ich habe noch einen älteren Bruder... wir haben uns immer nahe gestanden und ich habe ihn sehr geliebt. Auch mit seiner langjährigen Freundin hatte ich bis zum Tod unseres Vaters einen engen Draht. Als die Trauer noch ganz frisch war, standen mein Bruder und ich uns darin erstmal als Geschwister sehr nah. Doch genau darauf reagierte seine Freundin (die lt. eigener Aussage oftmals schon eifersüchtig auf mich war - einfach weil sie den Gedanken es gäbe auch noch andere nahe Menschen außer ihr für meinen Bruder nicht ertragen könne) mit sofortigem Krallenausfahren gegen mich. Sie schuf mir schon in den ersten Tagen, noch vor der Trauerfeier, eine noch unerträglichere Situation damit... Vorher hatte sie übrigens immer gesagt sie liebe mich wie eine kleine Schwester und wir kennen uns auch schon seit ich noch ein Kind war.
Mein Bruder und seine Freundin leben quasi am anderen Ende Deutschlands, wir sehen uns also ohnehin sehr selten und sie hat ihn dort wo sie leben nur für sich, alle anderen Verwanten oder Freunde leben hier an unserem ursprünglichen Heimatort - wo ich auch lebe. Jedenfalls begann sie seither mich kontinuirlich aus allem auszugrenzen wenn die beiden mal hier zu Besuch waren, - Ostern war es dann erstmalig am unverholensten und kältesten. Und mein Bruder hat all das einfach widerspruchslos mitgetragen... Egal wie weh es mir tut und wie allein ich dadurch mit der Trauer und allem bin. Mein Bruder ist ja nun die einzige Familie die ich noch habe. Und als unser Vater starb sagte er auch zu mir immer wir beide würden durch dick und dünn als Geschwister zusammenhalten, egal was kommen möge... Und nun?
Nun ist Weihnachten... ich hatte bis zuletzt so gehofft mein Bruder würde sich doch noch bei mir melden und mich fragen wie wir wenigstens ein Stündchen auch zusammen feiern können. Aber nichts... Stattdessen bekam ich vorgestern erstmalig eine SMS von ihm (der sonst nie freiwillig tippen, sondern eher immer telefonieren würde), nur weil er was von mir wollte bzw. ich sollte etwas für ihn erledigen. Kein Wort von Weihnachten. Gestern dann nochmal eine Sms, wieder nur weil er was sachliches wollte. Dann rief er gegen Abend doch noch an, ich freute mich schon innerlich und war so erleichtert ihm vielleicht doch nicht ganz so egal zu sein... Aber nein, er wollte nur mal fragen ob wir uns am 1.Feiertag kurz gemeinsam beim Nachbarn unseres verstorbenen Vaters treffen könnten um diesem unser (von mir besorgtes) Dankeschön-Geschenk zu übergeben. In dem Moment am Telefon brach die ganze Trauer, Einsamkeit und Enttäuschung gegenü. meinem Bruder einfach aus mir heraus, obwohl ich eigentlich gar nichts mehr zu all dem hätte sagen wollen. Doch diesmal konnte ich den Mund nicht mehr halten und fragte ihn wie er das so normal finden könne...wie ich mich fühle an Weihnachten keine Familie mehr zu haben, so ausgegrenzt von ihm worden zu sein. Mit allen anderen, der Familie seiner Freundin, einem Couin etc. hat er Weihnachten geplant. Nur mit mir, seiner einzigen Schwester, nichts... Er reagierte darauf eiskalt, - ich lief wie jedes Mal früher wenn ich versucht hatte mit ihm zu sprechen einfach gegen eine steinharte Mauer. Er meinte ich sei ja selbst Schuld, ich hätte ja vor Weihnachten längst bei seiner Freundin betteln gehen können, damit sie sich vielleicht gnädig bereit erklärt mich Weihnachten bei sich zu tollerieren. Dann legte er einfach auf. Das Gespräch ging maximal zwei Minuten...
Ich bin seitdem so aufgelöst und verzweifelt, habe keine Minute geschlafen... Ich fühle mich schuldig und bereue den Mund aufegmacht zu haben. Ich wollte mich nicht mit meinem Bruder streiten, schon gar nicht an Weihnachten... und nun bin ich erstrecht ganz allein.
