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Bachblüten

Werner

Sehr aktives Mitglied
In dieser Bachblütenmischung sind aber keine giftige Pflanzen, was soll also der Spruch? Schaden wird es wohl kaum, es sei denn, man ist Alkoholiker.

... wenn man irgendwas total verteufelt oder in den Himmel hebt. Und damit Leute auch noch verunsichert.
Hallo Sori,
der Fliegenpilz bezog sich auf deinen Pauschalrat "es kann nicht schaden, da es pflanzlich ist". Auch die Inhalte der Rescue-Pflanzen (z.B. Clematis*) sind so wie sie in der Natur vorkommen, teilweise giftig. Nebenwirkungsfrei werden sie nur dadurch, dass die extreme Verdünnung (ca. 1000fach, schätze ich, bis es auf deinen Löffel kommt) die giftigen Stoffe wirkungslos macht. Die Dosis macht die Giftigkeit, wie schon Paracelsus erkannte.

Und zum "Verteufeln": So wie du dich ärgern darfst, weil ich meine Meinung schreibe darf ich mich darüber ärgern, wenn Halbwahrheiten und Unwahrheiten verbreitet werden, um Produkte oder Heilmethoden zu verkaufen. Ich bin ein Freund von Aufklärung und Klarheit und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das Mittelalter Vergangenheit bleibt :) Wenn jemand einen Irrweg geht, scheint mir Verunsicherung ein probates Mittel der Kommunikation.

Gruß, Werner

* Zitat aus "Franks Garten Online": "Clematis (Waldrebe) sind, je nach Arten unterschiedlich stark, als giftig einzustufen. Giftig sind alle Pflanzenteile."
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Hallo Florina,

da du die Tropfen von deiner Fachärztin verordnet bekamst, die sicher mehr nachweisliche (!) Kompetenz vorzuweisen hat, als jeder hier im Forum, solltest du mit ihr über die Medikation sprechen und dort nachfragen.
Sollten Bachblüten tatsächlich nur über den Placeboeffekt wirken, ist der ja jetzt wohl dahin, da ein Placebo definitionsgemäß nur wirkt, wenn dem Probanden nicht bewußt ist dass es sich um ein Placebo handelt.
Deine Therapeutin, die deinen Zustand am besten beurteilen kann, kam sicher zu der Auffassung, dass die Risiko-Nutzen-Abwägung bei dir gegen eine chemische Medikation spricht. Außerdem bist du zusätzlich in ärztlicher Behandlung. Von daher treibt dich diese Therapie sicher nicht ins Unglück.

Nur zu deinem Verständnis: Homöopathie und Bachblüten haben rein garnichts miteinander zu tun.
Die Homöopathie unterliegt dem Deutschen Arzneimittelgesetz, bedarf also der Zulassung durch die staatlichen Aufsichtsbehörden. In diesem aufwendigen und teuren Zulassungsverfahren muss sowohl die Unbedenklichkeit als auch die Wirksamkeit zumindest durch Anwendungsstudien nachgewiesen werden. Sonst erfolgt keine Zulassung. Außerdem gibt es in Deutschland inzwischen mindestens 2 Universitätslehrstühle für Homöopathie, sodass diese Therapie inzwischen Eingang in die sogenannte universitäre = Schul-Medizin gefunden hat.
Betrachtet man die Halbwertszeit sogen. wissenschaftlicher Therapieverfahren, die entweder wegen erwiesener Unwirksamkeit oder erwiesener Schädlichkeit (erinnert sei hier nur an den Lipobay oder Vioxx-Skandal der letzten Jahre.....) wieder im Mülleimer der Geschichte verschwinden und setzt man dem gegenüber, dass die Homöopathie sich seit nunmehr 200 Jahren behauptet, sollte das zu denken geben.

Bachblüten dagegen haben eine Art Sonderstatus als "apothekenpflichtige Nahrungsergänzungsmittel", unterliegen also nicht der gleichen Qualitätskontrolle wie die Homöopathika.
Trotzdem stelle man sich vor, es würde nur ein einziger Fall bekannt, dass ein Patient durch die Bachblüten von einer adäquaten medizinischen Behandlung abgehalten wurde und zu Schaden kam. Sie wäre sofort verboten und es stehen genug Institutionen und Parmalobbyisten Gewehr bei Fuß, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen würden.
Ich erinnere nur an den Fall vor wenigen Jahren, wo Huflattich vom Markt genommen werden musste, weil eine schwer drogensüchtige Mutter ein Kind mit Leberzirrhose zur Welt brachte und man diesen Schaden nicht den Drogen, sondern dem übertriebenen Konsum von Huflattichtee zuschrieb.

