Begleitung für Menschen die sich einsam fühlen

Ich hatte mit Wohnort nur die Frage eines anderen Beitragschreibers hier beantwortet.

Ich suche, wenn überhaupt jemand in der Nähe. Ich brauche keine "Hilfsangebote" und wenn, dann von Ehrenamtlichen, ansonsten bin ich ein Mensch, der eine eigene Meinung hat und wenn andere sich drüber stellen mit Helfen wollen aber nicht bereit sind, sich für einen anderen als Mensch zu interessieren, ist das die falsche Voraussetzung. Aber inzwischen habe ich keine Lust mehr jemanden zu finden. Sich auf gleicher Ebene zu begegnen ist nicht drin.

Liebe Bohemia,

kann es sein, daß Du lieber jemand "Ehrenamtlichen" über eine Organisation möchtest, weil das zwar Begleitung aber keine echte Nähe schafft? Daß Du zwar einsam bist, aber gleichzeitig Kontakt lieber auf einer unverbindlichen und distanzierten Ebene lassen möchtest? Ich befürchte, daß Du so Deine Sehnsucht nicht stillen und Deine Einsamkeit nicht vertreiben kannst.

Wenn Du Kontakt wünschst, finde ich die Idee mit der Anzeige gut, aber auch eigene ehrenamtliche Tätigkeit oder die Idee als Gassigeher im Tierheim. Hundehalter begleiten sich bei ihren Runden; es gibt dabei gleichzeitig Nähe und Distanz, Kontakt und Unverbindlichkeit. Aber auch über Nachbarschaft läßt sich loser Kontakt ganz gut knüpfen. Kennst Du Deine Nachbarn schon? Aus mehreren Plaudereien ergibt sich oft ein Kontakt.
Wenn Du Einzelpersonen kennenlernen möchtest, würde ich Ort aufsuchen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, daß Du den gleichen Menschen mehrmals begegnest groß ist, so daß sich aus einem Zunicken über einige kleine Bemerkungen irgendwann ein Gespräch ergeben kann.

Ansonsten, wenn Du Lust hast, jemanden auf einen Hundespaziergang zu begleiten oder einen Ausflug. Ich hab auch manchmal Zeit. Ich wohne in NRW. Ich weiß ja nicht wie hoch im Norden Du wohnst.

Ach, hatte ich ganz vergessen: Es gibt ja hier auch die Kategorie "Sie sucht". Wie wäre es denn da mit einer Anzeige unter Angabe der in Frage kommenden Region und der gewünschten Aktivitäten?

bird on the wire meinte:

Liebe Bohemia,

kann es sein, daß Du lieber jemand "Ehrenamtlichen" über eine Organisation möchtest, weil das zwar Begleitung aber keine echte Nähe schafft? Daß Du zwar einsam bist, aber gleichzeitig Kontakt lieber auf einer unverbindlichen und distanzierten Ebene lassen möchtest? Ich befürchte, daß Du so Deine Sehnsucht nicht stillen und Deine Einsamkeit nicht vertreiben kannst.

Wenn Du Kontakt wünschst, finde ich die Idee mit der Anzeige gut, aber auch eigene ehrenamtliche Tätigkeit oder die Idee als Gassigeher im Tierheim. Hundehalter begleiten sich bei ihren Runden; es gibt dabei gleichzeitig Nähe und Distanz, Kontakt und Unverbindlichkeit. Aber auch über Nachbarschaft läßt sich loser Kontakt ganz gut knüpfen. Kennst Du Deine Nachbarn schon? Aus mehreren Plaudereien ergibt sich oft ein Kontakt.
Wenn Du Einzelpersonen kennenlernen möchtest, würde ich Ort aufsuchen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, daß Du den gleichen Menschen mehrmals begegnest groß ist, so daß sich aus einem Zunicken über einige kleine Bemerkungen irgendwann ein Gespräch ergeben kann.

Ansonsten, wenn Du Lust hast, jemanden auf einen Hundespaziergang zu begleiten oder einen Ausflug. Ich hab auch manchmal Zeit. Ich wohne in NRW. Ich weiß ja nicht wie hoch im Norden Du wohnst.

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Kann schon sein, dass ich keine Nähe möchte, bin gern allein aber nicht immer und ewig. Ich habe das ausprobiert. Eine kurze Zeit mit einer festen Person genügt mir, dann bin ich wieder froh allein sein zu können. Nun ja, es ist wie es ist.

Ich bin Hundehalterin. Mich hat auch einmal jemand im Park angesprochen und gefragt, ob er mal ab und zu mit Gassi gehen kann. Er warnte mich, nicht besonders gesprächig zu sein, wenn er Menschen nicht kennt und sei eh nicht gut auf Menschen zu sprechen.
Erst dachte ich:"Was denn das für einer?" (Alarmsignale in mir.)
Dann sagte ich:"Gehen wir doch erst einmal einige Meter zusammen... ." Ich hörte seinem Schweigen zu.

Durch die Einsamkeit dieses Menschen, da fühlte auch ich mich auf mich selbst zurück geworfen.

Ich fand das nicht unangenehm.


