Dickes Ende
Neues Mitglied
Hallo zusammen, ich hoffe hier auf etwas Input der mir weiterhelfen kann. Entschuldigt den langen Post, es gibt leider viel auszupacken...
Ich bin verheiratet und habe eine kleine fast zweijährige Pflegetochter. Ich liebe meine Frau und meine Tochter über alles, aber so wie es aussieht bin ich kurz davor alles zu verlieren.
Zur Situation: Meine Frau arbeitet aktuell halbtags in ihrer Lohnarbeit und schreibt ansonsten an ihrer Doktorarbeit. Zusätzlich besucht sie normalerweise (wenn nicht gerade ein Virus wütet) ca. alle zwei Wochen wissenschaftliche Tagungen in ganz Deutschland, gibt zweimal im Jahr Lehrveranstaltungen an der Uni und ist auch sonst gut beschäftigt.
Da wir schon immer eine offene Beziehung hatten, hat sie nun seit einiger Zeit auch eine Freundin die etwas weiter weg wohnt, welche sie auch ca. alle zwei Wochen sieht (meistens wenn sie eh schon auf irgendeiner Tagung ist), außer aktuell da geht wegen Kontakteinschränkung natürlich nix.
Ich bin derzeit in Elternzeit zuhause. Mein letzter befristeter Job ist während der Elternzeit ausgelaufen und ich muss auf Vorgabe des Jugendamtes auch noch bis mindestens September zuhause bleiben bevor ich einen neuen Job anfangen könnte.
So viel zum Grundlegenden.
Ich bin gerade etwas verzweifelt, weil wir heute den schlimmsten Streit unserer Beziehung hinter uns haben und Ich wirklich wirklich Angst habe, Meine Frau - und dadurch auch meine Tochter - zu verlieren.
Natürlich kommt das nicht von ungefähr. Wir haben schon früher öfter gestritten. Ich hatte schon eine ganze Weile immer mal wieder mit Depressionen zu kämpfen. Ich habe in der Vergangenheit auch bereits mit Therapien versucht es in den Griff zu bekommen. Das ging eine Zeit lang gut, aber dann schlich es sich immer wieder zurück.
Seit ich nun in Elternzeit zuhause bin, hat sich das ganze sehr verschlimmert. Ich habe es lange selbst nicht gemerkt und wohl auch eine Weile nicht wahrhaben wollen. Was ich gemerkt habe, war dass ich generell unzufriedener wurde und das mir die ganzen Dinge, die meine Frau so jongliert immer sehr viel vorkamen. Ich hatte einfach angenommen, dass ich aufgrund des Schlafmangels wegen Säugling so fertig war, und wurde zusehends emotionsloser. Das ganze war ein sehr schleichender Prozess und ich war mit der neuen Mutterrolle zu beschäftigt um es zu merken.
Wirklich gemerkt habe ich es vor etwa einer Woche und mich gleich auf die Warteliste für einen Therapieplatz setzen lassen. Ich schätze dieses mal brauche ich Medikamente, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich habe heute in einem Versuch endlich wieder mehr mit meinen Gefühlen in Kontakt zu kommen und zu kommunizieren was mit mir los ist beschlossen bei meiner Frau einige Dinge anzusprechen, die mich verletzt/gestört haben. Ich habe das alles lange verdrängt und so getan als wäre alles in Ordnung. War nicht gut, das weiß ich aber wie gesagt es war keine Bewusste Entscheidung und ich habe es selbst erst viel zu spät gemerkt.
Das fand meine Frau natürlich nicht gerade klasse und hat sich (zurecht) verarscht gefühlt. Wie sich so etwas manchmal entwickelt kamen wir von A über C zu Z und Meine Frau hat dann auch mal rausgelassen was sie so denkt und wie die Situation für sie ist. So wie es aussieht habe ich sie wohl seit ziemlich langer Zeit sehr ausgenutzt und mich auf ihr ausgeruht, was mir nicht aufgefallen ist. Ich fühle mich sehr sehr schlecht deswegen, vor allem weil da wohl genauso zyklisch wiederkehrt wie meine Depressionen. Sie hat mir ganz klar gesagt, dass Sie das nicht mehr länger tragen kann und wir waren nur ein sehr winziges Stück davon entfernt die Beziehung gleich dann und dort zu beenden. Die Zeit als das ernsthaft im Raum stand war wohl die schlimmste halbe Stunde meines Lebens. Wir haben zwar schlussendlich gesagt, dass wir es noch einmal versuchen wollen, aber dass ich etwas ändern muss und das muss auch dauerhaft sein. Ich möchte das auf jeden Fall denn meine kleine Familie ist mir wichtig, allerdings gehen mir langsam die Optionen aus, oder es fühlt sich so an. Wie gesagt, wir hatten es schon ein paar Mal, dass wir an dem Punkt waren an dem ich etwas ändern musste. Das habe ich jedes Mal auch getan, auch immer wieder genau überlegt und geplant, mit welchen Mitteln/Methoden ich versuchen möchte, meine Probleme in den Griff zu bekommen. Es ging dann immer eine ganze Weile gut und verlief sich dann aber doch wieder auf die Dauer.