Genau sowenig wie die Homöopathie/ Bachblütentherapie ihre Wirkunsmechanismen sauber und zweifelsfrei wissenschaftlich nachweisen konnte, ist es auch noch nicht gelungen, ihre Nicht-Wirksamkeit zweifelsfrei nachzuweisen, sonst gäbe es ja keinen Streit darum. Und Streit gehört zur Wissenschaft absolut notwendig dazu, damit es Erkenntnisfortschritt und nicht Erstarrung in Dogmatik gibt. Da warten wir doch mal in aller Gelassenheit den Fortschritt ab und bis dahin gilt der alte Spruch "Wer heilt hat Recht".

Halte es doch mit Kant und habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Mach deine Erfahrungen und ziehe deine eigenen Schlüsse.

Und nur mal so nebenbei: ich bin weder Homöopathin, noch Bachblütentherapeutin, noch lasse ich mich damit behandeln......
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Homöopathie unterliegt dem Deutschen Arzneimittelgesetz, bedarf also der Zulassung durch die staatlichen Aufsichtsbehörden. In diesem aufwendigen und teuren Zulassungsverfahren muss sowohl die Unbedenklichkeit als auch die Wirksamkeit zumindest durch Anwendungsstudien nachgewiesen werden. Sonst erfolgt keine Zulassung. Außerdem gibt es in Deutschland inzwischen mindestens 2 Universitätslehrstühle für Homöopathie,
Hallo Artemisia,
bist du sicher (Quelle?) dass die Homöopathie ihre Wirksamkeit durch Anwendungsstudien nachgewiesen hat? Meinem Kenntnisstand nach hat bisher noch jeder derartige Versuch (doppelblind, placebokontrolliert, randomisiert) im Ergebnis zwar eine Wirkung für die H. erbracht, aber eben auch in gleicher Höhe für das Placebo.

Wer heilt hat meiner Meinung nach nicht immer auch mit seinen Vermutungen recht, wie die Heilung zustande kam. Das sind zwei paar Stiefel und getrennt zu betrachten.

Und dass es Universitätslehrstühle gibt, ist kein "Beweis" - es gab auch schon Universitätslehrstühle in Astrologie oder in Rassenlehre ...

Gruß, Werner

P.S. Auch der Zweifel einer Patientin an der ärztlichen Verordnung gehört doch zum Verstand, den zu benutzen du mit Kant empfiehlst, oder? :)
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Hallo Sori,
der Fliegenpilz bezog sich auf deinen Pauschalrat "es kann nicht schaden, da es pflanzlich ist". Auch die Inhalte der Rescue-Pflanzen (z.B. Clematis*) sind so wie sie in der Natur vorkommen, teilweise giftig. Nebenwirkungsfrei werden sie nur dadurch, dass die extreme Verdünnung (ca. 1000fach, schätze ich, bis es auf deinen Löffel kommt) die giftigen Stoffe wirkungslos macht. Die Dosis macht die Giftigkeit, wie schon Paracelsus erkannte.

Nur gut, daß in der Schulmedizin keine giftigen Substanzen Verwendung finden :rolleyes:.
Nur so als Beispiel: Tollkirsche (Belladonna), Fingerhut (Digitalis), Arsen, Efeu, Eibe, Mutterkorn usw. Auch hier macht es nur die Dosis ('Verdünnung'), daß diese Inhaltsstoffe nicht auf direktem Weg ins Grab führen.


Und zum "Verteufeln": So wie du dich ärgern darfst, weil ich meine Meinung schreibe darf ich mich darüber ärgern, wenn Halbwahrheiten und Unwahrheiten verbreitet werden, um Produkte oder Heilmethoden zu verkaufen. Ich bin ein Freund von Aufklärung und Klarheit und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das Mittelalter Vergangenheit bleibt :)

Was hat das mit Mittelalter zu tun???
Die Akupunktur wurde jahrzehntelang auch belächelt bis verteufelt. Heutzutage wird sie sogar von einigen Krankenkassen bezahlt. Genau wie div. Krankenkassen auch wieder die Homöopathie bei verschiedenen Erkrankungen in ihren Katalog aufgenommen haben.

Wenn jemand einen Irrweg geht, scheint mir Verunsicherung ein probates Mittel der Kommunikation.

