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Bekannter hat schwere Depressionen und will keine Hilfe

G

Gelöscht 116354

Gast
Hallo guten Abend,

ein Kumpel von mir hat eine mittelschwere bis schwere Depressionen.

Studium abgebrochen, Anfang 30, keine wirkliche berufliche Perspektive.

Letztes Jahr war er lange in der Klinik weil er Benzol abhängig war. Davor war er regelmäßig immer wieder in die Klinik.

Jetzt ist er Zuhause. Und es passiert nichts.

Er hat wohl regelmäßig Termine bei einem Psychiater. Ich habe den Eindruck es ist aber zu wenig.

Er kriegt sein Haushalt nicht hin und alleine wird er es nicht schaffen, rauszukommen.

Für sein Umfeld ist diese Situation sehr belastend.

Ich habe den Eindruck der junge Mann bräuchte mehr Unterstützung.
Eine Betreuung, oder Ähnliches.

Lt. Aussage von seinem Bruder will mein Kumpel keine Hilfe.

Mich macht es traurig. Es kann doch nicht sein, das ein noch so junger Mensch sich einfach kaputt macht? Er hat ja doch trotzdem Perspektiven, er bräuchte einfach mehr Unterstützung.

In mir gibt es einen Anteil, der ihm Hilfe aufzwingen will.

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin auch nicht ganz "gesund", aber ich habe eine Ausbildung und konnte mich alleine um einen Arbeitsplatz bemühen.
Es tut mir so leid, und ich will nicht zusehen wie dieser junge Mensch sein Leben kaputt macht.
 

Postman

Urgestein
Die Betreuung, wie ich sie kenne, ist eine enorme Entlastung, was bspw. Anträge und behördliches angeht. Man kann bei Bedarf auch die Post direkt an den Betreuer umleiten. Daneben gibt es weitere Bereiche, die der Betreuer übernehmen kann, z.B. die Gesundheitsfürsorge (Arzttermine vereinbaren) und auch Kontakt zu weiteren Hilfsstellen einleiten.

Das kann man aber normalerweise selber mit ihm/ihr abstimmen, es ist ja nicht so, dass einem da etwas weggenommen wird. Eventuell hat dein Bekannter Angst vor einer Art Fremdbestimmung, solche Dinge kann man aber im Gespräch oft ausräumen und klären.
 
G

Gelöscht 116802

Gast
Mehr oder minder aufgezwungene Hilfe von anderen Leuten empfinden Betroffene nicht als Hilfe. Es setzt sie nur noch mehr unter Druck, schnell wieder funktionieren zu müssen. Dass Außenstehende wollen, dass der Depressive möglichst schnell wieder glücklich ist, verursacht beim Erkrankten Stress und Rückzug, weil er weiß, dass er diesen Anforderungen nicht zeitnah gerecht werden kann. Also genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen will.

So schwer es fällt rate ich dir davon ab, dich aufzudrängen. Er ist in Therapie. Auch, wenn dir so ein Mensch wie ein hilfloses Kind vorkommt, ist er erwachsen, muss seine eigenen Entscheidungen fällen und damit leben.

Wenn er in Ruhe gelassen werden will, so muss dieser Wunsch respektiert werden.
 
G

Gelöscht 116802

Gast
Noch etwas anderes... ich habe in deine anderen Threads geschaut und du hast selbst einige Baustellen. Möglicherweise neigst du vielleicht sogar zum Helfersyndrom.

Es würde dir helfen zu lernen, dich besser abzugrenzen. Du verstehst aufgrund deiner eigenen Erkrankung, wie sich andere fühlen und hast den Wunsch, unterstützend einzugreifen. Du willst helfen, klar. Deine Mitmenschen liegen dir am Herzen und du willst, dass es allen gut geht.

Dabei konzentrierst du dich allerdings auf anderer Leute Probleme, statt deine eigenen Probleme zu lösen. Du umgibst dich zusätzlich mit negativer Energie, die dich stark beeinflusst; das ist dir nicht unbedingt bewusst, aber es verhindert deine Genesung.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Es ist nicht deine Aufgabe, jedem dieses Päckchen abzunehmen, da machst du dich nur kaputt. Guck, dass du dich vor allem um dich selbst kümmerst, das ist wichtig.
 
G

Gelöscht 116354

Gast
Noch etwas anderes... ich habe in deine anderen Threads geschaut und du hast selbst einige Baustellen. Möglicherweise neigst du vielleicht sogar zum Helfersyndrom.

Es würde dir helfen zu lernen, dich besser abzugrenzen. Du verstehst aufgrund deiner eigenen Erkrankung, wie sich andere fühlen und hast den Wunsch, unterstützend einzugreifen. Du willst helfen, klar. Deine Mitmenschen liegen dir am Herzen und du willst, dass es allen gut geht.

