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Behandlung einer Schmerzerkrankung "erzwingen"

Marythereal

Mitglied
Hallo zusammen,

Ich wende mich in einer, in gewisser Weise, akuten Notsituation an euch, und entschuldige mich im Voraus für den langen Text!
Es geht darum, dass ich seit ca. einem Jahr chronische recht starke Unterleibsschmerzen und andere (vegetative) Symptome habe. Mein Zustand hat sich so schnell verschlechtert, dass ich nach mehreren Jahren der Eigenständigkeit mein Studium pausieren und zu meinen Eltern ziehen musste; mittlerweile bin ich nicht einmal mehr in Teilzeit erwerbsfähig, in vielen Alltagsbelangen auf die Hilfe meiner Familie angewiesen und kann in der schlimmsten Woche im Monat vor Schmerzen kaum aufstehen.

Im September wurde die Verdachtsdiagnose Adenomyose gestellt. Es handelt sich hierbei um eine stark unterschätzte und verkannte „Frauenkrankheit“: In der Bevölkerung ist sie – wenn überhaupt – als „etwas stärkere Regelschmerzen“ bekannt, während mehr als die Hälfte aller Betroffenen aufgrund der Schmerzen Suizid in Erwägung gezogen haben, häufig arbeitsunfähig und sozial isoliert sind und vielfache Operationen durchlaufen.
Es wird kaum daran geforscht, somit ist die einzige Behandlungsmethode mit nachgewiesener Wirkung eine operative Entfernung der Gebärmutter. Alternativ wird zur Behandlung meist eine Kombination aus einer Verhütungspille mit lebenslanger Einnahme von Schmerzmitteln verschrieben. Eine Verbesserung der Symptome durch eine Pille konnte in Studien nicht nachgewiesen werden, es sind auch keine für die Adenomyose-Behandlung zugelassenen Medikamente. Eine OP wird um jeden Preis vermieden, in erster Linie aus Angst davor, dass eine Patientin, die Jahre später ihre Kinderlosigkeit bereut, klagt. Außerdem bringt eine Patientin, die vierteljährlich wegen Pillenrezepten in die Praxis kommt, natürlich mehr Geld ein, als eine, die nach einer OP womöglich geheilt ist…

Auch mir wurde eine Pille verschrieben, die jedoch meine Symptome einschließlich der Schmerzen noch verschlechtert hat. Nun ist es so, dass ich absolut nicht bereit bin, in meiner jetzigen Situation langwierig verschiedene Präparate durchzuprobieren. Hier die wichtigsten Gründe kurz zusammengefasst:

Ich halte die Schmerzen dafür nicht mehr lange genug aus. - Adenomyose verringert die Chance, schwanger zu werden, um ein Vielfaches, d.h. ich wäre sehr wahrscheinlich sowieso unfruchtbar. – Ich habe mich vor etwa zehn Jahren gegen leibliche Kinder entschieden, v.a. aufgrund von überdurchschnittlich vielen Erbkrankheiten in der Familie. Eine Familiengründung könnte ich mir mit Pflegekindern oder auch über den Weg der Adoption vorstellen, dafür muss ich aber bald eine finanzielle und private Grundlage aufbauen können, und das kann ich von Schmerzen außer Gefecht gesetzt nicht. – Eine chronische Entzündung im Körper stellt einen großen Risikofaktor für viele Krankheiten dar, u.a. Krebs. – Jahrzehntelange Schmerzmitteleinnahme schädigt Leber und Nieren. - …

Jedoch wird die OP (ohne gesetzliche Grundlage) meist Frauen vorbehalten, die 30 -35 sind, leibliche Kinder haben und sich pflichtgemäß und erfolglos durch alle existierenden medikamentösen Behandlungen gequält haben. Ich wurde in den vergangenen Monaten schon in einigen Arztgesprächen kategorisch abgewiesen; einige Termine habe ich bis Feb. noch vor mir. Sollte ich dort auch abgewiesen werden, dann stehe ich da mit meinen starken Dauerschmerzen, mit 25 allein auf der Couch meiner Eltern vor mich hinvegetierend, und kann und will nicht mehr weiterleben. Da ich also ohnehin nichts mehr zu verlieren habe, frage ich mich, ob ich die OP nicht „erzwingen“ kann.

