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Bin ich zu dämlich für das Berufsleben?

Herbstlaub

Neues Mitglied
Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin schon immer ein langsamer Lerner gewesen, der sein eigenes Tempo braucht, um sich zu entwickeln. Beispielsweise lernte ich erst spät lesen, schwimmen und Fahrrad fahren. Trotzdem bin ich in den Bereichen genauso gut oder sogar besser als andere meiner Mitmenschen. In der Grundschule fiel es stark auf, aber als ich auf die weiterführenden Schule kam, lernte ich genauso schnell wie meine Mitschülerinnen und Mitschüler. Am Ende meiner Schullaufbahn bestand ich das Abitur mit 2,0.

Erste Zweifel für mein späteres Berufsleben machten sich während eines Schulpraktikums bei mir breit. Die Chefin war nicht sehr einfach und suchte jeden Fehler. Am Ende war ich derart verunsichert, dass mir ständig Missgeschicke passierten. Im Betrieb befand sich eine Auszubildende, die eines meiner Projekte besonders lobte. Meine Chefin bekam es mit und machte es sofort zu Nichte, in dem sie kritisierte, dass alle anderen Auszubildenden nicht so lange dafür bräuchten. Ich war aber erst seit wenigen Tagen dort und hatte keinerlei Vorkenntnisse.

Nach meinem Abschluss absolvierte ich ein Praktikum zur Berufsorientierung und dort lief alles gut. Ich erhielt sogar am Ende ein schönes Zeugnis. Während des Praktikums merkte ich jedoch, dass der Beruf aufgrund der schlechten Bezahlung nichts für mich ist. Außerdem standen mir mit einem 2er Abitur viele Türen offen.

Am Ende entschied ich mich trotzdem gegen ein Studium und für eine Ausbildung, weil ich möglichst schnell Geld verdienen und auf eigenen Beinen stehen wollte. Außerdem entschied mich entgegen meiner kreativen Interessen (zu unsicherer Arbeitsmarkt und oft zu schlecht bezahlt) für eine klassische und gut bezahlte Büroausbildung. Ich durchlief verschiedene Abteilungen und kam entweder sehr gut mit den Kolleginnen und Kollegen zu Recht, oder gar nicht. Genauso war es mit den Aufgaben. Kam ich gut mit dem Team zu Recht, so liefen auch die Aufgaben gut und dir Beirteilung war am Ende positiv. In den anderen Abteilungen war es komplett umgekehrt.
Eine Vorgesetzte hasste mich besonders und ich kenne bis heute nicht den Grund.

Jedenfalls wurde ich nach der Ausbildung beim selben Arbeitgeber übernommen. Leider landete ich nur in Bereichen, die mich wenig interessieren. Ich durfte mich nur um den Papierkram kümmern und Schriftstücke wegsortieren, einscannen etc. Dabei bin ich kreativ veranlagt und habe gerne Kundenkontakt. Außerdem schätze ich Abwechslung sehr und mag es eigene Ideen mit einem Team zu erarbeiten.
Als ich Anfang diesen Jahres in die Abteilung wechselte gab es durch ein Missverständnis einen riesigen Streit. Seitdem bin ich bei allen abgeschrieben. Ich wurde von drei Leuten gleichzeitig angeschrien und meine Vorgesetzte die dazu kam, gab mir die Schuld, obwohl sie gar nicht persönlich dabei war.
Es handelt sich dabei um dieselbe Vorgesetze, die mich schon in der Ausbildung gehasst hat.

Durch das schlechte Klima in der Abteilung, die wenig interessanten Aufgaben und meine Vorgestetze, sah ich nur noch den Ausweg mich wegzubewerben. Durch das lange Bewerbungsverfahren und meine Kündigungsfrist kann ich meine neue Tätigkeit erst im Oktober beginnen.

