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Bald 30 Jahre alt und immer pessimistischer im Hinblick auf die Zukunft

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M

Mila92

Gast
Hallo,

ich schreibe hier einfach mal anonym. Es ist nicht so, dass ich in einer akuten Krise wäre - denn eigentlich habe ich das Gefühl schon seit ca. 5-6 Jahren- und zwar, dass mein Leben einfach ziemlich unbedeutend und sinnlos ist und ich auch keine Ahnung habe, wie ich meinem Leben Sinn verleihen könnte.
Ich bin nun bald 30 Jahre alt, weiblich, meine Eltern meinen ich sollte doch nun auch endlich mal eine eigene Familie gründen. Problem: Bin seit 6 Jahren so single, dass ich gar nicht mehr weiß wie es wäre, eine Beziehung zu haben.
Doch das seltsame ist: Irgendwie weiß ich nich mal, ob ich überhaupt heiraten und Kinder bekommen möchte. Früher dachte ich immer, mit 30 bin ich sicher schon verheiratet (sind auch tatsächlich die meisten Leute in dem Alter in meinem Umfeld). Inzwischen weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich will. Ich empfinde mein ganzes Leben seit Jahren als nur noch langweilig und meistens auch nur anstrengend. Unter der Woche mache ich eigentlich nichts außer arbeiten und das verlangt mir schon alles ab (dort sind wir auch laufend unterbesetzt, ich muss oft überstunden schieben und am Ende bekomme ich keinen Dank, nein, sollten einem nach 12 Stunden arbeiten mal Leichtsinnsfehler unterlaufen, wird man seitens des Vorgesetzten noch zur Sau gemacht). Aber in Sachen Arbeit habe ich schon vieles versucht, kein Job hat mir so wirklich gefallen. Mittlerweile habe ich zumindest einen Job wo ich halbwegs ordentlich bezahlt werde. Das ist aber auch schon alles. (Zumindest besser als meine letzten Arbeitgeber, wo ich genauso viel gearbeitet habe für deutlich weniger Geld).
Das einzige wo ich noch etwas Spass habe ist das Reisen. Natürlich nur begrenzt wenn ich Urlaub habe. Ansonsten weiß ich absolut nichts mit mir anzufangen. Es ist auch irgendwo immer dasselbe. Ich habe auch kaum richtige Freunde, ich würde es eher "Bekannte" nennen, denn Freunde kommen und gehen bei mir leider sehr oft. Trotzdem versuche ich immer wieder neue Leute kennenzulernen. Nur irgendwie macht man doch immer dasselbe: Essen gehen, in Bars/Clubs, aber zuhause ist es doch immer dasselbe. Es ist so, als ob man eigentlich nur Arbeitsbiene ist und am Wochenende macht man meist auch nichts großartiges "Neues". (Ich hoffe ihr versteht ein bisschen was ich meine). Wenn ich aber zB jetzt 18 Jahre lang nur zuhause sitzen und mich um Kinder kümmern müsste, dann wäre das glaube ich noch frustierender für mich persönlich.
Manchmal denke ich mir: Da muss doch irgenwie noch mehr kommen? Das kann es doch nicht gewesen sein? Am liebsten würde ich einfach meinen Job kündigen und reisen.
Nur ich kann nicht. Ich kann es mir nicht leisten und abgesehen davon habe ich jetzt endlich einen halbwegs guten Job (wonach ich lange suchen musste und viel aufgeopfert habe um auf diese Position zu kommen). Dazu kommt jetzt noch, dass ich bald auch nicht mehr die jüngste bin. Und jede Aussicht (entweder alleine weiter vor mich hinleben oder mein Leben Kindern widmen) klingt für mich ziemlich öde. Ich weiß auch gar nicht genau was ich eigentlich möchte oder tun könnte. Nur irgendwie dachte ich immer ich würde "mehr" aus meinem Leben machen können.
Die meiste Zeit meines Lebens verbringe ich mit arbeiten, was mir einfach generell keinen großen Spass macht (und glaubt mir, ich habe schon viele Bereiche ausprobiert). Ich bin zugegebenermaßen auch richtig neidisch auf diese Leute, die so viel Geld geerbt haben, dass sie nie arbeiten müssen. Aber dass das Leben ungerecht ist, ist ja bekannt. Nur ich habe absolut keine Ahnung wie ich meine Situation ändern kann. Ich bin einfach seit Jahren ratlos, da ich trotz langer Suche weder privat noch beruflich irgendeine Art von "Erfüllung" gefunden habe.
Würde mich mal interessieren ob diese Gedanken irgendwie nachvollziehbar sind und wie ihr selbst es geschafft habt über so eine Situation "hinwegzukommen" falls ihr das seid? Bzw ob und wie ihr im Leben einen Sinn gefunden habt..
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Nachvollziehbar sind Deine Gedanken schon. Erst letzte Woche habe ich von einem Bekannten erfahren, dass er aus einer Erbschaft schon seit vielen Jahren 4.500,-€ jeden Monat ausbezahlt bekommt und dann noch einen nicht so schlechten Job hat. Damit lässt sich schon recht ordentlich leben. Aber solange das nur ein Wunschtraum bleibt, lässt sich davon kein Ticket kaufen.

Leider kenne ich auch einige Leutchen, die viel gewagt und viel dabei verloren haben und bei anderen lief es sehr gut. Sie "müssen" für den Rest des Lebens nichts mehr, sie "dürfen" es sich raussuchen. Also wäre meine Frage an Dich: wo liegen Deine Prioritäten? Was kannst Du und was darf Dich das kosten? Der eine Bekannte sieht seine Frau und Kinder nicht mehr, hat aber einen Sportwagen in der Garage. Der andere hat das alles und kriegst auch sein Familienleben hin. Nur, das nützt Dir nichts.

Also: wenn Du "mehr" willst, dann musst Du das "anschieben". Ich kenne keine andere Möglichkeit.
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Leider kann ich deine Gedanken nicht nachvollziehen. Was ich nachvollziehen kann: Mich hat die Erwartung zu heiraten und Kinder zu bekommen heruntergezogen. Ich wollte das nicht und habe ich auch nicht. Jetzt lebe ich mein Leben wie es mir gefällt, mache was ich möche, habe Spaß an vielen Dingen und es gefällt mir.
 
M

Mila92

Gast
Warst du nie verliebt?
Doch ich war schon verliebt, nur verliebe ich mich selten und auch nicht sehr schnell und in der Liebe hatte ich die letzten Jahre einfach kein Glück. Habe immer wieder gedated, aber es hat einfach nie für mehr gereicht. Aber verliebt sein, ist jetzt auch kein Sinn oder Lebens „Ziel“. Die allermeisten Liebesgeschichten heutzutage währen auch nicht ewig zumindest meine Erfahrung und auch alle Beziehungen in meinem Umfeld scheitern früher oder später. Das ist sowieso nicht wirklich planbar.
 
A

Ayana

Gast
Eine einfache Lösung wirst du auf dein Problem nicht finden. Die Aussicht die Lotterie zu gewinnen oder sehr reich zu erben/heiraten dürften eher gering sein.

Falls es der Arbeitstrott ist, der dich unglücklich macht, solltest du dich nach Alternativen umschauen, die dich glücklich machen. Mit 30 ist vom Teilzeitstudium bis zum beruflichen Neuanfang noch alles drin.

Da du der Gründung einer Familie eher abgeneigt bist, solltest du Alternativen finden, welche auch dein Privatleben erfüllen.
Es gibt genug Leute, welche diese Leere leider mit Alkohol bzw. anderen Drogen und seichter Ablenkung in Form von TV, etc. füllen.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

klingt nach einer handfesten "Quarter-Life-Crisis"! Wer bin ich? Was will ich? Wohin gehe ich? Das sind die Dinge, die dich aktuell beschäftigen. Denn nun ist die Zeit, um hierfür die Weichen zu stellen!

Du solltest in dich gehen und zu dir selbst finden.

LG,
SFX
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
. Es ist auch irgendwo immer dasselbe. Ich habe auch kaum richtige Freunde, ich würde es eher "Bekannte" nennen, denn Freunde kommen und gehen bei mir leider sehr oft.
deswegen gründet man ja auch irgendwann eine eigene Familie.
Da kommen Kontakte (mehr als man stemmen kann) und Abwechslung von ganz alleine.
 
Liebe Fragestellerin,

die Frage nachdem Sinn des Lebens ist wahrscheinlich so alt wie die Menschen selbst - siehe dir allein philosophische Schriftstücke dazu an! Für mich ist der Sinn des Lebens, das Leben in all seinen Facetten zu genießen. Das kann zum Beispiel leckere Schokolade beim schönsten Sonnenschein sein, Gartenarbeit oder eben das Reisen sein. Fange bewusst an neue Dinge auszuprobieren, damit der Alltag nicht grau wirkt. Wie wäre es mit einem neuen Hobby? Beim nächsten Urlaub sowas wie Backpackerreise zu machen?

Es gibt viele coole Dinge da draußen, die das Leben schön machen können. Ich hoffe, dass du für dich ebenfalls diese Freunde (wieder) entdecken kannst. Dir noch schone Ostertage!
 
G

Gelöscht 122402

Gast
Hallo,

Also ich kenne diese Sinnlosigkeit durch meine psychische Erkrankung. Wenn man so eine Krankheit durchmacht, stellt man früher oder später alles in Frage und im schlimmsten Fall entwickelt man eine Lebensmüdigkeit.

Meine Suche fing damals an, als ich ganz unten angelangt war. Da ich ein Kind habe, wollte ich mich auf keinen Fall umbringen. Da habe ich den Entschluss gefasst, mein Leben der Suche nach "Glück" zu widmen.

Nach der Lektüre vieler Bücher und Artikeln kam mir eine Studie, wonach buddhistische Mönche, die glücklichsten Menschen der Erde sein sollen. Ich dachte mir. Wie kann man mega glücklich sein, wenn man nichts besitzt und das ganze Leben im Kloster verbringt? Das ist Verzicht pur!!!

Anyways. Um das ganze etwas zusammenzufassen, die Menschen sind mit den Gedanken entweder bei der Vergangenheit oder in der Zukunft. Man nimmt der Schmerz aus unschönen Erfahrungen der Vergangenheit (der immer größer wird weil man mehr Enttäuschungen erfährt) und man plant in der Zukunft mit der Hoffnung "wenn ich das erreicht habe wird es mir besser gehen" und so springt man von einem Ziel zum nächsten und stellt fest, man hat nicht wirklich im Hier und Jetzt gelebt sondern nur in Gedanken immer in der Hoffnung, dass etwas besseres kommt.

In dem Moment, in dem man durch Meditation anfängt, die Gedanken nicht für wahre Münze zu nehmen sondern sich im Hier und Jetzt zu verankert, stellt sich automatisch mit der Zeit einen Zustand des inneren Friedens.

Auf einmal ist der Sinn des Lebens, das Hier und Jetzt zu geniessen und man findet Freude bei jede kleine Sache im Alltag.

Im Buch "die Kraft der Gegenwart" von Eckhart Tolle kannst du, wenn du Lust hast mehr zum Thema erfahren.

Also liegt der Schlüssel zum wahren Glück im Inneren. Alle äußere Aktivitäten können nur Ablenkung und Abhilfe für einen kurzen Zeitraum verschaffen.

Aber wie gesagt. Es ist mein bisheriger Weg auf der Suche nach Glück und Sinn im Leben.

Viel Kraft wünsche ich dir

David
 
Status
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