:confused:

Gruß, Werner

* Zitat aus "Franks Garten Online": "Clematis (Waldrebe) sind, je nach Arten unterschiedlich stark, als giftig einzustufen. Giftig sind alle Pflanzenteile."

Und was sagt das jetzt aus???
Ich war auch ein Skeptiker und habe nicht an die Wirksamkeit von homöopathische Mitteln geglaubt.

Daher war es für mich sehr überraschend, als mir diese homöopathischen 'Kügelchen'/Tabletten bei zwei völlig unterschiedichen Erkrankungen geholfen haben. Vor allem, da ich eher Angst hatte, daß mir das nicht helfen würde.
Also nix mit positiver Selbstsuggestion!

Wenn man unbedingt von Eigensuggestion ausgehen will, wie erklärt es sich dann, daß Homöopathie/Bachblüten bei Tieren wirkt.
Gerade in der Nutztierhaltung finden diese Mittel immer häufiger Anwendung.
Reden sich diese Tiere die Wirkung auch nur ein?

Ich will hier nicht sagen, daß man jetzt Jedes und Alles mit homöopathischen Mittel kurieren, ihr blind vertrauen soll - aber sie ist eine Möglichkeit.

'All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift'
Dies gilt für die Schulmedizin genau so, wie für die naturheilkundlichen Disziplinen.
Und darum:
Wer heilt hat Recht.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo JaneDoe,

ich versuche mal, einige Punkte deutlicher oder genauer auszudrücken:


Zitat von dir: "Nur gut, daß in der Schulmedizin keine giftigen Substanzen Verwendung finden . Nur so als Beispiel: Tollkirsche (Belladonna), Fingerhut (Digitalis), Arsen, Efeu, Eibe, Mutterkorn usw. Auch hier macht es nur die Dosis ('Verdünnung'), daß diese Inhaltsstoffe nicht auf direktem Weg ins Grab führen."

... die ersten drei auch in der Homöopathie übrigens - ich habe NICHTS von der "Schulmedizin" geschrieben, das war nicht mein Thema.

"Ich bin ein Freund von Aufklärung und Klarheit und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das Mittelalter Vergangenheit bleibt

Was hat das mit Mittelalter zu tun???"

... im Mittelalter wusste man im Gegensatz zu heute von den allermeisten Krankheiten nicht, welche Ursachen sie hatten - und von vielen Heilmethoden nicht, wie sie genau wirkten. Deshalb wurden z.B. die Sterne, Dämonen oder Gott als Ursache angenommen. Ein Großteil unserer heutigen Medizin verdanken wir der Auflösung dieser magischen Zuschreibungen.


Du schreibst: "Die Akupunktur wurde jahrzehntelang auch belächelt bis verteufelt. Heutzutage wird sie sogar von einigen Krankenkassen bezahlt. Genau wie div. Krankenkassen auch wieder die Homöopathie bei verschiedenen Erkrankungen in ihren Katalog aufgenommen haben."

... wie schon angeführt: Die Aufnahme in einen Katalog oder an eine Uni sagt nichts über die Richtigkeit der vermuteten WirkungsWEGE. Das findet man nur durch genaue Vergleiche heraus, durch Tests, Experimente etc. Und bei diesen hat auch die A. keinen bis minimalen Vorsprung zur "Schein-Akkupunktur" erzielt.


* Zitat aus "Franks Garten Online": "Clematis (Waldrebe) sind, je nach Arten unterschiedlich stark, als giftig einzustufen. Giftig sind alle Pflanzenteile."

Und was sagt das jetzt aus???

... das sollte ein Beispiel dafür sein, dass auch in den Bachblüten giftige Pflanzen und nicht nur, wie behauptet, harmlose, Verwendung finden.


Du schreibst: "Wenn man unbedingt von Eigensuggestion ausgehen will, wie erklärt es sich dann, daß Homöopathie/Bachblüten bei Tieren wirkt. Gerade in der Nutztierhaltung finden diese Mittel immer häufiger Anwendung. Reden sich diese Tiere die Wirkung auch nur ein"

... Auch Tiere sind für Suggestionen empfänglich. Der "echte" Test wäre, eine Gruppe kranker Tiere in drei Gruppen zu teilen (zufällig - randomisiert).
Gruppe 1 bekommt Homöopathie oder Bachblüten
Gruppe 2 ein Placebo
Gruppe 3 gar nichts
Die am Versuch beteiligten wissen nicht, wer zu Gruppe 1 oder 2 gehört. Dann wird nach zwei Wochen untersucht, wie sich die Krankheit verändert hat. Und ich wette (5 Euro, andere wetten 1 Million), dass bei 10 Versuchen dieser Art kein Vorsprung für Gruppe 1 vor Gruppe 2 entsteht - wohingegen er gegenüber Gruppe 3 recht deutlich sein kann.