Was würde passieren, wenn ich mich auf eine Brücke stelle, eine Suizid-Hotline anrufe und sage, dass ich springe, wenn mir niemand einen OP-Termin zusichert? Dann wäre man vermutlich rechtlich dazu verpflichtet, mich für ein paar Tage in eine geschlossene Psychiatrie einzuweisen, oder? Und dort würde man mir erklären, dass sie sich nicht erpressen lassen, dass es mein Problem ist, wenn ich die mir angebotene Behandlung ablehne. Aber was, wenn ich auch dort immer weiter behaupte, dass ich mich sofort, sobald sie mich gehen lassen, umbringe, außer ich bekomme die OP? Dann dürften sie mich vermutlich rechtlich nicht gehen lassen, aber für immer da behalten könnten sie mich ja auch nicht… Es wäre echt nett, wenn mir jemand erklären könnte, wie es dann weitergehen würde und ob meine Vorstellungen generell realistisch sind! Mir ist bewusst, dass das alles verrückt klingt, und ich hoffe, ihr könnt meine Beweggründe hinter dieser Frage verstehen. Ich bin 25, werde wahnsinnig vor Schmerzen und bin im Begriff, mein ganzes Leben an eine heilbare Krankheit zu verlieren, nur weil mir Ärzte das Recht, selbst zwischen Gesundheit und Gebärfähigkeit zu entscheiden, aus egoistischen Gründen (Angst vor Klage) nehmen.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, und hoffe, es geht euch allen einigermaßen gut und ihr findet in diesem Forum Hilfe und Unterstützung!
:-D


Liebe Grüße, Marie
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Was würde passieren, wenn ich mich auf eine Brücke stelle, eine Suizid-Hotline anrufe und sage, dass ich springe, wenn mir niemand einen OP-Termin zusichert? Dann wäre man vermutlich rechtlich dazu verpflichtet, mich für ein paar Tage in eine geschlossene Psychiatrie einzuweisen, oder? Und dort würde man mir erklären, dass sie sich nicht erpressen lassen,
Richtig.
Suche dir einen Arzt, der das nach Indikation macht.
Du wirst sicher fündig.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Hallo zusammen,

Ich wende mich in einer, in gewisser Weise, akuten Notsituation an euch, und entschuldige mich im Voraus für den langen Text!
Es geht darum, dass ich seit ca. einem Jahr chronische recht starke Unterleibsschmerzen und andere (vegetative) Symptome habe. Mein Zustand hat sich so schnell verschlechtert, dass ich nach mehreren Jahren der Eigenständigkeit mein Studium pausieren und zu meinen Eltern ziehen musste; mittlerweile bin ich nicht einmal mehr in Teilzeit erwerbsfähig, in vielen Alltagsbelangen auf die Hilfe meiner Familie angewiesen und kann in der schlimmsten Woche im Monat vor Schmerzen kaum aufstehen.

Im September wurde die Verdachtsdiagnose Adenomyose gestellt. Es handelt sich hierbei um eine stark unterschätzte und verkannte „Frauenkrankheit“: In der Bevölkerung ist sie – wenn überhaupt – als „etwas stärkere Regelschmerzen“ bekannt, während mehr als die Hälfte aller Betroffenen aufgrund der Schmerzen Suizid in Erwägung gezogen haben, häufig arbeitsunfähig und sozial isoliert sind und vielfache Operationen durchlaufen.
Es wird kaum daran geforscht, somit ist die einzige Behandlungsmethode mit nachgewiesener Wirkung eine operative Entfernung der Gebärmutter. Alternativ wird zur Behandlung meist eine Kombination aus einer Verhütungspille mit lebenslanger Einnahme von Schmerzmitteln verschrieben. Eine Verbesserung der Symptome durch eine Pille konnte in Studien nicht nachgewiesen werden, es sind auch keine für die Adenomyose-Behandlung zugelassenen Medikamente. Eine OP wird um jeden Preis vermieden, in erster Linie aus Angst davor, dass eine Patientin, die Jahre später ihre Kinderlosigkeit bereut, klagt. Außerdem bringt eine Patientin, die vierteljährlich wegen Pillenrezepten in die Praxis kommt, natürlich mehr Geld ein, als eine, die nach einer OP womöglich geheilt ist…

