Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Beste Freundin macht sich nach Abtreibung schwere Vorwürfe

La_Kitty

Neues Mitglied
Hallo,
ich weiß nicht ob das hier die Richtige Rubrik ist, ich hoff es einmal...
Meine Beste Freundin ist jetzt 19 Jahre alt und ich habe schon seit ein paar Tagen gemerkt das irgendetwas nicht mit ihre stimmt....also habe ich sie gefragt und sie ist in tränen ausgebrochen.
Sie hat mit erzählt das sie mit 16 schwanger wurde und es einfach zu dem Zeitpunkt nicht passte, ein Kind zu bekommen. Also hat sie sich zur Abtreibung entschlossen. Danach ging es ihr nicht unbedingt besser aber es war gut.
Und jetzt seit ein Paar Wochen macht sie sich extreme Vorwürfe, sie fragt sich wie das Kind aussehen könnte, wie es jetzt wäre ein Kind zu haben.

Ich habe große Angst um meine Freundin das sie sich was antuen könnte....vielleicht kann mir einer von euch einen Tipp geben wie ich ihr am besten zur Seite stehen kann.

vielen Dank im voraus
 

Dolphin1979

Aktives Mitglied
Hallo La Kitty,
eine ungeplante SS kann weder gezwungen werden, die Schwangerschaft auszutragen noch sie abzubrechen. Die Entscheidung trifft die Schwangere. Doch ich bezweifele sehr stark, dass Ihre Entscheidung für den SSA gut war. Auch wenn diverse Motive gegen eine SS sprachen.
Danach ging es Ihr nicht besser aber es war gut. Bei dieser Entscheidung kann man sich nur für das Leben oder für den Tod entscheiden, ein dazwischen gibt es nicht, und ob die Gewalttrennung gut war glaube ich nicht. Wenn Sie gut war würde Sie nicht leiden.
Es gibt Bezug auf Ungeborenen-Thema zwei Sichtweisen die Personalisierung und Entpersonalisierung mit Begriffen wie Gewebeklumpen, Zellhaufen.
Ich kann auf eine Art und Weise nachvollziehen, da ich selbst mit meiner ersten SS vorm Früh- und Spätabbruch stand und nach der Geburt meines behindertes Kindes mit 3 Monaten verloren habe.
Eine Abtreibung ist ein traumatisches Erlebnis mit seelischer Verletzung/Wunde. Opfer sind bei dem Thema immer Frau (Mutter) und Ungeborenes (Kind) und die Folgen haben viele verschiedene Gesichter und Verläufe. Darstellung ist kleiner Eingriff, aber in Wirklichkeit großes Trauma und damit wird man im Stich gelassen. Diesen kleinen Eingriff kann man einer Vergewaltigung gleichsetzen. Es ist Vergewaltigung für Körper, Geist und Seele verbunden mit Verlust. Die Würde als Mutter und Frau ist angetastet. Die seelischen Folgen A-Z sind enorm und jede Frau erlebt die individuell. Zusätzlich kommt noch die Belastung mit eigenen Schuldgefühlen, dass man die eigene Zustimmung dafür gegeben hat. Die Wunde die Betroffene haben, kann selbst für Ihren Schmerz in Gefühle und Worte nicht Ausdruck verleihen. Auch wenn Sie ihre Zustimmung dafür gegeben hat, ist sie keine Frau zweiter Klasse!

Eine Mutter, die einmal Mutter geworden ist, bleibt immer Mutter, unabhängig davon, ob sie das Kind zur Welt bringt, oder nicht. Dieses tote Kind wird, so lange sie lebt, Teil ihres Lebens sein. Da ist die Art und Weise des Verlusts egal!
Die beste Hilfe, die du deiner Freundin anbieten kannst, ist für Sie authentische Hilfe zu suchen, die selber auch die Einsicht haben muss Hilfe anzunehmen. Einen authentischen Ort, wo sie nicht verurteilt wird und ihr Trauma aufarbeiten kann.
Für dich persönlich als Freundin professionelle Infos einholen wie man mit Betroffenen solcher Thematik umgeht.
Liebe Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:

Sisyphos

Mitglied
Hallo La Kitty,

ergänzend zu dem, was Dir "Dolphin1979" weiter oben bereits schrieb, möchte ich folgendes anmerken, natürlich nur aufgrund Deiner Schilderungen:

* Deine Freundin ist meines Erachtens seit diesem Schwangerschaftsabbruch im Kindes-/Jugendlichen-Alter von 16 Jahren schwerst traumatisiert und nichts war oder ist gut.