Sprich: Das Tier (ebenso wie Kinder, Pflanzen, empfängliche Menschen) reagieren, wenn sie reagieren, auf DIE GANZE BEHANDLUNG und nicht auf den (angeblich enthaltenen) Stoff im Mittel.

Gruß, Werner
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Vielleicht lässt man hier mal die Kirche im Dorf.... Rassenlehre ts, ts, ts.
Da fragt man sich doch, warum bei dir hier so die Emotionen hochkochen... Ich habe mich auf die Zulassungsverfahren beim Bundesamt für Arzneimittelsicherheit und Arzneimittelzulassung bezogen, die streng nach EU-Recht abgewickelt werden. Jeder Hersteller, der zb. ein homöopathisches Heuschnupfenmittel zugelassen haben will, muss einen Nachweis für die Unschädlichkeit führen und eine Anwendungsstudie, die eine Wirksamkeit über dem Placeboeffekt nachweist. Wie gesagt: hier kommt EU-Recht zur Anwendung und keine Verschwörung "mittelalterlicher Scharlatane".
Ohne mich auf eine fruchtlose Grundsatzdebatte einzulassen, möchte ich nur mal auf folgende Tatsache hinweisen:

die der esoterischen Schwärmerei völlig unverdächtigen Versicherungsgesellschaften bieten Berufshaftpflichtversicherungen für Heilpraktiker für 180 Euro im JAHR an. Fragt doch mal einen Arzt wieviel tausend Euro der blechen muss. Und das weil HPs massenweise Patienten mit zweifelhaften, unbewiesenen Methoden ins sichere Verderben treiben?
Die privaten Krankenkassen, die ebenfalls streng profitorientiert arbeiten bezahlen ihren Kunden ohne weiteres Homöopathie, Akupunktur und andere "mittelalterlichen Methoden", weil sie allein der Mehrung des Vermögens von unwissenschaftlichen Scharlatanen dienen?
Es gibt auch Studien, die die Unwirksamkeit von Psychoanalyse und Psychotherapie nachzuweisen glauben. Hat deshalb schon mal jemand drüber nachgedacht deinen Beruf aufzugeben?
Und was besagt schon "Studie": hier wie dort ist nach dem "Cui bono" zu fragen, sprich wem nutzt es und vor allem: wer hat bezahlt.
Angesichts der Vorläufigkeit jedweder wissenschaftlicher Erkenntnis, solltest du vielleicht auch mal erwägen, dass auch deine Meinung nicht auf ewigem Grund steht und vom Fortschritt der Erkenntnis jederzeit widerlegt werden kann.
Selbstverständlich muss sich jede Methode, auch die Homöopathie (und auch die Orthomolekulartherapie ;)....) dem wissenschaftlichen Diskurs stellen. Wenn in der Diskussion aber ein Part sofort für sich in Anspruch nimmt, alleine auf dem Boden der Vernunft zu stehen und sich als alleinigen Hüter der Wahrheit betrachtet, dann erübrigt sich ja wohl jedes Gespräch!
Ich darf nur darauf hinweisen, dass auch Kepler, Kopernikus, Galileo, Pasteur, Koch und viele andere sich zunächst gegen die herrschende Auffassung durchsetzen mussten. Ob der Homöopathie das auch gelingen wird, muss sich erst noch zeigen. Bis dahin üben wir uns als Laien, die immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit kennen, ein wenig in Bescheidenheit.
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Hallo JaneDoe,

ich versuche mal, einige Punkte deutlicher oder genauer auszudrücken:

Danke :cool:

.. die ersten drei auch in der Homöopathie übrigens - ich habe NICHTS von der "Schulmedizin" geschrieben, das war nicht mein Thema.

Ja sicher werden auch giftige Substanzen in der Homöopathie verwendet. Nur habe ich noch nie etwas davon gehört, daß sich jemand damit umgebracht hätte.
Was die Schulmedizin angeht: Entschuldige bitte, daß ich einfach so, ohne daß Du sie erwähnt hast, die Schulmedizin ins Gespräch bringe.
Aber wenn man schon über Wirksamkeit/nicht Wirksamkeit/Giftigkeit in der Homöopathie schreibt, ist es doch wohl zulässig, einige Vergleiche anzustellen.