Letzte Woche fand mit der Vorgesetzten ein Termin statt, um das Arbeitszeugnis zu besprechen. Ich bin noch immer geschockt. Es gab keinerlei Lob, nur Kritik. Oft ist die Kritik nicht gerechtfertigt gewesen. Mein Zeugnis scheint sich im Bereich zwischen ausreichend und mangelhaft zu bewegen. Sie will die Vorerfahrung mit mir aus der Ausbildung noch mit einfließen lassen, aber ich weiß nicht, ob dies überhaupt rechtens ist? Für meine Ausbildung habe ich ein eigenständiges Zeugnis erhalten und dieses ist auch wirklich fair. Alle Auszubildenden hatten in etwa die gleiche Bewertung. Ich bin nur froh, dass mein neuer Arbeitgeber dieses Zeugnis nicht sehen möchte, da mein jetziger Arbeitgeber dort einen schlechten Ruf genießt. Aber falls ich irgendwann doch den Arbeitgeber wechsel, würde ich das Arbeitszeugnis sicher vorzeigen müssen.

Meine Vorgesetzte hat mir dann noch an den Kopf geworfen, dass ich erstmal durch die Probezeit beim neuen Arbeitgeber müsse und es für mich nicht einfach wäre. Am Ende könne es möglich sein, dass ich auf der Straße sitze.

Ich bin immernoch absolut fertig und zweifle an mir selbst. Mir passieren schon gelegentlich Missgeschicke, sowas ziehe ich an. Manchmal funktioniert der Drucker nicht. Wenig später kommt ein anderer Mitarbeiter und bei ihm funktioniert alles wie immer, obwohl er nichts anders macht. Ich lüfte kurz und natürlich weht genau in dem Moment ein Wind, der den ganzen Papierkram zu Boden weht. Einmal war ich kurz am Handy, um einen Arzttermin zu vereinbaren und natürlich kam genau in dem Moment die Chefin rein. Mit einer Kollegin sollte ich eine Liste erstellen und die erforderlichen Informationen waren nicht aus dem System ersichtlich. Also entschieden wir uns die jeweiligen Kunden anzurufen. Leider befand sich auf der Liste ein Name von einem Kunden, der schon mehrfach mit dem Anwalt drohte, da sein Vorgang noch nicht weiter bearbeitet wurde. Grund dafür ist akuter Personalmangel. Er drehte uns die Worte hinterher so in den Mund als hätten wir seinen Vorgang bewilligt. Dafür gab es natürlich Ärger. Uns hatte aber niemand darauf hingewiesen, nicht bei ihm anzurufen und anders wären wir nie an die für die Vorgesetze zwingend erforderlichen Informationen gekommen.

Ich frage mich wie viel Pech man haben kann, oder ob es doch meine eigene Unzulänglichkeit ist? Jeder Mensch bekommt es hin zu arbeiten, warum ich nicht? Fühle mich oft wie der dämlichste Mensch der Welt. Die anfängliche Freude auf den neuen Job ist auch dahin, weil ich wirkich Angst habe durch irgendeinen Fehler rauszufliegen. Was soll ich nur tun?
 
Zuletzt bearbeitet:

Santino

Moderator
Teammitglied
Hallo Herbstlaub

Meines Wissens müssen ausreichende und mangelhafte Leistungen im Arbeitszeugnis vor Gericht vom AG belegt werden. Du solltest dagegen klagen, denn wenn du den AG nochmal wechseln möchtest, wirst du das Zeugnis brauchen. Lass dich also unbedingt anwaltlich beraten auch dahingehend, ob die Erfahrungen deiner Vorgesetzten mit dir in der Ausbildung im derzeitigen Arbeitszeugnis berücksichtigt werden dürfen. Es ist auch zu fragen, ob da nicht Formulierungen drin stecken, die so gar nicht zulässig sind. Ein Arbeitszeugnis muss wohlwollend formuliert sein.

Bitte nimm dir ansonsten solche schlechten Erfahrungen nicht zu Herzen. Denk daran, dass du auch gute Erfahrungen gemacht hast und gelobt wurdest. Man kommt nicht mit allen Menschen gleich gut zurecht und derartiges kann jedem und überall passieren. Es gibt schwierige Konstellationen, das ist so.

