D
Doro
Gast
Liebes Forum,
ich (41) leide sehr darunter, dass ich es nicht schaffe, Kontakte aufrecht zu halten oder Freundschaften aufzubauen. Daher bin ich sehr einsam.
In meiner Kindheit war es schon so, dass ich von anderen nicht akzeptiert wurde.
Im Kindergarten versuchte ich schon, Mädchen mit Süßigkeiten zu locken, damit sie mit mir spielten.
In meiner ganzen Schulzeit hatte ich nur eine Freundin, und diese Freundschaft war auch noch von unseren Eltern "arrangiert" worden. Wir gingen in dieselbe Klasse und unser Kontakt hielt bis zum 14. Lebensjahr. Meine Mitschüler mochten mich nicht, weil ich still und langsam war. Sie beschimpften mich als "Esel" und "Schlaftablette". Die netteren unter ihnen belächelten mich "nur".
Auffallend war auch, dass ich emotional sehr unreif war. Wenn ich Kontakte hatte - meist waren das Mädchen aus der Nachbarschaft - waren sie meistens zwei oder drei Jahre jünger als ich. Mit ihnen fühlte ich mich wohl.
Unsere Klassenlehrerin hatte Mitleid mit mir und versuchte, mir zu Kontakten zu verhelfen. Ich wurde plötzlich von Klassenkameradinnen angerufen, ob ich mit zum Schwimmen gehe oder man bot mir an, mir ein Instrument spielen zu lernen. Doch die Mädchen standen nicht wirklich dahinter. Das merkte ich vor allem bei den Klassenfahrten, wo niemand ein Zimmer mit mir teilen wollte.
Nach der Schule lernte ich über eine Mitschülerin ihre Cousine kennen, mit der ich jahrelang eine gute Bekanntschaft hatte und mit der ich mich jeden Samstag traf. Ich glaube, sie war einfach froh, am Wochenende nicht immer allein zu Hause sitzen zu müssen. Sie war verheiratet, hatte eine kleine Tochter und ihr Mann war immer nur unterwegs und betrog sie. Ich mochte sie sehr gern.
Unser Kontakt wurde rar, als ich meinen ersten Freund kennenlernte und sie einen neuen Partner fand.
Mit Männerbekanntschaften hatte ich leider nie Glück, was mit Sicherheit auch mit meiner Persönlichkeit zusammenhängt.
Es lief eigentlich immer so ab, dass die Männer zuerst nett waren und nach kurzer Zeit Beziehung wurden sie gemein zu mir. Entweder betrogen sie mich, werteten mich ab oder zeigten mir, dass ich ihnen ein Klotz am Bein war. Zweimal wurde ich vergewaltigt. Ich war meistens sehr anhänglich. Ich wollte einfach jemanden haben, der mich liebte, wie ich bin.
Lange Zeit war ich bereit, dafür alles herzugeben, nur damit sie bei mir blieben. Was natürlich nicht funktionierte.
Nach mehreren negativen Erfahrungen und als ich über 30 war, änderte sich auch mein Verhalten.
Wenn ich mal wieder schlecht behandelt wurde, wurde ich aggressiv. Ich beschimpfte die Männer und schlug auch einige Male zu. Heute schäme ich mich dafür, aber ich verlor die Kontrolle über meine sich über Jahre aufgestaute Wut.
Weibliche Bekannte hatte ich eher wenige. Eine Freundschaft aufzubauen war jedes Mal zum Scheitern verurteilt, weil ich immer die in mein Leben zog, die mir nicht guttaten.
Ich ging oft viel zu naiv und offenherzig auf Fremde zu, was diese gerne zu ihrem Zweck nutzten. Eine Bekannte benutzte mich ständig, um ihr angeschlagenes Ego aufzupolieren, eine andere stahl Geld aus meinem Portnemonnaie. An meiner Person waren sie im Grunde nie interessiert. Wenn ich bemerkte, dass mich nur wieder benutzt hatten, wurde ich beleidigend, so dass man mich auf der Stelle fallen ließ.