... im Mittelalter wusste man im Gegensatz zu heute von den allermeisten Krankheiten nicht, welche Ursachen sie hatten - und von vielen Heilmethoden nicht, wie sie genau wirkten. Deshalb wurden z.B. die Sterne, Dämonen oder Gott als Ursache angenommen. Ein Großteil unserer heutigen Medizin verdanken wir der Auflösung dieser magischen Zuschreibungen.

Ohne die frühzeitlichen Kräuterfrauen/-männer ('Hexen/Hexer) würde es die moderne Pharmakologie gar nicht geben. Und was das Nichtwissen über Ursachen hatte, gibt es auch heute noch.
Übrigens: Sprich mal mit Gläubigen. Die werden Dir heute noch erzählen, daß Krankheiten von Gott als Prüfung geschickt werden.
Die Arzneimittelindustrie besinnt sich immer mehr auf die 'alten' Heilpflanzen, da mittlerweile bekannt ist, daß diese wirken!!!!

Nur ist vieles von diesem Wissen im Mittelalter verloren gegangen - dank der unsäglichen Hexenverfolgungen, die von der Kirche sehr erfolgreich betrieben wurde.


Du schreibst: "Die Akupunktur wurde jahrzehntelang auch belächelt bis verteufelt. Heutzutage wird sie sogar von einigen Krankenkassen bezahlt. Genau wie div. Krankenkassen auch wieder die Homöopathie bei verschiedenen Erkrankungen in ihren Katalog aufgenommen haben."

... wie schon angeführt: Die Aufnahme in einen Katalog oder an eine Uni sagt nichts über die Richtigkeit der vermuteten WirkungsWEGE. Das findet man nur durch genaue Vergleiche heraus, durch Tests, Experimente etc. Und bei diesen hat auch die A. keinen bis minimalen Vorsprung zur "Schein-Akkupunktur" erzielt.

Was heiß denn Wirkungswege??? Da dürfte es z.B. viele Psychopharmaka gar nicht geben. Denn genau weiß bisher noch keiner, woher psychische Störungen kommen und warum div. Medikamente helfen.

Und was ist Schein-Akkupunktur???


... Auch Tiere sind für Suggestionen empfänglich. Der "echte" Test wäre, eine Gruppe kranker Tiere in drei Gruppen zu teilen (zufällig - randomisiert).
Gruppe 1 bekommt Homöopathie oder Bachblüten
Gruppe 2 ein Placebo
Gruppe 3 gar nichts
Die am Versuch beteiligten wissen nicht, wer zu Gruppe 1 oder 2 gehört. Dann wird nach zwei Wochen untersucht, wie sich die Krankheit verändert hat. Und ich wette (5 Euro, andere wetten 1 Million), dass bei 10 Versuchen dieser Art kein Vorsprung für Gruppe 1 vor Gruppe 2 entsteht - wohingegen er gegenüber Gruppe 3 recht deutlich sein kann.

Sprich: Das Tier (ebenso wie Kinder, Pflanzen, empfängliche Menschen) reagieren, wenn sie reagieren, auf DIE GANZE BEHANDLUNG und nicht auf den (angeblich enthaltenen) Stoff im Mittel.

Das Zuwendungsargument mag bei Haustieren Hund, Katze, Maus usw. gelten. Die werden betüddelt, gehegt und gepflegt.

Aber erzähl das mal einem Schweinemast-/Rindermastbetrieb oder Geflügelfarmen in denen Homöopathie eingesetzt wird. Dort kommt sie zur Anwendung, weil sie 1. billiger ist als herkömmliche Pharmazeutika und 2. hilft. Nicht zu vergessen, daß Schlachtvieh trotz der Anwendung von homöopathischen Mittel keine Wartezeiten zur Schlachtung hat - im Gegensatz zu Pharmazeutika.
Diesen Betrieben geht es nur um Profit - da kannst Du sicher sein, daß die kein Risiko eingehen.

Nach Deinen Vorstellungen müßten sich diese Betreiber hunderten bis tausenden Tieren liebevoll zuwenden, damit eine Zuwendungssuggestion stattfinden könnte.