Ich wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüsse
Santino
 
F

FrauVomJupiter

Gast
Du wurdest dort nach der Ausbildung übernommen, hast selber gekündigt und sollst jetzt ein ganz schlechter Mitarbeiter sein? Das ist einfach nur armselig seitens des Arbeitgebers! Ein Arbeitszeugnis, das der Schulnote 4 oder 5 entspricht, musst du dir nicht "gefallen" lassen. Es muss grob der Note 3 entsprechen, sollte dein Vorgesetzter auch wissen. Lass dich nicht ins Bockshorn jagen! Das ist unverschämt von dem Vogel.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Du hast doch einen neuen Job. In welchem Bereich ist der? Ich denke mal, das Hauptproblem ist die Tätigkeit, die dir nicht gefallen hat. Du solltest dann was suchen, wo du mehr mit Kunden zu tun hast.
 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin schon immer ein langsamer Lerner gewesen, der sein eigenes Tempo braucht, um sich zu entwickeln. Beispielsweise lernte ich erst spät lesen, schwimmen und Fahrrad fahren. Trotzdem bin ich in den Bereichen genauso gut oder sogar besser als andere meiner Mitmenschen. In der Grundschule fiel es stark auf, aber als ich auf die weiterführenden Schule kam, lernte ich genauso schnell wie meine Mitschülerinnen und Mitschüler. Am Ende meiner Schullaufbahn bestand ich das Abitur mit 2,0.

Erste Zweifel für mein späteres Berufsleben machten sich während eines Schulpraktikums bei mir breit. Die Chefin war nicht sehr einfach und suchte jeden Fehler. Am Ende war ich derart verunsichert, dass mir ständig Missgeschicke passierten. Im Betrieb befand sich eine Auszubildende, die eines meiner Projekte besonders lobte. Meine Chefin bekam es mit und machte es sofort zu Nichte, in dem sie kritisierte, dass alle anderen Auszubildenden nicht so lange dafür bräuchten. Ich war aber erst seit wenigen Tagen dort und hatte keinerlei Vorkenntnisse.

Nach meinem Abschluss absolvierte ich ein Praktikum zur Berufsorientierung und dort lief alles gut. Ich erhielt sogar am Ende ein schönes Zeugnis. Während des Praktikums merkte ich jedoch, dass der Beruf aufgrund der schlechten Bezahlung nichts für mich ist. Außerdem standen mir mit einem 2er Abitur viele Türen offen.

Am Ende entschied ich mich trotzdem gegen ein Studium und für eine Ausbildung, weil ich möglichst schnell Geld verdienen und auf eigenen Beinen stehen wollte. Außerdem entschied mich entgegen meiner kreativen Interessen (zu unsicherer Arbeitsmarkt und oft zu schlecht bezahlt) für eine klassische und gut bezahlte Büroausbildung. Ich durchlief verschiedene Abteilungen und kam entweder sehr gut mit den Kolleginnen und Kollegen zu Recht, oder gar nicht. Genauso war es mit den Aufgaben. Kam ich gut mit dem Team zu Recht, so liefen auch die Aufgaben gut und dir Beirteilung war am Ende positiv. In den anderen Abteilungen war es komplett umgekehrt.
Eine Vorgesetzte hasste mich besonders und ich kenne bis heute nicht den Grund.

Jedenfalls wurde ich nach der Ausbildung beim selben Arbeitgeber übernommen. Leider landete ich nur in Bereichen, die mich wenig interessieren. Ich durfte mich nur um den Papierkram kümmern und Schriftstücke wegsortieren, einscannen etc. Dabei bin ich kreativ veranlagt und habe gerne Kundenkontakt. Außerdem schätze ich Abwechslung sehr und mag es eigene Ideen mit einem Team zu erarbeiten.
Als ich Anfang diesen Jahres in die Abteilung wechselte gab es durch ein Missverständnis einen riesigen Streit. Seitdem bin ich bei allen abgeschrieben. Ich wurde von drei Leuten gleichzeitig angeschrien und meine Vorgesetzte die dazu kam, gab mir die Schuld, obwohl sie gar nicht persönlich dabei war.
Es handelt sich dabei um dieselbe Vorgesetze, die mich schon in der Ausbildung gehasst hat.

Durch das schlechte Klima in der Abteilung, die wenig interessanten Aufgaben und meine Vorgestetze, sah ich nur noch den Ausweg mich wegzubewerben. Durch das lange Bewerbungsverfahren und meine Kündigungsfrist kann ich meine neue Tätigkeit erst im Oktober beginnen.

