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Bin ich zu seltsam für andere?

W

WildFlower333

Gast
Hallo, ich (weiblich) bin nun schon 25 Jahre alt, hatte immer mal wieder Bekanntschaften, die irgendwann im Sande verlaufen sind. Auch bei Menschen, bei denen ich dachte es wären Freunde, ist dann es dann auseinander gegangen. Oft wurde einfach ohne Begründung der Kontakt abgebrochen, es wurde sich einfach nicht mehr gemeldet. Oder es war eine neue Beziehung entstanden und somit war ich als gute Freundin abgeschrieben.

Mittlerweile steh ich, bis auf meinen Partner, ziemlich alleine da. Ich hab keinen einzigen Freund, keine gute Freundin, nicht mal mehr Bekannte mit denen ich mich treffen könnte. Es macht mich traurig, wenn ich dran denke, dass es mein Leben lang so weiter gehen wird. Ich hab nun auch schon genug versucht um neue Leute kennenzulernen, um vielleicht mal wieder eine Freundschaft zu entwickeln. Aber nichts ist passiert. In meiner Ausbildung damals hab ich zwar viele Leute kennengelernt, aber niemand hat meine Interessen geteilt, man hat sich halt in der Schule unterhalten, aber für mehr hat es nicht gereicht. Selbst im Internet hab ich schon nach einer neuen Freundin gesucht, aber auch da kommt es oft nur zu einem Treffen und danach hört man nie wieder was, obwohl ich der Meinung war, dass man sich gut verstanden hat. Da fragt man sich schon "Was ist an mir so verkehrt, dass keiner sich für längere Zeit mit dir abgeben will?" Bin ich so seltsam? Ich weiß es nicht.

Ich hab jetzt nicht die mega spannende Hobbys. Meine Freizeit verbring ich größtenteils draußen, bin ein totaler Naturmensch, ich liebe es in Wälder zu gehen, zu wandern, auf Feldwegen spazieren, im Sommer an den Teich oder See und baden gehen. Ich bin ein eher ruheliebender Mensch, weswegen ich es auch so genieße in der Natur zu sein, fern vom Stress und Trubel der Stadt. Jetzt zur Zeit wo es heiß ist im Sommer, da geh ich lieber an eine abgelegen Bucht an einem See anstatt mich ins überfüllte Freibad zu quetschen. Ich kann mit Menschenmassen nichts anfangen, ich bin eher jemand, der sich mit ein oder zwei Freunden gemütlich irgendwo an einem schönen Ort trifft, zusammen ein Bierchen trinkt und quatscht.

Außerdem bin ich ein sehr tierlieber Mensch, interessiere mich für Tierschutz und setze mich auch dafür ein. Leider bin ich bei den meisten Menschen mit denen ich darüber geredet hab auf taube Ohren gestoßen. Ist wahrscheinlich ein Thema, was die wenigsten wirklich ernsthaft interessiert.

Ansonsten liebe ich auch das Reisen, andere Länder und Kulturen kennenlernen, ich bin generell ein sehr weltoffener Mensch und würde gerne Leute aus aller Welt kennenlernen, einfach weil ich mich sehr für die unterschiedlichsten Lebensweisen interessiere.

Mir fehlt im Alltag einfach der Austausch mit anderen Menschen, mit einer guten Freundin/einem guten Freund. Und vorallem jemand, auf den man sich wirklich verlassen kann, den man auch nachts im 3 anrufen kann wenn man ihn dringend braucht.

Leider fängt es oft schon in den ersten Wochen im Kontakt mit anderen an, dass sie das Interesse an mir verlieren. Zum Beispiel hab ich mit einer Frau mal längere Zeit geschrieben, wir haben uns super verstanden. Dann wollten wir Nummern tauschen, hab ihr gesagt ich hab aber kein WhatsApp (hat mehrere Gründe, ich halte davon einfach nichts, ich bin der Meinung, die Menschen hängen fast nur noch vor diesem Smartphone und schreiben ununterbrochen Whatsapp.) Und seitdem kam keine Antwort mehr. Kontaktabbruch wegen einer App? Da frag ich mich wirklich in was für einer Welt leben wir eigentlich. Da wünsch ich mir manchmal die Zeit zurück, als es diesen ganzen Mist noch nicht gab und die Leute noch miteinander geredet haben oder eine kurze Nachricht "heute treffen um 3?" "Ja geht klar" und schon lief das. Heute muss man schon eine Woche vorher ankündigen wann man sich treffen will, schreibt noch tausend mal hin und her natürlich immer mit der Option 5 Minuten vorher per Whatsapp das Treffen abzusagen. So oft schon passiert, dass ich wirklich glaube, dass niemand sich mit mir treffen will.

