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Bewerbung - eigene Forderungen stellen, Arbeitgeber will ständig neue Papiere u Infos

O

Oschgosch

Gast
Danke euch für die Antworten, nein ich hab noch 2 andere Zusagen in Vollzeit. Die natürlich deutlich besser bezahlt sind (auch im Verhältnis betrachtet).

Also der Inhalt dieser Tätigkeit ist sehr rechtslastig, also ich würde dort im Rechtsamt arbeiten, die Stelle war ausgeschrieben mit 2 Staatsexamina, die ich auch habe. Kurzum, es wird ein Volljurist gesucht, der die Kohlen aus dem Feuer holt, bevor die fehlerhaften Bescheide tatsächlich raus gehen und Geichtsverfahren überwacht, ggf. zu Gericht begleitet. Vorher waren da wohl 3 Vollzeitkräfte beschäftigt, jetzt will man das flexibler handhaben mit Teilzeitkräften und nur noch 1 Vollzeitkraft.

Die Idee war, nebenbei hätte ich meine Selbständigkeit ausgebaut, aber tatsächlich ist dank Corona jetzt erstmal vieles anders. Die Bewerbung hatte ich im Februar fertig gemacht, damals waren die Zeichen der Zeit noch etwas anders.

Ich habe übrigens nochmal recherchiert, die Stelle war ursprünglich erheblich besser ausgeschrieben, fanden sich aber keine Bewerber - kurioserweise hat man die Entgeltstufe nochmal verringert - Logik des öffentlichen Dienstes: Find ich keinen für Betrag X, schreib ich nochmal aus mit Betrag X-1000 Brutto.
 

Rose

Urgestein
1400 hatte meine Frau nicht mal als Marktleiter eines Discounters bei 200 Stunden im Monat. Gut, ist ne strukturschwache Gegend. Behörden haben natürlich Tarif und die unterste Stufe ist das sicherlich nicht. Wie gesagt, den Job würde wohl keiner wollen, da das Umfeld nicht passt.
Oo

Discounter zahlen eigentlich sehr gut.
 
Sorry, aber ich glaube immer wieder, gerade weil es Arbeitnehmer gibt, die einfach alles mit machen, gibt es Arbeitgeber, die mit genau solchen Stellenausschreibungen, Bedingungen und Co sich bestätigt fühlen, dass der blöde Arbeitnehmer gefälligst fressen soll, was man ihm vorwirft.

Ganz klar: Forderungen stellen, höflich aber bestimmt und dann die Absage entgegen nehmen, sich was anderes suchen, um nicht zu sagen, etwas Besseres, das dürfte nicht all zu schwer sein.
 
1400 hatte meine Frau nicht mal als Marktleiter eines Discounters bei 200 Stunden im Monat. Gut, ist ne strukturschwache Gegend. Behörden haben natürlich Tarif und die unterste Stufe ist das sicherlich nicht. Wie gesagt, den Job würde wohl keiner wollen, da das Umfeld nicht passt.
Behörden sparen wo es nur geht, man kann keine Behördenstelle mit der freien Wirtschaft vergleichen. Allein der Einstellungsprozess in einer Behörde kann mehrere Monate dauern, in der freien Wirtschaft hat man per Handschlag mal schneller was Neues, wenns nicht passt, ist natürlich auch schneller raus.

Die Zeiten aber auch im öffentlichen Dienst haben sich geändert, Probezeiten werden nicht mehr nur formell vergeben, sondern auch genutzt, sprich: Es wird entlassen. Dadurch dass Personal runter gespart und Behörden schlichtweg bis zur funktionsunfähigkeit kaputt gespart wurden, ist die Belastung heute für Leute, die ihren Job ernst nehmen, gnadenlos brutal geworden. Da werden Arbeiten, die vorher drei, vier Vollzeitstellen gemacht haben, eben mal schnell auf einen Mitarbeiter runter gebrochen. Und das kann nicht funktionieren. Hinzu kommt, es gibt kein funktionierendes Gratifikationssystem, d.h. man wird überlastet, schafft man es, ist es egal, schafft man es nicht, ist es inzwischen nicht mehr egal, weil häufig andere Stellen rücksichtslos drauf hauen auf diesen Sachbearbeiter, oder am allerschlimmsten der Bürger, der etwas möchte, was er braucht, z.B: Personalausweis, Gewerbeanmeldung und Co. Wird das nicht erleidgt, gibt es Ärger nach Oben, der Ärger kommt wieder runter und der Mitarbeiter wird irgendwann krank.