Ich habe auch vielfach die Erfahrung gemacht, dass ich in einer Gruppe nicht bestehen kann.
Im Kollegenkreis wurde ich nie aufgenommen, weil ich zu zurückhaltend war. Teilweise war ich aber auch zu offen und die Informationen aus meinem Privatleben wurden dann ausgeschlachtet.
Vom Arbeitsamt wurde ich desöfteten zu Weiterbildungen geschickt, und jedes Mal war ich ganz schnell Außenseiterin. Was allerdings nicht immer an meiner schüchternen Art lag, sondern auch an meinen schlechten Leistungen. Ich bin bis heute langsam, ungeschickt und unsicher.
So geriet ich oft in Mobbingsituationen, wie ich sie auch bei meiner letzten Fortbildung im Sommer 2019 erlebte.
Es gab in dem Kurs eine junge Frau, die mich gleich ablehnte. Trotz ihrer vulgären Art war sie in der Gruppe beliebt, so dass ich mich nicht traute, ihr etwas entgegenzusetzen. Im Unterricht ließ sie immer wieder irgendwelche Spitzen gegen mich los. Einmal bekam ich mit, wie sie sagte, ich sei so unglaublich "lahmarschig".
In WhatsApp, wo wir als Gruppe kommunizierten, schrieb sie, ich spreche wie eine Demenzkranke und äffte mich per Audioaufnahme nach. Auch setzte sie ein geschmackloses Video rein, das gegen mich gerichtet war.
Nachdem der Kurs für mich beendet war, beschloss ich, mal zurückzuschießen. Ich attackierte sie in WhatsApp und betitelte sie als "Person, die kein Niveau hat". Die anderen reagierten empört und eine betitelte mich als "blondes Hascherl".
Leider läuft es in allem Lebensbereichen so ab.
Da ich seit Jahren unter Depressionen leide, habe ich 2016 eine 10-wöchige Therapie in einer Tagesklinik gemacht. Ich war zu jedem freundlich, brach nur manchmal in der Gruppentherapie in Tränen aus.
Eine Patientin nahm sich meiner an, doch die anderen verurteilten mich schnell wegen meiner naiven und sensiblen Art. Vor allem zwei Männer hatten etwas gegen mich und verhöhnten mich lautstark.
Es war eine traurige Zeit, weil ich bemerkte, dass ich nicht einmal von psychisch kranken Menschen verstanden wurde.
Auch versucht der Nachbar auf meiner Etage, mich seit Jahren aus dem Haus zu mobben.
Ich fiel bei ihm in Ungnade, nur weil ich ihn kurz nach seinem Einzug gebeten hatte, sein Auto weiter nach rechts auf seinem Stellplatz einzuparken, damit ich mein Auto leichter einparken könne.
Die Siuation eskalierte, weil er auch bei eisigen Temperaturen die Treppenhausfenster auf unserer Etage aufriss und ich sie dann wieder schloss. Seitdem reißen die Mobbingattacken nicht ab. Er beschimpft mich mit den übelsten Ausdrücken und drohte schon mehrmals mit Handgreiflichkeiten. Vor kurzem begann er, ständig gegen meine Wohnungstür zu spucken, weil ich abends angeblich meine Tür "zu laut abschließe". Als ich ihm dann im Treppenhaus begegnete und ihm sagte, er solle damit aufhören oder ich gehe zum Anwalt, spuckte er mir ins Gesicht! Meine Beschwerden beim Vermieter brachten nichts, da er auf der Seite des primitiven Nachbarn zu stehen scheint.
Mir bleibt also nichts anderes übrig als mir eine neue Wohnung zu suchen.
Ich bin einfach so verzweifelt!
Wie komme ich aus der Opferrolle raus?
Wie schaffe ich es zu verhindern, dass Konflikte immer derart eskalieren und es keine friedliche Lösung gibt?