Gruß, Werner
.....
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Jeder Hersteller, der zb. ein homöopathisches Heuschnupfenmittel zugelassen haben will, muss einen Nachweis für die Unschädlichkeit führen und eine Anwendungsstudie, die eine Wirksamkeit über dem Placeboeffekt nachweist.
Sorry, Artemisia, aber ich glaube, da liegst du falsch (mit Teil 2, der Wirksamkeit). Das gilt nur für rezeptpflichtige Medikamente. Und dazu gehören die homöopathischen Mittel nun mal nicht - für sie wurde eine Ausnahmeregelung durchgesetzt (auch die haben eine Lobby ...).

Und zur Wahrheitssuche: Die Beweispflicht liegt immer noch auf Seiten derjenigen, die etwas behaupten (und dafür Geld, Anerkennung etc. wollen). Solange der Beweis der behaupteten Wirksamkeit nicht gelingt, darf man etwas als "unwirksam" bezeichnen. Nur das tue ich hier, es geht mir rein um die Sache, weder um Emotionen noch um Personen. Jeder darf seinen Wissensstand und seine Erkenntnisse hier ausbreiten - ich auch.

Gruß, Werner
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
@ JaneDoe:

"Was heiß denn Wirkungswege??? Da dürfte es z.B. viele Psychopharmaka gar nicht geben. Denn genau weiß bisher noch keiner, woher psychische Störungen kommen und warum div. Medikamente helfen.

Und was ist Schein-Akkupunktur???"

Auch ein Psychopharmaka wird nur als verschreibungspflichtiges Arzneimittel zugelassen, wenn es die Tests besteht, die seine behauptete Wirkung gegenüber einem Placebo belegen. Dazu muss man nicht wissen, WOHER genau die Wirkung oder die Krankheit kommt - es muss nur nebenwirkungsfrei/-arm seine Wirkung beweisen. Aber eben GEGEN das Placebo. Und das gelingt weder mit Homöopathie an Menschen noch an Tieren. Dass der Landwirt "glaubt", es würde wirken, sagt wirklich nichts über die Wirkung an sich aus. Es kann auch etwas über gute Verkäufer aussagen. Zumal ja wirklich nicht alle Züchter ihren Tieren Homöopathika geben!!!

Schein-Akkupunktur wurde für zitierten Test (IKK München glaube ich mich zu erinnern) entwickelt. Die Schein-Akkupunkteure wurden nur im "Setzen der Nadeln" ausgebildet, nicht aber, wohin sie laut Lehrmeinung gesetzt werden müssen. Da sowohl die echten wie die falschen Akkupunkteure die gleiche Wirksamkeit mit ihrer Behandlung erzielten schloss man, dass die A. wirkt - aber unabhängig vom "richtigen" Punkt, der getroffen werden muss. Das passt auch zur Vielzahl der "richtigen" Systeme am Markt.

Es gibt auch Schein-Operationen (wenn auch bei uns nur selten eingesetzt). Vielleicht erinnerst du dich an die Berichte über die philipinischen Heiler, die blutige Klumpen aus den Körpern ihrer Patienten entfernen (natürlich nur ein guter Trick, aber hilfreich).

Genug jetzt, wir haben sicher der Fragerin genügend Argumente für und wider geliefert. Habe auch kein Interesse, hier Grundsatzdiskussionen zu wiederholen, die seit 200 Jahren ohne Einigung laufen.

Gruß, Werner
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Und zum "Verteufeln": So wie du dich ärgern darfst, weil ich meine Meinung schreibe darf ich mich darüber ärgern, wenn Halbwahrheiten und Unwahrheiten verbreitet werden, um Produkte oder Heilmethoden zu verkaufen. Ich bin ein Freund von Aufklärung und Klarheit und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das Mittelalter Vergangenheit bleibt :) Wenn jemand einen Irrweg geht, scheint mir Verunsicherung ein probates Mittel der Kommunikation.
Ist Dir aufgefallen, dass ich mich nicht über Deine Meinung geärgert habe, sondern über die Art, wie Du sie rüberbringst.

Wenn Du gesagt hättest, ich halte nichts davon, weil... - hätte ich das total okay gefunden.

Hier wird aber nicht reflektiert, sondern verteufelt.

Ich finde es schade, dass so eine Userin total verunsichert wird.
Sage mir doch, was sie verliert/gefährdet, wenn sie es ausprobiert? Vermutlich nichts. Aber vielleicht hilft es ihr. Das wäre doch schön.


Placeboreffekte gibt es im Übrigen auch bei chemischen Präperaten - das gehört dazu.
 

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