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Aussichtslose Situation

G

Gast

Gast
Guten Abend,

Ich drehe noch durch vor Verzweiflung. Langsam geht es mir an die Substanz. Dieser ewige Stress und diese Ungewissheit betreffs meiner Zukunft.

Ich habe bereits vier probatorische Sitzungen bei einem Facharzt für Psychiatrie absolviert, welcher gleichzeitig Psychotherapeut ist. Mit dessen Kompetenz bin ich überaus zufrieden. Eine stationäre Psychotherapie ist bereits in Planung. Zuvor müssen jedoch einige Baustellen in meinem Leben behoben werden,
wie mein Arzt mir direkt mitgeteilt hat.

Da ich dieses Jahr arbeitslos geworden bin und meine Übergangsgebührnisse von der Bundeswehr ausgelaufen sind, beziehe ich folglich Arbeitslosengeld II.

Ich muss umziehen, weil in meiner Wohnung starke Schimmelbildung besteht. Die Fenster sind undicht und das komplette Dach ist undicht. Der Abfluss gammelt auch vor sich hin. Trotz schriftlicher Aufforderung und Fristsetzung hat der Vermieter nicht im geringsten auf meine Forderungen reagiert, woraufhin ich die Miete um einhundert Prozent gekürzt habe. Ich suche schon länger eine neue Wohnung, was aufgrund der strengen Richtlinien seitens des Jobcenters bezüglich des Mietspiegels ziemlich schwierig, beziehungsweise
beinahe unmöglich scheint. Weil mein Vermieter sich im Recht sieht, hat er beim Amtsgericht eine sogenannte Räumungsklage eingereicht. Soweit ich weiß, hat er dort gute Kontakte.

Mein Psychiater sagte mir, dass ich aus dem Umfeld heraus muss, damit der Therapieerfolg hoch ist. Habe beinahe fünfzehn Wochen jeden Tag mit meinen damaligen Freunden exzessive Alkohol konsumiert. Das war vor rund einem Monat. Um mich davor zu schützen, musste ich mich sozial vollkommen isolieren. Drogen habe ich hingegen noch nie im Leben konsumiert. Ein weiterer Grund für die Abgrenzung von dem Personenkreis. Außerdem komme ich in dieser Stadt und dem gesamten Umkreis in keinster Weise zur Ruhe. Zudem soll meine Partnerin, welche in Bremen wohnt in die Therapie mit einbezogen werden. Wohnen über einhundert Kilometer voneinander entfernt. Deshalb eine Einbeziehung bisweilen unmöglich.

Mein Sachbearbeiter sagte mir, dass die Notwendigkeit eines Umzugs ärztlich bescheinigt werden muss. Das stellt im Prinzip kein Problem da. Problematisch wird es nur, weil mein Psychiater Urlaub hat und erst in
rund zehn Wochen einen Termin hat.

Die Zeit sitzt mir im Nacken, die Vorgaben des Jobcenters schränken die Wohnungssuche enorm ein und machen es prinzipiell unmöglich. Des Weiteren habe ich neutrale Eintragungen in der Schufa. Schulden sind vollständig abbezahlt worden. Das interessiert die Vermieter leider Gottes nicht im geringsten. Obdachlosigkeit droht selbstverständlich, was zusätzlichen Stress bedeutet. Ich war auch schon beim Sozialamt und der Sachbearbeiter hatte keine guten Nachrichten, aber war wenigstens ehrlich. Er sagte, dass ein Wohnberechtigungsschein im Grunde unbrauchbar ist, weil die Wartezeit häufig bis zu zwei Jahre beträgt.

Was soll ich nur machen. Ich bin psychisch sowieso schon im Eimer und muss mir noch um meine Existenz bangen. Natürlich könnte ich mich selbst einweisen lassen, aber löst das die eigentlichen Probleme - Nein (!)

In der gegenwärtigen Situation eine Therapie zu beginnen bringt rein gar nichts, da die Probleme sich dennoch nicht in Luft auflösen würden. Die Existenzängste blieben bestehen. Es würde sich um eine Art Problemverlagerung handeln. Gerade dieser Stress und dieser unendliche Druck sorgen dafür, dass ich Straftaten begehe. Das ist besonders schlimm geworden, seitdem ich aus der Bundeswehr raus bin - leider Gottes.

Was kann ich tun - notfalls eine Begutachtung durch einen Facharzt für Psychiatrie in der Ambulanz des örtlichen Klinikums, damit dieser gegebenenfalls ein Attest ausstellt ?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Was kann ich tun - notfalls eine Begutachtung durch einen Facharzt für Psychiatrie in der Ambulanz des örtlichen Klinikums, damit dieser gegebenenfalls ein Attest ausstellt ?
Hallo Gast,
deine analytischen Fähigkeiten sind beeindruckend und ja,
ich denke auch, dass wenn "dein" Psychiater keine Zeit für
dich hat, dass du dich dann in eine Ambulanz begeben und
dort nach dem Attest fragen solltest. Wenn du Zeit zum
Warten hast, gibt es ja bestimmt mal eine Lücke. Und wenn
du vorher von deinem Psychiater noch deine Akte oder so
was mitnehmen könntest, hilft das womöglich auch.

Wobei ich nicht verstehe, dass der dich so hängen lässt in
dieser Sache - das ist ja wirklich existenziell. Was den Ver-
mieter betrifft und die Räumungsklage: kannst du da nicht
einen Zwischenfrieden schließen, um das abzuwenden? Der
Stress ist ja unnötig.

Hinweis noch für dich: wenn du so lange und exzessiv dem
Alkohol zugesprochen hast, ist es ziemlich wahrscheinlich,
dass du unter Zinkmangel leidest (Zink wird vom Alkohol
aus dem Körper geschwemmt). Der ist leicht und auch ohne
Arzt zu kurieren, Infos dazu findest du hier:
Zink und Zinkmangel - das könnte dir ge-
sundheitlich und mental wenigstens etwas helfen.

Alles Gute!
Werner
 

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