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Berufsorientierung ins Sozialen Bereich... wie am besten anstellen?

DanshiDo

Mitglied
Wunderschönen Abend alle miteinander,

kurz zu mir und zur meinen Gedankengängen.
Ich bin 22 Jahre alt, komme ursprünglich aus Tschechien, lebe aber seid 2000 in Deutschland und kann perfektes Deutsch. Ich bin ganz am Anfang in einer Förderschule zwecks Sprache und Lernschwäche und Mathe Probleme. Seit dem habe ich mich Prima entwickelt und habe mein Hauptschulabschluss und 2014 meinen Realschulabschluss annerkannt bekommen und habe eine 3 Jährige Ausbildung zum verkäufer abgeschlossen.

Da ich aus sehr ärmlichen Verhältnissen komme, konnte ich mich nicht umfassend Schulisch entwickeln. Mein aktuellen Beruf als Verkäufer bekam ich 2012 vom Arbeitsamt vermittelt, der aber nicht meinen Wunsch entsprach. Schon seid ca. 17 bin, konnte ich mich nie richtig festlegen und wusste nicht was ich werden will. Jetzt bin ich 22J und ich fühle in mir eine ständige Unzufriedenheit, vor allem was mein Beruf angeht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, für immer Verkäufer zu sein bzw. in dem Bereich zu arbeiten.

Mein Wunsch ist es, mich stetig zu entwickeln, neues zu lernen, neue Menschen kennenzulernen und vor allem irgendwann zu Reisen, neues Erkunden.
Vor allem habe ich ein großes Bedürfniss im Sozialen Bereich zu arbeiten, Menschen zu helfen, zu wissen, dass ich gebraucht werde und meine Berufung sein kann. Ich will wissen, wieso ich früh aufstehe und es Leute gibt, die mich brauchen, den ich helfen kann.

Das problem ist nur, ich weiß nicht ganz, wie ich am besten in den Bereich komme bzw. WAS zu mir passen könnte, da es sehr viele Berufszweige gibt.

Was mich interessieren würde wäre:
Erzieher
Sozialasistent
Pädagoge
Heilerziehungspfleger
Da, wo man Pädagogisch etwas macht, Aktiv arbeitet und Gestaltet.

Wieso ich nochmal dazu komme ist, das meine Freundin Heilerziehungspflegerin ist und ich hohe Achtung davor habe, was sie leistet und wie viel gutes man tut.

Ich weiß aber nicht ob ich dazu geeignet bin...ob ich die Sozialen Kompetenzen besitze.

Ich wollte einfach hier fragen, ob ihr Ideen hättet wie ich das alles angehen kann? Wo ich mich am besten informieren kann etc. Soll ich zum Arbeitsamt und einen Termin mit Vermittler machen? Oder Direkt mich an Schulen wenden?
Was sollte ich beachten?

Meine Aktuelle Situation ist, ich habe eine eigene 25qm Wohnung, meine Arbeit wo ich 40std. arbeite und ein Gehalt von 1200 Euro habe. Ich weiß nicht was ein guter Weg für mich wäre... Ob erstmal arbeiten und mich nebenbei informieren und nebenbei irgendwie ein FSJ oder Bufti machen? Hab echt keine Ahnung welche Tür zum Durchgehen besser wäre.

Ich wollte mich relativ kurz fassen, wenn ihr was wissen möchtet dann fragt einfach :)

Liebe Grüße Daniel
 
P

Püppi83

Gast
Guten Morgen, da es sich mit einem Praktikum in deinen erwähnten Berufen auf Grund deiner anderen Arbeit schwierig gestalten könnte, solltest du dich vielleicht über jeden einzelnen Beruf intensiv informieren.
Also über den Inhalt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten vorausgesetzt werden sowie wie sind die Zukunftsaussichten und Verdienstmöglichkeiten in den gewünschten Berufen. Aber auch, welchen Status die jeweilige Ausbildung hinsichtlich der Anerkennung in deinem Bundesland beziehungsweise in den anderen Bundesländern haben. In meinem Bundesland stellt beispielsweise der "Sozialassistent" nur eine Vorstufe zum Erreichen eines Berufes (Beispiel Erzieher) dar. So ist es auch hier, dass viele erst den "Kinderpfleger" machen müssen, um Erzieher werden zu dürfen. Ganz wichtig in meinen Augen ist aber die Frage, ob du für diesen Berufen gesundheitlich, vor allem psychisch, geeignet bist. Ich würde mir auch selber Fragen stellen. Beispielsweise, ob ich mein Leben lang mit Kindern arbeiten kann. Berufe im Sozialbereich sind meiner Meinung nach mit die härtesten Berufe. Vielleicht kennst du auch Menschen in deinem Umfeld, die einen dieser Berufe nachgehen. Frage diese mal nach ihren Meinungen.
 