Das ganze ist in der Wirtschaft schon lang verbreitet, wird im Verhältnis aber besser bezahlt. In Behörden arbeiten Akademiker für ein Gehalt, in der du in der freien Wirtschaft nicht einmal anfragen bräuchtest. Nicht einmal bei einer Zeitarbeitsfirma. Hinzu kommt auch, dass die IT, die Büros und sonstiges im öffentlichen Dienst einfach derbe unattraktiv und unergonomisch sind. Das Mobiliar in vielen Behörden sieht aus, als habe man es direkt vom Sperrmüll wieder rein geholt, also ganz so attraktiv ist der Öff. Dienst schon lang nicht mehr, wie man ihm es gern noch nachsagt. Jedenfalls nicht für halbwegs gute Leute, die was können. Die ziehen schnell wieder weiter.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
@tonytomate
Doch ich habe gerade nachgesehen. Das ist echt die unterste Stufe, wie die Zauberfee aus BaWü schrieb. Das bekommen Leute frisch von der Schule weg in Vollzeit.
Vollzeit ist da wohl 38,5 Stunden - unsere TE hat 35 Stunde, sollte rund um die Uhr verfügbar sein und ganz krass obendrauf, ihr privates Auto dienstlich nützen.
Wenn ich dann lese, welche Voraussetzungen sie mitbringen soll, dann stellen sich mir sämtliche Haare zu Berge. (sie hat 2 Staatexamen)
1400 € bekommt eine einfache Schreibkraft beim Staat.
 

Cui86

Mitglied
Volljurist für 1400€? Wollen die einen verarschen? Also wenn du da nicht bei 3000€ netto mit 40h irgendwo einsteigst bist du selber Schuld. Wobei das auch noch zu wenig ist, weil du ja Berufserfahrung hast.
Auf jeden Fall absagen oder mindestens das doppelte verlangen.
 
Keine Seltenheit, hatte bei einer Behörde mal die Entgeltstufe 9, dann bekam ich Unterstützung mit einer Kollegin, die die EG 6 bekam und mich 100 Prozent vertreten sollte, natürlich war die nicht qualifiziert dazu, sonst hätte sie die Stelle nicht angenommen und fachlich war sie überfordert, kurze Zeit später Burnout, dann Kündigung ihrerseits. Das ist nicht unüblich, man schreibt aus, schaut wers frisst und oft bekommt man "irgendwen"., Im öffentlichen Dienst reicht das erstmal, um zu sagen: Stelle ist doch besetzt. Ob der oder die den Anforderungen gewachsen ist, ist erstmal egal, wenn derjenige kündigt, wird der nächste gesucht und so weiter. Da gehts eher um die Besetzung der Stelle als die qualifizierte Besetzung, die natürlich auch nur mit entsprechend Gehalt zu bekommen ist, so ist das leider.

Umgekehrt hab ich mal mit der EG9 die Aufgaben der EG10 machen müssen, irgendwann kam ich mal drauf, dass im TVÖD steht, dass man bei der Übernahme höherwertiger Tätigkeiten auf Dauer auch die Differenz erhält, als ich das angesprochen habe, wurde der Ton rauer und mir wurde nahegelegt mir was anderes zu suchen, als ich das tatsächlich tat, guckte man blöd drein und das ist jetzt einige Jahre her, die Stelle wurde nie wieder nachbesetzt, weil für die EG9 keiner bereit war, diese Aufgaben zu übernehmen.
 

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