Viele Grüße,
Doro
ich (41) leide sehr darunter, dass ich es nicht schaffe, Kontakte aufrecht zu halten oder Freundschaften aufzubauen. Daher bin ich sehr einsam.
In meiner Kindheit war es schon so, dass ich von anderen nicht akzeptiert wurde.
Im Kindergarten versuchte ich schon, Mädchen mit Süßigkeiten zu locken, damit sie mit mir spielten.
In meiner ganzen Schulzeit hatte ich nur eine Freundin, und diese Freundschaft war auch noch von unseren Eltern "arrangiert" worden. Wir gingen in dieselbe Klasse und unser Kontakt hielt bis zum 14. Lebensjahr. Meine Mitschüler mochten mich nicht, weil ich still und langsam war. Sie beschimpften mich als "Esel" und "Schlaftablette". Die netteren unter ihnen belächelten mich "nur".
Auffallend war auch, dass ich emotional sehr unreif war. Wenn ich Kontakte hatte - meist waren das Mädchen aus der Nachbarschaft - waren sie meistens zwei oder drei Jahre jünger als ich. Mit ihnen fühlte ich mich wohl.
Unsere Klassenlehrerin hatte Mitleid mit mir und versuchte, mir zu Kontakten zu verhelfen. Ich wurde plötzlich von Klassenkameradinnen angerufen, ob ich mit zum Schwimmen gehe oder man bot mir an, mir ein Instrument spielen zu lernen. Doch die Mädchen standen nicht wirklich dahinter. Das merkte ich vor allem bei den Klassenfahrten, wo niemand ein Zimmer mit mir teilen wollte.
Nach der Schule lernte ich über eine Mitschülerin ihre Cousine kennen, mit der ich jahrelang eine gute Bekanntschaft hatte und mit der ich mich jeden Samstag traf. Ich glaube, sie war einfach froh, am Wochenende nicht immer allein zu Hause sitzen zu müssen. Sie war verheiratet, hatte eine kleine Tochter und ihr Mann war immer nur unterwegs und betrog sie. Ich mochte sie sehr gern.
Unser Kontakt wurde rar, als ich meinen ersten Freund kennenlernte und sie einen neuen Partner fand.
Mit Männerbekanntschaften hatte ich leider nie Glück, was mit Sicherheit auch mit meiner Persönlichkeit zusammenhängt.
Es lief eigentlich immer so ab, dass die Männer zuerst nett waren und nach kurzer Zeit Beziehung wurden sie gemein zu mir. Entweder betrogen sie mich, werteten mich ab oder zeigten mir, dass ich ihnen ein Klotz am Bein war. Zweimal wurde ich vergewaltigt. Ich war meistens sehr anhänglich. Ich wollte einfach jemanden haben, der mich liebte, wie ich bin.
Lange Zeit war ich bereit, dafür alles herzugeben, nur damit sie bei mir blieben. Was natürlich nicht funktionierte.
Nach mehreren negativen Erfahrungen und als ich über 30 war, änderte sich auch mein Verhalten.
Wenn ich mal wieder schlecht behandelt wurde, wurde ich aggressiv. Ich beschimpfte die Männer und schlug auch einige Male zu. Heute schäme ich mich dafür, aber ich verlor die Kontrolle über meine sich über Jahre aufgestaute Wut.
Weibliche Bekannte hatte ich eher wenige. Eine Freundschaft aufzubauen war jedes Mal zum Scheitern verurteilt, weil ich immer die in mein Leben zog, die mir nicht guttaten.
Ich ging oft viel zu naiv und offenherzig auf Fremde zu, was diese gerne zu ihrem Zweck nutzten. Eine Bekannte benutzte mich ständig, um ihr angeschlagenes Ego aufzupolieren, eine andere stahl Geld aus meinem Portnemonnaie. An meiner Person waren sie im Grunde nie interessiert. Wenn ich bemerkte, dass mich nur wieder benutzt hatten, wurde ich beleidigend, so dass man mich auf der Stelle fallen ließ.
