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Bin ich alleine mit meiner Einstellung?

L

Laura Schmidt

Gast
Hallo zusammen,

ich muss mich einfach mal an jemand unbeteiligten wenden da meine Familie und Freunde mir immer nur dasselbe sagen. Ich denke Sie haben auch recht damit aber momentan geht es einfach nicht anders.
Erstmal zu meiner Situation:

Ich bin 25, habe meine Ausbildung in einer mittelständigen Spedition gemacht. Von dieser wurde ich übernommen und arbeite seit dem dort.
Als ich meine Ausbildung gemacht habe waren wir noch um einiges größer als jetzt. Damals hatten wir ca 30 LKW und im Büro waren wir zu sechst. Nun haben sich die Zeiten geändert. Die LKW sind weniger geworden und nach einiger Zeit haben auch die Kollegen aufgehört. Jetzt haben wir noch ca 14 LKW und wir sind dauerhaft zu zweit im Büro. Dadurch ist die Arbeit umverteilt. Mein Kollege kümmert sich um die Dispo und die LKWs und ab und an, wenn sehr große Not am Mann ist, steigt er selbst auf den LKW und fährt. Ich kümmere mich um das Palettenmanagment, die Abrechnung der Transporte, das Lagermanagement und um die Aufgaben die sonst noch anfallen wie Abheften oder Statistiken erstellen.

Wir haben noch eine Kollegin in der Buchhaltung und den Chef die mit in der Firma arbeiten.

Der Chef selbst kümmert sich um die Reparatur der LKWs und um das Lager (Ein-Auslagerungen zb.) und die Buchhaltung unterstützt mich teilweise.

Ich hatte jetzt 2 Wochen Urlaub. Dadurch ist sehr viel Arbeit bei mir liegen geblieben da sich niemand damit auskennt außer mir. Dies versuch ich aktuell Aufzuarbeiten. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich sehr langsam bin. Heute ist bereits Donnerstag und ich habe Nichtmal die Hälfte wieder aufgearbeitet. Ich mache aus diesem Grund regelmäßig unbezahlte Überstunden einfach, weil ich die Arbeit nicht schaffe. Dies war auch schon vor dem Urlaub der Fall. Mein Chef sucht bereits seit einigen Monaten nach neuen Kollegen in der Dispo bzw als allgemeine Unterstützung. Allerdings ohne Erfolg. Meine Familie und Freunde meinen ständig "Frag doch nach mehr Geld". Aus verschiedenen Gründe möchte ich dies einfach momentan nicht.

Nun wo ich aus dem Urlaub zurück bin, kommt es mir so vor als wäre ich aktuell "das schwarze Schaf" eben weil ich so langsam bin und die Arbeit nicht schaffe. Mein Chef hat auch die ganze Zeit schlechte Laune und lässt Sie teilweise an uns aus. (Mir und meinen Kollegen aus der Dispo)

Leider habe ich selbst nicht so ein "Dickes Fell". Ich versuche es nicht persönlich zu nehmen, sondern, als Kritik an der Arbeit zu sehen, doch es fällt mir sehr schwer. Ich weiß dies liegt am mir und ich muss an mir arbeiten. Hat hier vielleicht jemand Tipps dafür?

Mein Chef ist eigentlich ein guter Kerl und macht sehr viel für seine Angestellten. (Einigen hat er sogar geholfen Wohnungen zu finden) Allerdings nehmen mich seine Wutausbrüche immer mehr mit.

Geht es wirklich nur mir so oder geht es in anderen Speditionen auch so zu?
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Ich kann nicht beurteilen, ob es in Speditionen so zugeht, aber Überstunden werden normal bezahlt. Werden diese nicht bezahlt, wäre das für mich nichts. Auch würde ich persönlich mich von niemandem anschreien lassen, aber ich kenne ein paar Leute, die solche Chefs haben und denen das nichts macht, weil sie sich auch schnell wieder beruhigen und dann meist auch wieder gut drauf sind und man es deswegen nicht mehr sonderlich Ernst nimmt.
Jeder entscheidet selbst, was er oder sie aushalten kann und will, aber umsonst arbeiten würde ich nicht.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Vielleicht solltest Du die Situation einfach mal sachlich analysieren.
Ich sag Dir auch, warum.

Eine Spedition mit 30 LKW ist über die Zeit gewachsen.
Kann sein, dass es einen Boom gab. Drum wurden ein paar zusätzliche Autos besorgt, um den Berg abzuarbeiten.
Das Kerngeschäft der Stammkunden muss sich aber nicht zwingend mit vergrößert haben, drum gibt es keinen Grund, nach dem Boom - und zu Corona? - schlechte Laune zu kriegen.

Dann wart ihr zu Hoch-Zeiten zu sechst. Bei 30 LKW ist es eine andere Nummer, mal eben was zu verschieben, als bei 15 LKW. Es hieß wohl damals: irgendwas geht immer.
Jetzt aber nicht mehr - falls die 15 LKW am Limit sind.
Die Flotte um 50% zu verringern, das Personal aber um 60% ist...schwierig, wenn der Kollege sich ausserdem noch auf den Bock setzen muss.

Dass es das nicht mehr bringt sieht man daran, dass der Chef selbst die Reparaturen macht.
Er wird es nicht tun, weil er damit teurer weg kommt sondern billiger.
Da die Flotte aber wohl keinen Jahresurlaub insgesamt macht, wird er nie mehr Urlaub haben. Vielleicht auch kein WE mehr.
Ob so etwas lange gut geht, darf jeder unter dem Stichpunkt " Selbstausbeutung " recherchieren.

Insgesamt hängt wohl das Management schief.
Du wirst es nicht ändern, da Du nicht der Chef bist.
Daher kann es nicht sein, dass Du Dich aus Solidarität anschließt, um alle gemeinsam den Bach herunter zu gehen.
Deine Selbstliebe und ein gesundes Überlebensbedürfnis sollte Dir wichtiger sein, als die Firma.

Lass den Chef Überstunden anordnen und lass sie Dir bezahlen.

Alternativ kann er weiter Personal reduzieren oder Fremde an seinen Kosten beteiligen, indem er die Preise anhebt.

Klappt das nicht, so ist es ein auslaufendes Geschäftsmodell, dass er nicht retten kann.
Du aber auch nicht.
 

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