Erst eben kam dann doch noch eine Nachricht, wieder SMS, von ihm: Er habe morgen für Uhrzeit X eine Verabredung mit unserem besagten Nachbarn zum Kaffee getroffen, wenn ich wolle könne ich ja dazu kommen "würde mich freuen." Das war alles... und heute ist Heiligabend. Nur ein "Friss oder stirb" per SMS, - das ist echt alles was ich von meinem Bruder an Weihnachten höre. Ich habe ja keine echte Familie mehr und niemanden sonst außer ihm... es tut so unendlich weh ihm also offenbar nichts zu bedeuten... einfach ganz allein zu sein, während er und alle Welt schön im Kreise ihrer Familien feiern.
Wie soll ich auf diese SMS reagieren? Bitte gebt mir einen Rat... mir läge so vieles auf der Zunge was ich ihm jetzt gern an den Kopf werfen würde, aber ich will es auch nicht noch schlimmer oder zu einem endgültigen Bruch machen.
Zudem sind wir alle eigentlich morgen & übermorgen bei entfernteren Verwanten zu einem alljährlichen Weihnachtsessen eingeladen... Ich kann da doch SO nicht meinem Bruder gegenüber sitzen und tun als wäre nichts... Er und seine Freundin werden mir sicher Fassade-wahrend dann dort ein GEMEINSAMES Geschenk überreichen, wofür ich mich dann auch mit gespielter Herzlichkeit bei ihr bedanken muss... der Gedanke ist mir ein Graus, nach all dem was sie mir angetan hat. Ich kann einfach nicht so heucheln. Versteht ihr? Ich habe zwar auch Geschenke bereit für sie und ihn hier liegen.... und meinem Bruder hätte ich sie unter anderen Umständen so so gern geschenkt. Aber jetzt? Es erscheint mir alles so falsch und ich stelle mir die spannungsgeladene Atmosphäre bei jenen beiden Weihnachtsessen so schlimm für mich vor... Am liebsten würde ich jetzt davor flüchten, unter einem Vorwand alles absagen. Aber dann stehe ich vielleicht auch noch bei allen Verwanten als unzuverlässig, desinteressiert etc. da... und es wäre ein wirklich harter Bruch meinen Bruder dann tatsächlich zum ersten Mal in unserem Leben gar nicht an Weihnachten zu sehen... vielleicht wäre es der endgültige Bruch zwischen uns....
Bitte gebt mir einen Rat was ich bloß tun soll - ich wäre Euch so dankbar!
Um die Vorgeschichte kurz zu fassen: Vor einem Jahr verstarb mein Vater sehr plötzlich und viel zu früh. Er war die einzige Person von der ich je Liebe und Rückhalt erfahren habe.... ich kann nicht beschreiben wie sehr mich dieses Ereignis getroffen hat. Ich habe noch einen älteren Bruder... wir haben uns immer nahe gestanden und ich habe ihn sehr geliebt. Auch mit seiner langjährigen Freundin hatte ich bis zum Tod unseres Vaters einen engen Draht. Als die Trauer noch ganz frisch war, standen mein Bruder und ich uns darin erstmal als Geschwister sehr nah. Doch genau darauf reagierte seine Freundin (die lt. eigener Aussage oftmals schon eifersüchtig auf mich war - einfach weil sie den Gedanken es gäbe auch noch andere nahe Menschen außer ihr für meinen Bruder nicht ertragen könne) mit sofortigem Krallenausfahren gegen mich. Sie schuf mir schon in den ersten Tagen, noch vor der Trauerfeier, eine noch unerträglichere Situation damit... Vorher hatte sie übrigens immer gesagt sie liebe mich wie eine kleine Schwester und wir kennen uns auch schon seit ich noch ein Kind war.
Mein Bruder und seine Freundin leben quasi am anderen Ende Deutschlands, wir sehen uns also ohnehin sehr selten und sie hat ihn dort wo sie leben nur für sich, alle anderen Verwanten oder Freunde leben hier an unserem ursprünglichen Heimatort - wo ich auch lebe. Jedenfalls begann sie seither mich kontinuirlich aus allem auszugrenzen wenn die beiden mal hier zu Besuch waren, - Ostern war es dann erstmalig am unverholensten und kältesten. Und mein Bruder hat all das einfach widerspruchslos mitgetragen... Egal wie weh es mir tut und wie allein ich dadurch mit der Trauer und allem bin. Mein Bruder ist ja nun die einzige Familie die ich noch habe. Und als unser Vater starb sagte er auch zu mir immer wir beide würden durch dick und dünn als Geschwister zusammenhalten, egal was kommen möge... Und nun?
