Hallo Lilane,
In bin männlich und selbst ein Betroffener.
Nach meinem Outing, war so ziemlich alles anders (bzgl. körperliche Nähe und Berührungen. Auch im positiven Sinn).
Beide Seiten hatten plötzlich den Problem-Fokus auf ganz "normale" Dinge gelegt. Vermutlich weil es an jegliche Distanz zum Thema fehlte. Es drehte sich nur noch darum. Ungewollt! Ich wollte das nicht und schon gar nicht wollte ich wie ein "Watteball" behandelt werden. Irgendwie stand durch mein Outing gefühlt alles auf dem Kopf. Aber wie auch immer... War halt vieles für uns beide alles neu.
Ich finde Du kannst ihm nicht wirklich helfen, schon weil er Deine Kritik sehr persönlich nimmt. Er wiederum will sich nicht therapieren/helfen lassen, kommt aber nicht alleine aus seinem Dilemma bzw, aus seiner "Opferolle" heraus.
Seine kognitiven Fähigkeiten scheinen sehr geschwächt zu sein. Siehe Zitat weiter unten.
Für mich klingt das insgesamt so, als hätte er mit seinem Outing eine Art "Notbremse" gezogen. Aber denk dran, er hat damit auch ein ziemliches großes "Ding" aufgemacht. Ich nehme an - er hat die Wirkung stark unterschätzt. Ein Outing spült sehr vieles nach oben. Ein Stückweit hat mich das retraumatisiert. Erst danach kam meine Therapie.
- Wie war denn Eure Beziehung bis dahin (besonders für ihn)?
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Mich darf man nicht an den Füßen anfassen. Falls das doch mal passieren sollte, ist das kein Drama. Würde ich eine Drama daraus machen, dann hätte doch die Täter die Macht über mich. Letztlich. Zumindest fühlt sich das für mich so an.
Das hier finde ich so ziemlich das Letzte:
Letzteres. Ich weiss im Grunde nur das er missbraucht wurde und von wem. Aber anscheinend Trigger ihn schon die Ton Lage und das berühren. Denn er sagt ich bin wie der der das getan hat. Mache dieses Bewusst und möchte ihn immer damit verletzen
Bei allem Verständnis, dass geht gar nicht, dass ist doch unterste Schublade. Das scheint ihm nicht aufzufallen. Dies ist vermutlich nur Beispiel für eine verzerrte Wahrnehmung. Dass zeigt mir sehr deutlich, dass er dringend therapeutische Hilfe braucht. (Leider sind die Wartezeiten bis zu 1-2 Jahre
! )
Würde man mir so etwas an den Kopf knallen, dann würde ich auch über eine Trennung nachdenken.
- Sollte ihm etwas an Eurer Partnerschaft liegen, dann wäre doch genau
jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.
Das würde ich ihm unmissverständlich sagen.
- Vielleicht wäre eine Beziehungspause, ein konstruktiver Denkzettel für ihn um nach vorne zu schauen und Zeit und Ruhe für Dich?
Eine Belastungsprobe ist es auf jeden Fall für beide. Das schmerz bestimmt sehr.
Einen speziellen Rat habe ich leider nicht. Außer das er sich um eine Therapie bemühen sollte.
Alle Gute und viel Kraft
abendtau