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Behandlung einer Schmerzerkrankung "erzwingen"

Marythereal

Mitglied
Hier kam ja schon Mal der Hinweis einen Sachbearbeiter der Krankenkasse zu fragen, welche Behandlungsmöglichkeiten die zahlen. Genauso würde ich das machen. Und dann meine Anfrage nochmal schriftlich direkt an die Krankenkasse senden. Das ist nur eine Auskunft die bekommst du.

Wenn deine Option Gebärmutterentfernung dabei ist wiederum schriftlich genau diese Behandlung verlangen. Und dann wird die KK den Medizinischen Dienst der Krankenkasse MDK einschalten. Die haben eine Art Gutachterfunktion. Das ist ein Prüfdienst. Wenn auf seelische Belastungen abgestellt wird muss dann den Arzt vom Prüfdienst überzeugen. Und dafür ist er notwendig, dass man einen eigenen Psychiater hat der aufschreibt dass diese Behandlung notwendig und sinnvoll ist. Mit diesem Standpunkt muss sich der MDK dann befassen.
Das ist alles mühselig aber meiner Meinung nach der einzige Weg.
Wenn die KK von vornherein nichts zahlt bleibt nur Ausland.
Danke für diesen Vorschlag, das habe ich so detailliert alles nicht gewusst, es klingt aber nach einer recht vielversprechenden Möglichkeit. Das große Problem daran wird leider sein, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, dass sich kein Psychiater dazu bereiterklärt, mir einen Termin zu geben, wenn ich nicht von einem Arzt geschickt werde, der diese OP befürwortet, und auf der anderen Seite kein Arzt ohne ein psychiatrisches Gutachten auch nur über die OP nachdenkt. Kommende Woche habe ich noch einen Termin im Endometriosezentrum, vielleicht stellen die mir eine Überweisung an einen Psychiater aus...
 

Marythereal

Mitglied
Ich glaube, die Kostenübernahme der Krankenkasse ist im Fall von @Marythereal das kleinste Problem.
Die vaginale oder abdominelle Hysterektomie (offen oder laparoskopisch) ist ein anerkanntes Standardverfahren zur Behandlung der Adenomyosis uteri, wenn konservative Verfahren (Medikamente) nicht zu einer deutlichen Beschwerdereduktion geführt haben.
Wenn die medizinische Indikation besteht, übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für den Eingriff.

Das Problem ist, dass der Eingriff in Deutschland meist erst bei Frauen Ü40 durchgeführt ist, weil davon ausgegangen wird, dass dann die Familienplanung abgeschlossen ist. Und das ist eben eine völlig willkürliche Entscheidung, die mit merkwürdig ethisch-moralischen Vorstellungen einhergeht und einer mündigen Patientin das Recht abspricht, die Tragweite einer solchen Entscheidung selbst abschätzen und für sich entscheiden zu können.
Der Uterus von @Marythereal ist nicht gesünder, als der einer 40-jährigen. Und die Chance, schwanger werden und die Schwangerschaft austragen zu können, ist drastisch reduziert.
Insofern ist es nochmal doppelt bitter, dass niemand den Hintern in der Hose hat, diese Standard-OP einfach durchzuführen.
Du sprichst mir aus der Seele, es scheinen überkommene, konservative und auch frauenfeindliche Überzeugungen zu sein, die mir hier den Zugang zu einer medizinischen Behandlung verwehren. Ich bin auch erschüttert... noch vor einem halben Jahr hatte ich arroganterweise angenommen, ein erwachsener Mensch, der seit sieben Jahren legal rauchen, trinken oder ins Militär eintreten kann, dürfe auch die Entscheidung zwischen Gebärfähigkeit und Gesundheit selbst treffen. Aber kinderlose Frauen scheinen ein so großes und undenkbares Tabu zu sein, dass sie von diesem sonst als selbstverständlich angesehenen Recht auf Selbstbestimmung ausgenommen sind. Mir fallen auch keine vergleichbaren Fälle ein, nicht einmal in der Medizin:

Erwachsene Menschen treffen ständig medizinische Entscheidungen, die ihren Körper, ihre Psyche und ihr ganzes zukünftiges Leben (sowie das Leben ihrer Kinder, Partner…) potentiell sehr negativ beeinflussen können, und werden von Medizinern in der Umsetzung ihrer Entscheidung wie selbstverständlich unterstützt, da niemand sich anmaßt, ihnen ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung und ihre Fähigkeit zur Lebensplanung abzusprechen.

Kein Arzt würde einer Frau einen Schwangerschaftsabbruch aufzwingen, weil sie noch zur Schule geht, ein behindertes Kind bekommen würde, ein Drogenproblem hat… Kein Arzt würde einem erwachsenen Patienten eine plastische Routine-OP verweigern, um ihn vor der möglichen Situation zu bewahren, dass er die Veränderung irgendwann bereut. Vor einer Klage des Patienten kann man sich in solchen Fällen scheinbar ausreichend durch eine unterschriebene OP-Einverständniserklärung schützen. Es tut mir Leid, aber das lässt für mich keinen anderen Schluss zu, als dass die Gebärfähigkeit und Mutterfunktion einer weiblichen Patientin in der Medizin Vorrang vor ihrem Wohlergehen als Mensch hat.
Vermutlich denkt so nicht jeder Arzt persönlich! Aber die Leitlinien, an die Sie sich halten müssen/ sollten, die eine Hysterektomie als letzte Behandlungsoption Frauen in den 30ern/40ern mit leiblichen Kindern vorenthalten, sofern sie sich pflichtgemäß durch alle existierenden Verhütungs- und Schmerzmittel (und Therapien, Akkupunktur usw.) gequält haben, basieren auf genau dieser Einstellung, eine andere sinnvolle Erklärung scheint es dafür nicht zu geben.
 