Nun ist Weihnachten... ich hatte bis zuletzt so gehofft mein Bruder würde sich doch noch bei mir melden und mich fragen wie wir wenigstens ein Stündchen auch zusammen feiern können. Aber nichts... Stattdessen bekam ich vorgestern erstmalig eine SMS von ihm (der sonst nie freiwillig tippen, sondern eher immer telefonieren würde), nur weil er was von mir wollte bzw. ich sollte etwas für ihn erledigen. Kein Wort von Weihnachten. Gestern dann nochmal eine Sms, wieder nur weil er was sachliches wollte. Dann rief er gegen Abend doch noch an, ich freute mich schon innerlich und war so erleichtert ihm vielleicht doch nicht ganz so egal zu sein... Aber nein, er wollte nur mal fragen ob wir uns am 1.Feiertag kurz gemeinsam beim Nachbarn unseres verstorbenen Vaters treffen könnten um diesem unser (von mir besorgtes) Dankeschön-Geschenk zu übergeben. In dem Moment am Telefon brach die ganze Trauer, Einsamkeit und Enttäuschung gegenü. meinem Bruder einfach aus mir heraus, obwohl ich eigentlich gar nichts mehr zu all dem hätte sagen wollen. Doch diesmal konnte ich den Mund nicht mehr halten und fragte ihn wie er das so normal finden könne...wie ich mich fühle an Weihnachten keine Familie mehr zu haben, so ausgegrenzt von ihm worden zu sein. Mit allen anderen, der Familie seiner Freundin, einem Couin etc. hat er Weihnachten geplant. Nur mit mir, seiner einzigen Schwester, nichts... Er reagierte darauf eiskalt, - ich lief wie jedes Mal früher wenn ich versucht hatte mit ihm zu sprechen einfach gegen eine steinharte Mauer. Er meinte ich sei ja selbst Schuld, ich hätte ja vor Weihnachten längst bei seiner Freundin betteln gehen können, damit sie sich vielleicht gnädig bereit erklärt mich Weihnachten bei sich zu tollerieren. Dann legte er einfach auf. Das Gespräch ging maximal zwei Minuten...
Ich bin seitdem so aufgelöst und verzweifelt, habe keine Minute geschlafen... Ich fühle mich schuldig und bereue den Mund aufegmacht zu haben. Ich wollte mich nicht mit meinem Bruder streiten, schon gar nicht an Weihnachten... und nun bin ich erstrecht ganz allein.
Erst eben kam dann doch noch eine Nachricht, wieder SMS, von ihm: Er habe morgen für Uhrzeit X eine Verabredung mit unserem besagten Nachbarn zum Kaffee getroffen, wenn ich wolle könne ich ja dazu kommen "würde mich freuen." Das war alles... und heute ist Heiligabend. Nur ein "Friss oder stirb" per SMS, - das ist echt alles was ich von meinem Bruder an Weihnachten höre. Ich habe ja keine echte Familie mehr und niemanden sonst außer ihm... es tut so unendlich weh ihm also offenbar nichts zu bedeuten... einfach ganz allein zu sein, während er und alle Welt schön im Kreise ihrer Familien feiern.
Wie soll ich auf diese SMS reagieren? Bitte gebt mir einen Rat... mir läge so vieles auf der Zunge was ich ihm jetzt gern an den Kopf werfen würde, aber ich will es auch nicht noch schlimmer oder zu einem endgültigen Bruch machen.
Zudem sind wir alle eigentlich morgen & übermorgen bei entfernteren Verwanten zu einem alljährlichen Weihnachtsessen eingeladen... Ich kann da doch SO nicht meinem Bruder gegenüber sitzen und tun als wäre nichts... Er und seine Freundin werden mir sicher Fassade-wahrend dann dort ein GEMEINSAMES Geschenk überreichen, wofür ich mich dann auch mit gespielter Herzlichkeit bei ihr bedanken muss... der Gedanke ist mir ein Graus, nach all dem was sie mir angetan hat. Ich kann einfach nicht so heucheln. Versteht ihr? Ich habe zwar auch Geschenke bereit für sie und ihn hier liegen.... und meinem Bruder hätte ich sie unter anderen Umständen so so gern geschenkt. Aber jetzt? Es erscheint mir alles so falsch und ich stelle mir die spannungsgeladene Atmosphäre bei jenen beiden Weihnachtsessen so schlimm für mich vor... Am liebsten würde ich jetzt davor flüchten, unter einem Vorwand alles absagen. Aber dann stehe ich vielleicht auch noch bei allen Verwanten als unzuverlässig, desinteressiert etc. da... und es wäre ein wirklich harter Bruch meinen Bruder dann tatsächlich zum ersten Mal in unserem Leben gar nicht an Weihnachten zu sehen... vielleicht wäre es der endgültige Bruch zwischen uns....
Bitte gebt mir einen Rat was ich bloß tun soll - ich wäre Euch so dankbar!