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Bin immer unglücklich und komme mit nichts klar... :-(

G

Gast

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Hallo,

ich bin m, 25 Jahre alt und mit meinem Latein am Ende, deshalb hoffe ich auf Tipps von euch.

Ich bin sehr behütet aufgewachsen und habe noch immer einen guten Draht zu meinen Eltern. Bis vor kurzem wohnte ich -trotz Studiums- noch dort. Meine Kindheit habe ich noch immer als wundervoll in Erinnerung, aber wie ich mich heute fühle, ist nur ein dröger Abklatsch dieser schönen Zeit.
Bis zur Mittelstufe (Schule) hatte ich stets gute Freunde und gleichzeitig die schöne Kindheit. Problematisch wurde es, als sich Peer-Groups bildeten. Ich wollte nie weg gehen und etwas unternehmen, dagegen habe ich mit meinen Großeltern Wanderungen unternommen usw.
Dieses Verhalten brannte sich so bei mir ein und die Freunde distanzierten sich von mir, da ich einfach "uninteressant" wurde. Vor allem mit meinen männlichen Artgenossen habe ich seitdem Probleme, zumal ich in der Mittelstufe aufgrund meines anderen Verhaltens noch massiv gemobbt wurde. Trotzdem Abitur geschafft und einige wenige gute Freunde gefunden, die ich allerdings auch nur selten treffe.
Aus meiner früheren Power und Lebensfreude wurde immer mehr Lethargie und Schwere - ich habe mich oft zurückgezogen und wurde ein Einzelgänger.
Gegenüber Fremden kann ich durchaus kommunikativ auftreten, dadurch konnte ich sogar eine Ausbildung mit Erfolg abschließen. Auch ein Mobbing fand nicht mehr statt, dennoch fand ich in der Ausbildungsklasse keine Freunde - einfach immer nur Smalltalk.
Seltsam ist, dass ich gegenüber einzelnen Personen forsch, freundlich und bestimmt auftreten kann und auch sympathisch herüberkomme, also man sieht mir nicht an, dass ich innerlich leer bin.
Leider scheiterten alle Freundschaften daran, dass mich die "Freunde" zu Partys, in Bars usw. mitnehmen wollten, aber ich hasse dieses Milieu. Deshalb hatte ich auch noch nie eine Freundin, worunter ich stark leide.
Es entwickelte sich wirklich schon eine Art Soziophobie, durch mehrere Gesprächstherapierunden wurde dies jedoch wieder besser.
Mittlerweile kann ich mich problemlos in der Öffentlichkeit bewegen, fühle mich am Wohlsten aber nur, wenn ich alleine oder im kleinen Kreis unter guten Freunden bin.
Gehe ins Kino oder was essen mit Freunden, alles kein Problem - überall wo es sehr laut und hektisch ist, fühle ich mich aber ausgesprochen unwohl und überfordert.
Ich studiere seit längerer Zeit (bereitet mir auch keine Probleme, bekomme mittlerweile sogar Referate hin), aber ich finde keinen Anschluss an die Studenten, da sie abends immer weg gehen und ich das absolut hasse.
Deshalb sitze ich einfach nur in den Vorlesungen oder Seminaren, melde mich ab und zu sogar und führe ein paar unbedeutende Gespräche.
Nun ist es mir sogar gelungen, aus dem elterlichen "Nest" auszuziehen (auf eigenen Wunsch) und ich lebe in einem Studentenwohnheim. Komme auch hier mit fast allen klar, aber ich werde einfach immer nur als "neutral" oder uninteressant betrachtet, da ich eben wenig unternehme.
Dagegen bin ich recht gebildet, ich gehe sehr gerne in die Natur und habe wirklich einige positive Seiten - aber Gleichaltrige empfinden meine Hobbys alle als langweilig.
Ich trete gegenüber anderen meist freundlich auf, was aber teilweise gestellt ist, da ich oft neidisch auf erfolgreiche Leute und v.a. auf Männer, die eine attraktive Freundin haben, bin. Mich nervt deshalb vieles, auch wenn die anderen Studenten wieder mal happy sind und "Party" machen, stört mich der Krach.
Ich passe einfach nie in das Schema herein und fühle mich stets als Außenseiter, obwohl niemand offenen Hass gegenüber mir zeigt, dennoch merke ich, wie ich teilweise belächelt werde oder die Leute ihr Interesse schnell an mir verlieren, wenn sie mich näher kennen lernen.
Ich trauere ständig der schönen Kinderheit nach, auf der anderen Seite denke ich: Man, das machen andere mit 70 oder 80, ich benehme mich wie ein Rentner...
In 2 Monaten ziehe ich sogar in eine große Wohnung und freue mich wirklich darauf (hier im Wohnheim ist es nichts für mich). Erstaunlicherweise macht mir das Getrenntsein von den Eltern nichts aus, ich spüre einfach, dass es Zeit ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Mich macht aber traurig, dass ich es nur immer gerade so schaffe, mich "durchzumogeln", aber z.B. selbst hier im Wohnheim habe ich wieder keinen Anschluss gefunden.
Auf der anderen Seite weiß ich mittlerweile gut, was ich möchte und was nicht. Ich möchte nicht zuhause bei den Eltern sitzen bis ich 40 bin, aber ich möchte auch einige Dinge, die mir unerreichbar erscheinen: Zum Beispiel endlich eine Freundin und wenigstens ein paar gute Freunde.
Vom Aussehen her bin ich so mittel attraktiv, schlank, aber nicht besonders sportlich. Dennoch gibt es -wenn auch selten- Frauen, die mich interessant finden. Durch mein unbeholfenes Handeln und meine "Langweiligkeit" schrecke ich aber wohl viele ab. Ich finde es aber wirklich so schrecklich, dass so viele Frauen oberflächlich sind und der Macho-Sprücheklopfer geht wieder und wieder mit den hübschesten Frauen nach Hause.
Ich bin halt kein Party-Typ, bin sehr nachdenklich und melancholisch, aber kann auch humorvoll sein.
Jetzt neigt sich mein Studium schon dem Ende zu, ich habe es tatsächlich fast geschafft, die Wohnung wird bald bezugsfertig sein, aber in meinem Inneren fühle ich unendliche Leere. Ich denke, dass es daran liegt, dass ich so schwer Freundschaften knüpfen kann.
Wie finde eine Freundin, die auch nachdenklich ist und nicht auf jede Party rennt? Wie und was soll ich mich ändern, damit ich in der Gesellschaft ankomme? Ich kann mich einfach nicht zu einem Partyhengst umprogrammieren - bestes Beispiel: Männer in der WG schauen Fußball, mich interessiert das Spiel auch. Aller saufen und grölen, ich sitze stumm da. Ich kann einfach nicht aus mir raus kommen (Gefühle zeigen) und fühle mich unter den Proleten sichtlich unwohl :-(
Ich möchte eigentlich mein Leben so bestreiten, wie es bisher läuft (Studium, Wohnung, ...), ABER ich sehne mich doch nach einigen Menschen, die etwa so sind wie ich und mit denen ich durch "dick und dünn" gehen kann.
Wie kann ich das schaffen und wie kann ich unter vielen fremden Menschen noch selbstsicherer werden (mangelndes Selbstwertgefühl kommt auch daher, dass ich eben wenig Freunde und Rückmeldungen habe)?
Selbst wenn ich nicht der "Kumpeltyp" werde, so möchte ich doch in der Öffentlichkeit bestimmt, aber entspannt auftreten können und einige wirkliche Freunde (+ Freundin) für mich gewinnen.
Jetzt lebe ich einfach von einem Tag in den anderen, aber ich bin nie glücklich.

