G
Gelöscht 119490
Gast
Hallo,
mich beschäftigt schon länger folgendes Thema was jetzt "akut" ist und ich mich entscheiden muß/möchte:
Ich bin knapp über 40 und bin Sozialarbeiterin von Beruf. In meinem Beruf arbeite ich, unterbrochen von 7 Jahren Elternzeit, schon seit 2005. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, habe geregelte Arbeitszeiten, nette Kollegen. In meiner Arbeit berate ich psychisch kranke Menschen und vermittle Hilfen etc.
Mit Anfang 40 habe ich mich mit folgenden Fragen "was will ich noch beruflich erreichen? ist das mein Weg?" beschäftigt.
Die letzten 3 Jahre arbeitete ich 30% (habe aber einen Grundvertrag von 100% unbefristet) um der Familie auch gerecht zu werden. Seit Beginn diesen Monats habe ich auf 45 % aufgestockt und eine andere Station fest (ich arbeite in einem Krankenhaus) übernommen. Die Station hatte ich Anfang Februar zunächst als Vertretung übernommen, dann fest.
Die Idee dahinter war, ein nettes Team zu finden, neue Herausforderung. Nun merke ich, dass ich seit Wochen/Monaten, dass ich keine Freude mehr habe. Auch der Ausblick, dass ein Leben lang zu machen, frustriert mich. Der Wunsch sich nicht ständig mit andere Leute Probleme auseinandersetzen zu müssen ist, auch ein großes Anliegen. (ich weiß, dass gibt es überall, aber nicht so stark ausgeprägt)
Vor ca. 1,5 Jahr habe ich mich für ein Zweitstudium als Grundschullehrerin beworben, bei 2 %iger Chance etwas zu bekommen.
Und siehe da - ich wurde angenommen. Nach langen und quälenden Überlegungen habe ich mich wieder dagegen entschieden, weil ich es mit der Familie nicht unter einen Hut bekommen hätte (trotz aller Überlegungen). Mein Chef hätte mir, nachdem ich mit ihm darüber gesprochen habe, ein halbes Jahr Sonderurlaub genehmigt, um es auszutesten - Wahnsinn
Diese Entscheidung habe ich im Großen und Ganzen nicht bereut, aber so eine Art "Restsehnsucht" ist geblieben.
Neulich meinte eine Freundin zu mir, ob ich mich an einer freien Schule (Grundschule) bewerben möchte, die suchen jemanden. Und siehe da - ich wurde zum Gespräch und Hospitation eingeladen. Meine Chancen stehen gut und ich bin total geflasht.
Die Stelle beinhaltet jedoch nur 6 h die Woche bei einem Monatslohn von 763.- Brutto. Das Jahr drauf wären mehr Stunden möglich.
Nach allen Abzügen fast ein Minijob.
Was soll ich tun?
Ich werde nächste Woche mit meinem Chef sprechen, ob er ich entweder wieder reduzieren kann (um beides zu machen) oder Sonderurlaub bekomme.
Nachdem er das letzte Mal so großzügig war, traue ich mich das zu fragen.
Ich glaube aber nicht, dass meine Kollegen das toll finden werden, nachdem durch meine Aufstockung und Stationswechsel viel Trubel ausgelöst wurde. (Zuerst wollten sie von Extern jemanden für 50 % neu, durch meine Aufstockung sagen die Personaler jetzt, die 50% sind gedeckt, es gibt kein neues Budget mehr, obwohl rechnerisch noch 35 % offen wären und wir personell dann unterbesetzt sind...) Ich muß aber sagen, dass ich die letzten Jahre immer wieder Stationen solidarisch gewechselt habe, wo Not am Mann war...ich habe meine Kollegen immer unterstützt und habe Hilfsbereitschaft signalisiert.
Ich habe soo ein schlechtes Gewissen...
Aber in meinem Kopf Kreisen so viele Gedanken, die Chance etwas Neues auszuprobieren, einen Traum zu wagen, reizt mich.
