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Bin für andere als Mensch nicht greifbar

redtiger

Mitglied
Hallo zusammen,

ich möchte mal von einem Problem erzählen, was mich schon seit Jahren beschäftigt.

Und zwar habe ich so meine Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich lebe zwar alleine, aber habe einen kleinen Freundeskreis und regelmäßig soziale Kontakte. Mit meinen besten Freunden kann ich auch ganz offen über alles sprechen. Wir unterhalten uns oft über Persönlichkeiten etc. und meine Freunde bezeichnen mich selbst als einen nicht greifbaren Menschen.

Man weiß bei mir oft nicht so recht, wie man dran ist, weil meine Stimmung oder mein Verhalten auch sehr stark tagesabhängig sind. Ich würde mich als stark introvertiert bezeichnen. Selbst nach Treffen mit Freunden bin ich erst einmal ausgelaugt und brauche Zeit für mich, die ganzen Eindrücke und Gespräche zu verarbeiten. Ich bin aber keinesfalls schüchtern, ich kann mit anderen Menschen reden, mit meinen besten Freunden wie gesagt sogar ganz ungezwungen über alles. Aber irgendwie bin ich trotz allem immer noch so ein wenig "speziell". Ich tu mir auch schwer, mich in andere Personen hineinzuversetzen, ihre Gefühle nachzuempfinden - leider auch, selbst Gefühle zu zeigen.

Eventuell liegt es an meiner Jugend. Ab der 5. Klasse bis zu meinem 21. Lebensjahr war ich so gut wie komplett alleine. Ich wurde in der Schule jahrelang gemobbt, was ich mittlerweile aber ganz gut verarbeitet habe (war auch in psychologischer Behandlung), aber dadurch, dass meine komplette Teenie-Zeit an mir vorübergezogen ist, ich nur zu Hause rum saß und gar keine Freunde hatte, habe ich das Gefühl, sozial und zwischenmenschlich immer noch auf dem Stand eines 15-/16-Jährigen zu sein bzw. mich ein bisschen "sozial verkrüppelt" zu fühlen.

Ich habe die Befürchtung, das alles nicht mehr aufholen zu können, da mir Gleichaltrige gefühlt so viele Jahre voraus sind. Und ich vergleiche mich dann auch ständig mit anderen, wie sie sich in welchen Situationen verhalten, wie sie reagieren, wie sie Beziehungen zueinander führen (egal ob jetzt Freundschaften oder Liebesbeziehungen) etc. - und das setzt mich zusätzlich irgendwie unter Druck.

Ich hatte schon mal überlegt, abchecken zu lassen, ob vielleicht noch irgendeine andere Einschränkung bei mir mitspielt - evtl. eine Persönlichkeits- oder Kontaktstörung, aber mich bisher noch nicht getraut. Meint ihr es ist liegt einfach an meiner jahrelangen Vereinsamung, dass ich so bin wie ich bin, oder könnte da noch etwas anderes dahinterstecken? Aus dem Loch der Einsamkeit bin ich jetzt Gott sei Dank schon seit gut 6 Jahren raus, aber so richtig "besser" werde ich im zwischenmenschlichen Umgang leider trotzdem nicht.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich möchte mal von einem Problem erzählen, was mich schon seit Jahren beschäftigt.

Und zwar habe ich so meine Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich lebe zwar alleine, aber habe einen kleinen Freundeskreis und regelmäßig soziale Kontakte. Mit meinen besten Freunden kann ich auch ganz offen über alles sprechen. Wir unterhalten uns oft über Persönlichkeiten etc. und meine Freunde bezeichnen mich selbst als einen nicht greifbaren Menschen.

Man weiß bei mir oft nicht so recht, wie man dran ist, weil meine Stimmung oder mein Verhalten auch sehr stark tagesabhängig sind. Ich würde mich als stark introvertiert bezeichnen. Selbst nach Treffen mit Freunden bin ich erst einmal ausgelaugt und brauche Zeit für mich, die ganzen Eindrücke und Gespräche zu verarbeiten. Ich bin aber keinesfalls schüchtern, ich kann mit anderen Menschen reden, mit meinen besten Freunden wie gesagt sogar ganz ungezwungen über alles. Aber irgendwie bin ich trotz allem immer noch so ein wenig "speziell". Ich tu mir auch schwer, mich in andere Personen hineinzuversetzen, ihre Gefühle nachzuempfinden - leider auch, selbst Gefühle zu zeigen.

Eventuell liegt es an meiner Jugend. Ab der 5. Klasse bis zu meinem 21. Lebensjahr war ich so gut wie komplett alleine. Ich wurde in der Schule jahrelang gemobbt, was ich mittlerweile aber ganz gut verarbeitet habe (war auch in psychologischer Behandlung), aber dadurch, dass meine komplette Teenie-Zeit an mir vorübergezogen ist, ich nur zu Hause rum saß und gar keine Freunde hatte, habe ich das Gefühl, sozial und zwischenmenschlich immer noch auf dem Stand eines 15-/16-Jährigen zu sein bzw. mich ein bisschen "sozial verkrüppelt" zu fühlen.