Auch mir wurde eine Pille verschrieben, die jedoch meine Symptome einschließlich der Schmerzen noch verschlechtert hat. Nun ist es so, dass ich absolut nicht bereit bin, in meiner jetzigen Situation langwierig verschiedene Präparate durchzuprobieren. Hier die wichtigsten Gründe kurz zusammengefasst:

Ich halte die Schmerzen dafür nicht mehr lange genug aus. - Adenomyose verringert die Chance, schwanger zu werden, um ein Vielfaches, d.h. ich wäre sehr wahrscheinlich sowieso unfruchtbar. – Ich habe mich vor etwa zehn Jahren gegen leibliche Kinder entschieden, v.a. aufgrund von überdurchschnittlich vielen Erbkrankheiten in der Familie. Eine Familiengründung könnte ich mir mit Pflegekindern oder auch über den Weg der Adoption vorstellen, dafür muss ich aber bald eine finanzielle und private Grundlage aufbauen können, und das kann ich von Schmerzen außer Gefecht gesetzt nicht. – Eine chronische Entzündung im Körper stellt einen großen Risikofaktor für viele Krankheiten dar, u.a. Krebs. – Jahrzehntelange Schmerzmitteleinnahme schädigt Leber und Nieren. - …

Jedoch wird die OP (ohne gesetzliche Grundlage) meist Frauen vorbehalten, die 30 -35 sind, leibliche Kinder haben und sich pflichtgemäß und erfolglos durch alle existierenden medikamentösen Behandlungen gequält haben. Ich wurde in den vergangenen Monaten schon in einigen Arztgesprächen kategorisch abgewiesen; einige Termine habe ich bis Feb. noch vor mir. Sollte ich dort auch abgewiesen werden, dann stehe ich da mit meinen starken Dauerschmerzen, mit 25 allein auf der Couch meiner Eltern vor mich hinvegetierend, und kann und will nicht mehr weiterleben. Da ich also ohnehin nichts mehr zu verlieren habe, frage ich mich, ob ich die OP nicht „erzwingen“ kann.

Was würde passieren, wenn ich mich auf eine Brücke stelle, eine Suizid-Hotline anrufe und sage, dass ich springe, wenn mir niemand einen OP-Termin zusichert? Dann wäre man vermutlich rechtlich dazu verpflichtet, mich für ein paar Tage in eine geschlossene Psychiatrie einzuweisen, oder? Und dort würde man mir erklären, dass sie sich nicht erpressen lassen, dass es mein Problem ist, wenn ich die mir angebotene Behandlung ablehne. Aber was, wenn ich auch dort immer weiter behaupte, dass ich mich sofort, sobald sie mich gehen lassen, umbringe, außer ich bekomme die OP? Dann dürften sie mich vermutlich rechtlich nicht gehen lassen, aber für immer da behalten könnten sie mich ja auch nicht… Es wäre echt nett, wenn mir jemand erklären könnte, wie es dann weitergehen würde und ob meine Vorstellungen generell realistisch sind! Mir ist bewusst, dass das alles verrückt klingt, und ich hoffe, ihr könnt meine Beweggründe hinter dieser Frage verstehen. Ich bin 25, werde wahnsinnig vor Schmerzen und bin im Begriff, mein ganzes Leben an eine heilbare Krankheit zu verlieren, nur weil mir Ärzte das Recht, selbst zwischen Gesundheit und Gebärfähigkeit zu entscheiden, aus egoistischen Gründen (Angst vor Klage) nehmen.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, und hoffe, es geht euch allen einigermaßen gut und ihr findet in diesem Forum Hilfe und Unterstützung!
:-D


