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Betrogen von Friseuse mit Haarverlängerung, wie vorgehen?

G

Gast

Gast
Hallo zusammen!

Ich hegte schon seit Längerem den Traum von vollem, langen Haar. Im Internet habe ich mich dann ein wenig eingelesen bezüglich einer Haarverlängerung (Extensions). Dort habe ich mehrfach gelesen, dass gute Extensions sehr teuer wären (ab 800 Euro aufwärts).

Ich suchte mir daraufhin einen Friseur in meiner Stadt, der mir seriös erschien und machte dort einen Termin aus. Die Friseurmeisterin erklärte mir dann den Ablauf. Kostenpunkt 600 Euro, da es sich um sehr hochwertige Tape-Extensions der Marke "Hairtalk" handele. Für mich hörte sich das alles sehr gut an und ich vertraute ihr, zumal sie auch mehrere Auszeichnungen an der Wand hängen hatte und auf mich einen sehr freundlichen und seriösen Eindruck machte.

An dem Tag, an welchem ich die Extensions dann von ihr reingemacht bekam, war auch alles noch soweit in Ordnung. Das Ergebnis sah für mich sehr zufriedenstellend aus. Schon am nächsten Tag stellte ich fest, dass man den Übergang von meinen Haaren zu den Extensions extrem sehen konnte. Zudem fand ich in den Extensions bereits nach dem ersten Waschen mit dem Spezialshampoo schwarze Haare (ich selber bin hellblond!). Auch schien die Struktur der Haare überhaupt nicht mehr zu meiner zu passen, sodass man noch extremer sehen konnte, dass es nicht meine echten Haare sind.

Auch juckten mich die Tapes so enorm am Kopf, dass ich mich blutig kratzte. Nach einer Woche hielt ich es nicht mehr aus und wollte einen Termin ausmachen, da war der Laden aber geschlossen wegen Sommerurlaub. Ich ging zu einem anderen Friseur, um mir die Extensions entfernen zu lassen.

Dieser war total geschockt über das miese Ergebnis und konnte gar nicht glauben, dass ich dafür wirklich 600 Euro gezahlt habe. Als er die Extensions aus meinen Haaren gelöst und sich die Verbindungsstellen (Tapes) anschaute, sagte er mir, dass es sich gar nicht um hochwertige Marken-Extensions handele, da nirgends ein Logo der Marke "Hairtalk" auf den Tapes zu finden sei.
Es handele sich zwar um Echthaar-Extensions, jedoch um extrem billige, was man ja auch daran sehen konnte, dass bereits nach dem ersten Waschen die schwarze Naturhaarfarbe zu sehen war. Auch hatte mir meine Friseuse gesagt, ich bekäme 100 Strähnen ins Haar. Effektiv waren es aber grade mal 70!

Jedenfalls weiß ich nun absolut nicht, was ich machen soll. Zwar habe ich noch die Rechnung, jedoch steht auf dieser nichts über die Marke, sondern lediglich "Haarverlängerung". Kann ich das Ganze irgendwie anfechten, damit ich zumindest einen Teil meines Geldes zurückbekomme und wenn ja, wie sollte ich am besten vorgehen?

Danke vorab!

Liebe Grüße, Elena
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Gastschreiberin,


alles steht und fällt mit der Beweisbarkeit: Hast Du die fehlerhaften Extensions hoffentlich aufgehoben? Zwischen Dir und dem Friseur ist ein Werkvertrag zustande gekommen, d.h. er schuldet Dir ein fertiges Werk in Form von sachlich korrekt verarbeiteten Extensions und Du ihm das Geld. Dabei traten erhebliche Mängel auf, die es für Dich unzumutbar gemacht haben, diesen Zustand so zu belassen.


Beweissicherung:
- Fotos Deines aufgekratzten Kopfes, am besten von einem Arzt oder Krankenhaus bestätigt.
- hochwertige Fotos der ausgeblichenen Extensions
- Die Original-Extensions in einer zustandserhaltenden Verpackung
- Schriftliche Aussage des zweiten Friseurs, mit seiner fachlichen Meinung und Unterschrift
- Deine Schriftliche Aussage mit chronologischem Ablauf und jedem Detail

1. Schritt
Eine offizielle und beweisbare Mängelrüge, also ein Einschreibe-Brief an den ersten "Friseur", in dem Du alle diese Punkte aufführst und in dem steht, was Du erwartest: Rückerstattung des Geldes, evtl. Schmerzensgeld. Bedrohe ihn darin nicht mit Konsequenzen oder Folgen, das wäre sonst strafrechtlich relevant.


2. Schritt
Du musst ihm eventuell eine Mängelrüge erlauben, näheres weiß ein Anwalt. Evtl. kannst Du eine Anwaltshotline anrufen, um sicher zu sein oder Dir einen Anwalt nehmen. Ob eine Nachbesserung bei einem blutig gekratzten Kopf und solch folgenschweren Mängeln zumutbar ist, bleibt zu prüfen.

3. Schritt
Wenn er nicht reagiert, kannst Du ihm im Beisein eines Zeugen einen Besuch abstatten. Wirkungsvoll wäre ein Herr im Anzug (muss kein Anwalt sein und darf sich nicht als solcher ausgeben), der das Reden übernimmt, sich nicht hinreissen lässt und ihm klar macht, dass er mit Anzeigen im Gemeindeblatt nach weiteren Geschädigten suchen wird, um seine Machenschaften aufzudecken und um eine Anzeige wegen Betruges abzugeben, weil er Dich in wesentlichen Eigenschaften seines Produktes hinters Licht geführt hat und das nennt man Betrug. Er darf das nicht drohend formulieren, sondern lediglich als Information darstellen. Die abschließende und sehr ruhig gestellte Frage könnte sein: "Müssen wir diesen Weg gehen?".

Bei vielen Handwerkskammern und Friseurfachverbänden gibt es Schiedsstellen und Ombutsmänner, die sich solchen schwarzen Schafen annehmen und vermitteln. Das ist mit wenig Kosten verbunden.

4. Schritt
Wenn alles nichts hilft, dann erfolgt eine Anzeige und der Gang zum Gericht. Verliert er, muss er Deine Anwaltskosten übernehmen. Aber oft läuft es auf einen Vergleich hinaus. Also prüfe Deine Kosten und Möglichkeiten. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt keine Fälle, die schon laufen.

Alles Gute und viel Erfolg
 

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