Ich habe die Befürchtung, das alles nicht mehr aufholen zu können, da mir Gleichaltrige gefühlt so viele Jahre voraus sind. Und ich vergleiche mich dann auch ständig mit anderen, wie sie sich in welchen Situationen verhalten, wie sie reagieren, wie sie Beziehungen zueinander führen (egal ob jetzt Freundschaften oder Liebesbeziehungen) etc. - und das setzt mich zusätzlich irgendwie unter Druck.

Ich hatte schon mal überlegt, abchecken zu lassen, ob vielleicht noch irgendeine andere Einschränkung bei mir mitspielt - evtl. eine Persönlichkeits- oder Kontaktstörung, aber mich bisher noch nicht getraut. Meint ihr es ist liegt einfach an meiner jahrelangen Vereinsamung, dass ich so bin wie ich bin, oder könnte da noch etwas anderes dahinterstecken? Aus dem Loch der Einsamkeit bin ich jetzt Gott sei Dank schon seit gut 6 Jahren raus, aber so richtig "besser" werde ich im zwischenmenschlichen Umgang leider trotzdem nicht.
Du vergleichst dich zu sehr mit anderen.....Die Vergangenheit kann man nicht mehr rückgängig machen, es liegt also an einem selbst das Beste aus der gegebenen Situation zu machen und nach vorne zu blicken. Falls du Probleme mit der Traumabewältigung der Vergangenheit hast, solltest du es auch mit einer Gesprächstherapie versuchen. Ich verstehe dein Problem bezüglich des "nicht greifbar seins" auch nicht wirklich. Für mich hört sich das alles ziemlich "greifbar" an. Du hast einen Freundeskreis und regelmäßige soziale Kontakte. Das reicht doch....oder etwa nicht?
 

redtiger

Mitglied
„Nicht greifbarer Mensch“?
Was meinen sie denn damit?
Man kann nicht genau einschätzen, wie ich auf gewisse Dinge reagiere. Wenn meine Freunde mir jetzt z.B. irgendwas sagen, was sie nicht so cool fanden, dann wissen sie nicht, wie das bei mir ankommt, ob ich mich ärgere, ob es mich verletzt, ob ich mich selbst reflektiere etc.
Würde mich aber schon als kritikfähig bezeichnen. Wenn mir jemand sagt, dass ihm etwas an mir stört, dann hinterfrage ich das, reflektiere mich und mein Verhalten und ändere es dann meist auch, sofern ich kann. Das hab ich meinen Freunden auch kommuniziert, dass sie dahingehend ehrlich mit mir sein können.

Wie gesagt ist meine Stimmung bzw. Gemütslage aber auch immer stark tagesabhängig. Also es gibt Tage, da sind unsere Treffen spitze, da kann ich auch reden wie ein Wasserfall. Und dann gibt's aber auch Treffen, wo ich verschlossen wirke, eher zurückhaltend bin und weniger erzähle. Vermutlich spielt das auch mit rein bei dem "nicht greifbar sein". Man weiß irgendwie nicht so recht, wie man bei mir dran ist.
 
G

Gelöscht 120756

Gast
Man kann nicht genau einschätzen, wie ich auf gewisse Dinge reagiere. Wenn meine Freunde mir jetzt z.B. irgendwas sagen, was sie nicht so cool fanden, dann wissen sie nicht, wie das bei mir ankommt, ob ich mich ärgere, ob es mich verletzt, ob ich mich selbst reflektiere etc.
Würde mich aber schon als kritikfähig bezeichnen. Wenn mir jemand sagt, dass ihm etwas an mir stört, dann hinterfrage ich das, reflektiere mich und mein Verhalten und ändere es dann meist auch, sofern ich kann. Das hab ich meinen Freunden auch kommuniziert, dass sie dahingehend ehrlich mit mir sein können.
Du bist kritikfähig. Das ist doch das Wichtigste.
Ich bin auch so. Manchmal reflektiere ich, manchmal bin ich gekränkt.
Mein Umgang damit? Ich überlege, ob es wirklich einen Grund gibt gekränkt zu sein. Ich denke darüber sehr gut nach.

Ich bin übrigens auch Opfer von Mobbing gewesen.
 
X

XXXXXGuest

Gast
Man kann nicht genau einschätzen, wie ich auf gewisse Dinge reagiere. Wenn meine Freunde mir jetzt z.B. irgendwas sagen, was sie nicht so cool fanden, dann wissen sie nicht, wie das bei mir ankommt, ob ich mich ärgere, ob es mich verletzt, ob ich mich selbst reflektiere etc.
Würde mich aber schon als kritikfähig bezeichnen. Wenn mir jemand sagt, dass ihm etwas an mir stört, dann hinterfrage ich das, reflektiere mich und mein Verhalten und ändere es dann meist auch, sofern ich kann. Das hab ich meinen Freunden auch kommuniziert, dass sie dahingehend ehrlich mit mir sein können.