Liebe Grüße, Marie
Eine Lösung wäre sich auf Endometriose testen zu lassen. Das hängt damit zusammen.
Wenn Du mal sowas hast, wird das nur durch die Einnahme der Pille nicht besser.
Die Herde sind bereits da.
Da hilft letztlich nur eine Bauchspiegelung und vermutlich auch eine Spiegelung der Gebärmutter um abzuklären, ob Herde da sind oder nicht.
Diese werden dann entfernt und die weitere Vorgehensweise besprochen.
In meinem Fall - ich hatte dasselbe Problem mit Endometriose - und diesselben Schmerzen ist es nun so, dass ich mich für die 3-Monatsspritze entschieden habe, die den Zyklus verhindert, denn das ist letztlich auch das einzige, was das Nachwachsen neuer Herde verhindert.
Aber anhand einer Spiegelung kann man das sehr genau abklären und darauf würde ich auch bestehen.
Nur im Moment wirst Du das schlechte Karten haben, weil die Krankenhäuser durch Corona überfüllt sind. Da wirst Du Dich bist zum Frühjahr gedulden müssen.
Aber anmelden für so eine Spiegelung würde ich mich auf jeden Fall.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Hallo Marie.
Über Endometriose wurde letztens hier im Forum viel geschrieben und konnte viel gelernt werden.
Die TE damals lud auch Bilder hoch: es gab eine Diagnose.

Lass mich nun rein sachlich annehmen, dass es bei Dir ebenfalls eine abschließende Diagnose gibt.
Dies würde bedeuten, dass Klarheit herrscht, aber auch Konsequenzen erfolgen sollten, um Dir wiederkehrende Schmerzen zu ersparen.

Anders als bei Endometriose ist wohl noch kein Umfeld ausserhalb der Gebärmutter betroffen. Eingriffe ausserhalb verursachen kleine Verletzungen.
Wenn diese heilen wollen, können sich verletzte Organe aneinander lehnen und durch kleine Stege verwachsen, was Bewegung und Funktionsfähigkeit behindert. Sehr oft kann man also dieselbe Stelle nicht behandeln, wenn sie nicht verhärten soll.

Um für dich ein Ergebnis zu finden , stellst du eine Möglichkeit in den Raum, die die logische Entfernung der Gebärmutter zur Folge haben soll. Der Weg, den Du dazu vorgeschlagen hast, kann aber dazu führen, dass man die Gedanken therapieren möchte - und der Zustand bleibt.
Je nachdem, wie intensiv Du den Weg verfolgst, kann es - so befürchte ich - dazu kommen, dass Deine Willensbestimmung angezweifelt wird. Damit allerdings dann ja auch der Wille zur OP.

Ich dreh jetzt einfach alles um - und behaupte ein Gegenteil!
Es gibt Leute, die mit ihrem Geschlecht nicht einverstanden sind und dies dokumentieren.
Auf dem Weg der Änderung gibt es laut (https://transmann.de/trans-informationen/medizinisches/hysterektomie/) den Hinweis, dass sich eine Frau dann schon viel mehr als Mann fühlt, wenn die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt wurden, damit ein Schritt der Änderung erfolgte.
Die Änderung ist -was mich nicht wundert - unumkehrbar, jedoch führt in diesem Fall die OP zu guten Gedanken, während bei der von dir angedachten Maßnahme die "schlechten Gedanken" zu einer OP führen sollen.
Nun frage ich mich, ob - als Mittel zum Zweck - eine solche geschlechtsangleichende OP ( freilich auf ganz anderer Basis!) möglich wäre - und: ob Du danach nicht derartig "beeindruckt" bist, dass Du auf weitere Maßnahmen dann doch verzichtest - also Frau bleibst, die Du warst.

Ich habe diese Idee deswegen, weil ich sie als das gelindere Mittel gegenüber einem endgültigen und abschließenden "Brückengedanken " darstellen könnte.
Eine Gebärmutterentfernung ist keine geschlechtsangleichende OP!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ich vermute eine ganz andere Erkrankung. Starke Unterleibsschmerzen können auch durch einen Bandscheibenvorfall einhergehen, bis hin zur Taubheit und Kribbeln im Unterleib. Laß mal CT von Deiner Wirbelsäule machen.