Mittlerweile denk ich, dass ich vielleicht einfach nicht in die Gesellschaft passe und deswegen auch keine Freunde finde. Ich sehe viele Dinge in unserer heutigen Zeit kritisch, ich denke in vielen Dingen anders als der Großteil der Menschen. Vielleicht wirkt das abstoßend auf andere? Ich wünsche mir wirklich jemanden, der ähnlich denkt wie ich, aber mittlerweile hab ich die Hoffnung aufgegeben.

Keine Ahnung was ich mit dem Post hier bezwecken will. Einfach mal alles aufschreiben was mich beschäftigt und mir andere Meinungen dazu anhören.
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Schon alleine dieses Forum ist voll mit Menschen, die sich als "anders als der Großteil"bezeichnen. Du bist damit nicht alleine.

Sei ganz von Anfang an authentisch, so wirst du die, die nicht zu dir passen, alleine los und die, die sich selbst als anders verstehen, werden dich erkennen.

Vor menschlichen Enttäuschungen allerdings kann man nie ganz gefeit sein.
 

Damo

Mitglied
Servus Wildflower,
sofern ich nun deine Interessen und persönlichen Standpunkte in deinem Text zusammenfasse, hast du eigentlich einen recht normalen Geschmack, ziemlich viele in meinem Umkreis denken so wie du.

Aber ich muss dir 100% zustimmen, dass richtige Freunde eine Seltenheit geworden sind, besonders seit die Digitalisierung ihren Boom auf die Gesellschaft hatte bzw immer noch hat.
Social Media ist einfach seit den letzten 10 Jahren fast unverzichtbar für viele geworden also musst du dich nicht wundern wenn viele dich Schief anschauen wenn du gegen den Strom bist.

Natürlich kann ich schwer durch deinen geschriebenen Text deine Persönlichkeit ausmachen und sagen ob es irgendwie mit deiner Art zusammenhängen könnte.

Aber um zurück auf den Punkt zu kommen, richtige Freunde sind eine Rarität geworden welche fast mit dem finden eines Fabelwesens zu vergleichen ist.

Ich bin auch gerade mal 23 Jahre alt und kann aktiv behaupten das ich aktiv nur 5 Leute als richtige Freunde bezeichnen würde, den Rest eher als gute Bekannte.

Was ich auch gelernt habe, dass man nicht unbedingt in einer Freundschaft gemeinsames Interesse haben muss, auch Gegensätze können sich anziehen. Habe einen Freund mit dem ich stets Diskussionen über Gott und die Welt habe da wir in vielen Punkten einfach unterschiedlicher Meinung sind, dennoch verstehen wir uns (vielleicht gerade deswegen) so gut.

Das einzige was ich dir raten kann, ist nicht aktiv nach Freunden zu suchen. Die richtigen kommen fast immer von selbst.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
mit freundlichen Grüßen

Damo
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Ich finde dich ganz und gar nicht seltsam. Aber wenn du dich in dieses Forum ein wenig einliest, wird dir auffallen, dass in der heutigen Zeit viele Menschen kein Interesse an tieferen Freundschaften haben.
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Was ich halt zumindest gut finde, dass du raus in die Natur gehst und das anscheinend dir gefällt. Ich mache das zu wenig, da ich einfach überhaupt kein Naturmensch bin. Aber ich weiß, dass die Auseinandersetzung mit der Natur gesund ist. Im Wald spazieren, sich sonnen, entspannen im Gras, usw. Das kann alles positiv auf den Körper wirken.
 

kaela

Aktives Mitglied
Die Leute, von denen du dachtest, es seien Freunde - hatten die zumindest teilweise die gleichen Interessen wie du? Ich hab auch öfter gute Bekanntschaften gehabt und dachte, es seien Freundinnen, und dann ging die Sache den Bach runter. Ich denke, man kann sich mit vielen Leuten ein wenig anfreunden, aber so richtig verstehen tun einen doch nur die Leute, die ähnlich ticken wie man selbst. Das erlebe ich jetzt gerade. Ich bin zwar nicht viel draußen - leider -, aber mir ist der Umwelt- und Klimaschutz sehr wichtig, und viele oder die meisten Leute haben kein Problem damit, jahrzehntelang die Augen vor den Problemen zuzumachen. So lebt es sich bequemer. Eine ehemalige "Freundin" wollte genau diese Kritik an der Gesellschaft von mir nicht mehr hören und ist gegangen. Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, der all das (oder das meiste) selbstverständlich findet, was ich auch selbstverständlich finde. Ich bin nicht sicher, ob da eine Freundschaft daraus wird, aber immerhin, dieser Mensch spricht dieselbe Sprache wie ich, und ich merke, dass er sich zumindest zu diesem Zeitpunkt sehr für mich interessiert.

Weitere Frage: Versuchst du "krampfhaft", Freunde zu finden? Wenn ja, dann lass es am besten sein, denn wenn andere merken, dass du dringend jemanden brauchst, dann gehen sie. Weil sie - vielleicht zu Recht - das Gefühl haben, dass es dir unter deiner Oberfläche ziemlich schlecht geht. Und falls das stimmt, also falls du psychische Probleme hast, dann findest du nur wirkliche Freunde, die ebenfalls tiefe Wunden aus der Kindheit (oder aus einer späteren Zeit) davongetragen haben.