Irgendwann fingen wir an, mehr miteinander zu reden.
Er erzählte und erzählte.

Dann war er weg.


Ich erinnere mich gerne an die Begegnungen mit ihm.
Ich frage mich heute, wer hat wen begleitet?


Wir haben einander begleitet. Auf je unseren Wegen sind wir ein Stück zusammen gegangen und es war gut so, wie es war.

Hm, ich suche wohl eher jemand, mit dem oder mir der man mal für zwei Stunden in den Zoo geht oder auf ein Konzert, bissel quatscht und dann, wenn man möchte sich in drei, vier Wochen nochmal trifft, so in größeren Abständen.

bekk meinte:

Einsamkeit liegt oft Antriebslosigkeit und auch eine gewisse "Sprachlosigkeit"zugrunde. Beides blockt, dass man im Alltag locker auf andere zugehen kann, ins Gespraech kommt und so neue Bekanntschaften knuepft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es fuer einen Einsamen leicht ist, eine Nummer anzurufen und um eine fremde ehrenamtliche Begleitung zu bitten. Dieser Schritt ist fuer Einsame ein viel zu grosser Schritt. Es waere fuer mich ein ungutes Gefuehl, dass da jemand neben mir geht und mir Gesellschaft leistet, der es aus sozialem Engagement macht, aber nicht, weil er mich mag und gern in meiner Gesellschaft ist. Das waere mir das zu unpersoenlich.

Es gibt viele Menschen, die sich als einsam bezeichnen. Ab und zu liest man eine Anzeige in der Zeitung, dass jemand eine "beste Freundin" sucht. Solche Anzeigen kann jeder aufgeben oder am schwarzen Brett seines Supermarktes anpinnen. Ob die Resonanz gross ist, bezweifle ich dennoch, denn es ist schwer, sich selbst am eigenen Schopf aus der Einsamkeit zu ziehen und Initiative zu ergreifen - aber Initiative muss man ergreifen, wenn man aus der Einsamkeit heraus will - auch wenn man eine ehrenamtliche Begleitung telefonisch bestellen will.

Wieso hier Ablehnung vorhanden ist, sich nicht selbst als ehrenamtliche Begleitung zur Verfuegung zu stellen, aber andererseits Interesse besteht, selbst eine ehrenamtliche Begleitung ordern zu wollen, erschliesst sich mir nicht. Begleitung ist Begleitung, die kann man sich dann auch weder auf der eine noch auf der anderen Seite aussuchen. Wenn man, so wie hier, auch noch immer wieder die selbe Person als Begleitung moechte, warum also nicht selbst die Initiative ergreifen, eine Anzeige aufgeben und eine "Freundin" suchen, mit der man nach Absprache etwas unternimmt?

Man kann auch ganz unkompliziert die freundliche alleinstehende Nachbarin fragen, ob sie nicht Lust hat, auf einen Kaffee rueberzukommen oder gemeinsam in den Zoo zu gehen. Aber auch da muss man den ersten Schritt machen, der Einsamen so schwer faellt.

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Ich habe vor zwei Jahren alle möglichen Leute in Gruppen wo ich war angesprochen, nachdem ich dort schon länger war, ob man mal zu zweit was unternehmen möchte. Es hieß, nee nur in der Gruppe. Andere Leute hatten nie Lust, ich war die, die immer Antrieb hatte und bin immer auf Leute zugegangen, aber es wollte niemand etwas zu zweit machen und wenn, dann nur zu Bedingungen, die diese Leute dann vorgaben. Ich habe fest gestellt, die meisten Leute sind zu träge, haben Bekannte, die sie schon lange haben und was weiß ich.

Ich habe dir schon einmal geschrieben, wenn du nur ueber dich und deine Probleme schreiben willst, solltest du nicht im Gesellschaftsteil erst allgemein posten und dann alles auf dich beziehen. Ich kenne dich nicht, dann haette ich dir gar nicht erst geantwortet. Es gibt mehrere Gruende des einsam Seins, nicht nur deine!

aber es wollte niemand etwas zu zweit machen und wenn, dann nur zu Bedingungen, die diese Leute dann vorgaben.

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Du bist doch nicht "besser" als die anderen in der von dir beschriebenen Gruppe und willst deine Bedingungen durchboxen: du bestehst darauf, nur etwas mit einer Person dieser Gruppe zu unternehmen. Das wollen die anderen nicht. Die anderen wollen etwas in der Gruppe unternehmen, das willst du wiederum nicht. Also passt ihr schon mal gar nicht zusammen. Die Leute hatten eben kein Interesse, zu zweit etwas zu unternehmen. Das muss man akzeptieren. Dann musst du andere Wege gehen, diese eine Person zu finden, die sich mit dir nach deinen Wuenschen beschaeftigt. Man kann es nie allen recht machen.

Auch eine ehrenamtliche Begleitung hat ihre eigenen Vorstellungen, die mit deinen uebereinstimmen muessen, um harmonisieren zu koennen, und verbiegt sich nicht fuer einen nicht zahlenden Kunden mit Aktivitaeten, die ihr nicht zusagen. Zwei sind auch eine Gruppe.