Ich möchte dass es diesmal wirklich klappt, weil ich auch weiß dass es meine letzte Chance ist. Es muss. Aber ich weiß gleichzeitig nicht mehr, was ich noch versuchen kann und selbst wenn ich etwas wüsste, dann weiß ich nicht was den Unterschied zu all den anderen Methoden die nicht geklappt haben ausmachen sollte. Ich habe eine wahnsinnige Panik davor, dass es wieder nicht klappt und dass ich meine Frau wieder verletze. Und ich habe eine wahnsinnige Angst davor, dass sich meine Wahrnehmung so verschiebt dass ich Sachen die ich falsch mache nicht so wahrnehme. Ich habe sehr wenig Gefühle und denen die ich habe traue ich absolut nicht mehr. Ich fühle mich so gelähmt von der Situation. Ich WILL diese Familie, ich WILL mich ändern aber ich weiß nicht wie und habe Angst genau das Falsche zu tun und alles zu verlieren. Ich weiß dass ich kommunizieren muss was in mir vorgeht, aber es fällt mir selbst schon schwer das für mich herauszufinden und zu benennen. Ich weiß dass ich meiner Frau auf Augenhöhe begegnen muss, habe aber Angst irgendetwas an ihr zu kritisieren weil ja evtl auch einfach meine Wahrnehmung falsch ist.
Da ein Therapieplatz angesichts der aktuellen Lage wohl noch etwas auf sich warten lassen wird muss ich aber in der Zwischenzeit definitiv schon agieren. Ich bin mit meinem Latein am Ende, wie ich mich aktuell verhalten soll. Ich grüble viel zu viel, weil ich vor dieser Situation sitze wie der Hase vor der Schlange und Angst um meine Zukunft habe.
Ich bin verheiratet und habe eine kleine fast zweijährige Pflegetochter. Ich liebe meine Frau und meine Tochter über alles, aber so wie es aussieht bin ich kurz davor alles zu verlieren.
Zur Situation: Meine Frau arbeitet aktuell halbtags in ihrer Lohnarbeit und schreibt ansonsten an ihrer Doktorarbeit. Zusätzlich besucht sie normalerweise (wenn nicht gerade ein Virus wütet) ca. alle zwei Wochen wissenschaftliche Tagungen in ganz Deutschland, gibt zweimal im Jahr Lehrveranstaltungen an der Uni und ist auch sonst gut beschäftigt.
Da wir schon immer eine offene Beziehung hatten, hat sie nun seit einiger Zeit auch eine Freundin die etwas weiter weg wohnt, welche sie auch ca. alle zwei Wochen sieht (meistens wenn sie eh schon auf irgendeiner Tagung ist), außer aktuell da geht wegen Kontakteinschränkung natürlich nix.
Ich bin derzeit in Elternzeit zuhause. Mein letzter befristeter Job ist während der Elternzeit ausgelaufen und ich muss auf Vorgabe des Jugendamtes auch noch bis mindestens September zuhause bleiben bevor ich einen neuen Job anfangen könnte.
So viel zum Grundlegenden.
Ich bin gerade etwas verzweifelt, weil wir heute den schlimmsten Streit unserer Beziehung hinter uns haben und Ich wirklich wirklich Angst habe, Meine Frau - und dadurch auch meine Tochter - zu verlieren.
Natürlich kommt das nicht von ungefähr. Wir haben schon früher öfter gestritten. Ich hatte schon eine ganze Weile immer mal wieder mit Depressionen zu kämpfen. Ich habe in der Vergangenheit auch bereits mit Therapien versucht es in den Griff zu bekommen. Das ging eine Zeit lang gut, aber dann schlich es sich immer wieder zurück.