Letzte Woche fand mit der Vorgesetzten ein Termin statt, um das Arbeitszeugnis zu besprechen. Ich bin noch immer geschockt. Es gab keinerlei Lob, nur Kritik. Oft ist die Kritik nicht gerechtfertigt gewesen. Mein Zeugnis scheint sich im Bereich zwischen ausreichend und mangelhaft zu bewegen. Sie will die Vorerfahrung mit mir aus der Ausbildung noch mit einfließen lassen, aber ich weiß nicht, ob dies überhaupt rechtens ist? Für meine Ausbildung habe ich ein eigenständiges Zeugnis erhalten und dieses ist auch wirklich fair. Alle Auszubildenden hatten in etwa die gleiche Bewertung. Ich bin nur froh, dass mein neuer Arbeitgeber dieses Zeugnis nicht sehen möchte, da mein jetziger Arbeitgeber dort einen schlechten Ruf genießt. Aber falls ich irgendwann doch den Arbeitgeber wechsel, würde ich das Arbeitszeugnis sicher vorzeigen müssen.

Meine Vorgesetzte hat mir dann noch an den Kopf geworfen, dass ich erstmal durch die Probezeit beim neuen Arbeitgeber müsse und es für mich nicht einfach wäre. Am Ende könne es möglich sein, dass ich auf der Straße sitze.

Ich bin immernoch absolut fertig und zweifle an mir selbst. Mir passieren schon gelegentlich Missgeschicke, sowas ziehe ich an. Manchmal funktioniert der Drucker nicht. Wenig später kommt ein anderer Mitarbeiter und bei ihm funktioniert alles wie immer, obwohl er nichts anders macht. Ich lüfte kurz und natürlich weht genau in dem Moment ein Wind, der den ganzen Papierkram zu Boden weht. Einmal war ich kurz am Handy, um einen Arzttermin zu vereinbaren und natürlich kam genau in dem Moment die Chefin rein. Mit einer Kollegin sollte ich eine Liste erstellen und die erforderlichen Informationen waren nicht aus dem System ersichtlich. Also entschieden wir uns die jeweiligen Kunden anzurufen. Leider befand sich auf der Liste ein Name von einem Kunden, der schon mehrfach mit dem Anwalt drohte, da sein Vorgang noch nicht weiter bearbeitet wurde. Grund dafür ist akuter Personalmangel. Er drehte uns die Worte hinterher so in den Mund als hätten wir seinen Vorgang bewilligt. Dafür gab es natürlich Ärger. Uns hatte aber niemand darauf hingewiesen, nicht bei ihm anzurufen und anders wären wir nie an die für die Vorgesetze zwingend erforderlichen Informationen gekommen.

Ich frage mich wie viel Pech man haben kann, oder ob es doch meine eigene Unzulänglichkeit ist? Jeder Mensch bekommt es hin zu arbeiten, warum ich nicht? Fühle mich oft wie der dämlichste Mensch der Welt. Die anfängliche Freude auf den neuen Job ist auch dahin, weil ich wirkich Angst habe durch irgendeinen Fehler rauszufliegen. Was soll ich nur tun?
Hallo Herbstlaub.
Schade das du die Vorfreude verloren hast.
Kommuniziere offen wenn du etwas nicht weißt gerade beim Neuanfang prasselt soviel auf einen nieder.
Ein anderes Umfeld kann es vielleicht richten und du findest Leute die dich fördern und fordern so wie es an deinem alten Arbeitsplatz nicht war.
 

Herbstlaub

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten, ich habe schon seit Tagen ständig Migräne. Die entsteht bei mir immer, wenn ich mir zu viele Gedanken über den Beruf mache. Ich habe einfach extreme Angst, dass wieder Missgeschicke passieren und ich irgendwann wirklich keinen Job mehr finde. Es ist traurig, wie sehr ich mich von anderen Menschen verunsichern lasse.

Mit dem Arbeitszeugnis gehe ich zu einem Bekannten der sich damit auskennt und mor helfen kann.
 

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