Wie gesagt ist meine Stimmung bzw. Gemütslage aber auch immer stark tagesabhängig. Also es gibt Tage, da sind unsere Treffen spitze, da kann ich auch reden wie ein Wasserfall. Und dann gibt's aber auch Treffen, wo ich verschlossen wirke, eher zurückhaltend bin und weniger erzähle. Vermutlich spielt das auch mit rein bei dem "nicht greifbar sein". Man weiß irgendwie nicht so recht, wie man bei mir dran ist.
Ist das denn umgekehrt anders? Wenn dir etwas an einem deiner Freunde unangenehm auffällt, weisst du dann im voraus, wie sie reagieren werden, wenn du es ansprichst?
 
A

Admirer

Gast
Hallo zusammen,

ich möchte mal von einem Problem erzählen, was mich schon seit Jahren beschäftigt.

Und zwar habe ich so meine Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich lebe zwar alleine, aber habe einen kleinen Freundeskreis und regelmäßig soziale Kontakte. Mit meinen besten Freunden kann ich auch ganz offen über alles sprechen. Wir unterhalten uns oft über Persönlichkeiten etc. und meine Freunde bezeichnen mich selbst als einen nicht greifbaren Menschen.

Man weiß bei mir oft nicht so recht, wie man dran ist, weil meine Stimmung oder mein Verhalten auch sehr stark tagesabhängig sind. Ich würde mich als stark introvertiert bezeichnen. Selbst nach Treffen mit Freunden bin ich erst einmal ausgelaugt und brauche Zeit für mich, die ganzen Eindrücke und Gespräche zu verarbeiten. Ich bin aber keinesfalls schüchtern, ich kann mit anderen Menschen reden, mit meinen besten Freunden wie gesagt sogar ganz ungezwungen über alles. Aber irgendwie bin ich trotz allem immer noch so ein wenig "speziell". Ich tu mir auch schwer, mich in andere Personen hineinzuversetzen, ihre Gefühle nachzuempfinden - leider auch, selbst Gefühle zu zeigen.

Eventuell liegt es an meiner Jugend. Ab der 5. Klasse bis zu meinem 21. Lebensjahr war ich so gut wie komplett alleine. Ich wurde in der Schule jahrelang gemobbt, was ich mittlerweile aber ganz gut verarbeitet habe (war auch in psychologischer Behandlung), aber dadurch, dass meine komplette Teenie-Zeit an mir vorübergezogen ist, ich nur zu Hause rum saß und gar keine Freunde hatte, habe ich das Gefühl, sozial und zwischenmenschlich immer noch auf dem Stand eines 15-/16-Jährigen zu sein bzw. mich ein bisschen "sozial verkrüppelt" zu fühlen.

Ich habe die Befürchtung, das alles nicht mehr aufholen zu können, da mir Gleichaltrige gefühlt so viele Jahre voraus sind. Und ich vergleiche mich dann auch ständig mit anderen, wie sie sich in welchen Situationen verhalten, wie sie reagieren, wie sie Beziehungen zueinander führen (egal ob jetzt Freundschaften oder Liebesbeziehungen) etc. - und das setzt mich zusätzlich irgendwie unter Druck.

Ich hatte schon mal überlegt, abchecken zu lassen, ob vielleicht noch irgendeine andere Einschränkung bei mir mitspielt - evtl. eine Persönlichkeits- oder Kontaktstörung, aber mich bisher noch nicht getraut. Meint ihr es ist liegt einfach an meiner jahrelangen Vereinsamung, dass ich so bin wie ich bin, oder könnte da noch etwas anderes dahinterstecken? Aus dem Loch der Einsamkeit bin ich jetzt Gott sei Dank schon seit gut 6 Jahren raus, aber so richtig "besser" werde ich im zwischenmenschlichen Umgang leider trotzdem nicht.
Wir alle benötigen bindungen.
Versuche dich mehr zu öffenen, und deinen Umwelt wird dir Verständnis zeigen.
Sei verletzlich und alles wird gut.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
also wenn mir einer meiner Freunde ständig verklickern würde, ich könnte ihn nicht einschätzen,
wäre ich schon beleidigt
ich muss ihn ja aus bestimmten Gründen als Freund gewählt haben,
diese Gründe muss er nicht unbedingt verstehen- hauptsache, ich mache es.
 

reisend

Aktives Mitglied
@redtiger

Beziehst du dich mit dem nicht greifbar sein "nur" auf deine unterschiedlichen Stimmungen und dass man nicht weiß, wie du reagierst? Oder hat das noch andere Aspekte? Wie fühlst du dich mit dir selber? Kannst du dich selber greifen?
 

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