Ich danke Euch für Eure ehrliche, sachliche Antwort, liebe Grüße Nemoeh
mich beschäftigt schon länger folgendes Thema was jetzt "akut" ist und ich mich entscheiden muß/möchte:
Ich bin knapp über 40 und bin Sozialarbeiterin von Beruf. In meinem Beruf arbeite ich, unterbrochen von 7 Jahren Elternzeit, schon seit 2005. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, habe geregelte Arbeitszeiten, nette Kollegen. In meiner Arbeit berate ich psychisch kranke Menschen und vermittle Hilfen etc.
Mit Anfang 40 habe ich mich mit folgenden Fragen "was will ich noch beruflich erreichen? ist das mein Weg?" beschäftigt.
Die letzten 3 Jahre arbeitete ich 30% (habe aber einen Grundvertrag von 100% unbefristet) um der Familie auch gerecht zu werden. Seit Beginn diesen Monats habe ich auf 45 % aufgestockt und eine andere Station fest (ich arbeite in einem Krankenhaus) übernommen. Die Station hatte ich Anfang Februar zunächst als Vertretung übernommen, dann fest.
Die Idee dahinter war, ein nettes Team zu finden, neue Herausforderung. Nun merke ich, dass ich seit Wochen/Monaten, dass ich keine Freude mehr habe. Auch der Ausblick, dass ein Leben lang zu machen, frustriert mich. Der Wunsch sich nicht ständig mit andere Leute Probleme auseinandersetzen zu müssen ist, auch ein großes Anliegen. (ich weiß, dass gibt es überall, aber nicht so stark ausgeprägt)
Vor ca. 1,5 Jahr habe ich mich für ein Zweitstudium als Grundschullehrerin beworben, bei 2 %iger Chance etwas zu bekommen.
Und siehe da - ich wurde angenommen. Nach langen und quälenden Überlegungen habe ich mich wieder dagegen entschieden, weil ich es mit der Familie nicht unter einen Hut bekommen hätte (trotz aller Überlegungen). Mein Chef hätte mir, nachdem ich mit ihm darüber gesprochen habe, ein halbes Jahr Sonderurlaub genehmigt, um es auszutesten - Wahnsinn
Diese Entscheidung habe ich im Großen und Ganzen nicht bereut, aber so eine Art "Restsehnsucht" ist geblieben.
Neulich meinte eine Freundin zu mir, ob ich mich an einer freien Schule (Grundschule) bewerben möchte, die suchen jemanden. Und siehe da - ich wurde zum Gespräch und Hospitation eingeladen. Meine Chancen stehen gut und ich bin total geflasht.
Die Stelle beinhaltet jedoch nur 6 h die Woche bei einem Monatslohn von 763.- Brutto. Das Jahr drauf wären mehr Stunden möglich.
Nach allen Abzügen fast ein Minijob.
Was soll ich tun?
Ich werde nächste Woche mit meinem Chef sprechen, ob er ich entweder wieder reduzieren kann (um beides zu machen) oder Sonderurlaub bekomme.
Nachdem er das letzte Mal so großzügig war, traue ich mich das zu fragen.
Ich glaube aber nicht, dass meine Kollegen das toll finden werden, nachdem durch meine Aufstockung und Stationswechsel viel Trubel ausgelöst wurde. (Zuerst wollten sie von Extern jemanden für 50 % neu, durch meine Aufstockung sagen die Personaler jetzt, die 50% sind gedeckt, es gibt kein neues Budget mehr, obwohl rechnerisch noch 35 % offen wären und wir personell dann unterbesetzt sind...) Ich muß aber sagen, dass ich die letzten Jahre immer wieder Stationen solidarisch gewechselt habe, wo Not am Mann war...ich habe meine Kollegen immer unterstützt und habe Hilfsbereitschaft signalisiert.
Ich habe soo ein schlechtes Gewissen...
Aber in meinem Kopf Kreisen so viele Gedanken, die Chance etwas Neues auszuprobieren, einen Traum zu wagen, reizt mich.
Ich danke Euch für Eure ehrliche, sachliche Antwort, liebe Grüße Nemoeh