Daoga

Urgestein
In dieser Hinsicht leben leider Überzeugungen aus den 30er/40er Jahren weiter. Mutterkreuz und so. Kinderkriegen und Hausarbeit als einziger Lebenszweck der Frau. Darauf sollte man hinweisen, wenn man öffentlich geht!
 

Daoga

Urgestein
P.S. vielleicht hilft es dem Umdenken, wenn Du Post #103 ausdruckst und jedem Arzt und Psychiater, der Dich abgewiesen hat und wahrscheinlich noch abweisen wird, in die Hand drückst.
 
G

Gelöscht 120287

Gast
Danke für diesen Vorschlag, das habe ich so detailliert alles nicht gewusst, es klingt aber nach einer recht vielversprechenden Möglichkeit. Das große Problem daran wird leider sein, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, dass sich kein Psychiater dazu bereiterklärt, mir einen Termin zu geben, wenn ich nicht von einem Arzt geschickt werde, der diese OP befürwortet, und auf der anderen Seite kein Arzt ohne ein psychiatrisches Gutachten auch nur über die OP nachdenkt. Kommende Woche habe ich noch einen Termin im Endometriosezentrum, vielleicht stellen die mir eine Überweisung an einen Psychiater aus...
Hast du dich schon an deinen Hausarzt gewendet und ihn gebeten, dir eine Überweisung zum Psychiater auszustellen?

Allgemein gesprochen, werden es sich die meisten Ärzte gut überlegen, ob sie ein Gutachten über jemanden schreiben, den sie praktisch nicht kennen.

Stell dich beim Psychiater damit vor, dass du aktuell unter der Situation leidest.
 
G

Gelöscht 115350

Gast
Hast du dich schon an deinen Hausarzt gewendet und ihn gebeten, dir eine Überweisung zum Psychiater auszustellen?

Allgemein gesprochen, werden es sich die meisten Ärzte gut überlegen, ob sie ein Gutachten über jemanden schreiben, den sie praktisch nicht kennen.

Stell dich beim Psychiater damit vor, dass du aktuell unter der Situation leidest.
Man sollte allerdings bedenken, dass die Wartelisten bei den Psychiatern und Psychotherapeuten extrem lang ist. Das kann unter Umständen Monate wenn nicht sogar bis zu einem Jahr dauern ehe man einen Termin bekommt.
Hinzu kommt noch, dass ein Termin nun wirklich nicht ausreicht um ein Gutachten zu erstellen. Es gibt zwar Psychiater und Therapeuten die so etwas machen, das wird dann aber in der Regel nicht anerkannt.
Also richte dich auf eine monatelange Therapie ein.
 

Daoga

Urgestein
Warum soll die TE sich völlig sinnlos weitere Monate hinhalten lassen? Glaubt hier jemand noch, daß dadurch ihre Lebensqualität steigen würde, oder durch irgendeine Zauberei ihre Beschwerden sich plötzlich in Luft auflösen? An ihrer Stelle hätte ich mich längst nach der nächsten OP-Möglichkeit in Österreich oder sonstwo erkundigt, wenn in Deutschland nichts laufen will.
 

Marythereal

Mitglied
Eine andere Idee, die mir noch so im Kopf herumspukt, wäre (parallel natürlich zu den "offizielleren" Wegen über die Krankenkasse, das Ausland usw., die hier schon vorgeschlagen wurden), so stark abzunehmen, dass ich erstmal gar keine Periode mehr bekomme, und den Ärzten, wenn sie mich auf mein Untergewicht ansprechen, das auch ganz offen so zu erklären. Zum Einen ist das vielleicht wirklich meine einzige Möglichkeit, die noch anstehenden Monate Wartezeit zwischen verschiedenen Terminen durchzuhalten, denn diese krassen drei Tage "Schmerzhöhepunkt" halte ich nicht mehr oft aus. Zum Anderen würde das vllt etwas wachrütteln und zeigen, wie stark meine Schmerzen sind, oder? Ich habe das Gefühl, ich muss irgendetwas "Krasses" tun, um den Ernst der Lage deutlich zu machen, nur davon zu sprechen, reicht nicht. Oder wäre das eurer Meinung nach auch eher eine Aktion, die auf psychische Unzurechnungsfähigkeit schließen ließe? Und somit eine OP verhindert?
 

Daoga

Urgestein
Daß starkes Untergewicht oft die Periode verhindert ist bekannt, ändert aber auch nichts an der volldefekten Gebärmutter. Außerdem solltest Du für die OP lieber gut im Futter sein, bei starkem Untergewicht steigt das Risiko auf Komplikationen. Aber das kannst Du bei den Ärzten schon erwähnen daß Du das erwägt hast, das ist ja nicht das gleiche wie Selbstmordgedanken.
 

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