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aussichtslose Schulden finanzielle Notlage. Menschenleben vs schulden

G

Gast

Gast
Mein Freund hat jahrelang leider Schulden gemacht und oft als obdachloser gelebt. Nach einem suizidversuch möchte er sein Leben endlich schuldenfrei bekommen und sich seinen Schulden stellen. Seit Oktober letzten Jahres arbeiten viel daran. Er hat endlich eine wohnung und zahlt alles regelmäßig. Aufgrund seiner psyche wird geraten erstmal eine Therapie zu machen bevor er wieder voll ins Arbeitsleben einsteigt. Aufgrund von Rückfall Gefahr. Einige Schulden konnte er zahlen oder hat sozialstunden gemacht. Nun sind aber wieder 2 gerichtskosten gekommen mit knapp 3000 Euro wo ihm keine Sozialarbeiter genehmigt wird und eine Ratenzahlung von 100 euro geboten wurde. Aufgrund anderer Ratenzahlungen schafft er die 100 aber nicht auch noch. Nun bleibt nur noch die Haft. Er sagt das er bevor er dort reingeht er sich lieber vom Leben verabschiedet. Das glaube ich ihm auch. Er will doch wirklich alles versuchen seine Schulden zu zahlen aber mit der Staatsanwaltschaft ist nicht zu reden. Was kann man denn tun? Ich habe echt angst um ihn.
 
G

Gast

Gast
Hallo, geh am besten zum Pschiater/Arzt mit ihn oder wenn er das wirklich ernst meint,
sollte er viell. stationär aufgenommen werden. dann können sie ihn erstmal nicht ins Gefängnis werfen.
Was nach der entlassund dann wäre, weiss ich leider nicht Viel Glück
 
U

Unlimited

Gast
Wie kam es eigentlich dazu dass er Schulden hat?
Wer sind die Gläubiger? Vielleicht kann man mit denen reden?
 
G

Gast

Gast
Wenn er auch Sozialstunden machen kann, statt die Schulden zu bezahlen, werden es wohl Geldstrafen sein, die er sich womöglich während seiner Obdachlosenjahre eingehandelt hat. Oder?

Kann er nicht wenigstens einen winzig kleinen Job annehmen? 100€ kann man ja schon innerhalb von zwei oder drei Tagen verdienen, wenn man etwas Glück hat. Vor allem jetzt im Sommer, vielleicht als Helfer auf Baustellen oder mit Gartenarbeit oder als Erntehelfer oder so? Leider ist ja gerade keine Inventursaison. Aber die 100 Tacken bekommt er sicher zusammen. Und dann muss er nachher auch nicht gleich von null auf hundert ins Arbeitsleben, sondern ist schon mit einem Fuß drin.

An eurer Stelle würde ich mir einen oder sowas suchen, der für euch die Verhandlungen übernimmt oder euch zumindest sagen kann, was ihr für Möglichkeiten habt. Es ist ja auch niemandem damit geholfen, dass dein Freund ins Gefängnis kommt - im Gegenteil, da kostet seine Unterbringung uns alle auch noch ein Heidengeld, und dein Freund kann dann wahrscheinlich psychisch wieder von vorn anfangen.

Sucht euch Hilfe und beißt euch durch!
Ich ziehe übrigens meinen Hut vor euch, dass ihr nicht gleich in Richtung Privatinsolvenz geht. Viele würden es sich damit leicht machen, oder einfach schön weiter unter der Pfändungsgrenze bleiben und damit alles abwehren.
(Wobei ich nicht weiß, ob es für Geldstrafen aufgrund von Verurteilungen da Sonderregelungen gibt. Irgendwas hab ich da im Hinterkopf. Bin aber nicht sicher.)

Ich finde es total super, dass dein Freund für seine Schulden geradestehen will! Kopf hoch, ihr schafft das!!
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
hallo auch,
klasse, dass Du Deinem Freund hilfst.

Wie unlimited schon schrieb:
1) Mit den übrigen Gläubigern reden, also Pausierung deren Raten oder Verringerung vereinbaren.
2) Durch Psychologen (ersatzweise Hausarzt) Haftunfähigkeit wegen Suizidgefahr dokumentieren lassen.
3) Direkt persönlich zum jeweiligen Staatsanwalt fahren - nicht per Brief oder Telefon - und niedrigere Raten oder andere Möglichkeiten aushandeln. (ggf. 2. und 3. neutrale Person mitnehmen)

In der Reihenfolge....

Alles Gute, Nordrheiner
 
L

learningmind

Gast
Zum 3.) auch irgendwas mitbringen was nachweist, dass er zur Zeit kein Einkommen hat. Halt irgendwas, das beweist, dass er es nicht aufbringen KANN. Falls es noch möglich ist kann man eine neue Frist ansetzen, man muss nur REDEN.

Dennoch sollte man in jedem Fall noch nicht zu früh Frohsinn walten lassen. Er kann schnell wieder abrutschen, wenn es wieder nicht läuft und der Kreislauf beginnt von vorne. Vielleicht muss es ja noch kein VOLLzeit-Job sein, aber so, dass es reicht. Für den Anfang.