Naly

Mitglied
Hallo DanshiDo,

Ich finde deine Einstellung toll, dass du in einem sozialen Beruf arbeiten möchtest um etwas Gutes für andere zu tun.

Ich selber bin Erzieherin und gehe in dem Beruf voll auf. :)

Ich habe damals auch ein FSJ in einer Einrichtung im Offenen Ganztag gemacht und dies hat mich nur darin bestärkt, den Beruf ausüben zu wollen.
Ich weiß allerdings nicht, in wie weit das Arbeitsamt dir da finanziell unter die Arme greift. Weder im FSJ, noch im BFD wirst du gut bezahlt werden. Ich hatte damals knapp 350 Euro für meine 39 Stunden Woche.

Auch ist die Erzieherausbildung in der Regel eine schulische Ausbildung. Dass du da finanzielle Unterstützung vom Amt bekommst bezweifle ich.

Zu den Vorraussetzungen kannst du hier mal schauen: Zugangsvoraussetzungen - Ausbildung - erzieherin-online

Ich habe die Ausbildung zum Beispiel nicht auf dem regulären Weg gemacht, sondern ich habe in einer OGS auf Teilzeit gearbeitet und habe mich dann zu einem vorbereitenden Seminar zur Externenprüfung angemeldet.
D.h. ich bin 2x wöchentlich zur Abendschule gegangen und habe mich dann nach 2 Jahren zur Prüfung angemeldet.
Allerdings gibt es auch da einige Vorraussetzungen, um diesen Weg zu beschreiten.
Ich musste z.B. entweder eine abgeschlossene Kinderpflegeausbildung nachweisen können, oder Nachweise für mindestens 5 Jahre Berufserfahrung erbringen.
Außerdem ist dieser Weg mit sehr viel Eigenarbeit verbunden! Es gibt soweit ich weiß eine Durchfallquote von ca. 80%. Uns wurde auch immer wieder eingetrichtert einen Plan B in der Tasche zu haben, da man davon ausging, dass viele durchfallen werden.
So war es auch bei mir. Von denen, die meiner damaligen Berufsschule zur Prüfung zugeteilt wurden, war ich die Einzige, die bestanden hat.

Und nochmal zum Beruf selber... Dir muss klar sein, dass Erzieher zu sein nicht bedeutet, dass man den ganzen Tag mit den Kindern spielt und bastelt. ;) Gibt ja immer wieder diesen Irrglauben.
Es gehört viel dazu. Du musst die Bedürfnisse der Kinder erkennen, an ihren Bedürfnissen orientiert arbeiten. D.h. nicht nur das, was die Kinder selber wollen, sondern auch erkennen was sie brauchen. Du förderst sie auf verschiedene Arten. Erkennst, ob sie Defizite haben und musst dann weitere Schritte überlegen.
Je nach Einrichtung und Einzugsgebiet wirst du viel mit dem Jugendamt zu tun haben und was man alles an Hintergründen mitbekommt ist auch nicht immer einfach zu verarbeiten (Stichwort Familienverhältnisse etc.).
Da muss man zwangsweise eine gewisse Distanz aufbauen können, sonst nimmst du die Probleme mit nach Hause.
Elternarbeit ist auch ein ganz wichtiger Teil der Arbeit. Etc. etc. - Es gehört sehr viel dazu!

Das muss dir auf jeden Fall klar sein.
Informiere dich auf jeden Fall sehr genau über die Berufe, die dir vorschweben und entscheide dann.

Klär mit dem Amt, in wie weit sie dich unterstützen, wenn du dich für eine solche Ausbildung entscheidest oder vlt ein FSJ /BFD machen magst. Ich denke ein FSJ / BFD oder Praktikum wäre am sinnvollsten. Da lernst du die Arbeit schon ganz gut kennen und siehst, ob es wirklich was für dich ist.
 