Außerdem dauert es sehr, sehr lang, also Monate oder Jahre, bis sich "etwas" entspinnt, das echt ist. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Soviel für den Moment ...

Echt schöner Name, übrigens!
 
G

Gelöscht 114672

Gast
ich kann dir leider keine Anleitung dafür geben, wie man Freunde findet.
Als ich häufig zu nem Kulturtreff gegangen bin, habe ich beiläufig viele Leute kennengelernt. Daraus ergaben sich dann Bekanntschaften, die z.b. auch beim Umzug geholfen haben.
Mit dem Umzug meinerseits ging dann aber alles den Bach runter - sollte Freundschaft nicht auch über Distanz halten?
Meiner Erfahrung nach wollen die meisten Menschen nur eine Bekanntschaft oder eine Freundschaft haben, wenn sie daraus einen persönlichen Vorteil/Nutzen ziehen können. Wenn der weg fällt, machen sich die meisten aus dem Staub. Die meisten Leute wollen primär Spaß in ihren Freundschaften haben, kein Stress, keine Anstrengung. Wenn man da sein Päckchen mitbringt, ist das für viele schon mal abschreckend. Ich würde behaupten: den meisten geht es überhaupt nicht um den anderen, sondern darum, dass sie sich irgendwie gut fühlen. Freundschaft als Konsumartikel.

Mich haben meine Freunde so enttäuscht. Haben mir irgendetwas erzählt von "du bist meine beste Freundin" und "du kannst auf mich zählen" und haben sich dann ohne ein Wort zu sagen aus dem Staub gemacht, auch auf Rückfrage gab es z.T. keine Antwort.


Ich suche deshalb nicht mehr nach Freunden und bin froh um die eine Freundin, die ich habe. Denke, dass die Freundschaften um 30, also wenn viele Kinder bekommen, eh noch weniger werden. Also, wofür in etwas investieren, dass eh nur Enttäuschung bringt?
Ich möchte jetzt viel mehr gucken, wie ich mein Leben "sinnvoll" nutzen kann.. ob mit oder ohne Freunde ist mir egal. Wobei ich mich natürlich auch nach Zugehörigkeit sehne, vor allen Dingen wenn man Grüppchen sieht.


Zum Abschluss ein Satz, der über die Tür eines Hauses eingraviert war:

"Gott, behüt mein Haus vor Feuer und Wind,
und vor Freunden, die keine sind"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!

Ich finde deine Hobbys eigentlich ziemlich okay und normal, und das meine ich positiv. Da ist nichts dabei, was dich zum Freak macht und weswegen irgendjemand nicht mit dir befreundet sein wollte.
Ich finde auch deine Einstellung zu dieser App sehr gut. Aber das nur nebenbei. Deine Hobbys sind weder außergewöhnlich noch so speziell, dass sie nicht auch einige andere Menschen haben.

Vielleicht...aber das kann ich natürlich nur vermuten...liegt es tatsächlich daran, dass du vielleicht bisschen offensiv nach Freunden suchst...das ansprichst...und dann vielleicht andere eher zurück schrecken, weil es ihnen zu schnell geht?
Man sucht ja eigentlich nichts, was man nicht finden kann. Nach Freunden suchen ist schwer, weil man die ja nicht findet. Man findet höchstens Menschen auf der gleichen Wellenlänge, die dann irgendwann zu Freunden werden.
Vielleicht ist da deine Erwartung so stark, dass sich andere irgendwie bedrängt vorkommen?

Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung von mir, ich kann total falsch liegen.

Alles Gute!
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Wenn Du der Frau Deine Whatsappverweigerung auch damit erklärt hast, dass Whatsapp-User Deiner Meinung nach handysüchtige, unzuverlässige Lappen sind, hab ich ne Ahnung, warum sie sich nicht mehr gemeldet hat.
 

querido

Mitglied
Wenn Du der Frau Deine Whatsappverweigerung auch damit erklärt hast, dass Whatsapp-User Deiner Meinung nach handysüchtige, unzuverlässige Lappen sind, hab ich ne Ahnung, warum sie sich nicht mehr gemeldet hat.
Ja... sowas Ähnliches habe ich auch erlebt.

Er nutzt kein Whatsapp. Ich bin es einfach gewöhnt, das meine Mitmenschen Whatsapp nutzen.

Er wollte telefonieren, mir war das dann gleich etwas zu persönlich.. und sagte dann "Warum ist es so schlimm einfach zu telefonieren"..

Für mich war es irgendwie zu kompliziert. Und der Kontakt dann war mir dann auch nicht so wichtig.
Ich habe dann mehr oder weniger den Kontakt sein gelassen.
 

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