Seit ich nun in Elternzeit zuhause bin, hat sich das ganze sehr verschlimmert. Ich habe es lange selbst nicht gemerkt und wohl auch eine Weile nicht wahrhaben wollen. Was ich gemerkt habe, war dass ich generell unzufriedener wurde und das mir die ganzen Dinge, die meine Frau so jongliert immer sehr viel vorkamen. Ich hatte einfach angenommen, dass ich aufgrund des Schlafmangels wegen Säugling so fertig war, und wurde zusehends emotionsloser. Das ganze war ein sehr schleichender Prozess und ich war mit der neuen Mutterrolle zu beschäftigt um es zu merken.
Wirklich gemerkt habe ich es vor etwa einer Woche und mich gleich auf die Warteliste für einen Therapieplatz setzen lassen. Ich schätze dieses mal brauche ich Medikamente, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich habe heute in einem Versuch endlich wieder mehr mit meinen Gefühlen in Kontakt zu kommen und zu kommunizieren was mit mir los ist beschlossen bei meiner Frau einige Dinge anzusprechen, die mich verletzt/gestört haben. Ich habe das alles lange verdrängt und so getan als wäre alles in Ordnung. War nicht gut, das weiß ich aber wie gesagt es war keine Bewusste Entscheidung und ich habe es selbst erst viel zu spät gemerkt.
Das fand meine Frau natürlich nicht gerade klasse und hat sich (zurecht) verarscht gefühlt. Wie sich so etwas manchmal entwickelt kamen wir von A über C zu Z und Meine Frau hat dann auch mal rausgelassen was sie so denkt und wie die Situation für sie ist. So wie es aussieht habe ich sie wohl seit ziemlich langer Zeit sehr ausgenutzt und mich auf ihr ausgeruht, was mir nicht aufgefallen ist. Ich fühle mich sehr sehr schlecht deswegen, vor allem weil da wohl genauso zyklisch wiederkehrt wie meine Depressionen. Sie hat mir ganz klar gesagt, dass Sie das nicht mehr länger tragen kann und wir waren nur ein sehr winziges Stück davon entfernt die Beziehung gleich dann und dort zu beenden. Die Zeit als das ernsthaft im Raum stand war wohl die schlimmste halbe Stunde meines Lebens. Wir haben zwar schlussendlich gesagt, dass wir es noch einmal versuchen wollen, aber dass ich etwas ändern muss und das muss auch dauerhaft sein. Ich möchte das auf jeden Fall denn meine kleine Familie ist mir wichtig, allerdings gehen mir langsam die Optionen aus, oder es fühlt sich so an. Wie gesagt, wir hatten es schon ein paar Mal, dass wir an dem Punkt waren an dem ich etwas ändern musste. Das habe ich jedes Mal auch getan, auch immer wieder genau überlegt und geplant, mit welchen Mitteln/Methoden ich versuchen möchte, meine Probleme in den Griff zu bekommen. Es ging dann immer eine ganze Weile gut und verlief sich dann aber doch wieder auf die Dauer.
Ich möchte dass es diesmal wirklich klappt, weil ich auch weiß dass es meine letzte Chance ist. Es muss. Aber ich weiß gleichzeitig nicht mehr, was ich noch versuchen kann und selbst wenn ich etwas wüsste, dann weiß ich nicht was den Unterschied zu all den anderen Methoden die nicht geklappt haben ausmachen sollte. Ich habe eine wahnsinnige Panik davor, dass es wieder nicht klappt und dass ich meine Frau wieder verletze. Und ich habe eine wahnsinnige Angst davor, dass sich meine Wahrnehmung so verschiebt dass ich Sachen die ich falsch mache nicht so wahrnehme. Ich habe sehr wenig Gefühle und denen die ich habe traue ich absolut nicht mehr. Ich fühle mich so gelähmt von der Situation. Ich WILL diese Familie, ich WILL mich ändern aber ich weiß nicht wie und habe Angst genau das Falsche zu tun und alles zu verlieren. Ich weiß dass ich kommunizieren muss was in mir vorgeht, aber es fällt mir selbst schon schwer das für mich herauszufinden und zu benennen. Ich weiß dass ich meiner Frau auf Augenhöhe begegnen muss, habe aber Angst irgendetwas an ihr zu kritisieren weil ja evtl auch einfach meine Wahrnehmung falsch ist.
Da ein Therapieplatz angesichts der aktuellen Lage wohl noch etwas auf sich warten lassen wird muss ich aber in der Zwischenzeit definitiv schon agieren. Ich bin mit meinem Latein am Ende, wie ich mich aktuell verhalten soll. Ich grüble viel zu viel, weil ich vor dieser Situation sitze wie der Hase vor der Schlange und Angst um meine Zukunft habe.