Das ist die bessere Lösung.
Weißt Du, was eine Impulskontrollstörung ist bei einem geistig behinderten Kind? Da kann man Dinge erleben, die glaubt man nicht, wenn man sie nicht selbst gesehen hätte.
Liebe Angua,
danke für deinen Beitrag.
Ob das Kind eine solche Störung hatte weiß ich nicht und tut ja auch nichts zur Sache, oder?
Davon abgesehen habe ich ähnliches Verhalten schon bei vielen Kinder, ohne Behinderung, in dem Alter gesehen...ich denke, es ist einfach normal, wenn auch sehr anstrengend.
In solchen Situationen hätte ich persönlich - und ich will das absolut nicht verallgemeinern! - mir manchmal gewünscht, jemand hätte eingegriffen durch ein paar Worte und den Teufelskreis aus Kindergeschrei und meiner Wut durchbrochen, was ich allein nicht mehr schaffte.
Es kann in die Hose gehen, keine Frage - aber vielleicht magst es beim nächsten Mal versuchen?
Danke, dass dir das alles nicht egal ist und du dir Gedanken machst.
Catley, vielen Dank für deinen offenen Beitrag. Wie ich schon oben schrieb, ich glaube auch nicht, dass ich von mir sagen kann, dass es unmöglich ist, dass mir sowas passiert. Dreijährige mit Wutanfällen sind schon sehr herausfordernd. Aber auch ich würde mich in so einem Fall im Nachhinein sehr schämen. Ich weiß nicht, ob der Vater im Zug das auch so empfindet, ich hatte eher das Gefühl, dass ihm die Drohung recht leicht über die Lippen kam. Aber vielleicht täusche ich mich. Ich hatte natürlich auch nicht mehr die Gelegenheit, zu beobachten, wie er danach drauf war, weil die Familie ja gleich ausgestiegen ist.
Ja, versuchen würde ich es beim nächsten Mal gerne, weiß aber immer noch nicht genau, wie. Falls du also tatsächlich noch eine Idee hast, was dir in dieser Situation geholfen hättest, wäre ich auch dankbar.
Um die Situation zu deeskalieren, hättest Du Dich eventuell direkt mit dem Kind beschäftigen können. Oder ein paar Worte zu dem Vater sagen.
Ansonsten kann man wohl innerhalb von 30 Sekunden keine sozialpsychatrische Beratung machen.
Es gibt aber eine Vielzahl von Missständen in unserem Land, über die Du in Ruhe nachdenken könntest - mit entsprechend nachfolgender Handlung.
Ja, soweit, dass ich ein paar Worte hätte sagen mögen, bin ich ja schon. Die Frage ist, welche Worte.
Andere Missstände gibt es tatsächlich viele, mein Umgang mit denen hat aber mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun.
Hi!
Ich denke, du hättest nicht wirklich viel machen können. Es gab eine Drohung, die sicher daneben ist. Aber es kam nicht zu körperlicher Gewalt.
Alleine, dass du darauf geachtet hast, ist ja schon was besonderes, das tun viele nicht. Aber in so kurzer Zeit kann mn nicht wirklich beurteilen, was hinter der Drohung steckt. Die ist an sich daneben und null pädagogisch. Aber naja...deswegen mit dem Vater eine Diskussion beginnen, hätte vermutlich nichts gebracht.
Alles Gute!
Zu sagen "hätte nichts gebracht" finde ich sehr unbefriedigend. Ob es was bringt, weiß ich bei ziemlich vielen Sachen, die ich für richtig halte zu tun, im ersten Moment nicht. Aber alleine, dass eine Chance besteht, zu ihm durchzudringen, rechtfertigt finde ich ein Eingreifen.
Ich bin tatsächlich etwas überrascht, dass so viele von euch ein Eingreifen/Kommentieren der Situation eher ablehnen oder zumindest bezweifeln, dass es sinnvoll wäre. Ich habe bisher noch bei keiner Beratungsstelle angerufen, werde das in den nächsten Tagen aber noch tun und dann auch nochmal berichten.
Falls es wen interessiert, hier nochmal der Gesetzestext zur Gewalt gegen Kinder,
§ 1631 Abs. 2 des
Bürgerlichen Gesetzbuches:
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
Ich lasse das mal so stehen. Dass wir zum Teil unterschiedliche Ansichten von Gewalt, auch seelischer, haben, kam ja in der Diskussion schon durch und muss vielleicht nicht nochmal aufgewärmt werden.
Falls noch jemand konkrete Vorschläge zu einem ruhigen Eingreifen in einer solchen Situation hat, würde mich das nach wie vor freuen.