Ich habe auch vielfach die Erfahrung gemacht, dass ich in einer Gruppe nicht bestehen kann.
Im Kollegenkreis wurde ich nie aufgenommen, weil ich zu zurückhaltend war. Teilweise war ich aber auch zu offen und die Informationen aus meinem Privatleben wurden dann ausgeschlachtet.
Vom Arbeitsamt wurde ich desöfteten zu Weiterbildungen geschickt, und jedes Mal war ich ganz schnell Außenseiterin. Was allerdings nicht immer an meiner schüchternen Art lag, sondern auch an meinen schlechten Leistungen. Ich bin bis heute langsam, ungeschickt und unsicher.
So geriet ich oft in Mobbingsituationen, wie ich sie auch bei meiner letzten Fortbildung im Sommer 2019 erlebte.
Es gab in dem Kurs eine junge Frau, die mich gleich ablehnte. Trotz ihrer vulgären Art war sie in der Gruppe beliebt, so dass ich mich nicht traute, ihr etwas entgegenzusetzen. Im Unterricht ließ sie immer wieder irgendwelche Spitzen gegen mich los. Einmal bekam ich mit, wie sie sagte, ich sei so unglaublich "lahmarschig".
In WhatsApp, wo wir als Gruppe kommunizierten, schrieb sie, ich spreche wie eine Demenzkranke und äffte mich per Audioaufnahme nach. Auch setzte sie ein geschmackloses Video rein, das gegen mich gerichtet war.
Nachdem der Kurs für mich beendet war, beschloss ich, mal zurückzuschießen. Ich attackierte sie in WhatsApp und betitelte sie als "Person, die kein Niveau hat". Die anderen reagierten empört und eine betitelte mich als "blondes Hascherl".
Leider läuft es in allem Lebensbereichen so ab.
Da ich seit Jahren unter Depressionen leide, habe ich 2016 eine 10-wöchige Therapie in einer Tagesklinik gemacht. Ich war zu jedem freundlich, brach nur manchmal in der Gruppentherapie in Tränen aus.
Eine Patientin nahm sich meiner an, doch die anderen verurteilten mich schnell wegen meiner naiven und sensiblen Art. Vor allem zwei Männer hatten etwas gegen mich und verhöhnten mich lautstark.
Es war eine traurige Zeit, weil ich bemerkte, dass ich nicht einmal von psychisch kranken Menschen verstanden wurde.
Auch versucht der Nachbar auf meiner Etage, mich seit Jahren aus dem Haus zu mobben.
Ich fiel bei ihm in Ungnade, nur weil ich ihn kurz nach seinem Einzug gebeten hatte, sein Auto weiter nach rechts auf seinem Stellplatz einzuparken, damit ich mein Auto leichter einparken könne.
Die Siuation eskalierte, weil er auch bei eisigen Temperaturen die Treppenhausfenster auf unserer Etage aufriss und ich sie dann wieder schloss. Seitdem reißen die Mobbingattacken nicht ab. Er beschimpft mich mit den übelsten Ausdrücken und drohte schon mehrmals mit Handgreiflichkeiten. Vor kurzem begann er, ständig gegen meine Wohnungstür zu spucken, weil ich abends angeblich meine Tür "zu laut abschließe". Als ich ihm dann im Treppenhaus begegnete und ihm sagte, er solle damit aufhören oder ich gehe zum Anwalt, spuckte er mir ins Gesicht! Meine Beschwerden beim Vermieter brachten nichts, da er auf der Seite des primitiven Nachbarn zu stehen scheint.
Mir bleibt also nichts anderes übrig als mir eine neue Wohnung zu suchen.
Ich bin einfach so verzweifelt!
Wie komme ich aus der Opferrolle raus?
Wie schaffe ich es zu verhindern, dass Konflikte immer derart eskalieren und es keine friedliche Lösung gibt?
Viele Grüße,
Doro