P

Püppi83

Gast
Hinsichtlich schulischen Ausbildungen ist das Amt für Ausbildungsförderung verantwortlich. Man bekommt dann Schüler-Bafög, das man nicht zurückzahlen muss.
 

Naly

Mitglied
Hinsichtlich schulischen Ausbildungen ist das Amt für Ausbildungsförderung verantwortlich. Man bekommt dann Schüler-Bafög, das man nicht zurückzahlen muss.
Bafög ist so wenig, dass man damit auch nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, wenn man eine eigene Wohnung hat.
Zurückzahlen muss man sehr wohl, wenn man die Ausbildung nicht zuende bringen sollte.
 
G

Gelöscht 51040

Gast
Hallo Danshido,

hast du dir mal überlegt Krankenpfleger oder Sanitäter zu werden? Soweit ich weiß ist dabei die Vergütung etwas besser, Leute in diesen Bereichen werden gesucht und die Ausbildungszeit ist nicht so lange wie bei den von dir genannten Berufen.

Du könntest dich ja mal im Arbeitsamt beraten lassen, leider kommt es dabei sehr darauf an, welchen Sachbearbeiter du vor der Nase hast. Einige können einem tolle Tipps geben, anderen ist es völlig egal, ob sie dem Hilfesuchenden weiterhelfen können oder eben nicht.

Da deine Freundin ja auch im sozialen Bereich arbeitet, könntet ihr, bei der Einstellung die hier so von dir rüber kommt, später auch Pflegekinder in eurer Familie aufnehmen. Da diese meist ziemlich schwer traumatisiert sind ist es unglaublich schwierig ihnen wieder Lebensfreude und Vertrauen zu lernen.
Was ich damit sagen will ist, dass man auch in einem "normalen" Beruf in seiner Freizeit seinem Leben einen Sinn geben kann.

Drück dir die Daumen, für eine gute Entscheidung für dich!!
frei nach Einstein: Die reinste Form des Wahnsinn ist es, alles beim Alten zu lassen und zu erwarten, dass sich etwas verbessert.

Chris
 
E

Edy

Gast
Wieso ich nochmal dazu komme ist, das meine Freundin Heilerziehungspflegerin ist und ich hohe Achtung davor habe, was sie leistet und wie viel gutes man tut.
Würde ich jetzt mal bezweifeln und dort würde ich auch ansetzen, wenn du dir schon Gedanken zu machen scheinst.

Du weißt schon: Ursachen, Hintergründe, Zusammenhänge usw...

So einfach ist es nicht: Sozial = gut - ganz im Gegenteil.

Oft sind dort die größten Schweinereien im Verborgenen. :)
 

DanshiDo

Mitglied
Hallo DanshiDo,

Ich finde deine Einstellung toll, dass du in einem sozialen Beruf arbeiten möchtest um etwas Gutes für andere zu tun.

Ich selber bin Erzieherin und gehe in dem Beruf voll auf. :)

Ich habe damals auch ein FSJ in einer Einrichtung im Offenen Ganztag gemacht und dies hat mich nur darin bestärkt, den Beruf ausüben zu wollen.
Ich weiß allerdings nicht, in wie weit das Arbeitsamt dir da finanziell unter die Arme greift. Weder im FSJ, noch im BFD wirst du gut bezahlt werden. Ich hatte damals knapp 350 Euro für meine 39 Stunden Woche.

Ich habe bereits dort angerufen und in 2 Wochen ein Termin.
Ich stelle mir immer noch die Frage, wie ich es anstelle mit dem FSJ und BFD bei 40 std. Woche...neben bei wir bestimmt zu hart oder?


Auch ist die Erzieherausbildung in der Regel eine schulische Ausbildung. Dass du da finanzielle Unterstützung vom Amt bekommst bezweifle ich.

Zu den Vorraussetzungen kannst du hier mal schauen: Zugangsvoraussetzungen - Ausbildung - erzieherin-online

Ich habe die Ausbildung zum Beispiel nicht auf dem regulären Weg gemacht, sondern ich habe in einer OGS auf Teilzeit gearbeitet und habe mich dann zu einem vorbereitenden Seminar zur Externenprüfung angemeldet.
D.h. ich bin 2x wöchentlich zur Abendschule gegangen und habe mich dann nach 2 Jahren zur Prüfung angemeldet.
Allerdings gibt es auch da einige Vorraussetzungen, um diesen Weg zu beschreiten.
Ich musste z.B. entweder eine abgeschlossene Kinderpflegeausbildung nachweisen können, oder Nachweise für mindestens 5 Jahre Berufserfahrung erbringen.
Außerdem ist dieser Weg mit sehr viel Eigenarbeit verbunden! Es gibt soweit ich weiß eine Durchfallquote von ca. 80%. Uns wurde auch immer wieder eingetrichtert einen Plan B in der Tasche zu haben, da man davon ausging, dass viele durchfallen werden.
So war es auch bei mir. Von denen, die meiner damaligen Berufsschule zur Prüfung zugeteilt wurden, war ich die Einzige, die bestanden hat.