Wie siehts mit der Ernährung aus? Isst und trinkst Du irgendeinen komischen Kram? Süßgetränke, Softdrinks, Säurehaltingen Kram?

Schreib mal von der letzten Woche alles auf, was Du gegessen und getrunken hast., sodaß man die Nahrung ausschließen könnte. Bei mir ist z.B. durch falsche Ernährung Sigmardivertikulitis entstanden, was sich auch anfühlt, als ob man innerlich explodiert.

Vielleicht deutet sich auch Krebserkrankung an. Gebärmutterhalskrebs macht zu Beginn meist keine Beschwerden. Es gibt keine frühen und sicheren Anzeichen für diesen Krebs. Zunächst treten oft unbestimmte Beschwerden auf, wie unerklärliche Gewichtsabnahme oder Unterleibsschmerzen.

Musst Du viel heben oder in gebückter Haltung arbeiten?
 
F

Fliese123

Gast
Hallo zusammen,

Ich wende mich in einer, in gewisser Weise, akuten Notsituation an euch, und entschuldige mich im Voraus für den langen Text!
Es geht darum, dass ich seit ca. einem Jahr chronische recht starke Unterleibsschmerzen und andere (vegetative) Symptome habe. Mein Zustand hat sich so schnell verschlechtert, dass ich nach mehreren Jahren der Eigenständigkeit mein Studium pausieren und zu meinen Eltern ziehen musste; mittlerweile bin ich nicht einmal mehr in Teilzeit erwerbsfähig, in vielen Alltagsbelangen auf die Hilfe meiner Familie angewiesen und kann in der schlimmsten Woche im Monat vor Schmerzen kaum aufstehen.

Im September wurde die Verdachtsdiagnose Adenomyose gestellt. Es handelt sich hierbei um eine stark unterschätzte und verkannte „Frauenkrankheit“: In der Bevölkerung ist sie – wenn überhaupt – als „etwas stärkere Regelschmerzen“ bekannt, während mehr als die Hälfte aller Betroffenen aufgrund der Schmerzen Suizid in Erwägung gezogen haben, häufig arbeitsunfähig und sozial isoliert sind und vielfache Operationen durchlaufen.
Es wird kaum daran geforscht, somit ist die einzige Behandlungsmethode mit nachgewiesener Wirkung eine operative Entfernung der Gebärmutter. Alternativ wird zur Behandlung meist eine Kombination aus einer Verhütungspille mit lebenslanger Einnahme von Schmerzmitteln verschrieben. Eine Verbesserung der Symptome durch eine Pille konnte in Studien nicht nachgewiesen werden, es sind auch keine für die Adenomyose-Behandlung zugelassenen Medikamente. Eine OP wird um jeden Preis vermieden, in erster Linie aus Angst davor, dass eine Patientin, die Jahre später ihre Kinderlosigkeit bereut, klagt. Außerdem bringt eine Patientin, die vierteljährlich wegen Pillenrezepten in die Praxis kommt, natürlich mehr Geld ein, als eine, die nach einer OP womöglich geheilt ist…

Auch mir wurde eine Pille verschrieben, die jedoch meine Symptome einschließlich der Schmerzen noch verschlechtert hat. Nun ist es so, dass ich absolut nicht bereit bin, in meiner jetzigen Situation langwierig verschiedene Präparate durchzuprobieren. Hier die wichtigsten Gründe kurz zusammengefasst:

Ich halte die Schmerzen dafür nicht mehr lange genug aus. - Adenomyose verringert die Chance, schwanger zu werden, um ein Vielfaches, d.h. ich wäre sehr wahrscheinlich sowieso unfruchtbar. – Ich habe mich vor etwa zehn Jahren gegen leibliche Kinder entschieden, v.a. aufgrund von überdurchschnittlich vielen Erbkrankheiten in der Familie. Eine Familiengründung könnte ich mir mit Pflegekindern oder auch über den Weg der Adoption vorstellen, dafür muss ich aber bald eine finanzielle und private Grundlage aufbauen können, und das kann ich von Schmerzen außer Gefecht gesetzt nicht. – Eine chronische Entzündung im Körper stellt einen großen Risikofaktor für viele Krankheiten dar, u.a. Krebs. – Jahrzehntelange Schmerzmitteleinnahme schädigt Leber und Nieren. - …

Jedoch wird die OP (ohne gesetzliche Grundlage) meist Frauen vorbehalten, die 30 -35 sind, leibliche Kinder haben und sich pflichtgemäß und erfolglos durch alle existierenden medikamentösen Behandlungen gequält haben. Ich wurde in den vergangenen Monaten schon in einigen Arztgesprächen kategorisch abgewiesen; einige Termine habe ich bis Feb. noch vor mir. Sollte ich dort auch abgewiesen werden, dann stehe ich da mit meinen starken Dauerschmerzen, mit 25 allein auf der Couch meiner Eltern vor mich hinvegetierend, und kann und will nicht mehr weiterleben. Da ich also ohnehin nichts mehr zu verlieren habe, frage ich mich, ob ich die OP nicht „erzwingen“ kann.

Was würde passieren, wenn ich mich auf eine Brücke stelle, eine Suizid-Hotline anrufe und sage, dass ich springe, wenn mir niemand einen OP-Termin zusichert? Dann wäre man vermutlich rechtlich dazu verpflichtet, mich für ein paar Tage in eine geschlossene Psychiatrie einzuweisen, oder? Und dort würde man mir erklären, dass sie sich nicht erpressen lassen, dass es mein Problem ist, wenn ich die mir angebotene Behandlung ablehne. Aber was, wenn ich auch dort immer weiter behaupte, dass ich mich sofort, sobald sie mich gehen lassen, umbringe, außer ich bekomme die OP? Dann dürften sie mich vermutlich rechtlich nicht gehen lassen, aber für immer da behalten könnten sie mich ja auch nicht… Es wäre echt nett, wenn mir jemand erklären könnte, wie es dann weitergehen würde und ob meine Vorstellungen generell realistisch sind! Mir ist bewusst, dass das alles verrückt klingt, und ich hoffe, ihr könnt meine Beweggründe hinter dieser Frage verstehen. Ich bin 25, werde wahnsinnig vor Schmerzen und bin im Begriff, mein ganzes Leben an eine heilbare Krankheit zu verlieren, nur weil mir Ärzte das Recht, selbst zwischen Gesundheit und Gebärfähigkeit zu entscheiden, aus egoistischen Gründen (Angst vor Klage) nehmen.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, und hoffe, es geht euch allen einigermaßen gut und ihr findet in diesem Forum Hilfe und Unterstützung!
:-D


Liebe Grüße, Marie
Hallo Marie,

Falls du so versuchst, dir deine Operation zu erzwingen (Drohung mit Suizid) gehst du ein echtes Risiko ein, dass du in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie landest.

Wenn es ganz dumm läuft, dann wird erst einmal ein Betreuer für dich bestellt und du brauchst eine Zeit lang, die Betreuung wieder loszuwerden.

Schlimmstenfalls traut sich danach erst recht kein Arzt, dich zu operieren (wg. angeblicher psychischer Labilität).

Meine Ehrlichkeit tut mir leid, aber das ist ein gefährlicher Weg, den du da im Sinn hast.

Was es noch gibt, ist eine neue Methode, die Endometrioseherde mit fokussiertem Ultraschall zu behandeln (Hifu). Ist leider noch keine Regelleistung der GKV (da neues Verfahren). Manche Kassen scheinen jedoch einen Teil der Kosten zu übernehmen.

Vielleicht ist das eine Alternative für dich?

Wünsche dir alles Gute!
 