* Du oder andere Laien werden ihr wohl kaum wirksam so helfen können, daß sie mit dieser "Schuld", ihrer Trauer und ihrem Schmerz leben kann und nicht früher oder später daran zerbricht. Auch ihre Beziehungen und Partnerschaften werden dadurch enorm belastet sein, wenn sie sich nicht helfen läßt.

* Aus "Systemischer Sicht" einer Familienkonstellation sind auch ihre Eltern, als damalige Mitbeteiligte, involviert und können ihrer Tochter genau so wenig helfen - vielleicht sogar ganz im Gegenteil.

* Alles, was Du für sie tun könntest, wäre behutsam darauf zu drängen, daß sie sich professionelle Hilfe sucht und so lange die notwendige Trauerarbeit, Schuldverarbeitung, Loslassen / Verabschiedung des abgetriebenen Kindes, gesunde neue Sicht (Perspektive) erarbeiten, die es ihr erlaubt, ihr zukünftiges Leben trotz alledem einigermaßen erträglich leben zu können, einen Mann zu finden und mit ihm Kinder zu haben.

* Welche Therapie für Deine Freundin die geeignetste wäre, hängt von vielen Faktoren ab (ihr Welt- und Menschenbild, religiöser Hintergrund ihrer Familie und ihres sonstigen Umfeldes, ihre eigenen ethisch / moralischen Grundüberzeugungen, dem Grad ihrer Reife, ...). Nicht zuletzt gelingt oder scheitert eine Therapie auch dadurch, welche Überzeugungen die Therapeuten selbst in Bezug auf Abtreibungen vertreten, um die Schuldgefühle Deiner Freundin nicht noch zu verstärken oder wieder nur zu verdrängen für ungewisse Zeit. Beides wäre nicht gut auf lange Sicht.

Ich kann Dir folgende Psychosomatische Klinik nennen, die Du Deiner Freundin vorschlagen könntest. Bei der Frage, Wie und Wo sie den Aufnahmeantrag stellen kann, um einen Kostenträger zu finden (Krankenkasse, Rentenversicherung, ...), ist ein spezielles Team der Klinik gerne behilflich. Lasse Dir bitte Klinik-Infos kostenlos zuschicken, wenn Du auch den Eindruck hast, daß ihr dort wirksam geholfen werden kann, den Schmerz und die Trauer, ... auf gesunde Weise gut zu verarbeiten oder wenigstens erträglich.

Indikationen | Heiligenfeld Kliniken | Heiligenfeld Kliniken

Dort klicke dann bitte auf "Psychotherapie für Frauen":

Psychotherapie für Frauen | Heiligenfeld Kliniken | Heiligenfeld Kliniken

Eine bessere und menschlichere Klinik als diese kenne ich nicht und ich habe nur positive Berichte bisher gehört von Menschen aus meinem Umfeld, die dort waren und Hilfe fanden. Aber lies auch folgende "Klinikbewertungen" von ehemaligen Patienten / Patientinnen in Ruhe durch.

Erfahrungen mit Fachklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen


Ich würde gerne dort sein für 9 - 12 Wochen, um meine eigenen ungelösten Fragen und Probleme gründlich anzuschauen und intensiv zu bearbeiten, wenn ich nur die Zustimmung eines Kostenträgers dafür bekäme.

* Darüber hinaus könntest Du auch nach einer Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe zu dieser speziellen Problematik suchen und Dich bei entsprechenden Stellen danach erkundigen, wo die nächstgelegene ist.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben