Hallo Florina,
ich habe lange an verschiedenen Heilpraktiker-Schulen unterrichtet und habe mich daher auch intensiv mit Heilungsprozessen auseinandergesetzt, u.a. mit Homöopathie, Bachblüten, Schüssler-"Salzen" etc.
Meine Meinung ist eindeutig und ich streite auch gerne mit jedem darüber, der nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema zu einem anderen Ergebnis gekommen ist: Es handelt sich bei allen diesen "Mitteln" um (Eigen-)Suggestionen, um Placebos und also in gewisser Weise um "Moderne Magie".
Das heißt nicht, dass "es" nicht wirkt (das Geben, Nehmen, Kaufen, Beschäftigen, Auswählen), die "Lüge" liegt darin, dass ein nicht bewiesener (und wie ich meine falscher) WirkungsWEG kommuniziert wird. Was wirkt, da bin ich mir sicher, ist z.B. das Immunsystem, das auch auf Suggestion gut reagiert - auch "Selbstheilungskräfte" genannt.
Praktisch gesehen heißt das, dass man seine Selbstheilungskräfte genauso gut mittels eines Blütenfotos oder eines Textes zu einer Blüte anregen kann wie durch ein gekauftes Mittelchen. Oder du kannst dir den Namen "Rescue" auf ein Blatt Papier schreiben, ein Glas Wasser darauf und beides in die Sonne stellen und dann (gläubig) trinken. Die Chancen sind mindestens so hoch wie mit dem "Original" - für dich, nicht für den Verkäufer.
Das Risiko aller Suggestivmittel ist vor allem, dass man andere - physikalisch notwendige und wirksame Mittel/Methoden verschiebt oder außer acht lässt ... und dann die Beschwerden immer stärker und die Behandlung immer schwieriger wird.
Häufig werden z.B. Schüssler-Salze genommen in der Meinung, etwas gegen Mineralienmangel getan zu haben - was natürlich Quatsch ist, weil bei dieser Verdünndung selbst Leitungswasser noch mehr Mineralien enthält. Oder statt notwendiger Psychotherapie bzw. -beratung wird zum Homöopathen gerannt, der 200 Euro fürs Zuhören und Buchblättern auf die Rechnung schreibt und inhaltslose Zuckerkügelchen verschreibt. Aber es klingt halt schöner zu sagen "ich war beim Homöopathen" als "ich war beim Therapeuten"
Gruß, Werner