Ich brauche keine "Hilfsangebote" und wenn, dann von Ehrenamtlichen,

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Was ist denn fuer dich eine "Ehrenamtliche"? Wenn ich meine einsame Nachbarin zu mir einlade, mache ich das auch ehrenamtlich, vielleicht nicht einmal, weil ich sie ausgesprochen sympathisch finde, sondern weil sie mit ihrem staendigen "einsam-einsam" mein soziales Gewissen beruehrt. Und dennoch ist es ein Hilfsangebot, das ich mache - Hilfe, ein paar Stunden aus der Einsamkeit herauszukommen.

ansonsten bin ich ein Mensch, der eine eigene Meinung hat und wenn andere sich drüber stellen mit Helfen wollen aber nicht bereit sind, sich für einen anderen als Mensch zu interessieren, ist das die falsche Voraussetzung.

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Jeder Ehrenamtliche interessiert sich nur zu einem gewissen Teil fuer seinen Kunden, Empathie ist wichtig .- aber alles andere ist "Geschaeft". Es gibt Schicksale, die darf man als Ehrenamtlicher auch nicht zu sehr an sich heran lassen, man muss sich abgrenzen, sonst beginnt man, schlecht zu schlafen und die Probleme anderer zu seinen eigenen zu machen.

Es kann doch nicht so schwer sein, rein privat eine Anzeige aufzugeben mit Vorgaben, was du suchst und wie umfangreich du dir die Gemeinsamkeiten vorstellst. Wenn du schreibst, du suchst zum Spazierengehen, ab und zu Konzert etc. ist das doch eindeutig.

Eine Hundepatenschaft im Tierheim, wie bereits erwaehnt, oder ein eigener Hund aus dem Heim ist auch eine gute Idee. Es ist tatsaechlich so, dass man sich schnell zu gemeinsamen Spaziergaengen verabredet.....

bekk meinte:

Ich habe dir schon einmal geschrieben, wenn du nur ueber dich und deine Probleme schreiben willst, solltest du nicht im Gesellschaftsteil erst allgemein posten und dann alles auf dich beziehen. Ich kenne dich nicht, dann haette ich dir gar nicht erst geantwortet. Es gibt mehrere Gruende des einsam Seins, nicht nur deine!

Du bist doch nicht "besser" als die anderen in der von dir beschriebenen Gruppe und willst deine Bedingungen durchboxen: du bestehst darauf, nur etwas mit einer Person dieser Gruppe zu unternehmen. Das wollen die anderen nicht. Die anderen wollen etwas in der Gruppe unternehmen, das willst du wiederum nicht. Also passt ihr schon mal gar nicht zusammen. Die Leute hatten eben kein Interesse, zu zweit etwas zu unternehmen. Das muss man akzeptieren. Dann musst du andere Wege gehen, diese eine Person zu finden, die sich mit dir nach deinen Wuenschen beschaeftigt. Man kann es nie allen recht machen.

Auch eine ehrenamtliche Begleitung hat ihre eigenen Vorstellungen, die mit deinen uebereinstimmen muessen, um harmonisieren zu koennen, und verbiegt sich nicht fuer einen nicht zahlenden Kunden mit Aktivitaeten, die ihr nicht zusagen. Zwei sind auch eine Gruppe.


Was ist denn fuer dich eine "Ehrenamtliche"? Wenn ich meine einsame Nachbarin zu mir einlade, mache ich das auch ehrenamtlich, vielleicht nicht einmal, weil ich sie ausgesprochen sympathisch finde, sondern weil sie mit ihrem staendigen "einsam-einsam" mein soziales Gewissen beruehrt. Und dennoch ist es ein Hilfsangebot, das ich mache - Hilfe, ein paar Stunden aus der Einsamkeit herauszukommen.


Jeder Ehrenamtliche interessiert sich nur zu einem gewissen Teil fuer seinen Kunden, Empathie ist wichtig .- aber alles andere ist "Geschaeft". Es gibt Schicksale, die darf man als Ehrenamtlicher auch nicht zu sehr an sich heran lassen, man muss sich abgrenzen, sonst beginnt man, schlecht zu schlafen und die Probleme anderer zu seinen eigenen zu machen.

Es kann doch nicht so schwer sein, rein privat eine Anzeige aufzugeben mit Vorgaben, was du suchst und wie umfangreich du dir die Gemeinsamkeiten vorstellst. Wenn du schreibst, du suchst zum Spazierengehen, ab und zu Konzert etc. ist das doch eindeutig.

Eine Hundepatenschaft im Tierheim, wie bereits erwaehnt, oder ein eigener Hund aus dem Heim ist auch eine gute Idee. Es ist tatsaechlich so, dass man sich schnell zu gemeinsamen Spaziergaengen verabredet.....

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Aha

@Bohemia, zufällig gesehen: Bei Feierabend - Internet für Senioren - Startseite bietet eine Frau Begleitung an zu was auch immer. Habe mich nicht näher damit befasst, aber eben fiel mir dein thread ein. Vielleicht magst du dich selbst ein wenig dort schlau lesen?