Danke für eure Tipps,

Gruß Peter
 
G

Gast

Gast
Hallo Peter,

auch ich hatte riesige Einsamkeitsprobleme während des erfolgreichen Studiums.
Hast Du mal, DEINEN INTERESSEN entsprechend, z.B. an Führungen bei Naturkundemuseum, Naturführungen o.ä.
nachgedacht? Leseclub? Ehrenamt? Musikgruppe? Malgruppe?

Verschende nicht zuviel Zeit, wegen Einsamkeit ging ich ins Kino während Studiums, die Zeit ist lange Vorbei.

Hoffe, Du gehst Deinen Weg.
 
G

Gast

Gast
hallo peter, ich bin grad durch zufall auf deinen threat gestoßen, weil ich im internet nach menschen mit ähnlichen problemen, wie ich sie habe, gesucht hab. als ich deinen text gelesen hab, musste ich innerlich ständig nicken, weil ich einige parallelen gefunden hab. ich bin 25jahre alt, weiblich, und ähnlich unzufrieden mit meinem leben. ich bin auch sehr behütet aufgewachsen, hatte eine tolle kindheit und hab ein gutes verhältnis zu meinen eltern. also, im grunde hab ich das, was viele sich wünschen. aber heute vermisse ich, dass ich nie rebelliert habe oder mich versucht hab von meinen eltern loszulösen. für räumliche distanzen hab ich zwar versucht zu sorgen, bin nach der schule zum studium in ne andere stadt gezogen, aber am wochenende war ich dann doch immer zu haus. jetzte bin ich weiter weg fürs studium und fahr selten nach haus. was auch in ordnung für mich ist. nur bin ich hier noch immer nicht so richtig 'angekommen'. ich geh zwar, anders als du, gern auf parties, lerne auch immer wieder leute kennen. aber ich bin nicht so flippig, witzig und vor allem nicht so selbstbewusst wie die meisten mädels. und sobald vor allem männer mich besser kennen lernen, verlieren sie das interesse und brechen den kontakt ab. ich fühle mich selber oft langweilig und weiß schnell nicht mehr, worüber ich mit menschen reden soll. ich hatte auch noch nie einen festen freund und leide unglaublich darunter! also, es gibt auch mädels die solche probleme haben. das wird die natürlich nicht weiterhelfen, aber manchmal tut es ja doch ganz gut zu wissen, dass man mit seinen problemen nicht alleine ist! ich wünsch dir alles gute für deine zukunft!! liebe grüße
 

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