Dabei konzentrierst du dich allerdings auf anderer Leute Probleme, statt deine eigenen Probleme zu lösen. Du umgibst dich zusätzlich mit negativer Energie, die dich stark beeinflusst; das ist dir nicht unbedingt bewusst, aber es verhindert deine Genesung.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Es ist nicht deine Aufgabe, jedem dieses Päckchen abzunehmen, da machst du dich nur kaputt. Guck, dass du dich vor allem um dich selbst kümmerst, das ist wichtig.
Guten Morgen. Hey du hast dir ja Mühe gegeben mit deinen Antworten. Du hast wahrscheinlich Recht..

Ich sollte mich um sich kümmern. Es hat mich auch runter gezogen. Negative Energie.

Ich schicke den Bruder die oberen Links von Enjoy97 und lasse es dann gut sein.
 

Postman

Urgestein
Dazu muss ich nochmal was sagen. Einerseits wird immer wieder der Egoismus in unserer Gesellschaft beklagt, andererseits hat man gleich ein Helfersyndrom, wenn einem andere am Herzen liegen. Das regt mich schon auf. Ich würde nicht so leichtfertig über irgendwelche Pseudo-Diagnosen sprechen.

Fakt ist, wenn ein Bekannter leidet, ist es vermutlich normal, ihm helfen zu wollen. "Aufzwingen" ist ein komisches Wort in diesem Zusammenhang, das stimmt. Deine persönlichen Grenzen und Bedürfnisse, liebe Fina, kannst nur du bestimmen. Andere und deren Nöte grundsätzlich zu ignorieren, scheint mir persönlich nicht der richtige Weg.

Unklar ist mir z.B. bisher, ob du mit ihm persönlich schon gesprochen hast. Falls sich dein Anliegen jedoch bereits erledigt hat, kannst du meinen Beitrag ignorieren. Lg
 
J

JonnyPiperl

Gast
Helfen, was willst du da tun?
Er kann nicht anders, grad Depressionen und Angsterkrankungen werden Weltweit immer mehr diagnostiziert.
Die Welt ist heute kein Dorf mehr, negative Schlagzeilen sind die Macht die uns beherrscht.
Seit Corona geht es vielen so: Sie können nicht aufhören, sich durch immer neue alarmierende Nachrichten zu scrollen.
Doomscrolling heißt das Phänomen, und es lässt sich psychologisch gut erklären.
Negative Schlagzeilen - Stoppt die Überflutung! (Archiv) (deutschlandfunkkultur.de)
Er macht sein Leben nicht kaputt, das ist der falsche Denkansatz.
Er ist nicht daran Schuld, hat aber die Verantwortung für sich!
Bei vielen helfen nicht mal Medikamente, gibt aber neue Ansätze um das zu ändern:
Schwere Depressionen: Neuer Arzneistoff wirkt schon nach zwei Wochen | PZ – Pharmazeutische Zeitung (pharmazeutische-zeitung.de)
 
G

Gelöscht 116802

Gast
Dazu muss ich nochmal was sagen. Einerseits wird immer wieder der Egoismus in unserer Gesellschaft beklagt, andererseits hat man gleich ein Helfersyndrom, wenn einem andere am Herzen liegen. Das regt mich schon auf. Ich würde nicht so leichtfertig über irgendwelche Pseudo-Diagnosen sprechen.

Fakt ist, wenn ein Bekannter leidet, ist es vermutlich normal, ihm helfen zu wollen. "Aufzwingen" ist ein komisches Wort in diesem Zusammenhang, das stimmt. Deine persönlichen Grenzen und Bedürfnisse, liebe Fina, kannst nur du bestimmen. Andere und deren Nöte grundsätzlich zu ignorieren, scheint mir persönlich nicht der richtige Weg.

Unklar ist mir z.B. bisher, ob du mit ihm persönlich schon gesprochen hast. Falls sich dein Anliegen jedoch bereits erledigt hat, kannst du meinen Beitrag ignorieren. Lg
Er hat gesagt, er möchte keine Hilfe. Egoistisch ist es, wenn man jemanden trotzdem dazu zwingen will.
 

Postman

Urgestein
Er hat gesagt, er möchte keine Hilfe.
Das sage ich meiner Mutter auch oft (leide ebenfalls an Depressionen). Und dennoch war ich z.B. sehr froh, dass sich mein Onkel neulich bei mir gemeldet hat, um sich nach mir zu erkunden und mich zu fragen, wie es mir geht. Er bat mir Hilfe an und das war schon ein gutes und unterstützendes Gefühl. Auch weiß ich dann, ich werde in meiner Situation gesehen und nicht ignoriert, was ja auch wichtig ist.
 
G

Gelöscht 116802

Gast
Das sage ich meiner Mutter auch oft (leide ebenfalls an Depressionen). Und dennoch war ich z.B. sehr froh, dass sich mein Onkel neulich bei mir gemeldet hat, um sich nach mir zu erkunden und mich zu fragen, wie es mir geht. Er bat mir Hilfe an und das war schon ein gutes und unterstützendes Gefühl. Auch weiß ich dann, ich werde in meiner Situation gesehen und nicht ignoriert, was ja auch wichtig ist.
Den anderen Satz hättest du ruhig auch mitzitieren können, ne? ;)
 

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