Und nochmal zum Beruf selber... Dir muss klar sein, dass Erzieher zu sein nicht bedeutet, dass man den ganzen Tag mit den Kindern spielt und bastelt. ;) Gibt ja immer wieder diesen Irrglauben.
Es gehört viel dazu. Du musst die Bedürfnisse der Kinder erkennen, an ihren Bedürfnissen orientiert arbeiten. D.h. nicht nur das, was die Kinder selber wollen, sondern auch erkennen was sie brauchen. Du förderst sie auf verschiedene Arten. Erkennst, ob sie Defizite haben und musst dann weitere Schritte überlegen.
Je nach Einrichtung und Einzugsgebiet wirst du viel mit dem Jugendamt zu tun haben und was man alles an Hintergründen mitbekommt ist auch nicht immer einfach zu verarbeiten (Stichwort Familienverhältnisse etc.).
Da muss man zwangsweise eine gewisse Distanz aufbauen können, sonst nimmst du die Probleme mit nach Hause.
Elternarbeit ist auch ein ganz wichtiger Teil der Arbeit. Etc. etc. - Es gehört sehr viel dazu!

Ich will aktiv Dinge gestallten. Deshalb würde mir das Organisieren und planen spaß machen, wobei ich darin nicht so gut bin, ich es aber lernen möchte. Ich weiß nur nicht, welche Berufszweif für mich der richtige ist. Ob Erzieher oder doch ein Anderer.

Wie sieht es mit Burnout in dem bereich aus? :D


Das muss dir auf jeden Fall klar sein.
Informiere dich auf jeden Fall sehr genau über die Berufe, die dir vorschweben und entscheide dann.

Klär mit dem Amt, in wie weit sie dich unterstützen, wenn du dich für eine solche Ausbildung entscheidest oder vlt ein FSJ /BFD machen magst. Ich denke ein FSJ / BFD oder Praktikum wäre am sinnvollsten. Da lernst du die Arbeit schon ganz gut kennen und siehst, ob es wirklich was für dich ist.

Wie ist es damit, wenn ich eine Lernschwäche habe und mit 16 auf einer Förderschule war? Mitlerweile habe ich einen anerkannten Realschulabschluss und bin Vollzeit Arbeiten. ich bin 22 Jahre jung.
Hallo Danshido,

hast du dir mal überlegt Krankenpfleger oder Sanitäter zu werden? Soweit ich weiß ist dabei die Vergütung etwas besser, Leute in diesen Bereichen werden gesucht und die Ausbildungszeit ist nicht so lange wie bei den von dir genannten Berufen.

daran habe ich nicht gedacht. Ist ein ziemlich harter Job oder?

Du könntest dich ja mal im Arbeitsamt beraten lassen, leider kommt es dabei sehr darauf an, welchen Sachbearbeiter du vor der Nase hast. Einige können einem tolle Tipps geben, anderen ist es völlig egal, ob sie dem Hilfesuchenden weiterhelfen können oder eben nicht.

Ich habe bereits dort angerufen und würde in 2 Wochen ein Termin bekommen.

Da deine Freundin ja auch im sozialen Bereich arbeitet, könntet ihr, bei der Einstellung die hier so von dir rüber kommt, später auch Pflegekinder in eurer Familie aufnehmen. Da diese meist ziemlich schwer traumatisiert sind ist es unglaublich schwierig ihnen wieder Lebensfreude und Vertrauen zu lernen.
Was ich damit sagen will ist, dass man auch in einem "normalen" Beruf in seiner Freizeit seinem Leben einen Sinn geben kann.

Das ist eine gute Idee. Du meinst auch neben wenn man ein eigenes Kind hat?

Hast du selber Erfahrungen?



Danke euch.
Liebe Grüße Danny
 

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