Marythereal

Mitglied
Richtig.
Suche dir einen Arzt, der das nach Indikation macht.
Du wirst sicher fündig.
Wie kommst du darauf, zu sagen, ich würde "sicher" fündig? Die meisten Betroffenen, mit denen ich gesprochen habe, mussten bis Mitte 30 aushalten, bis ihnen ein Arzt helfen wollte, und hatten bis dahin unerträgliche Schmerzen. Du scheinst dich mit dem Thema nicht besonders gut auszukennen, wenn du meinst, ich würde leichtfertig solche Überlegungen anstellen.
 

Marythereal

Mitglied
Eine Lösung wäre sich auf Endometriose testen zu lassen. Das hängt damit zusammen.
Wenn Du mal sowas hast, wird das nur durch die Einnahme der Pille nicht besser.
Die Herde sind bereits da.
Da hilft letztlich nur eine Bauchspiegelung und vermutlich auch eine Spiegelung der Gebärmutter um abzuklären, ob Herde da sind oder nicht.
Diese werden dann entfernt und die weitere Vorgehensweise besprochen.
In meinem Fall - ich hatte dasselbe Problem mit Endometriose - und diesselben Schmerzen ist es nun so, dass ich mich für die 3-Monatsspritze entschieden habe, die den Zyklus verhindert, denn das ist letztlich auch das einzige, was das Nachwachsen neuer Herde verhindert.
Aber anhand einer Spiegelung kann man das sehr genau abklären und darauf würde ich auch bestehen.
Nur im Moment wirst Du das schlechte Karten haben, weil die Krankenhäuser durch Corona überfüllt sind. Da wirst Du Dich bist zum Frühjahr gedulden müssen.
Aber anmelden für so eine Spiegelung würde ich mich auf jeden Fall.
Eine Lösung wäre sich auf Endometriose testen zu lassen. Das hängt damit zusammen.
Wenn Du mal sowas hast, wird das nur durch die Einnahme der Pille nicht besser.
Die Herde sind bereits da.
Da hilft letztlich nur eine Bauchspiegelung und vermutlich auch eine Spiegelung der Gebärmutter um abzuklären, ob Herde da sind oder nicht.
Diese werden dann entfernt und die weitere Vorgehensweise besprochen.
In meinem Fall - ich hatte dasselbe Problem mit Endometriose - und diesselben Schmerzen ist es nun so, dass ich mich für die 3-Monatsspritze entschieden habe, die den Zyklus verhindert, denn das ist letztlich auch das einzige, was das Nachwachsen neuer Herde verhindert.
Aber anhand einer Spiegelung kann man das sehr genau abklären und darauf würde ich auch bestehen.
Nur im Moment wirst Du das schlechte Karten haben, weil die Krankenhäuser durch Corona überfüllt sind. Da wirst Du Dich bist zum Frühjahr gedulden müssen.
Aber anmelden für so eine Spiegelung würde ich mich auf jeden Fall.
Hi, danke für deine Antwort! Adenomyose, also was ich habe, ist eine Form von Endometriose, bei der die Herde eben in der Muskelwand der Gebärmutter sitzen. Die Diagnose wurde bei mir in diesem Herbst durch eine Gebärmutterspiegelung und Bauchspiegelung gestellt, und die Pille hilft in meinem Fall nicht, im Gegenteil. Aber freut mich, dass zumindest bei dir Verhütungsmittel helfen.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Hi, danke für deine Antwort! Adenomyose, also was ich habe, ist eine Form von Endometriose, bei der die Herde eben in der Muskelwand der Gebärmutter sitzen. Die Diagnose wurde bei mir in diesem Herbst durch eine Gebärmutterspiegelung und Bauchspiegelung gestellt, und die Pille hilft in meinem Fall nicht, im Gegenteil. Aber freut mich, dass zumindest bei dir Verhütungsmittel helfen.
Die Pille hilft auch nicht, weil Du Deine Periode ja trotzdem bekommst.
Deshalb nehme ich ja die 3-Monatsspritze. Da bleibt die Periode komplett aus.
Aber zuerst müssen die Herde entfernt werden. Sonst hören die Schmerzen nicht auf.
 

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