Ansonsten ist eine begleitende Therapie vermütlich dringend erforderlich, denn wie gesagt, es ist nicht der Wille der zählt, sondern das Durchhalten. Oft geht es solchen Leuten erst einmal zeitweilig gut, weil sie noch eine Motivation aus ihrem "Sinneswandel" ziehen. Doch da kommt schnell der Trott rein, und sie verfallen erneut in die Blockierung der Verantwortung.

Die Staatsanwaltschaft wird nun aber früher oder später mit euch reden müssen, deswegen denke ich nicht, dass das so stimmt, dass sie nicht mit sich reden lassen. Sei es auch nur um über bevorstehende Konsequenzen zu sprechen. Man muss dazu sagen, es wird ja auch nicht von heute auf morgen so ausgeartet sein, und deren Geduldsfaden ist im Regelfall eigentlich auch ziemlich lang, solange man in einem für sich möglichen Rahmen Forderungen zahlt. Nur nicht unbegrenzt. Auch kommen diese Forderungen nicht durch die Staatsanwaltschaft, sondern von Gläubigern, deren Anwälte dies zur Klage geführt haben. D.h. das ist ein ziemlich langwieriger Prozess, kommt man diesem nicht irgendwann entgegen hat man sich eigentlich schon selbst in die Schei*e geritten.

Nun ja, dennoch hat sich wohl während dieser Zeit sehr viel Druck bei deinem Freund aufgebaut, weswegen ich wiederum dazu raten würde eine Therapie aufzunehmen. Wie ich sagte, sowas passiert nicht von heute auf morgen. Auch die Tatsache, dass er dann auf der Straße gelebt hat, ist nur eine Auswirkung davon.

Es gibt in jeder Stadt eine Beratungsstelle für solche Fälle, deren Sachbearbeiter deinen Freund auch zu seinen Terminen begleitet und seine Finanzlage strukturiert. Scheinbar brauch er da ebenfalls eine helfende Hand.

Aber übernimm du dich dabei auch nicht. Es ist schön, dass du ihm hilfst, es ist aber nicht dein Verdienst.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied

Privatinsolvenz


auch eine gute Idee. Eine Privatinsolvenz kann klappen. Jedoch wirkt eine Privatinsolvenz nur gegenüber den privaten Gläubigern ... also nicht gegenüber staatlichen Forderungen (Bußgelder).

Jedoch wäre die Privatinsolvenz ein Grund, der im Gespräch mit den privaten Gläubiger angesprochen werden sollte, sofern private Gläubiger nicht bereit sind, ihre Ratenvereinbarung im Betrag herabzusetzen oder für X Monate pausieren zu lassen. Ich würde im Gespräch mit den privaten Gläubigern auch genau den Grund mitteilen, der Anlass zu dem Gespräch ist, nämlich die staatlichen Bußgelder, die keine weitere Verhandlung zulassen.

Also wenn Privatgläubiger sich sperren, dann ist Privatinsolvenz durchaus eine gute Alternative.
Der Bürokratieaufwand ist nicht unerheblich. Eine Beratungsstelle, ein Insolvenzberater sind weder kostenfrei noch schnell. Oft dauert es Monate, bis man einen Termin erhält. Wenn man fit im Kopf ist, könnte man das auch selbst schaffen. Die Formulare gibt es beim zuständigen Insolvenzgericht bzw. möglicherweise auch im Internet.

Gerichtskosten bei Privatinsolvenz
Achtung - bitte gleichzeitig auch einen Antrag auf Übernahme der Gerichtskosten stellen. Jede Privatinsolvenz verursacht Gerichtskosten. Das sind schnell ein paar tausende Euronen. Wird der Antrag auf Übernahme der Gerichtskosten nicht gestellt und die Gerichtskosten nicht bezahlt, dann scheitert die Privatinsolvenz.

Ich kann mir vorstellen, dass die Zeit drängt. Also bitte umgehend mit allen Gläubigern, zumindest mit den "großen" telefonieren und die Lage peilen, ob Privatinsolvenz beantragt werden soll - oder ob die Gläubiger eine Herabsetzung der Raten oder einer Pause zustimmen. Bei Zustimmung würde ich das kurz schriftlich vom Gläubiger bestätigt haben wollen. Sicher ist sicher.

Viel Erfolg,
Nordrheiner
 
A

annakarina

Gast
Daran dacht eich auch grad spontan - und schwupps stands schon da ;) Es wäre wirklich eine Lösung. Die 6 Jahre sind zwar heavy, aber danach kann man endlich wieder Luft holen.
 
G

Gast

Gast
100 Euro im Monat kann man auch mit Zeitungsaustragen machen und diese Arbeit wird deinen Freund sicher nicht in irgendeinen "Rückfall" katapultieren.
Wenn er seine Erpressermasche "Schuldenerlass oder ich bring mich um!" offiziell abzieht, ist er eher in der Geschlossenen, als er gucken kann.
Die Schuldensumme von 3.000 Euro rechtfertigt keine Privatinsolvenz.
Er kann auch eine Therapie machen UND parallel dazu arbeiten. Soll`s geben....
 

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